Elektroplanung zukunftssicher planen

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exto1791

Hallo zusammen,

in ca. 3 Wochen sollten wir unsere Elektroplanung vor Ort final festlegen. Leider ist unser Elektriker eher etwas "altbacken" wodurch es mir schwer fällt hier fundiert eine Elektroplanung für die Zukunft gemeinsam mit ihm zu planen - somit bin ich aktuell dran mir selbst hierzu etwas Wissen anzueignen, so dass die Vernetzung in unserem Einfamilienhaus grundsätzlich zukunftssicher ist.

Prinzipiell geht es um die LAN-Vernetzung... LAN-Anschlussdosen sind relativ preisintensiv, wodurch sicherlich eine ordentliche Planung noch wichtiger ist.

Zu uns:

- Mitte/Ende 20 - Paar ohne Kinder. Geplant: 2 Kinder in naher Zukunft.
- Einfamilienhaus mit Nutz-Keller, 2 Vollgeschosse und komplett mit Betondecken ausgestattet
- Technikraum im Keller mit Luft-Wasser-Wärmepumpe, Lüftungsanlage, Photovoltaik-Anlage
- im EG soll planmäßig im Büro der Router stehen
- im OG befinden sich Bad / Schlafzimmer / 2 Kinderzimmer
- keine SAT-Schüssel und kein Kabelfernsehen ---> wir werden ausschließlich Internet-TV nutzen!


Nun tue ich mir schwer unser Einfamilienhaus sinnvoll aber möglichst kostengünstig optimal zu vernetzen.

Folgende Fragen habe ich:

1. etwas "am Thema vorbei": im Wohnzimmer würde ich gerne einen Unterputzkanal an der Wand des TV's legen lassen (TV soll an die Wand kommen), so dass keine Kabel sichtbar sind. Ist dies sinnvoll und bezahlbar? Die genauen Preise werde ich dann noch von meinem Elektriker einholen lassen, sofern dies überhaupt Sinn macht. Macht es dann auch Sinn evtl. Steckdosen in Höhe des TV's anzubringen? Wie plant ihr die Anschlüsse an eurer Wohnwand sinnvoll? Was ist zu beachten?

Da wir eine Magenta TV-Box planen und somit IP-TV nutzen werden, sind sicherlich insgesamt 4 LAN-Steckplätze im Wohnwandbereich sinnvoll, oder?

2. Wie viel LAN-Dosen und vor allem wo sollten LAN-Dosen eingesetzt werden? Vor allem: welches Kabel? CAT6 ausreichend?
--> Solch eine Doppel-Lan-Dose liegt sicherlich bei knappen 200,00€, wodurch auch wirklich sinnvoll geplant werden soll.
Ist es wirklich notwendig in Kinderzimmern 2x 2 Doppel-LAN-Dosen direkt zu installieren? Ich frage mich immer: Was soll denn dort alles eingestöpselt werden??
1 Steckplatz für TV und 1 Steckplatz für ein Multimediagerät sollte doch ausreichend sein? Somit sind doch sicherlich 4 Anschlüsse überdimensioniert, korrekt?

Fakt ist: Bis unsere Kinder diese Dosen mal nutzen werden dauert es sicherlich Jahre / Jahrzehnte... Wer weiß was sich hier noch alles verändern wird? Deswegen könnten wir sicherlich auch kostengünstig in Form von Leerrohren arbeiten oder nicht?

Gibt es eventuell auch die Möglichkeit an einer vorhandenen Doppeldose im Nachhinein noch "abzuzweigen", so dass ich weitere Anschlüsse für den Raum erreichen kann? Worauf sollte hier geachtet werden? Oder sollte man sich überlegen an einer anderen Stelle im Zimmer ein Leerrohr hierfür vorbereiten zu lassen, so dass hier im Nachgang noch eine Dose installiert werden kann?

3. Wie löst man das "Problem" mit dem Router? 1 Router im Büro (EG) unterbringen, LAN-Dosen in den vorhandenen Schlafräumen im OG anbringen, so dass ich hier eine stabile LAN-Verbindung habe? Oder ist zwingend ein Router im OG notwendig?

