Doppelhaushälfte alleine bauen?

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L

lalala-lalala

Hallo,

Ich konnte in 2021 eine Bauparzelle im Neubaugebiet für eine Doppelhaushälfte zum Kauf reserviert. Freigabe Baugebiet ist geplant für Herbst 2022. Ziel ist Einzug Herbst 2023.

Nun hat sich für die Nachbarparzelle immer noch kein Nachbar gefunden.

Lange kann ich wegen Auftragsvergabe für Kelleraushub nicht mehr warten. Natürlich möchte ich mit einem Nachbarn zusammen planen.

Der Notartermin für die Doppelhaushälfte Parzelle ist im Januar geplant.

Ich habe vor, so lange wie möglich auf einen Nachbarn zu warten. Ansonsten muss ich wegen fixem Einzugstermin Herbst 2023 den Bau meiner Doppelhaushälfte alleine ohne Nachbarn beginnen.

Bitte teilt mir eure Erfahrung und Meinung mit.

Würdet ihr abspringen, evtl. kann ich noch kurzfristig auf eine noch freie, nicht so schöne Parzelle für ein Einfamilienhaus umschwenken.

Die Parzelle der Doppelhaushälfte ist schön und würde ich zur Parzelle des Einfamilienhaus bevorzugen.

Ich habe noch nie eine einzelne Doppelhaushälfte stehen sehen. Auch mit dem Thema, wenn der Nachbar keinen Keller möchte und sich dann an meinem Baustil orientieren muss, ist halt kein optimaler Start in eine neue Nachbarschaft denke ich mir... Auch denke ich dass beim Anbau der Nachbarhälfte evtl. zu Beschädigungen an meiner Hauswand kommen kann.

Was spricht dagegen den Bau alleine zu beginnen, mit dem Risiko dass sich ein Nachbar erst in Monaten oder 1, 2 Jahren findet?
Umfallen sollte die Doppelhaushälfte ja erstmal nicht...


Viele Grüße!
 
H

Hausbautraum20

In unserem Neubaugebiet standen schon 5 einsame Doppelhaushälften, die längste steht schon bald 4 Jahre allein. An drei wurde mittlerweile angebaut.

Man muss die Doppelhaushälfte dämmen, wenn sie länger allein stehen bleibt, was natürlich extra Kosten verursacht. Außerdem ist gleichzeitig bauen etwas billiger.
Wichtig ist auch, dass der erste nicht ohne und der zweite dann mit Keller baut.
Ansonsten gibt es aus meiner Sicht keine sicheren Nachteile. Ich kenne die Doppelhaushälftenbesitzer auch alle persönlich und habe nichts negatives gehört.

Allerdings gibt's hier im Forum auch negative Erfahrungen, also es kann wohl auch ziemlich schief gehen. Je nachdem wer halt wohl als zweites dann da so kommt...
 
Y

ypg

Das ERH von @goalkeeper bzw der Thread sollte Dich gut informieren. Aber keine Angst: da ihr mit Keller baut, wird es bei Euch wohl etwas entspannter sein. Vielleicht solltest Du selbst mal eine Anzeige starten? „Nachbar gesucht“
 
WilderSueden

WilderSueden

sich dann an meinem Baustil orientieren muss
Träum weiter. Reihenhäuser mit 4 verschiedenen Baustilen sind keine Seltenheit. Auch Doppelhäuser im grausigen Mischmasch (links total modern mit flachen Ziegeln, bodentiefen Fenstern und breiter Flachdachgaube, rechts total rustikal mit Natursteinattrappe an den Ecken und kleinen Spitzdachgauben) habe ich schon gesehen. Dein Nachbar wird bauen was ihm vorschwebt.

