Aufpreis Luft-Wasser-Wärmepumpe gegenüber Gas gerechtfertigt?

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S

SoL

Moin zusammen,

Ich bräuchte mal Eure Einschätzung bei der Heizungswahl. Wir (2 Erwachsene, 4 Kinder) sind derzeit mit einem GU in Gesprächen zu einem Haus, klingt soweit auch ganz gut, Bauleistungsbeschreibung ist ok.
Wir planen keinen bestimmten KFW Standard zu erreichen, werden aber irgendwo zwischen 70 und 55 landen. Heizlastberechnung natürlich noch nicht fertig, da Vertrag nicht unterschrieben.

Im Standard wird vom GU folgendes mitgeliefert:
Gas Heizung: Vaillant auroCOMPACT VSC S 206/4-5 190 Brennwert-Kompaktgerät
Ausgelegt auf 20kw (wow, warum?)
Beinhaltet einen 190L Warmwasserspeicher, im Paket mit 2.5m² Solarthermie

Alternativ bietet er unter Anrechnung der Gasheizung und der Solarthermie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe an:
Thermia iTec Plus mit 9kw Leistung, Kühlfunktion und 300L Warmwasserspeicher nebendran.

Eigentlich würde ich gerne Richtung Wärmepumpe gehen, aaaaber:

Aufpreis für die Wärmepumpenlösung wären stattliche 8.100€. Dafür bräuchten wir halt keinen Gasanschluss...
Vielleicht vertue ich mich oder rechnet sich das im nicht, auf die Wärmepumpe zu gehen?
Selbst wenn man mit ihr eine COP von 3.5 oder 4 erreicht, wird man die Mehrkosten von 8.100 - 2.500 für den Gasanschluss = 5.600€ erst sehr sehr spät rein.
Bei 30Cent pro kWh Strom hätten wir bei 10000kWH Verbrauch im Jahr bei einer COP von 4 Kosten von 750€. Bei einem Gaspreis von 10 Cent liege ich bei Kosten von 1000€. Unterschied somit 250€ / Jahr, Mehrkosten amortisieren sich (bei Nichtbeachtung der Solarthermie) erst nach 22 Jahren.

Stimmt das, oder habe ich nen Knick in der Pupille / Rechnung? Ich tendiere bei dem Mehrpreis Richtung Gas, evtl. mit extra Warmwasserspeicher.

Danke und viele Grüße
SoL
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
S

SoL

Nachtrag: Selbst bei dauerhaften Preisen wie jetzt von 13 Cent wäre die Amortisierung erst nach > 10 Jahren gegeben.
Die 10 Cent habe ich im Januar auf 2 Jahre fürs bestehende Haus abgeschlossen...
 
Nordlys

Nordlys

Du hast recht. Wenn Du nicht unbedingt auf KFW 55 oder niedriger willst, was eh nicht sinnvoll wäre, ist die Wärmepumpe zurzeit noch zu teuer. Sie ist, auch das muss gesagt werden, auch Wartung anfälliger.
 
J

Joedreck

Du hast recht. Wenn Du nicht unbedingt auf kfw 55 oder niedriger willst, was eh nicht sinnvoll wäre, ist die Wärmepumpe zurzeit noch zu teuer. Sie ist, auch das muss gesagt werden, auch Wartung anfälliger.
Sorry Karsten, aber das stimmt einfach nicht. Einmal installiert und richtig eingestellt Bedarf es quasi keiner Wartung.

Zur Frage: Nein, der Preis ist NICHT gerechtfertigt. Überhaupt nicht. Gar nicht. Und die Gasheizung ist zusätzlich komplett überdimensioniert. Was macht es denn aus, wenn du den Wärmeerzeuger aus demlr Bauleistungsbeschreibung streichen lässt?
Unbedingt eine raumweise Heizlastberechnung inkl Auslegung der Fußbodenheizung nach der Heizlastberechnung mit aufnehmen.
 
S

SoL

Zur Frage: Nein, der Preis ist NICHT gerechtfertigt. Überhaupt nicht. Gar nicht. Und die Gasheizung ist zusätzlich komplett überdimensioniert. Was macht es denn aus, wenn du den Wärmeerzeuger aus demlr Bauleistungsbeschreibung streichen lässt?
Unbedingt eine raumweise Heizlastberechnung inkl Auslegung der Fußbodenheizung nach der Heizlastberechnung mit aufnehmen.
Reicht der Hinweis, dass die Berechnung nach DIN EN 12831 erfolgt? Auszug aus der Bauleistungsbeschreibung:
Alle Räume im Erd- und Dach-/Obergeschoss werden mit einer Fußbodenheizung ausgestattet und sorgen so für eine angenehme, behagliche und wohlige Wärme in Ihrem Zuhause. Das Warmwasser-Fussbodenheizungs-System besteht aus Heizschlaufen auf Trägerplatten und erforderlicher Dämmung, die Rohrleitungen bestehen aus vernetztem Kunststoffrohr. Die Länge der einzelnen Heizkreise sowie die Verlegeabstände erfolgen nach DIN 4701, dem Energieeinsparverordnung Nachweis und der Heizlastermittlung nach DIN EN 12831. Die Fußbodenheizung wird so ausgelegt, dass ein Heizungssystem mit geringen Vorlauftemperaturen angeschlossen werden kann und so den Betrieb bzw. die Umrüstung auf den Einsatz regenerativer Heizsysteme ermöglicht.
Rausnehmen würde die "Brutto Herstellungskosten" bringen, wieviel genau müsste ich erfragen, vermute aber, dass es wenig ist.

Danke
SoL
 
Hangman

Hangman

Der Aufpreis für die Wärmepumpe erscheint übertrieben. Könnte übersetzt bedeuten der GU hat darauf keinen Bock. Sofern Du das mit dem GU klären oder aber selbst vergeben kannst, würde ich immer zu Wärmepumpe tendieren. Ansonsten musst Du Dir überlegen ob Du den GU zu etwas nötigen willst was er nicht will... schlimmstenfalls weil er es nicht richtig kann.

Was hat das mit der Kühlfunktion auf sich? Braucht bzw wollt ihr die? Wenn nein, kann man die rausrechnen?
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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