Kauf oder Bau in Berlin / Umland, realistisch?

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M

MoreChars

Hallo zusammen,
ich wusste nicht so recht wohin mit diesem Thema, weil wir aktuell noch Optionen ausloten. Da letztlich doch immer das Geld der entscheidende Faktor ist, bin ich wohl in diesem Bereich des Forums am besten aufgehoben.

Ich poste erst mal die Ist-Situation und dann unsere konkreten Gedanken und Fragen.

Allgemeines zu Euch:
  • Wer seid ihr? C + E, Paar, unverheiratet (wenn nötig ist das ja schnell geändert, aktuell aber nicht geplant)
  • Wie alt seid Ihr? 28
  • Gibt es Kinder? nein
  • Sind Kinder geplant? nein
  • Was macht Ihr beruflich? Sie ist IT-Produktmanagerin, Er ist Softwareentwickler
  • Seid Ihr angestellt, selbstständig, in Rente, Hausfrau, Hausmann etc... Beide Vollzeit Angestellte, schon deutlich aus der Probezeit raus
  • Wie viele Stunden arbeitet Ihr? 40h
Einkommen- und Vermögenssituation:

  • Welche Einkünfte habt Ihr (brutto/netto)? Er: 1800 / Sie: 2300 (netto, gerundet pro Monat)
  • Wie viel Kindergeld gibt es? 0
  • Weitere Transferleistungen wie Elterngeld, Krankengeld, etc...? 0
  • Wie viel Eigenkapital habt ihr? rund 60.000 eventuell ließe sich bei der Familie bei Bedarf etwas leihen
  • Wie viel Eigenkapital wollt Ihr davon in das Projekt Haus stecken? Der Finanzierungsberater hat mit ca 40.000 € gerechnet, mein Bauchgefühl sagt mir mehr wäre möglich, aber ich würde jetzt nicht zu knapp rechnen wollen.
Ausgabensituation:
Ausgaben, die bereits in anderen Positionen enthalten sind, können natürlich weg gelassen werden. Diese Liste ist nicht endlich und kann beliebig erweitert, aber auch zusammengefasst werden. Achtet bitte darauf, alle Kosten monatlich anzugeben, auch wenn diese nur jährlich anfallen!

Wohnkosten (Monatlich)

  • Miete: 750€
  • Strom: 78 € (vom Jahr rückgerechnet)
  • Nebenkosten: 100€ (vom Jahr rückgerechnet)
  • Telefon, Internet, Mobilfunk: 40 €

Sonstiges:

  • Monatsticket für Bus und Bahn (auch für die Kinder!): direkt vom Gehalt hab, bereits rausgerechnet oben
  • Kfz-Kredit (oder Sparrate für neues Auto): /
  • Auto vers. + Steuer usw + Werkstatt: 150€
  • Diverses (Versicherungen, Handy, Private ausgaben im letzten Jahr usw)
    • Er : 193€
    • Sie: 330€
Lebenshaltungskosten:

  • Lebensmittel/ Drogerie/Kleidung usw: 580 €
Sparleistungen:

  • Bereits oben eingerechnet

Sonstige Ausgaben:

  • Rundfunkbeitrag: 18,36 €
Einnahmen- und Ausgabensummen:

  • Einnahmen gesamt: 4100 p.Monat (+- Zielerreichungsboni usw. aber die sind weder fest noch wesentlich über einem Monatsgehalt, daher vernachlässigbar)
  • Ausgaben gesamt: 2239
  • Saldo: 1861
  • davon Summe Kaltmiete und verzichtbare Sparleistungen (z.B. Sparrate für Haus): 750

Allgemeines zur Immobilie:

Ursprünglich hatten wir uns für den Kauf einer Bestandsimmobilie entschieden, u.A. damit wir schnell aus der Miete rauskommen. Jetzt wollen wir doch alle Möglichkeiten zumindest mal ausloten. Wir haben noch nicht DAS Haus/ Grundstück gefunden, daher unten nur ein paar Eckdaten was wir uns vorstellen würden.
Jedlicher Input, wie wir am besten unseren Traum vom Eigenheim realisieren können ist natürlich gern gesehen.

Eckdaten:
(oder auch "Wunschträume")
Einfamilienhaus, im Bereich Ost/ Nordost von Berlin/ Umland, +- 120m², Keller, eher kein Bungalow, freistehend, größeres Grundstück (bzw viel "gartenfläche"), Innendrin können wir recht viel selbst machen, am Garten auch, nur die Substanz sollte stimmen, da können wir nicht viel selbst einbringen.

Laut erstem durchrechnen mit einem Finanzberater sollen wir uns beim Kauf einer Bestandsimmobilie im Bereich 400.000 - 450.000 € umsehen. In diesem Bereich gibt es aber in unserem Suchbereich so gut wie keine Objekte. Zwangsversteigerungen allenfalls, ich weiß nur nicht, ob wir uns sowas zutrauen können (und dann muss ja der Zuschlag auch in diesem Bereich bleiben)
Man hat uns nahegelegt, das Eigenkapital zu erhöhen (ggfls. in der Familie leihen, das werden wir mal weiterverfolgen) und von Privat zu suchen. Ohne Maklerprovision (wir hatten fiktiv mit 7,1% gerechnet) wären auch Immobilien bis 500.000 oder mehr drin (weil dann wiederrum andere Kredite zur Verfügung stehen)


Ich bin jetzt etwas ratlos, wie wir weiter vorgehen sollen. Lohnt es sich, auch im Bereich Grundstücke und Neubau zu gucken, oder lieber nur auf Bestandsimmobilien fokussieren? Wie man sieht, bricht uns das mangelnde Eigenkapital ein bisschen das Genick. Das Problem wird aber auch bei Bestandsimmobilien nicht weniger, weil dort ja u.U. auch viel Geld in Sanierung/ Instandsetzung gesteckt werden muss. Grade im Hinnlick auf Dach/Heizung/Dämmung usw...

