Lattung und Pfetten schimmeln im Neubau;

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T

Typbau1

Hallo,

wir sind aktuell in den Endzügen eines Einfamilienhauses. Der Bau läuft über Bauträger, wir haben also weder mit Koordinierung noch den Leistungen im Detail zu tun.

Wir haben allerdings bereits kurz nach Einbau des Daches Schimmel an einigen der Pfetten. Hier war noch kein Estrich oder Innenputz eingebracht. Nachdem wir den Bauleiter darauf aufmerksam gemacht haben, hat er das Holz mit einem Schimmelspray behandelt und alles für in Ordnung erklärt.

Über den Winter ist nun Estrich und Innenputz eingebracht worden. Wir haben nach einigen Wochen Schimmel an den Pfetten/Holzkonstruktion (?) um die Öffnung für die Einschubtreppe festgestellt. Der Bauleiter wollte hier nichts unternehmen, bis die Trockenphase abgeschlossen ist und der Trockenbauer die Obergeschossdecke einbaut. Weil die Trocknung nicht gut vorangeschritten ist trotz mehrfachem täglichen Lüften, wurden nach einigen Wochen erst ein, dann ein zweites Trockengerät aufgestellt.

In der Zwischenzeit haben wir nun aber weiteren Schimmel an verschiedenen Stellen der Lattung unter der Dampfbremsfolie entdeckt, in verschiedenen Zimmern. Zudem ist der Mittelbalken unseres Vordachs (dieser ragt in den Eingangsbereich rein und ist aufgrund fehlendem Trockenbau noch sichtbar) ebenfalls deutlich Schimmel zu sehen.

Der Bauleiter hat mir versichert, dass die betroffenen Latten ausgetauscht werden, und dass die größeren Balken/Pfetten behandelt werden. Der Trockenbauer hat heute mit der Arbeit begonnen, ich bin mir aber sicher, dass die bisher schon mit Rigips verdeckte Lattung weder ausgetauscht, noch wenigstens behandelt wurde.

Ist ein so verdeckter Schimmel unter dem Rigips eine bleibende Gefahr? Kann ich zumindest davon ausgehen, dass eine Behandlung der größeren Holzteile mit Spray ausreichend ist? Oder sollte ich hier auf den Ausbau des vorgenommenen Trockenbaus und Austausch der Lattung bestehen, sowie andere Maßnahmen bei der Einschubtreppe und dem Balken des Vordachs verlangen?

Eigentlich habe ich dem Bauträger bisher sehr vertraut, aber das ganze Thema und die augenscheinliche Ignorierung der Zusage des Lattungsaustauschs gibt mir sehr zu denken! Ich bin froh um jeden Rat.

Danke schonmal!
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icandoit

Das eingebaute Holz hatte vermutlich mehr als die epfohlenen 20% Restfeuchte. Die Leimholzbinder werden in der Regel mit Folie umwickelt geliefert, was eine Trocknung verhindert.

So lange die Feuchtigkeit hoch ist wird sich an dem Problem nichts aendern.

Wie ist denn der geplante Dachaufbau?
 
I

icandoit

Wenn der Dachausbau richtig ausgefuehrt wird, dann kann kein Schimmel in die Wohnraeume eindringen.

Die Holzkonstruktion wird trocknen und dem Schimmel die Lebensgrundlage entziehen.
 
T

Typbau1

Das eingebaute Holz hatte vermutlich mehr als die epfohlenen 20% Restfeuchte. Die Leimholzbinder werden in der Regel mit Folie umwickelt geliefert, was eine Trocknung verhindert.

So lange die Feuchtigkeit hoch ist wird sich an dem Problem nichts aendern.

Wie ist denn der geplante Dachaufbau?
Danke für die Antwort.

Das Holz, welches im Vorbau verarbeitet wurde, lag wochenlang im Spätherbst im Regen vorm Bau mit schlechter Abdeckung, und war dann auch nach endlichem Verbau weitere Wochen ohne Eindeckung, sprich weiterhin Wasser und Wetter ausgesetzt. Das war also sicherlich ziemlich nass.

Die sichtbare Feuchtigkeit ist mittlerweile fast raus, der Putz ist endlich fast abgetrocknet. Daher auch der Beginn der Trockenbauarbeiten.

Soweit ich Laienhaft den Dachaufbau übermitteln kann :

Es handelt sich um ein Walmdach, Aufbau von unten aus gesehen Lattung, Dampfbremse, Deckenbalken mit eingeblasener Isofloc Dämmung 24cm. Der Wohnraum ist also gedämmt, das Dach nach oben hin nicht. Nach oben hin Sparren, diffusionsoffene Folie mit Lattung, Tondachziegel. Soweit das, was ich den Plänen entnehmen kann.
 
I

icandoit

Trockenbau im Dach.
Gipskarton, Folie, Dachstuhl mit Dämmung, dIfffusionsoffene Schutzlage dann Lattung und zuletzt Ziegel.

Die diffusionsoffene Schutzlage laesst die Feuchtigkeit nach außen entweichen, da die Dachhaut hinterlueftet ist. Die Folie laesst keine Feuchtigkeit von innen (Wohnraum) nach außen. Langfristig gesehen trocknet das Holz.
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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