Grundstück und Haus aus "einer" Hand, aber kein Bauträgervertrag?

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H

Hermann_24

Hallo zusammen,

wir (3 1/2-köpfige Familie) suchen seit ca. 3 Jahren mehr oder weniger intensiv nach einem Baugrundstück. Nun haben wir eins gefunden, das uns von der Größe, Lage und Umgebung wirklich sehr gut gefallen würde. Es befindet sich in einem Neubaugebiet, in dem allerdings alle Grundstücke an eine Baufirma gebunden sind. So müssen wir, wenn wir das Grundstück haben wollen, eben auch mit dieser Baufirma bauen. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass diese Firma als Bauträger auftritt. Nach einem ersten Gespräch hat sich aber herausgestellt, dass dem wohl nicht so ist. Offensichtlich würden wir das Haus von einer Tochterfirma der Baufirma kaufen und dass dann durch die Baufirma bebauen lassen, also wir treten als Bauherren auf.

Jetzt bin ich mir nicht so sicher, was von der ganzen Sache zu halten ist.
Einerseits scheint man, zumidenst aus meinem laienhaften Blickwinkel, die Risiken, vor denen immer beim Grundstücksservice von der Baufirma gewarnt wird, zu umgehen. Denn das Grundstück existiert ja wirklich und wir würden bei Vertragsabschluss eben das konkrete Grundstück mit dem darauf geplanten Haus kaufen.
Allerdings begeben wir uns dann ja vollständig in die Hand der Baufirma. Was ist, wenn bei dem Baugrundgutachten, dass wahrscheinlich erst nach dem Kauf angefertigt wird, raus kommt, dass irgendwas anders gemacht werden muss? Außerdem würde die Planung des Hauses auf das Grundstück dann durch Architekten der Baufirma erfolgen und da sehe ich schon einen Interessenskonflikt.

Gibt es hier vielleicht Erfahrungen mit dieser Konstellation oder Anregungen/weitere Denkanstöße bzw. kann vielleicht noch weitere Fallstricke aufzeigen, an die ich im Moment garnicht denke?
Das wir in dieser Konstallation auf Grundstück und Haus die Grunderwerbsteuer zahlen müssen, ist uns klar. Leider sehen wir, auch vor dem Hintergrund der absehbaren politischen Marschrichtung, das mittlerweile schon fast als unsere letzte Chance, hier in der Region in noch vertretbarer Nähe zur Stadt ein für unser knappes Budget noch bezahlbares Grundstück bzw. Haus zu finden.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu konfus und freue mich auf eure Antworten.

Bis dahin Viele Grüße
H.
 
WilderSueden

WilderSueden

Da kombiniert ihr die Nachteile beider Welten für euch während die Baufirma die Vorteile kombiniert.
Das mit der Grunderwerbsteuer ist nur ein Teil, das andere Problem ist dass ihr dann als Bauherr für alles verantwortlich seid was an Problemen auf dem Grundstück auftritt. Nicht nur Umplanung durch Bodengutachten sondern auch eventuelle Altlasten (verseuchte Böden, Kampfmittel) oder Verzögerungen durch keltische Gräber u.ä. sind alles dann euer Problem. Wenn ihr dadurch aus der Festpreisbindung rausfallt...
Dazu wird das Konstrukt sicherlich dazu genutzt einige Dinge bauseits abzuschieben die beim Bauträger eigentlich dazu gehören. Ich denke da an sowas wie Erdarbeiten, Versorgeranschlüsse, Versicherungen. Allerdings habt ihr als Bauherr auch einen Vorteil gegenüber dem Bauträger: da auf eurem Grundstück gebaut wird, habt ihr das Hausrecht und könnte jederzeit die Baustelle betreten. Beim Bauträger ist das nicht unbedingt so.