Ich erhoffe mir ein bisschen Austausch und natürlich auch weitere Ideen oder Dinge, die wir vielleicht noch gar nicht bedacht haben.

Vielen Dank
C
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Tolentino

Tolentino

Hi erstmal,
als ebenfalls Berliner, muss ich sagen, dass es in der momentanen Kalkulation eher unwahrscheinlich ist, dass ihr was im Einzugsgebiet ergattern geschweige denn euch leisten könnt.
Ich muss aber auch sagen, dass eure Gehälter mir für eure Jobs selbst in Berlin etwas gering erscheinen. In Berlin boomt die IT Branche doch derzeit, da sollte ein schneller Arbeitgeberwechsel mit bis zu 20% Gehaltssteigerung drin sein. Klar fangt ihr bei der Probezeit wieder neu an, aber das gibt euch die Möglichkeit, wieder mehr Eigenkapital zu sparen (wobei man gegen die Baukostensteigerung wahrscheinlich nicht ankommt).
Dann wäre die Frage ob ihr nicht lieber nah einer ETW im Randgebiet, also gerade noch B oder sogar C, schauen solltet. Da gibt's ja dann auch EG Wohnungen mit Gartenanteil. Oder sogar ETW und dann Schrebergarten? Die gehen auf den Dörfern teilweise doch ganz günstig weg. In Berlin nicht, da kann man es knicken.
 
Mahri23

Mahri23

Mahlzeit,

ich glaube auch das Ihr euren Radius beträchtlich erweitern solltet,wenn Ihr mit euren Preisvorstellungen zuschlagen wollt.
Im näheren Speckgürtel von Berlin wird das schon heftig. Eine Bestandsimmobilie zu erstehen,wäre schon sehr großer Zufall und Glück.
Euch trotzdem viel Erfolg und ein glückliches Händchen bei der Grundstücks und Immobiliensuche.
 
M

MoreChars

Hallo Mitberliner!
Danke erst mal für das Feedback, so dachten wir auch, deswegen war unser erster Gang zu einem Finanzberater, um überhaupt mal nachzusehen, was machbar wäre.

Mein Freund ist definitiv sehr schlecht bezahlt,macht aber auch nicht die "schicke programmierung", d.h. keine Web-geschichten. Ob er wechseln möchte, ist unklar, wir haben schon darüber gesprochen, grade weil es seine Arbeit vielleicht auch in anderen Industriezweigen gibt - Automobil etwa..
Bei mir ist das Gehalt sicher auch nicht so toll, aber ich bekomme im nächsten Jahr auch eine Anpassung, die ist nur noch nicht ausgehandelt. Wechseln möchte ich aktuell nicht, dafür genieße ich meine anderen Privilegien bei diesem Job zu sehr. Wir sind eben auch "erst" 3Jahre so wirklich im Job.

In "grade noch B/C" wohnen wir aktuell, es soll gern noch weiter raus. Von mir aus gern auch viel weiter, aber ich bin auch (und bleibe perspektivisch den größten Teil meiner Zeit) im Homeoffice. Im Bereich ETW haben wir und noch nicht umgeschaut, in meinem Kopf sind die Kaufpreise für ETW auch schon im Bereich von 400k, da wohnen wir vielleicht sogar zur Miete besser?
Schrebergarten kommt gar nicht im Frage, dafür sind wir nicht der richtige Typ Mensch :)
 
Tolentino

Tolentino

Naja, ne ETW kriegt ihr vielleicht noch für 400TEUR (im Speckrand und vermutl. kleiner), ein Einfamilienhaus garantiert nicht.
Zum Thema Miete vs Eigentum: du zahlst immer das Haus/die Wohnung ab. Fragt sich nur wessen...
Wenn ihr Dank HO auch ganz weit raus ziehen könnt probiert Mal Landkreis Elbe-Elster, Prignitz oder Uckermark.
Die dürften noch halbwegs erschwinglich sein. Aber Bestand eigentlich immer mit Sanierungsstau und so langsam entdecken noch mehr Berliner die Provinz und haben viel Startup Boni in der Tasche.
Vielleicht müsst ihr sogar noch weiter nach Sachsen oder Sachsen-Anhalt.
 
M

MoreChars

Halt stopp, das habe ich vielleicht falsch formuliert: ich habe eine Homeoffice-Möglichkeit, bei Ihm ist das leider naturgemäß nicht möglich. D.h. wir müssten schon so im Bereich um Werneuchen/ Strausberg/Rüderdorf bleiben.

Im Kreis EE, Spreewald usw. haben wir Familie, das wäre aber fürs tägliche pendeln zu weit.

Bei Sanierungsstau ist natürlich die Frage was genau gemacht werden muss. Wenn die Bausubstanz noch in Ordnung ist, ließe sich sicher noch einiges machen. (so alt sind wir ja noch nicht)

Der Tenor hier ist ja doch ziemlich ernüchternd, im Prinzip geht der Tenor in die Richtung: Bauen auf keinen Fall, Kauf vielleicht, aber nur sehr weit draußen oder kein Haus?
 
Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
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