Finanzierung mit KfW - Baufirma stellt sich an

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L

lyander

Tach allerseits!

Folgende Situation - meine Frau und ich wollen in Berlin bauen.

Grundstück ist gefunden und den Vorvertrag habe ich schon in der Hand.

parallel dazu suchen wir eine Baufirma, mit der wir es durchziehen wollen.

Da wir keine 300k in der Tasche haben, kommt natürlich die Finanzierung ins Spiel.
Prinzipiell haben wir jetzt 2 varianten von der F-Beratung die uns passen -
einmal mit und einmal ohne KFW.

Für den Kreditantrag mit KfW, für ein Effizienz 70 Haus, in unserem Fall, will
KfW das Antragsformular von der Baufirma ausgefüllt und unterschrieben haben.

So, und jetzt kommts: die Firma, mit der wir (eigentlich) bauen wollen,
meinte jetzt - nene, ohne vertrag kriegt ihr nix.

Argumentation war , ich zitiere:

"Gegenstand dieses Antrages muss ein konkretes Projekt, bestehend aus einem Bauwerkvertrag und eines darauf basierenden Wärmeschutznachweises, unter Berücksichtigung der grundstücksspezifischen Gegebenheiten, sein."

Also alles getreu dem Motto erst unterschreiben, verhandelt wird später.

Das hat uns jetzt sehr stutzig gemacht, vor allem weil der F-Berater meinte,
dass i.d.R. seriöse(re) Firmen ohne wenn und aber so einen Antrag unterschreiben,
wenn es sich um einen 08-15-Projekt handelt.

Und es IST ein 08-15 Projekt, ein Haus aus'm Katalog. Vor allem, ich hab selber BauIng studiert, also von wegen "grundstücksspezifische Gegebenheiten"....
so'n Stuss.

Meine Frage an euch, werte Forumianer - welche Erfahrung habt ihr so alles mit solchen KfW-Anträgen und Baufirmen gesammelt?
Was meint ihr, lohnt es sich noch mit der Firma zu reden?

Mit der ^ Firma haben wir momentan lediglich ein Gespräch mit Projektleiter, und ein Gespräch mit F-Berater (den wir jetzt fallen ließen) gehabt. Das Haus gefällt uns schon,
aber da wir den Grundriss im EG ändern wollen(wg. sonst ungünstig liegenden Eingangs), wollten wir NATÜRLICH erstmal mit Planern sprechen und ein Paar beispiele der Änderungen sehen.
Und der P-Leiter kommt jetzt mit "erst unterschreiben, dann verhandeln" an...

Missfällt mir sehr.

Danke für Eure Meinungen!

L
 
B

Bauexperte

Hallo,

Für den Kreditantrag mit KfW, für ein Effizienz 70 Haus, in unserem Fall, will Kfw dieses Antragsformular von der Baufirma ausgefüllt und unterschrieben haben...Das hat uns jetzt sehr stutzig gemacht, vor allem weil der F-Berater meinte, dass i.d.R. seriöse(re) Firmen ohne wenn und aber so einen Antrag unterschreiben, wenn es sich um einen 08-15-Projekt handelt.
Mit Verlaub, Dein F-Berater hat sie nicht alle :confused: Du als Bau-Ing. solltest zudem wissen, dass ein Statiker dieses Formular mittels seiner Unterschrift bestätigen muß. Das wird er kaum tun, wenn die Grundrisse nicht ausverhandelt, Lage des Grundstückes etc. ihm bekannt sind, seine Arbeit auch bezahlt wird.

Was meint ihr, lohnt es sich noch mit der Firma zu reden?
Wenn Du sicher bist, dass Du mit diesem Anbieter auch tatsächlich bauen willst, solltest Du ihm vorschlagen, für das Formular 153 einen Planungsauftrag abzuschließen. Die Kosten dürften im Bereich +/- € 500,00 liegen und müssen bei einem späteren Werkvertrag gutgeschrieben werden.

