Vertrag mit GU “vorzeitig” abschließen

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P

Peter Pohlmann

Es wird keine Festpreisgarantien mehr geben. Ist gar nicht mehr möglich. Mir flattern hier täglich immer höhere und heftigere Preiserhöhungen und Teuerungszuschläge ins Haus.

Gerade wieder von einem wichtigen Lieferanten erhalten.

Ab 05.04.2022 5 Prozent Teuerungszuschlag, für Teile die in 2023 ausgeliefert werden nochmals 5 Prozent obendrauf.

Macht in Summe 10 Prozent und hier sehen wir noch nicht das Ende der Fahnenstange.

Bei vielen meiner Lieferanten gibt es nur noch Tagespreise. Mehr als 10 Tage wollen sich die wenigsten preislich binden.
 
E

Elokine

Joa, man darf halt aber nicht vergessen, dass die Materialpreise bei so einem Hausbau nicht so viel ausmachen, wie die Löhne. Wenn dein Holz 10% teurer wird, kostet der Dachstuhl ja nicht 10% mehr. Sondern vielleicht 2%. Und die Handwerkerkosten lassen sich auch heute noch gut kalkulieren.

Wir hatten in der Firma einen Fall, da kam ein Dienstleister und wollte eine 20% höhere Anfahrtspauschale, weil die Spritpreise ja 20% gestiegen sind. Sorry, aber das ist lächerlich und am Ende hat er sich mit einem festen Zuschuss von wenigen Euro befristet auf 3 Monate zufrieden gegeben.
 
11ant

11ant

Wir werden uns dennoch auch mal anhören, was die Großen so zu erzählen haben, damit wir besser vergleichen können.
Das könnt Ihr Euch eigentlich sparen, im Marketing die bessere Figur zu machen haben die sehr gründlich gelernt.
Das einzige was ein GU aktuell machen kann, ist seinerseits früh Festpreise mit den Handwerkern abzuschließen.
Irgendwann, wenn ich mal ganz viel Zeit habe, erkläre ich mal wie ein GU funktioniert ;-)
Wenn das so einfach ginge, wäre das aber auch nicht so toll (lecker Anschlußinsolvenz).
 
O

Oberhäslich

Wir haben Anfang Februar den Vertrag mit Heinz von Heiden unterschrieben, kurz danach erst den Kaufvertrag beim Notar. Geht alles, du musst dir nur ein Rücktrittsrecht einräumen lassen. Das gibt es bei Heinz von Heiden von Haus. Unter anderem falls die Finanzierung nicht klappt oder man keine Baugenehmigung bekommt. Deswegen haben wir uns auch den Fespreis von Februar gesichert, die Berater haben uns darauf aufmerksam gemacht, dass die Preise die Woche drauf steigen werden.
 
B

bavariandream

Wenn ihr den Notarvertrag unterschrieben habt und das Grundstück von der Gemeinde erwerbt sehe ich da kein großes Risiko.
Könnt ihr beim GU anfragen ob die euch eine Passage in den Vertrag aufnehmen "vorbehaltlich erfolgreicher Kaufabschluss Grundstück", sozusagen? Regionale GUs machen sowas normalerweise. Wir hatten mit dem GU einen Vertrag geschlossen als unsere Finanzierung noch nicht 100% durch war. Wir hatten dann eine Passage im Vertrag aufgenommen "vorbehaltlich, dass dei Finanzierung klappt" , und als wir die Verträge bei der Bank gezeichnet hatten haben wir den Paragraphen wieder gestrichen mit beidseitiger Unterschrift. Somit waren beide Seiten abgesichert und der Vertrag konnte noch zu den alten Konditionen gezeichnet werden. Hat uns 5stellig Geld gespart.
Super, vielen Dank! Das sind definitiv sehr gute Tipps. Auch wenn ich keine Probleme erwarte, schadet’s ja nicht, solche Passagen sicherheitshalber mit aufzunehmen.

Es wird keine Festpreisgarantien mehr geben. Ist gar nicht mehr möglich. Mir flattern hier täglich immer höhere und heftigere Preiserhöhungen und Teuerungszuschläge ins Haus.

Gerade wieder von einem wichtigen Lieferanten erhalten.

Ab 05.04.2022 5 Prozent Teuerungszuschlag, für Teile die in 2023 ausgeliefert werden nochmals 5 Prozent obendrauf.

Macht in Summe 10 Prozent und hier sehen wir noch nicht das Ende der Fahnenstange.

Bei vielen meiner Lieferanten gibt es nur noch Tagespreise. Mehr als 10 Tage wollen sich die wenigsten preislich binden.
Bisher hatten wir Gespräche mit drei GUs und noch bieten alle Festpreisgarantien an. Keine Ahnung, ob die dann doch Wege finden, Preiserhöhungen an uns weiterzugeben; aber ohne Festpreisgarantie fällt’s ihnen halt vermutlich leichter.

Und natürlich ist jede Krise anders, aber es gab auch in der Vergangenheit bereits Krisen mit massiven Auswirkungen auf die Baubranche (z. B. die Ölkrise in den 70ern oder jüngstens die Coronakrise). Also ich würde jetzt nicht sagen, dass jahrzehntelange Erfahrung gar nichts bringt, wenn es drum geht, steigende Rohstoffpreise und Lieferengpässe in der Preisgestaltung zu berücksichtigen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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