Kellerbodenplatte richtig Abdichten. Alternativen?

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D

derNeugeBauer

Moin,
nachdem nun der Wasserschaden in unserem Keller behoben wird. Also der feuchte Estrich, die Fußbodenheizung und die Dämmung rauskommen. Soll nun die Kellerbodenplatte vorsorglich abgedichtet werden.

Ein paar Fakten:
Haus BJ 99
knapp 100 m² Keller
Fußbodenheizung im Keller (insg. ca. 17 cm Fußbodenaufbau bisher und auch wieder geplant)
lehmiger Boden
Lastfall DIN 18195 - aufstauendes Sickerwasser
Drainage rundum das Haus
Bodenplatte 20cm (kein WU-Beton)
darunter 15cm Sauberkeitsschicht / Sand / Kies
Kellersteine außen 36,5cm Poroton, außen mit Dickbeschichtung und Perimeterdämmung
über der ersten Steinreihe R500 Bitumenbahn
unter der ersten Steinreihe Flex. Dichtschlämme
Max. Grundwasserspiegel angeblich 50cm unter OK Bodenplatte

Der Keller wird nicht als Kartoffelkeller genutzt.
Fußbodenheizung soll wieder montiert werden. Kellernutzung die nächste Zeit erst mal als Party und Gästekeller. In ein paar Jahren evtl. als Einliegerwohnung oder für den Sohnemann.

Ich habe mir jetzt ein paar Angebote von Dachdeckern, Maurern und co eingeholt und jeder will die Bodenplatte irgendwie anders abdichten.
Evtl. könnt ihr ja die eine oder andere Methode ausschließen oder mir gleich eine empfehlen.

Es soll (wenn es denn geht) möglich kostengünstig sein. Ich habe die (bisherigen) Angebote mal von günstig zu teuer geordnet.


Angebot 1:
einlagig Knauf Katja Sprint Abdichtungsbahnen mit Überlappung auf Bodenplatte
Randbereich zu den Mauersteinen mit Bitumenkleber auf Bodenplatte verklebt
Randbereich an der ersten Steinreihe mit Flex. Dichtungsschlämme und danach mit Katja Sprint hochgezogen
An den Ecken mit Knauf Anschlussstreifen kaltverklebt.
Darauf 2x 5cm Polystyrol, Folie, Fußbodenheizung und 6cm Zementestrich

Angebot 2:
4mm flexible Dichtungsschlämme auf die Bodenplatte
herangeführt bis zur 1. Steinreihe
Darauf 2x 5cm Polystyrol, Folie, Fußbodenheizung und 6cm Zementestrich

Angebot 3:
einlagig V60 S4 (+AL?) einlagig auf die Bodenplatte, mit Überlappung verschweißt
herangeführt bis zur 1. Steinreihe
Randbereich vorher zusätzlich mit Dichtungsschlämme abgedichtet
Darauf 2x 5cm Polystyrol, Folie, Fußbodenheizung und 6cm Zementestrich

Angebot 4:
Kaltbitumen-Voranstrich auf Bodenplatte
darauf einlagig PYE 200 S5 talkumiert, Überlappung verschweißt
herangeführt an die erste Steinreihe
Darauf 2x 5cm Polystyrol, Folie, Fußbodenheizung und 6cm Zementestrich


Angebot 5:
Heißbitumen auf Bodenplatte
Schaumglas (genaue Dicke und Schaumglas Typ bisher nicht genannt worden)
Schaumglas mit Heißbitumen verklebt bis an den Randbereich
Abgedeckt mit einer V60 S4
Darauf 1x ??cm Polystyrol, Folie, Fußbodenheizung und 6cm Zementestrich

Bezüglich Angebot 5 wollte sich der Dachdecker noch mal melden. Er habe es so noch nicht verarbeitet, würde es mir aber empfehlen. Über die genaue Planung, Ausführung und Preis wollte er sich noch mal melden. Aufgrund des hohen Materialpreis sei er sich aber schon sicher, dass es das teuerste Angebot sei.

Angesprochen auf mögliche Schwitzwasserbildung am Randbereich der Dämmung und somit die Bildung eines Schwitzwasserteichs unter der Dämmung wurde von einem Maurer überlegt 5cm Polystyrol auf die Bodenplatte zu legen, darüber Knauf Katja Sprint und darüber wieder 5 cm Polystyrol zu legen. Eine genaue Ausführung konnte mir auch hier nicht genannt werden. Er gebe dies an einen befreundeteten Dachdecker weiter, der sich noch bei mir melden wolle.