...Und der P-Leiter kommt jetzt mit "erst unterschreiben, dann verhandeln" an...
Wenn sich diese Aussage auf das Formular 153 bezieht, ist es sein legitimes Recht. Wenn es generell um die Ausgestaltung der Grundrisse geht würde ich meinen wollen, dass Du Deinen Partner in Sachen Bauvorhaben noch nicht gefunden hast.

Grundsätzlich würde ich so oder so anraten, mit dem KfW-Antrag zu warten, bis Du sicher bist, den für Dich richtigen Anbieter gefunden zu haben ;)

Freundliche Grüße
 
L

lyander

Abend,

erstmal Danke für die Rückmeldung.

Mit Verlaub, Dein F-Berater hat sie nicht alle :confused:
Warum das denn bitte?

Du als Bau-Ing. solltest zudem wissen, dass ein Statiker dieses Formular mittels seiner Unterschrift bestätigen muß. Das wird er kaum tun, wenn die Grundrisse nicht ausverhandelt, Lage des Grundstückes etc. ihm bekannt sind, seine Arbeit auch bezahlt wird.
Na das ist eben der Punkt. Der P-Leiter(, bzw. der ist eigentlich eher keiner, sondern
eher nur ein Verkäufer), argumentiert es ja gar nicht mit "statik etc.". Sonder ganz plump - erst Vertrag dann der Rest.
Denn - Grundriss ist bekannt (von Position der GK-Wände sprechen wir hier nicht; tragende Wände bleiben ja da wo sie sind). Lage und Bodenbeschaffenheit des Grundstücks sind auch bekannt (der P-Leiter hat alle unterlagen schon).
+ die bauen 100 meter weiter ein haus, daher sind bodeneigenschaften auch bekannt.
+ das Haus ist ein, so wie der typ selber meine, ein am meisten (bei der Firma) gebautes Haus.
Also von wegen die haben keine Statik, Wärmenachweise etc.




Wenn Du sicher bist, dass Du mit diesem Anbieter auch tatsächlich bauen willst, solltest Du ihm vorschlagen, für das Formular 153 einen Planungsauftrag abzuschließen. Die Kosten dürften im Bereich +/- € 500,00 liegen und müssen bei einem späteren Werkvertrag gutgeschrieben werden.
Jooo, also mir einer solcher Schutzgebühr <i>könnte</i> ich eventuell noch leben....
Auch wenn gerade da der F-Berater meinte - "bei einer seriösen Firma sollten Ihnen im Vorfeld *keine* kosten entstehen, nicht bevor der Vertrag unterschrieben wird".

Wenn sich diese Aussage auf das Formular 153 bezieht, ist es sein legitimes Recht.
Hm, es geht ja hier nicht um Recht oder Unrecht. Soweit sind wir Gott sei Dank nicht. Es geht einfach darum, das ich als Kunde eine Stange Geld investieren will, und mir quasi ohne jegliche Vorleistung & ausführliche Problemklärung der Vertrag unter die Nase gerieben wird.
Jemand muss ja in die Vorleistung gehen! Und IMHO soll das derjenige tun, der unter'm Strich die Kohle an dem andern Verdient - die Baufirma.

Wenn es generell um die Ausgestaltung der Grundrisse geht würde ich meinen wollen, dass Du Deinen Partner in Sachen Bauvorhaben noch nicht gefunden hast.
Gefunden - nicht, das stimmt, ich bin/wir sind halt auf der Suche. Grundriss - da schon,
ich/wir wissen genau wie es aussehen soll.



