Kombinierte Kombi-Bauspar/Annuitäten Finanzierung sinnvoll?

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Loki1202

Hallo liebe Häuslebauer,


da wird einem ja schwindelig, wenn man stellenweise die Summen liest, die hier diskutiert werden. Da sind wir doch einfach mal froh, dass wir an der Nordsee für 72 Euro/qm ein Grundstück in bester Stadtrandlage bekommen.

Aber zurück zum Thema, wozu ich gerne andere Meinungen hören würde:

Folgende Rahmenbedingungen:

2x Lebenszeit-Beamte, netto ca. 4700 Euro. Später ansteigend. Alter 30 und 34.

Zunächst Grundstückskauf, 2000qm, 145.000 Euro. Der Neubau erfolgt ca 1,3 Jahre später aufgrund eines einjährigen Auslandseinsatzes.

Das Grundstück soll nach dem Kauf geteilt und verkauft werden. Interessenten gibt es jetzt schon. Aufgrund der Lage wird es auch kein Problem sein, es zumindest zum eigenen Kaufpreis plus Vermessungskosten zu verkaufen.

Als Hausbaukosten inklusive Baunebenkosten haben wir 210.000 Euro veranschlagt. Ca. 20.000 Euro davon Eigenkapital. (Der Rest ging leider für die Scheidung der 1. Ehe weg.). Finanzierungsbedarf 190.000 Euro.

Für Nebenkosten wie Notar, Vermessung etc. liegen Eigenmittel (13.000 Euro) zurück.

folgende Finanzierung erschien uns sinnvoll:


Also, zunächst nur das Grundstück: Kaufpreis: 145.000 Euro.

finanziert durch zwei Annuitätendarlehen:

1. 70.000 Euro, Laufzeit 10 Jahre, 3,2% eff, Tilgung 1%, Rate 242,08
Euro (theoretische Laufzeit 42 Jahre bei gleichem Zins)

2. 75.000 Euro Annuitätendarlehen-Flex, flexible Laufzeit, 2,68% eff,
0% Tilgung, 165,63 Euro.

Das zweite Darlehen wird sofort abgelöst bei Verkauf des Grundstücks. Parallel zum Ersten wird Geld, welches nicht mit in die Berechnung einfließt, bis zum Hausbau angespart.

Wenn ich wieder da bin, wird folgende Finanzierung beabsichtigt (zu heutigen Konditionen theoretisch durch die Sparda-Bank durchgespielt und angeboten):

2x Bauspar-Wohnriester, jeweils in Höhe von 70.000 Euro (gesamt 140 t.)
1x Kfw 153 Darlehen (Kfw 70 Haus) in Höhe von 50.000 Euro.

Wohnriester: 2,65 % eff, Zuteilung nach 13,3 Jahren, Bausparrate: 175
Euro, Gesamtrate 352,80. Gesamtlaufzeit 23,2 Jahre

Kfw- Darlehen: 2,68 % eff, Laufzeit 10 Jahre, 2,37% Tilgung, 209,17
Rate, Gesamtlaufzeit bei gleichem Zins 28,4 Jahre.

Gesamtrate: 1160 Euro.

Nach Abzahlung der Bausparer würde die volle Summe in die beiden offenen Annuitätendarlehen fließen. Wir meinen, dass wir dann nach ca. 27-28 Jahren damit durch sind, auch wenn keine Sondertilgung (z.B. Schenkung, Erbe, Auslandseinsatz etc.) kommen würde.

Gerne hätten wir die Zinssätze komplett gebunden. Allerdings wäre uns dan die Rate zu hoch gewesen. Durch die Kombination Bauspar und Annuität haben wir versucht, Sicherheit mit bezahlbaren Raten zu kombinieren.

Annuitätendarlehen und Kfw werden beide nach 10 Jahren neu verhandelt und vermutlich zu höheren Zinssätzen abgeschlossen. Dagegen stehen aber Beförderungen und Gehaltserhöhungen, und ggf. die oben erwähnten Schenkungen, Erbe, Auslandseinsatz.

Was sagt ihr zu diesem Finanzierungsmodell? Irgendwelche dicken Kinker drin, welche ich übersehen habe? Oder hat jemand ein deutlich sinnvolleres Modell im Kopf?

Und letzte Frage: Könnte man einen Bausparer jetzt anfangen, um die Zinsen zu sichern und später zu einem Wohnriester-Bausparer umwandeln?
Und macht es überhaupt Sinn, jetzt einen Bausparer zu beginnen, mit Hinblick auf den Hausbau in 1,3 Jahren, um sich die Zinsen zu sichern? Ggf, sind die 1% Abschlussgebühr futsch, allerdings werden die Zinsen vermutlich nicht viel tiefer sinken können, sehr wohl aber reichlich steigen.


Schon mal Danke für eure Hilfe und Meinungen.


Grüße aus dem Norden

S&S
 
Zuletzt bearbeitet:
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GeorgPuetz

In der Regel rechnen sich Modelle mit Bauspar-Vor-/Zwischenfinanzierung nicht, auch dann nicht, wenn alles nach Plan läuft.

Die Bausparmodelle bieten neben Sicherheit auch Risiken: -unsicherer Zuteilungszeitpunkt, -keine verbindliche Zusage für ein Bauspardarlehen, weil erneute Bonitätsprüfung zum Zuteilungstermin. In der Realität kommt es leider sehr selten vor, dass alles und alle Termine exakt funktionieren. Jedwede Terminänderung verteuert das Modell erheblich.

Riester-Förderung kann sich theoretisch rechnen, praktisch gibt es hier auch ne Menge Fallstricke, die die Vorteile wieder zunichte machen. Ab und an gehen diese Risiken schon mal durch die Medien. Riester-Darlehen sind auch mit Hypothekenbanken möglich.

Die Modelle lassen sich rechnerisch sehr einfach gegenüberstellen - einfach mehrere Varianten in der Software durchspielen. Nach zwei Stunden ist man schlau.
 
M

mcarstensen

Also ich sehe es durchaus häufiger das die Finanzierungen (auch mit Bausparvertrag im Hintergrund) planmäßig durchlaufen:-)
Vielmehr liegt es meiner Meinung nach doch am häufigsten an den Kunden/Bausparern. Da wird dann einfach mal ne Rate nicht gezahlt usw. Oder die Rate wird herabgesetzt. Und dann passt natürlich nichts mehr.

Meiner Meinung nach macht Bausparen immer dann Sinn, wenn der Bausparvertrag komplett in der ersten Zinsbindung in die Zuteilung kommt. Dann hat man komplette Zinssicherheit, gepaart mit guten Sondertilgungsmöglichkeiten.
Aber man muss sich im klaren sein, ob man die Raten dauerhaft zahlen kann!
 
Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
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