Ich hoffe ihr gebt euren (konstruktiven) Senf dazu
Vielen Dank schon mal im voraus.
 
B

Bauexperte

Hallo,

Ich hoffe ihr gebt euren (konstruktiven) Senf dazu
Mein konstruktiver Senf lautet: ganz schnell Jemanden hinzuziehen, der sich damit auskennt und keinesfalls in Eigenregie die Arbeiten vergeben. Wenn Du keinen blasser Schimmer hast, was richtig und falsch ist - und wir hier ohne genaue Kenntnis der Bausubstanz, Bodenverhältnisse etc. sicher keine Empfehlung aussprechen werden - sollte ein Sachverständiger Dir die richtigen Maßnahmen erläutern und empfehlen. Bei solch sensiblen Arbeiten am falschen Ende sparen, kann ziemlich teuer werden

Freundliche Grüße
 
D

derNeugeBauer

Hallo,
Mein konstruktiver Senf lautet: ganz schnell Jemanden hinzuziehen, der sich damit auskennt und keinesfalls in Eigenregie die Arbeiten vergeben. Wenn Du keinen blasser Schimmer hast, was richtig und falsch ist - und wir hier ohne genaue Kenntnis der Bausubstanz, Bodenverhältnisse etc. sicher keine Empfehlung aussprechen werden - sollte ein Sachverständiger Dir die richtigen Maßnahmen erläutern und empfehlen. Bei solch sensiblen Arbeiten am falschen Ende sparen, kann ziemlich teuer werden

Freundliche Grüße
Moin Bauexperte,
evtl. hast du es überlesen, aber ich HABE mir Fachleute hinzugezogen.
Jeder hat scheinbar seine Lieblingsmethode, wie es gemacht wird, bzw. bei den Dachdeckern hat es sich ganz gut überschnitten.
Mir wurden verschiedene Alternativen aufgezeigt, die ich hier wiedergebe und hoffe, dass man mir sagen kann, wofür ich mich eher entscheiden sollte und wofür eher nicht.

Details zu Bausubstanz und Bodenverhältnissen stehen übrigens auch im Text. Wenn weitere Fragen sind, einfach schreiben.

Und bitte Kritik oder Verbesserung an den Angeboten...
 
B

Bauexperte

Hallo,



evtl. hast du es überlesen, aber ich HABE mir Fachleute hinzugezogen.Jeder hat scheinbar seine Lieblingsmethode, wie es gemacht wird, bzw. bei den Dachdeckern hat es sich ganz gut überschnitten.
Ich habe sehr wohl gelesen, dass Du mit gewerkebezogenen Fachleuten gesprochen hast und deren Angebote Dir auch vorliegen. Was ich mit meinem "Senf" meinte, war schlicht und ergreifend, dass Du Jemanden brauchst, der Dir die Sinnhaftigkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen anhand Deines Hauses und dessen Parameter erläutern kann. Erst wenn Du sicher weißt, welche Vor- und welche Nachteile Du Dir mit den jeweiligen Alternativen einkaufst, kannst Du die optimale Entscheidung treffen.

Ich bspw. glaube nicht, dass es allein mit einer besser abgedichteten Bodenplatte getan ist. Bei aufstauendem Sickerwasser empfiehlt sich immer ein wasserundurchlässiges Mauerwerk; mit Perimeterdämmung und Bitumendickstrich allein ist es hier nicht getan. Und ganz sicher würde ich anstelle einer Drainage – mit der Du Dir sämtliches Wasser aus der näheren Umgebung heran holst – eine andere Lösung anstreben.

Frage einen Bausachverständigen Deines Vertrauens – welcher sich mit den Problemen älterer Häuser auskennt – und bespreche mit ihm die diversen Möglichkeiten und Maßnahmen. Wenn Du Dich allein auf die Aussagen der Handwerker verlässt – sie geben ihre Angebote sicherlich nach bestem Wissen und Gewissen ab – wirst Du imho bald, trotz aufwendiger Sanierungsmaßnahmen – wieder Wasser im Keller haben

Freundliche Grüße
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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