Habt Ihr hinsichtlich Haus einen Hang zum Perfektionismus?

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saralina87

Wären wir Perfektionisten hätten wir auf unserem Mini-Grundstück gar nicht erst gebaut. Dann würden wir aber auch noch immer in unserer Mietwohnung sitzen, die eigentlich zu klein für uns zu dritt ist, und uns fragen wie wir bauen würden, wenn wir im Lotto gewinnen.
Schlussendlich haben wir aus den gegeben Umständen das für uns Beste gemacht und leben ganz gut mit der Einstellung "man kann alles irgendwann ändern", zumindest alles was das Interieur betrifft.
Ich bin aber auch grundsätzlich wenig perfektionistisch veranlagt, bereue sehr selten Entscheidungen. Das spielt dabei bestimmt eine große Rolle.
 
H

HoisleBauer22

Für ordentlichen Perfektionismus hätte ich weder das Geld (über die irren Preise für Grundstücke im Südwesten und den Hausbau allgemein brauch ich hier nichts zu schreiben) noch die Zeit (kleine Kinder, Hobbys, Freunde...). Auch fehlt eine Verwandschaft bestehend aus Maurern, Elektrikern, Sanitärmeistern, Architekten o.ä., mit deren Rat und Hilfe man "perfekt(er)" bauen könnte. Immerhin gibt es dieses großartige Forum hier :-)
Ich bin schon glücklich, wenn unser Bauprojekt (für das die Baugenehmigung noch aussteht) halbwegs nach Zeit- bzw. Finanzplan läuft.
 
M

majuhenema

Wir stehen kurz vor den Erdarbeiten. So langsam kribbelts. Wir haben beide einen Hang zum "so planen, dass wir uns hinterher über möglichst wenige Planungsfehler ärgern müssen". Im Vergleich zu Freunden und Bekannten sind wir da deutlich akribischer ("Wie ihr legt die Steckdosen nicht erst auf der Baustelle fest?") und gehen Pläne, Notizen und to-do Listen sehr häufig durch und aktualisieren sie.
In Bemusterungs- und Beratungsgespräche gehen wir nicht ohne vorgefertigten Gesprächsverlauf mit Fragen, Wünschen, Gedanken und Unklarheiten, um sicher alles danach geklärt zu haben. Heute Abend habe ich beispielsweise die Notizen des Erstgesprächs über die Alarmanlage mit den händischen Aufzeichnungen am PC ergänzt, weil sich hieraus Konsequenzen für Fenster, Türen und Baupartner ergeben haben. Ob das Perfektionismus ist, möchte ich bei meiner fränkischen Bescheidenheit nicht selbst beurteilen. :)
Jedoch habe ich in den vergangenen Monaten festgestellt, dass ich mich bei einigen Sachen total in meinem Perfektionismus festgebissen habe und dafür bei anderen dann Sachen eher schnell durchgewunken habe.
Davor habe ich tatsächlich auch Schiss! Kannst du vielleicht zwei, drei Sachen benennen, bei denen das bei dir so war?
Waren über 2 Jahre pedantische Planung und dann knapp über ein Jahr Bauphase an denen ich fast jeden Tag vor Ort war für mehrere Stunden oder den ganzen Tag.
Würdest du und gerne auch die anderen schildern, wie so ein "vor Ort sein" genau aussieht? Checkt man die Arbeiten und lässt sie sich von Polier/Bauleiter zeigen? Packt man selbst mit an? Bei uns geht es bald los und obwohl ich total Bock habe, kann ich mir die Rolle als Bauherr auf der Baustelle mal so gar nicht vorstellen..
 
Zuletzt bearbeitet:
rick2018

rick2018

Ich habe einige Dinge selbst gemacht. Dadurch wird man auch eher akzeptiert als wenn man einmal die Woche im Anzug über die Baustelle stappft. Die meisten Gewerke kannte ich schon vorher. Die Mitarbeiter habe ich dann auf der Baustelle kennengelernt. Auch mal Essen, Trinken, Zigaretten, Eis usw. ausgegeben. In den Pausen auch persönliches beredet. Dazu kommt dass ich immer als Ansprechpartner da war und schnell Dinge entscheiden konnte falls irgendwelche Themen aufkamen. Man sieht gleich ob etwas fehlt oder unerwartete Schnittstellenprobleme auftreten. Ich habe mich in alle Themen möglichst tief eingearbeitet. Ich kenne so ziemlich jede Ecke in unserem Haus und auf dem Grundstück. Auch Bilder von fast jeder kritischen Stelle gibt es.
Die Handwerker waren stolz an diesem Objekt zu arbeiten.
Bei uns kamen einige Faktoren zusammen die diesen Bau in der Form ermöglicht haben. Bekannte und fast nur lokale Handwerker, ein nicht ganz alltägliches Projekt, pedantische Planung, zeitliche Flexibilität und die Bereitschaft selbst anzupacken.
Wenn du mehr wissen möchtest kannst du gerne in meinem großen Thread nachlesen. Dieser hat inzwischen 264 Seiten.
https://www.hausbau-forum.de/threads/bauhaus-villa-aus-beton-mit-Kerndämmung-erfahrungen.28733/
 
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motorradsilke

Ich war ja auch oft auf der Baustelle, da wir weiter auf dem Grundstück gewohnt haben.
Ich hab mich manchmal einfach hingesetzt und zugeguckt, mit den Arbeitern gesprochen, mir viel erklären lassen, durfte selbst baggern…
Hab die Arbeiter mit Getränken und Kaffee versorgt.
Hab aber auch immer geguckt, ob aus meiner Sicht alles richtig läuft, was auch 2 mal gut war, weil die Arbeiter anscheinend meinten, dass Baupläne total überflüssig sind. Eine Estrichdehnungsfuge wurde falsch gesetzt (die Zimmertür geht zum Flur auf) und eine Türlaibung wäre nicht verputzt worden (da kommt keine Zarge rein).
Beim Trockenbau habe ich Einiges mit dem Trockenbauer abgesprochen, z.B.die Dreifachbeplankung eines Vorwandelements, damit die Fliesen genau in der Ecke enden.
 
A

Alessandro

ich würde höchstwahrscheinlich die gerade, gegen eine Podesttreppe tauschen.
Außerdem würde ich mich mehr in das Thema WP+Fußbodenheizung miteinbringen.

ABER: Angesichts dessen, was wir 2019 für den Bau gezahlt haben, schlecke ich mir jeden Tag alle 10 Finger ab, dass das Haus mit dieser Ausstattung so da steht wie es da steht ;-)
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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