Grüzi

L
 
B

Bauexperte

Hallo,

...vor allem weil der F-Berater meinte,
dass i.d.R. seriöse(re) Firmen ohne wenn und aber so einen Antrag unterschreiben, wenn es sich um einen 08-15-Projekt handelt

Warum das denn bitte?
Es gibt kein 08-15 Projekt; selbst Typenhäuser werden an die Wünsche der potentiellen Bauherren angepaßt, damit sind sie - für sich betrachtet - eine neue Planung, auf welche keine bestehende Statik/WSV anzuwenden ist. Ein "seriöser" Finanzmakler weiß das und würde eine solche Aussage dem zufolge nicht in den Raum stellen, noch einem Kunden gegenüber äußern. Insofern meine Aussage und der, zugegeben, kolportierte Hinweis, auch den Finanzberater nochmals zu überdenken ;)

Na das ist eben der Punkt. Der P-Leiter(, bzw. der ist eigentlich eher keiner, sondern eher nur ein Verkäufer), argumentiert es ja gar nicht mit "statik etc.". Sonder ganz plump - erst Vertrag dann der Rest.
Was immer ein "P-Leiter" sein soll - er setzt Dich mit Halbwissen unter Druck und Du solltest - zumal bei Deiner Ausbildung - ernsthaft darüber nachdenken, dem Anbieter das Loch zu weisen, dass ein Schreiner für solche Fälle vorgesehen hat!

Denn - Grundriss ist bekannt (von Position der GK-Wände sprechen wir hier nicht; tragende wände bleiben ja da wo sie sind). Lage und Bodenbeschaffenheit des Grundstücks sind auch bekannt (der P-Leiter hat alle unterlagen schon). + die bauen 100 meter weiter ein haus, daher sind bodeneigenschaften auch bekannt. + das Haus ist ein, so wie der typ selber meine, ein am meisten (bei der Firma) gebautes Haus. Also von wegen die haben keine Statik, Wärmenachweise etc.
Nein, dass ist ein Irrglauben, anzunehmen, dass binnen 100 m Luftlinie die Bodenbeschaffenheit unverändert sein muß! Ich selbst habe es schon mehr als einmal erlebt, dass selbst bei Doppelhaushälften verschiedene Bodenverhältnisse angetroffen werden. Wir bauen kein einziges Haus ohne Bodengutachten - besteht der Interessent dennoch darauf, verzichten wir auf den Vertrag und wünschen ihm gutes Gelingen bei der weiteren Suche nach einem ihm genehmen Anbieter!

So, wie Du die Situation bislang beschreibst, will Dich der Verkäufer ausschließlich vom Markt nehmen, hat keine Ahnung und Du als Ing. zweifelst nicht?

Jooo, also mir einer solcher Schutzgebühr <i>könnte</i> ich eventuell noch leben....Auch wenn gerade da der F-Berater meinte - "bei einer seriösen Firma sollten Ihnen im Vorfeld *keine* kosten entstehen, nicht bevor der Vertrag unterschrieben wird".
Frage: Stell Dir vor, Du stehst auf der "anderen Seite" und ein Interessent marschiert in Dein Ing.-Büro und verlangt einen Nachweis von Dir, von welchem Du weist, dass er Dich Arbeit, Zeit kostet und Du ganz sicher Deinen Kopf für die Richtigkeit der Angaben hinhalten mußt - tust Du das aus reiner Nächstenliebe ohne Ausgleich Deiner Aufwendungen oder avisierst Du diesem Interessenten, dass für Deine Arbeit logischerweise auch eine Rechnung folgen wird?

Zum Finanzberater habe ich ja schon geschrieben, frag ihn mal, welchen Anbieter er als "seriös" ansieht und poste das hier bitte; ich könnte mir vorstellen, dass die Ursache der "Empfehlung" weitere Rückschlüsse zuläßt :(

Hm, es geht ja hier nicht um Recht oder Unrecht. Soweit sind wir Gott sei Dank nicht. Es geht einfach darum, das ich als Kunde eine Stange Geld investieren will, und mir quasi ohne jegliche Vorleistung & ausführliche Problemklärung der Vertrag unter die Nase gerieben wird. Jemand muss ja in die Vorleistung gehen! Und IMHO soll das derjenige tun, der unter'm Strich die Kohle an dem andern Verdient - die Baufirma.
Und zusätzlich soll er kostenlos einen externen Auftrag vergeben (die wenigsten Anbieter beschäftigen einen fest angestellten Statiker), obgleich noch ungeklärt ist, dass Du überhaupt einen Vertrag unterschreibst? Seltsame Einstellung ...

