Monatliche Instandhaltungsrücklage bei Neubau

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S

SenorRaul7

Hi,

ich hoffe ich bin damit im richtigen Unterforum gelandet.
Wie steht ihr zu dem Thema Instandhaltungsrücklage beim Neubau?

Die Rücklage wird ja allgemein empfohlen und vom Grundsatz finde ich sie auch sehr wichtig. Aber wir wohnen jetzt 3 Jahre in unserem neuen Haus, mit dem GU lief alles super und irgendwelche teuren Bausünden sind absolut nicht aufgetreten oder in Sicht (ich weiß, man kann es nie zu 100% ausschließen).

Haben bisher immer 150€ monatlich zur Seite gelegt als Instandhaltungsrücklage und es haben sich auch schon ein paar Tausend angehäuft. Die bleiben auch als zusätzlicher Notgroschen. Ich frage mich aber langsam, ob das bei einem gut einzuschätzenden Neubau (150qm Wohnfläche) überhaupt nötig oder vielleicht zu viel ist. Für die 150€ gäbe es natürlich gute Alternativen, z.B. zusätzlich in die Sondertilgung. In ein paar Jahren mit zunehmenden Alter des Hauses kann man das ja wieder aufstocken für den ersten Heizungstausch, die erste neue Fassade etc.

Wie seht ihr das bzw. wie habt ihr das bei euch geregelt?
 
S

Sunshine387

Ich glaube man muss unterscheiden, dass man immer einen bestimmen 5-stelligen Betrag als Notgroschen haben sollte (Heizung,Wasserschaden etc.), aber generell würde ich nichts extra zurücklegen sondern lieber Sondertilgen, wenn mein Notgroschen nicht angetastet wird. Wobei ein niedriger-mittlerer 5-stelliger Betrag gerade beim Haus immer sinnvoll ist zurückzuhalten.
 
Tolentino

Tolentino

Die ersten 5 Jahre muss man eigentlich nichts zurücklegen, weil man ja noch in der Geährleistung ist. Danach sind wahrscheinlich 5 EUR/m²/a sinnvoll. ab 10 dann 10EUR/m²/a ab 15 Jahren 15 usw. usf.
 
S

SenorRaul7

Die ersten 5 Jahre muss man eigentlich nichts zurücklegen, weil man ja noch in der Geährleistung ist. Danach sind wahrscheinlich 5 EUR/m²/a sinnvoll. ab 10 dann 10EUR/m²/a ab 15 Jahren 15 usw. usf.
Genau so eine Staffelung finde ich glaube ich auch sinnvoll.
Gerade jetzt am Anfang ist jeder Euro Sondertilgung ja goldwert.
 
J

Joedreck

Also ich würde durchaus was weglegen, auch von Beginn an. Sowohl Gas als auch WP können nach 10 Jahren das zeitliche segnen. Auch in der Elektronik. Hat man da kein Geld in der Hinterhand wird es ekelig. Beim Haus rechnet man bei Reparaturen grundsätzlich im tausender Bereich.
Ich persönlich würde wahrscheinlich bis gut 20k ansparen. Vll sogar mehr. Erst wenn das Polster da ist, würde ich mich für andere Möglichkeiten interessieren.
 
Musketier

Musketier

Nachdem ich vor einigen Jahren meinen Bau beendet habe habe ich mir die Frage auch gestellt. Dazu findet man verschiedene Empfehlungen im Internet, die teilweise völlig an der Realität vorbeigehen. Auch die Zahlen von Tolentino sind natürlich gefährlich, wenn man bedenkt, dass nach 10 Jahren auch mal die Heizung kaputt gehen kann und da bei einem 130m² Haus noch nichtmal 10T€ angespart sind

Die Verordnung über wohnungswirtschaftliche Berechnungen nach dem Zweiten Wohnungsbaugesetz (Zweite Berechnungsverordnung - II. BV nennt da recht genaue Beträge.
Da werden Beträge von 7,10€/m²/Jahr für die ersten 22 Jahre, 9€ für die nächsten 10 Jahre und danach 11,50€/m² empfohlen.
Da kommt man dann nach 40 Jahren bei 130m² auf 44T€.
Ob man davon 2x Heizung, die Badsanierung, und die Fenster+Fassade zahlen kann? Vermutlich eher nicht.
Nach 50 Jahren kommt dann vielleicht auch noch Elektrik und Dach.
Allerdings sind das auch Werte für Eigentümergemeinschaften. Sanierungen innerhalb der Wohnung wären ja extra zurückzulegen.

Auf der anderen Seite bildet man Rücklagen fürs Haus, Rücklagen für die Ersatzbeschaffung vom Auto, Rücklagen für die nächste Sondertilgung und Rücklagen für den nächsten Urlaub. Nach ein paar Jahren hat man Summen zusammen, die man einfach nicht auf dem Konto/unverzinsten Tagesgeld rumliegen haben möchte.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Urlaubsbuchung, Sondertilgung, defekte Heizung und der Totalschaden vom Auto alles zur gleichen Zeit kommen, ist extrem gering.
Ich hab mich daher für 20-30T€ Sockelbetrag entschieden und der Rest geht ins Depot und steht im Fall der Fälle halt auch noch kurzfristig zur Verfügung. Bisher hat sich das ganz gut bewährt.


Was ich aber viel spanndender find, wann verwendet man die Instandhaltungsrücklage?
Nimmt man sich da Geld raus, wenn man selbst ein Zimmer vorrichtet? Was ist, wenn man einen Maler kommen lässt? Und wenn da gleich noch der Fußbodenbelag neu gemacht wird? Was ist mit Möbelkauf - vermutlich eher nicht oder? Und bei einer neuen Küche - da vielleicht?
Gehört eine nachträgliche Terrassenüberdachung mit rein?
Ich denke, bei diesen Fragen kommt jeder auf etwas andere Ergebnisse.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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