Einschätzung Finanzierungsspielraum mit 4620 Euro Netto

4,90 Stern(e) 9 Votes
P

Prager91

Hab' jetzt noch mal kurz den Rechner geschwungen.

Also nehmen wir mal an ihr könntet mit 650k € auskommen. 240k für's Grundstück. 410k für's Haus, jetzt mal ohne Keller und optimistisch gerechnet. Eigenkapital habt ihr keins, die 20k gehen vermutlich für Küche und Nebenkosten drauf, das wird nicht mal reichen.

Wir rechnen mal mit 35 Jahren Alter im Schnitt und sagen mal bis zur Rente bleiben noch so 30 Jahre etwa.
4620€ habt ihr netto. Ich rechne jetzt mal mit solchen Pauschalen, der Einfachheit halber - man sagt ja als Daumenregel so bis 30% vom Einkommen für die Hausrate sei noch okay. Da käme ich auf 1386. Runden wir mal großzügig auf 1500€ Rate auf.

Damit käme ich wenn wir einen fiktiven Zinssatz von 1,8% annehmen und 15 Jahre Laufzeit, auf eine Restschuld von 541,6k €. Das sind eine Menge Schulden, 15 Jahre vor der Rente.
Ich sehe da auch noch folgendes Problem: Würdet ihr die 1,8% überhaupt kriegen, oder wären die Konditionen bei der hohen Finanzierungssumme und ohne Eigenkapital nicht noch schlechter? Bzw eher: Würdet ihr überhaupt eine Finanzierung bekommen?

Szenario 2, sagen wir mal ihr könntet 2000€ Rate stämmen.
Damit wären wir bei 1,8% Zinssatz immer noch bei 438k Restschuld nach 15 Jahren.

Wie man's dreht und wendet, da wird so ohne weiteres kein Schuh draus.
Das ist das was ich meine...

Der Verdienst in Verbindung mit dem geringen Eigenkapital und die relativ geringe Zeit bis zur Rente... Das alles endet im totalen Chaos.

Dann sind noch Kinder im Spiel - das heißt die 2.000-2.500€ monatliche Tilgung ist unmöglich.

Das ist das Paradebeispiel für: Es wird im Ruin enden.

So etwas dürfte die Bank eigentlich gar nicht finanzieren... Aber leider passiert das trotzdem.
 
B

blubbernase

allein ordentliche, flexible Kinderschuhe kosten richtig asche. Oder mal einen Walkanzug. Die sind gebraucht kaum günstiger als neu.
 
kati1337

kati1337

So etwas dürfte die Bank eigentlich gar nicht finanzieren... Aber leider passiert das trotzdem.
Ich kann mir in dem Fall tatsächlich vorstellen, dass man dafür gar keine Finanzierung auf die Beine gestellt bekäme. Die Banken dürfen ja auch nicht mehr jedes Risiko eingehen. Ich könnte mir schon vorstellen, dass das bei den Banken "nicht darstellbar" ist, wobei ich auch kein Banker bin.
 
O

Oetti

Puh, sehr spannender Thread. Ich persönlich halte euer Vorhaben nicht realisierbar. Das Einkommen passt aus meiner Sicht nicht zu der Finanzierung, die auf euch zukommt. Plant deutlich kleiner - muss es unbedingt ein Keller sein oder überhaupt ein neues Haus? Was ist mit einer gebrauchten ETW? Deine aufgezeigte Haushaltsrechnung passt nicht. Führe doch mal ein Haushaltsbuch, um einen realistischen Eindruck über deine Ausgaben zu erhalten.

Unabhängig davon muss ich Folgendes feststellen:

Eure 20.000 Euro Eigenkapital werdet ihr nicht für Küche, möbel, etc. verwenden, das Geld geht schonmal für Notar, Grunderwerbsteuer und Eintragung Grundschuld drauf.

Selbst wenn ihr 20.000 Euro übrig habt für Küche, Möbel, etc. muss ich nach unserem Einzug in unser Eigenheim sagen: Dieses Geld ist schneller ausgegeben als ihr schauen könnt und niemals für diese Posten reichen. Ihr werdet so viele kleine Einzelposten haben, die sich in Summe hochaddieren. Ich denke da an Randleisten, Lampen, Wandfarbe, Tapeten, Verpflegung für Bau- und Umzugshelfer, Leuchtmittel sowie Kleinzeugs wie Klodeckel und Fliegengitter.

Mach doch mal Folgendes:

Gehe davon aus, dass ihr eine monatliche Rate von 1.600 Euro für die Finanzierung zahlen müsst. Rechne nun diese Rate minus aktuelle Kaltmiete plus 200 Euro zusätzliche monatliche Kosten für das Haus und versucht einfach mal diesen Betrag über einen längeren Zeitraum jeden Monat ohne wenn und aber zur Seite zu legen. Wenn das klappt habt ihr schonmal deutlich mhr Eigenkapital und könnt euch an das Vorhaben wagen.

Klappt das nicht: Finger davon lassen und realistischere Träume suchen.
 
Y

Ysop***

warum ? Da weiß man was man kriegt. Neubau ist eher ein Risiko wenn man "günstig" haben will.

Aber ja kenne Heilbronn nicht, ob Bestand oder Neu wird beides sehr teuer sein.
Sehr teuer. Ich habe mal Häuser im östlichen Teil des Landkreises < 400k eingegeben. Da kommen bei mir ganze 5 Immobilien, 3 davon unter 100qm Wohnfläche, ein weiteres seit Jahren Rohbau und das letzte hat zwar keinen wirklichen Garten aber punktet mit Deckenhöhe von 1,95 m
Bei allen kannst du nochmal Kohle reinstecken.

Solche Aussagen können nur von Leuten kommen die keine Kinder haben und bei denen der Bus alle 10min vor der Haustür abfährt. Außerdem kostet ein kleines Auto, bei dem man alles selber macht, soviel wie eine Monatskarte vom Bus
Also sorry, es hieß Heilbronn und Umgebung und nicht die allerletzte Milchkanne des Landkreises, dazu Arbeitsweg unter 2 km. Ja, ich bleibe dabei, ein zweites Auto (nicht Auto grundsätzlich) ist nicht notwendig. Allerdings wird die Aufgabe des Komforts es hier wahrscheinlich ohnehin nicht rausreißen.
 
kati1337

kati1337

Gehe davon aus, dass ihr eine monatliche Rate von 1.600 Euro für die Finanzierung zahlen müsst. Rechne nun diese Rate minus aktuelle Kaltmiete plus 200 Euro zusätzliche monatliche Kosten für das Haus und versucht einfach mal diesen Betrag über einen längeren Zeitraum jeden Monat ohne wenn und aber zur Seite zu legen. Wenn das klappt habt ihr schonmal deutlich mhr Eigenkapital und könnt euch an das Vorhaben wagen.

Klappt das nicht: Finger davon lassen und realistischere Träume suchen.
Ich glaube die 1600 im Monat zu stämmen sollten sie schon hinkriegen. Das Problem das ich eher sehe, ist, dass bei ihrem Vorhaben mit 1600 im Monat der Finanzierungs-Drops nicht gelutscht ist. Nicht mal mit 2000 wäre er das.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
Im Forum Liquiditätsplanung / Finanzplanung / Zinsen gibt es 3117 Themen mit insgesamt 67463 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben