Architektenentwurf - Planungskrise!

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S

Schelli

Ja!! Denn du musst die Rechnungen bezahlen, die der Architekt verursacht. Der Architekt gibt ja nicht sein eigenes Geld aus.
Uihhh! Wir hatten konkret gesagt, die 400 sind max schlüsselfertig. Als Juristin hätte ich da so meine Probleme, wenn der Architekt dann einen Vorschlag macht, der in dieser Form überhaupt nicht realisierbar ist und dann komplett der Haftung entspringt.
 
S

Schelli

Evolith, das scheint mir insgesamt des Pudels Kern zu sein und entspricht auch meinem anfänglichen Gefühl. Wenn der Wohnraum recht easy geschaffen werden kann, warum soll man sich dann auf das Abenteuer eines zweifelhaften Anbaus am Hang einlassen? Die Kinder sollen uns auch gar nicht betreuen, das würden wir gar nicht wollen. Aber ein easy-going Mehrgenerationenwohnen ist ja auch nicht schlecht. Und wenn halt nicht, dann nicht. Im Zweifel würd ich dann eine Methusalem WG gründen oder halt doch ganz weg damit und den Lebensabend an einem attraktiven Strand verbringen.
 
P

pagoni2020

Ziunächst glaube ich, dass es schwierig ist, gleich mehrere Wohnszenarien abzubilden. Die Idee, dass man irgendwann später evtl. selbst in die kleinere Wohneinheit zumindest wechseln könnte klingt für mich sinnvoll, ob zunächst Nesthäkchen (kann sie schon laufen oder fährt sie bereits Cabrio?) oder Elternteile bzw. wer auch immer da drin wohnen könnte würde ich als "nachrangig" einstufen, da dies ja eher unsichere/unplanbare Optionen sind. Was dem Nesthäkchen gefallen könnte wäre für das Elternteil der Graus oder andersrum. Eine Möglichkeit könnte ja auch sein, ein oder mehr Apartments (zumindest trennbar als Option) zu gestalten, denn wie Du schreibst braucht ihr dann ja evtl. WohnungEN, also Mehrzahl. Dann lieber 2-3 kleine als eine große.

Insofern würde ich (bzw. besser der Architekt) mehr Gedanken in die sinnvolle und flexible Innengestaltung verwenden als eine auffällige Fassade zu finden, die dann das Kapital frisst, das mir beim Innenausbau fehlt. Ein Anbau kann auch schick sein wenn er schlicht gehalten wird, muss ja nicht zwingend ein Hirschgeweih mit Schnitzereien dran sein.
Wenn mein Mann nämlich von der Leiter fiele oder mit der Nachbarin durchbrennt
Ein altbekannter Frauentraum......ab irgendeinem Zeitpunkt laufen sie nicht mehr weg die Kerle, es sei denn das Essen schmeckt gar nicht mehr oder das ans Sofa gebrachte Bier ist ständig warm.
würde ich keine 170 qm allein, freistehend und gegenüber eines Waldes bewohnen wollen.
.....das wiederum ließe sich dann ja je nach Interessenlage ändern o_O
Aber, wenn man einen Kostenrahmen festgelegt hat, muss man sich dann um die Realisierbarkeit in diesem Rahmen selbst Gedanken machen?
Ich würde wie gesagt deutlich mehr fürs Innenleben investieren, evtl. wäre in diesem Fall bzw.- für diese angedachten Optionen ein Innenarchitekt der passende Ansprechpartner für flexible Wohnräume und -situationen. Übrigens kann dieser in den meisten Fällen auch das gesamte Anbauprojekt planerisch umesetzen.
Tatsächlich hatte ich zu dieser Variante überhaupt keine Idee,
....genau diese sollte ja auch von der anderen Seite kommen.
Aus meiner Sicht fühlt sich das Projekt noch mit Nutzugnsvarianten überfrachtet an, dazu der "besondere"! Entwurf des Architekten, der Deinen Geldbeutel sicher strapazieren wird. Es jklingt bislang nach der eierlegenden Wollmilchsau und ich hätte dabei Sorge, dass das eigentliche Motiv bzw. der rote Faden dabei verloren geht.
 
11ant

11ant

Ufo und Einfügungsgebot beißen sich regelmäßig ;-)
Meine Grundidee war, ein nutzbares Dachgeschoss durch Erhöhung des Kniestocks zu erzeugen. Dazu hätte ich auch diverse Ideen gehabt und finde nach wie vor, dass man auch ein eher schmales, hohes Haus toll gestalten kann. Das hat der Architekt einigermaßen drastisch abgelehnt und eine Anbaulösung präferiert.
Ein Anbau giebelseitig, das bestehende Dach fortführend oder ein Anbau traufseitig, das bestehende Dach abschleppend greifen am wenigsten in das Bestandsgebäude ein. Wenn die hangseitige Traufseite allerdings schon "am Abgrund steht", bietet sich ein giebelseitiger Anbau mehr an. Kniestockerhöhungen sind am invasivsten.
Die - aus pädagogischer Sicht ohnehin meist nicht ratsame - Integration des Nesthäkchens ins Familienhaus kann hier leicht erhebliche Mehrkosten ggü. einer Auswilderung des Nesthäkchens bedeuten.

Ich würde zunächst eine Bestandsaufnahme machen - mit einer Abstufung der Wände in tragend, nur aussteifend und weder tragend noch aussteifend. Dann würde ich allen Bestandsräumen eine Belegung zuweisen, wobei Wände der zweiten Kategorie verschoben und Wände der dritten Kategorie entfernt werden können. Dabei wäre ich nicht erstaunt, wenn die Rechnung unter der Annahme des ausgewilderten Nesthäkchens bereits aufginge, ohne anzubauen oder sonstwie zu erweitern. Ich könnte mir sogar vorstellen, daß dem Nesthäkchen eine Sprungbrettwohnung in der unaufgestockten Mansarde genügte. Nach diesem Analyseschritt wären konkret die Räume indentifiziert, die nur im Bedarfsplan, aber nicht auch im Bestand vorhanden sind. Und wieder wäre ich nicht erstaunt, wenn dies aus Reserven im Keller befriedigbar wäre. Pareto ist der Feind aller unnötigen Aufwendungen ;-)
Ein Designer-Architekt macht das natürlich nicht so.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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