Auch denke ich dass beim Anbau der Nachbarhälfte evtl. zu Beschädigungen an meiner Hauswand kommen kann.
Das sollte die Bauherrenhaftpflicht deines zukünftigen Nachbarn übernehmen
 
11ant

11ant

Würdet ihr abspringen, evtl. kann ich noch kurzfristig auf eine noch freie, nicht so schöne Parzelle für ein Einfamilienhaus umschwenken.
Die Parzelle der Doppelhaushälfte ist schön und würde ich zur Parzelle des Einfamilienhaus bevorzugen.
Da müßtest Du (über beide Grundstücke) schon erheblich mehr erzählen / zeigen, damit wir dazu unseren Senf geben könnten.
Lange kann ich wegen Auftragsvergabe für Kelleraushub nicht mehr warten. Natürlich möchte ich mit einem Nachbarn zusammen planen. [...] Ich habe noch nie eine einzelne Doppelhaushälfte stehen sehen. Auch mit dem Thema, wenn der Nachbar keinen Keller möchte und sich dann an meinem Baustil orientieren muss, ist halt kein optimaler Start in eine neue Nachbarschaft denke ich mir...
Die allergrößte Bombe ist schon (fast) damit entschärft, wenn Du mit Keller baust. Am entspanntesten wird es dann, wenn Dein Nachbar ohne Keller baut, auf Platz 2 liegt er baut mit Keller und gleich tief. Aber er könnte auch - sei es wegen mehr Raumhöhe im Keller und/oder anderer Fundamenthöhenlage - etwas tiefer ausschachten wollen als Du. Deshalb solltest Du mit Deinem Planer auch das Thema "Unterfangung" schon´mal ansprechen. Die allermeisten Bebauungspläne fordern leider nicht, daß der Doppelhauspartner profilgleich bauen muß - optische Harmonie kannst Du Dir leider komplett abschminken. Daß sch die Zwillinge im Extremfall so größtmöglichst unähneln wie Schwarzenegger und DeVito, kannst Du also bestenfalls verhindern, indem Du das andere Hälftengrundstück mitkaufst und unter entsprechenden Auflagen weitergibst (was man sich natürlich liquiditätsmäßig und steuerlich erst einmal leisten können muß).

Zumindest technisch für bestmögliche Komplikationsarmut ist dann gesorgt, wenn Du den Hälftennachbarn dazu bewegen kannst, denselben Planer zu nehmen (was weder zu einem spiegelidentischen Haus noch zur materialmäßig gleichartigen Bauweise zwingt). In der aktuellen Realität ist Dein häufigstwahrscheinlicher Hälftenpartner jemand, der nur aus Kompromiß überhaupt eine Doppelhaushälfte baut (und leider NICHT verstanden hat, daß dies nicht nur den Deal "ein drei Meter schmaleres Grundstück kaufen zu können und dafür auf eine Fensterseite zu verzichten" bedeutet). Sondern Du mußt leider mit jemandem rechnen, dessen Individualitätsanspruch seinen geistigen Horizont tüchtig übersteigt, und der entsprechend nicht über den Zaun denken kann.

Man muss die Doppelhaushälfte dämmen, wenn sie länger allein stehen bleibt, was natürlich extra Kosten verursacht. Außerdem ist gleichzeitig bauen etwas billiger.
Die Dämmung muß gut überlegt sein, auch im Hinblick auf den Grenzabstand. Soll die Dämmung bei der Vervollständigung des Doppelhauses bleiben, muß man natürlich weiter zurückweichen - andernfalls langt ein Fugenabstand zur Grenze, die in der Zwischenzeit mit der Dämmung überbaut wird. Bedenke dabei, daß der Nachbar seine Hälfte vermutlich nicht profilgleich anbauen wird - siehe oben. Der Wahrheitsgehalt einer Mengenrabattehoffnung lohnt nicht ernsthaft darauf einzugehen: wir reden hier über Münzen in kleinen Mengen gegenüber Koffern voller Scheine (ähnlich wie die Gummimatten, die der Autoverkäufer noch auf den "Hauspreis" drauflegt). Peanuts im mehr als nur Kopper´schen Sinne. Das Baustellendixi kann man sich auch teilen, ohne mit demselben Unternehmer zu bauen.
 
Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
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