4. Wie wichtig sind LAN-Anschlüsse im Technikraum? Sollte nicht eventuell sogar der Router zwingend im Technikraum stehen? Durch die Betondecke zum EG benötigt man aber somit sicher noch einen weiteren Router? Wie sollte man die Siutation mit einem Keller handhaben?

5. Was haltet ihr davon Leerrohre für CAT-Kabel in der Küche / Diele etc. verlegen zu lassen um im Nachgang nachrüsten zu können? Ist dies im Neubau relativ kostengünstig möglich?


Ich würde mich über jegliche Resonanz freuen, so dass wir unsere Planung bestmöglich machen können :)
 
11ant

11ant

Es gibt hier bereits mehrere Netzwerkthreads. Darin geht es regelmäßig auch um Access Points an Decken. Solltest Du also bei der Deckenplanung solche noch nicht berücksichtigt haben, dann würde ich Dir raten, geeignete Punkte auszuwählen und in deren Nähe deckennahe Wanddosen vorzusehen.
 
B

Benutzer200

1. etwas "am Thema vorbei": im Wohnzimmer würde ich gerne einen Unterputzkanal an der Wand des TV's legen lassen (TV soll an die Wand kommen), so dass keine Kabel sichtbar sind. Ist dies sinnvoll und bezahlbar? Die genauen Preise werde ich dann noch von meinem Elektriker einholen lassen, sofern dies überhaupt Sinn macht. Macht es dann auch Sinn evtl. Steckdosen in Höhe des TV's anzubringen? Wie plant ihr die Anschlüsse an eurer Wohnwand sinnvoll? Was ist zu beachten?
Mit 50€ bist Du dabei. Kannst sogar selbst in die Rohbauwand einen Schlitz klopfen und einen Kanal einlegen, der dann verputzt wird. Ob es sich lohnt, Steckdosen "oben" zu verbauen oder einfach hinter dem Lowboard o.ä., wo ja auch LAN und andere Steckdosen für Receiver usw. verbaut sind, überlassen ich Dir. Ich würde es nicht machen, da es eher hinderlich wird.
Da wir eine Magenta TV-Box planen und somit IP-TV nutzen werden, sind sicherlich insgesamt 4 LAN-Steckplätze im Wohnwandbereich sinnvoll, oder?
Das sind zwei Doppeldosen. Völlig ok.
2. Wie viel LAN-Dosen und vor allem wo sollten LAN-Dosen eingesetzt werden? Vor allem: welches Kabel? CAT6 ausreichend?
--> Solch eine Doppel-Lan-Dose liegt sicherlich bei knappen 200,00€, wodurch auch wirklich sinnvoll geplant werden soll.
Ist es wirklich notwendig in Kinderzimmern 2x 2 Doppel-LAN-Dosen direkt zu installieren? Ich frage mich immer: Was soll denn dort alles eingestöpselt werden??
1 Steckplatz für TV und 1 Steckplatz für ein Multimediagerät sollte doch ausreichend sein? Somit sind doch sicherlich 4 Anschlüsse überdimensioniert, korrekt?
Doppeldose je Zimmer reicht m.E. aus.
Gibt es eventuell auch die Möglichkeit an einer vorhandenen Doppeldose im Nachhinein noch "abzuzweigen",
Häng nen Switch dran und Du hast Anschlüsse ohne Ende.
Wie löst man das "Problem" mit dem Router?
Den würde ich im Technikraum lassen. Von dort aus alle Kabel verteilen (Patchpanel, Switch nötig).
Was haltet ihr davon Leerrohre für CAT-Kabel in der Küche / Diele etc. verlegen zu lassen um im Nachgang nachrüsten zu können? Ist dies im Neubau relativ kostengünstig möglich?
Ich halte davon nichts. Aber wenn, dass lass Dir die Kabel ziehen. Können ja auch hinter eine Blinddose liegen (auch unter Putz).

Und zu guter Letzt: Lass Dir für jede Etage Kabel für einen AP ziehen. Dann hat jedes Geschoss auch aureichend WLAN.
 
