Haus schief --> Boden begradigen

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MrMoods

Moin!

Ich beabsichtige, in das Zweifamilienhaus aus den 1950ern zurück zu ziehen, welches sich in Familienbesitz befindet. Um genau zu sein, ins Ober- und Dachgeschoss.

Dieses Haus (Doppelhaushälfte) steht auf Grund von Grubenschäden des örtlichen, bereits geschlossenen Steinkohlebergbaus schief. Wenn ich das mal kurz im Kopf überschlage, neigt sich das Haus um ca. 2,5° (bei 3,5 Meter Raumlänge eine Höhendifferenz von ca. 15cm an den gegenüberliegenden Wänden). Das Haus kippt zur Frontseite.

Ich stehe nun vor der undankbaren Aufgabe, die Böden in der Wohnung zu begradigen, bevor ich dort einziehe. Vorher hat dort meine Oma gewohnt, die hat das Problem mit Bierdeckeln unter den Tischbeinen gelöst. Diese Lösung sagt mir aber nicht so richtig zu.

Die ursprünglichen Böden bestehen aus einer Betonplatte, auf welche ein Dielenboden aufgearbeitet wurde. Die Dielen werden rausgeschmissen, damit ich freie Bahn für die Begradigung habe.

Im Erdgeschoss wurden die Böden vor ca. 20 Jahren schon begradigt, allerdings in der Sparausführung. Dort hat ein Schreiner die Dielen entfernt, verschieden dicke Holzbalken verlegt, diese mit kleinen Keilen in die Waage gebracht und dann Spanplatten draufgeschraubt. Diese Lösung sagt mir ebenfalls nicht zu. Erstens hat das Holz gearbeitet und sich gesetzt, was zur Folge hatte, daß schon wenige Jahre später der Boden zu quietschen und zu knarzen anfing. Zweitens ist das Laufen auf Grund des Resonanzkörpers unter den Platten extrem laut. Drittens müssen die Platten selbst an der flachsten Stelle mit einem Balken unterlegt werden, was den gesamten Boden um eben diese Ballkendicke anhebt.

Vorweg gesagt: Ich werde die E-Installation komplett neu machen, daher wäre mir eine Lösung lieb, bei der ich die neuen Kabel direkt im Boden Verlegen kann.

Nun kamen bei uns folgende Ideen auf, um das Problem zu beseitigen:

1.) Holz
Unterlegen mit Balken und Holzplatten. Nur im Notfall. Fällt eigentlich aus den o.a. Gründen flach (laut, hohl, hoch, arbeitet)...

2.) Beton
Ausgießen des Raumes mit Beton, bis der Boden in der Waage ist. Hier haben wir jedoch Bedenken bezüglich der Statik. Ist das Gewicht des Betons so kritisch, daß es uns eine Etage tiefer befördert? Die Räume sind ca. 3,5 x 3,5 Meter. Bei der grob geschätzten Schräglage würde es sich (wenn ich jetzt nicht zu doof zum Rechnen bin) um ca. 0,9 bis 1,0 Kubikmeter Beton handeln. Pro Zimmer!

3.) Flüssigestrich
Ausgießen des Raumes mit flüssigem Estrich. Hier wurde uns gesagt, daß das nur bis zu einer Höhe von 4 oder 7 Zentimetern möglich ist (kann mich nicht mehr dran erinnern, was uns der Baustoffhändler für ne Zahl genannt hat). Ist das wirklich so? Woher stammt diese Begrenzung? Hat das was mit dem Aushärten zu tun? Wenn ja, ist es nicht möglich, eine Schicht zu legen, diese aushärten zu lassen und dann die nächste Schicht zu legen usw.? Oder gibt es da noch andere Gründe? Wie sieht es mit dem Gewicht aus? Bekommen wir da ähnlich wie mit dem Beton Probleme mit der Statik?

4.) Kügelchen
Ein Nachbar hat seine Böden mit irgendwelchen seltsamen Estrich?)-Kügelchen begradigt. Diese sind jedoch sehr teuer und laut Baustoffhändler müssen diese ab einer Höhe von 6 Zentimetern mechanisch verdichtet werden. Der Nachbar hat, um Kosten zu sparen, zuerst mit Styropor-Kugeln begradigt und dann mit Estrichkugeln eine Schicht draufgesetzt und Holzplatten drübergesetzt. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß das nicht mit der Zeit absackt, so stabil ist Styropor doch nicht, oder? Das Ganze scheint aber extrem aufwendig zu sein. Mehrere Schichten der Kügelchen, nach jeder Schicht verdichten, danach Holzplatten schwimmend verlegen mit Nut und Feder, zusätzlich verleimen.

Hat jemand noch andere Ideen?



Gruß
MrM
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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