Erschließungskosten teilen bzw. zukunftssicher regeln

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W

Wassermann

Guten Nachmittag zusammen,

ich habe eine rechtliche Angelegenheit.
Wahrscheinlich macht es mehr Sinn, direkt mit einem Anwalt zu sprechen, aber vielleicht hatte ja jemand von euch schon einen ähnlichen Fall.

Es geht darum, dass ich neben meinem bebauten Grundstück noch ein weiteres Grundstück besitze.
Dieses ist aktuell noch nicht erschlossen.
Neben dem noch nicht erschlossenen Grundstück von mir ist auch ein großes unerschlossenes Grundstück von meinem Nachbarn.

Sowohl ich, als auch mein Nachbar sind über die vor unseren Grundstücken liegenden Straßen erschlossen.
Nun möchte ich mein unerschlossenes Grundstück erschließen und werde hierfür über den Weg gehen, der beiden zu 50% gehört.
Dies ist auch für den Nachbarn in Ordnung.

Ich habe den Nachbarn gefragt, ob er sich an der Erschließung gleich beteiligen will, da sein zweites Grundstück ja auch noch unerschlossen ist, dies hat er aber verneint.
Ist für mich in Ordnung - ist ja seine Entscheidung :)
Jetzt meinte der Nachbar aber, dass er sich in ein paar Jahren dann einfach auf meinen Kanalanschluss "drauf setzt".
Das finde ich durchaus fragwürdig, trage ich doch nun die gesamten Kosten für die Erschließung (round about 30k total).
Beteiligen will er sich nicht, dann aber Nutznießer sein...

Daher frage ich mich, ob ich das im Nachhinein irgendwie mit einer fairen Beteiligung seinerseits regeln kann.

Wie würdet ihr das bewerten?
Reden bringt nichts - er will und wird sich aktuell nicht beteiligen und will sich auch später nicht an Kosten beteiligen.
Seiner Meinung nach kann er den in unserem Weg liegenden Kanalanschluss mitnutzen.

Rein nach meinem Empfinden wäre das ziemlich unfair. Aber moral und Recht sind ja zwei paar Schuhe :)


Im Anhang eine Skizze, das erklärts um einiges besser als mein Text.

Vielen Dank für euren Input.
erschliessungskosten-teilen-bzw-zukunftssicher-regeln-544149-1.jpg
 
Y

ypg

Was bzw warum willst Du das Grundstück erschließen? Es ist ja quasi erschlossen. Und zwar hat es eine Zufahrt und die ganzen Medien liegen nicht weit, wenn es bebaut werden soll. Was bringt es, wenn Du jetzt an die Grundstücksgrenze Wasser und Strom legen willst? Sofern Du nicht bauen willst, ist es verlorene Lebensmüh. Wenn Du es jetzt verkaufen oder bebauen willst, dann ist es Dein persönliches Projekt. Warum sollte sich jetzt Dein Nachbar genötigt fühlen mitzumachen, wenn seine Zukunftspläne andere sind?
 
W

Wassermann

Mein Sohn will es bebauen.

Ich sag ja, der Nachbar muss ja nicht mitmachen, aber in 5 Jahren einfach meinen bezahlten Kanalanschluss unentgeltlich mit benutzen fände ich halt dreist.
 
G

Grundaus

Anschlussleitungen sind ja Abwasser, Wasser, Strom und Telefon und zumindest bei den letzten 3 wird heute immer von der Hauptleitung abgezweigt. Wenn dann spart sich dein Nachbar nur das Abwasser. Sind die beiden bebauten Grundstücke über den Weg erschlossen? Ist der Kanal groß genug für ein oder 2 weitere Häuser?
 
W

Wassermann

Beide bereits bebauten Grundstücke sind über die Straße vor dem jeweiligen Haus erschlossen und nicht über den Weg. Beide bebauten Grundstücke sind großteils gepflastert. Der gemeinsame Weg nicht. Dieser ist nicht mal geschottert. Daher soll die Abwasserleitung über den Weg gelegt werden.
 
H

hampshire

Wie würdet ihr das bewerten?
Ich würde darüber lachen.
Ich würde dem profitlichen Geiz meines Nachbarn mit einer gelassen Großzügigkeit begegnen und den Nachbarn machen lassen - und das in dem Wissen, dass ich bezahlt habe was ich bekommen habe und keinen Schaden nehme. Diese Großzügigkeit kostet nämlich genau nichts.
Warum Lebensqualität ohne Mandat und Aussicht auf Erfolg in erzieherische Maßnahmen eines Nachbarn investieren? Das lohnt sich absolut nicht.

Nachtrag: Sicher wäre es auch aus meiner Sicht absolut angemessen eine Beteiligungslösung zu finden. Ist halt nicht so und das Ziel ist es ja das Haus für den Sohn zu bauen. Der Nachbar ist für diese Zielerreichung irrelevant.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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