E

exto1791

Es gibt hier bereits mehrere Netzwerkthreads. Darin geht es regelmäßig auch um Access Points an Decken. Solltest Du also bei der Deckenplanung solche noch nicht berücksichtigt haben, dann würde ich Dir raten, geeignete Punkte auszuwählen und in deren Nähe deckennahe Wanddosen vorzusehen.
Für die technikunwissenden wie mich:

Wie stelle ich mir solch einen Access Point an der Decke vor? Ist das letztlich wie ein Repeater in der Steckdose? Muss ich mir das so vorstellen, dass dann praktisch ein Kabel vom Technikraum in die Decke des EG's verlegt wird so dass ich dann an der Decke ein "Gerät" installieren kann welches das WLAN-Signal ausgibt?

Sprich: wenn der Router im Technikraum bleibt kann ich problemlos mit AP in den jeweiligen Etagen die selbe WLAN-Datenrate auch im EG und OG erreichen?

Somit macht es Sinn den Router im Technikraum im Keller zu lassen? Einfach LAN-Dosen in den jeweiligen Zimmern vorsehen und für WLAN mit AP arbeiten?
 
opalau

opalau

Für die technikunwissenden wie mich:

Wie stelle ich mir solch einen Access Point an der Decke vor? Ist das letztlich wie ein Repeater in der Steckdose? Muss ich mir das so vorstellen, dass dann praktisch ein Kabel vom Technikraum in die Decke des EG's verlegt wird so dass ich dann an der Decke ein "Gerät" installieren kann welches das WLAN-Signal ausgibt?

Sprich: wenn der Router im Technikraum bleibt kann ich problemlos mit AP in den jeweiligen Etagen die selbe WLAN-Datenrate auch im EG und OG erreichen?

Somit macht es Sinn den Router im Technikraum im Keller zu lassen? Einfach LAN-Dosen in den jeweiligen Zimmern vorsehen und für WLAN mit AP arbeiten?
Ja, trenne für dich "Router" von Access Point. Letzteres ist das, was das WLAN verteilt, idealerweise je Geschoss einer zentral an der Decke. (Router können das meist auch, stehen aber oft ungünstig)

Wahrscheinlich ist es auch sinnvoll, Router nochmal von Switch getrennt zu betrachten, denn bei vielen Netzwerkdosen und Access Points, die über PoE mit Strom versorgt werden, wirst du sicher einen separaten Switch brauchen.

Wir haben im Wohnzimmer sogar vier Kabelkanäle:

1x mittig für den Fernseher
2x links und rechts außen für Lautsprecher, die neben dem Fernseher hängen
1x von vorne nach hinten, um die Lautsprecher hinter dem Sofa zu versorgen

Das war kostentechnisch nicht wirklich erwähnenswert.
 
11ant

11ant

Wie stelle ich mir solch einen Access Point an der Decke vor? Ist das letztlich wie ein Repeater in der Steckdose?
Der Begriff des Repeaters wäre hier nicht korrekt, aber für Laien - die ja schon das IAD einfach "Router" nennen - sachichma "naja". Mit dem Stummelschwänzchen an Deiner Fritzodersoähnlich-Box in der Waschküche kommst Du im Haus nicht weit. Deswegen "klonst" Du deren Funktion in abgesetzten Einheiten, die Du an günstigeren Stellen platzierst. Das sind zigarillokistchengroße Ufos, die wie Rauchmelder unter die Decke kommen (oder auch an der Wand). Die wandhängenden Versionen werden ebenfalls relativ weit oben montiert - so wirst Du sie schon hundertfach in Seniorenheimen und Krankenhäusern übersehen haben, und kannst sie äußerlich von ihren für DECT-Telefonie zuständigen Geschwistern kaum unterscheiden. Ich empfehle Dir wie gesagt den Blick in die handvoll bestehender Netzwerkthreads hier (das Pausieren meines Verlinkungsservices habe ich vor wenigen Tagen bereits erläutert), Double Content ist nicht so mein Ding.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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