Gefunden - nicht, das stimmt, ich bin/wir sind halt auf der Suche. Grundriss - da schon, ich/wir wissen genau wie es aussehen soll.
Dann verstehe ich noch weniger, weshalb Du jetzt schon einen KfW-Nachweis haben willst, wenn noch nicht sicher feststeht, dass Du überhaupt mit diesem Anbieter bauen willst? Für dieses 153er Formular muß nicht nur der Grundriss bekannt sein, auch bspw. das Bausystem, die verwendete Technik etc. sind Grundlage dieser Berechnung zum Formular.

Nochmal: so wie ich Die Sache sehe, solltest Du die Arbeit des o.e. Schreiners dringend überdenken und Dir wirklich seriöse Anbieter - einschließlich unabhängigem Finanzmakler - für Dein BV suchen, ggfs. dann einen Planungsauftrag für das Formular unterzeichnen. Dann ist Dein Risiko überschaubar ... wobei ich Deinen F-Berater auch in weiterer Hinsicht nicht nachvollziehen kann (oder Du verschweigst ihm, dass Du noch keine endgültige Entscheidung für einen Anbieter getroffen hast): Was nutzt Dir ein ausgefülltes 153er Formular, wenn dessen Berechnungen in keinster Weise mit dem später zu bauenden Einfamilienhaus übereinstimmen?

Nicht nur Banken, teilweise auch Kommunen verlangen diesen Nachweis und verstehen gar keinen Spaß, wenn der Inhalt sich nicht mit der Realität deckt :rolleyes:

Freundliche Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:

€uro

Hallo,
...Es gibt kein 08-15 Projekt; selbst Typenhäuser werden an die Wünsche der potentiellen Bauherren angepaßt, damit sind sie - für sich betrachtet - eine neue Planung, auf welche keine bestehende Statik/WSV anzuwenden ist.
So ist es, jedes BV ist spezifisch und individuell, selbst wenn es sich um ein sog. "Typenprojekte" handelt! Denn selbst der Klimastandort und das Benutzerverhalten sind variabel!
... Na das ist eben der Punkt. Der P-Leiter(, bzw. der ist eigentlich eher keiner, sondern eher nur ein Verkäufer), argumentiert es ja gar nicht mit "statik etc.". Sonder ganz plump - erst Vertrag dann der Rest.
Das bedarf wohl keinerlei Ergänzung !;)
...Nein, dass ist ein Irrglauben, anzunehmen, dass binnen 100 m Luftlinie die Bodenbeschaffenheit unverändert sein muß!
So ist es! Da kann ich mit einem konkreten Beispiel aufwarten! Ein Gewerbeobjekt wo links u. rechts Einfamilienhaus standsicher realisiert wurden. Der AG wollte das Bodengutachten einsparen! Folge: Ein Tuffloch, => Auskofferung => riesen Mehraufwand im Nachherein!

v.g.
 
L

lyander

ok, ok...

Danke für die Antworten...


Mittlerweile haben wir und für einen anderen Bauträger entschieden - das Gespräch
verlief schon von anfang an deutlich offener, seriöser und um ein vielfaches informativer.

Wir haben jetzt die Bodenuntersuchung vor'm Grundstückskauf beauftragt und die wird so in 1-2 wochen gemacht. Im allerschlimmsten Fall, wenn also der Grundstück nicht gekauft wird, verlieren wir knapp 1K €.

Nochmals danke für die Ideen!

Grüße

L
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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