Da ihr nur eine Baufirma wählen könnt, müsst ihr die ganz genau prüfen. Das fängt mit der Bauplanung an, geht über den Wandaufbau, die übliche Standardausstattung, usw. Ich würde euch an der Stelle empfehlen das Haus schon zum größten Teil vorzuplanen bevor der Vertrag fürs Grundstück unterschrieben wird damit ihr wisst ob das ganze Konstrukt auch eurem Geschmack entspricht
 
I

Inder123

Hallo zusammen,

wir (3 1/2-köpfige Familie) suchen seit ca. 3 Jahren mehr oder weniger intensiv nach einem Baugrundstück. Nun haben wir eins gefunden, das uns von der Größe, Lage und Umgebung wirklich sehr gut gefallen würde. Es befindet sich in einem Neubaugebiet, in dem allerdings alle Grundstücke an eine Baufirma gebunden sind. So müssen wir, wenn wir das Grundstück haben wollen, eben auch mit dieser Baufirma bauen. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass diese Firma als Bauträger auftritt. Nach einem ersten Gespräch hat sich aber herausgestellt, dass dem wohl nicht so ist. Offensichtlich würden wir das Haus von einer Tochterfirma der Baufirma kaufen und dass dann durch die Baufirma bebauen lassen, also wir treten als Bauherren auf.

Jetzt bin ich mir nicht so sicher, was von der ganzen Sache zu halten ist.
Einerseits scheint man, zumidenst aus meinem laienhaften Blickwinkel, die Risiken, vor denen immer beim Grundstücksservice von der Baufirma gewarnt wird, zu umgehen. Denn das Grundstück existiert ja wirklich und wir würden bei Vertragsabschluss eben das konkrete Grundstück mit dem darauf geplanten Haus kaufen.
Allerdings begeben wir uns dann ja vollständig in die Hand der Baufirma. Was ist, wenn bei dem Baugrundgutachten, dass wahrscheinlich erst nach dem Kauf angefertigt wird, raus kommt, dass irgendwas anders gemacht werden muss? Außerdem würde die Planung des Hauses auf das Grundstück dann durch Architekten der Baufirma erfolgen und da sehe ich schon einen Interessenskonflikt.

Gibt es hier vielleicht Erfahrungen mit dieser Konstellation oder Anregungen/weitere Denkanstöße bzw. kann vielleicht noch weitere Fallstricke aufzeigen, an die ich im Moment garnicht denke?
Das wir in dieser Konstallation auf Grundstück und Haus die Grunderwerbsteuer zahlen müssen, ist uns klar. Leider sehen wir, auch vor dem Hintergrund der absehbaren politischen Marschrichtung, das mittlerweile schon fast als unsere letzte Chance, hier in der Region in noch vertretbarer Nähe zur Stadt ein für unser knappes Budget noch bezahlbares Grundstück bzw. Haus zu finden.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu konfus und freue mich auf eure Antworten.

Bis dahin Viele Grüße
H.
Ich habe ein Grundstück gekauft und einen Bauvertrag mit ähnlichem Aufbau unterschrieben. Dein Baugebiet klingt meinem sehr ähnlich ;) Der offensichtliche Nachteil ist, dass wir Grund- und Hauskosten versteuern müssen. Mir wurde gesagt, dass der gesamte Bau und die Landentwicklung reibungslos verlaufen würden. Es besteht die Annahme, dass ein Unternehmen, das ein solches Gebiet für viele Grundstücke und Häuser entwickelt, eine anständige Arbeit leistet. Einfach ein Haus zu vermasseln, aber mehrere Häuser im selben Baugebiet? In wenigen Wochen beginnen wir mit dem Bau. Danach werde ich meine Erfahrung posten.
 
C

Chloe83

Wir bauen gerade auch mit solch einem Konstrukt. Grundstück war nur zu bekommen, wenn wir mit Bauunternehmen XY darauf bauen. Verkäufer des Grundstücks war auch eine Tochterfirma.
Wir haben allerdings darauf bestanden, das Grundstück und den Werkvertrag zusammen notariell beurkunden zu lassen. Auch wurde uns das Bodengutachten, Altlastenkataster ect. VOR dem Kauf zur Verfügung gestellt.
Die Baubeschreibung kannst Du Dir ja auch vor dem Grundstückskauf geben lassen. Wir wussten vorher was alles bauseits ist.

Bekommst Du das Haus denn schlüsselfertig ?
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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