Nach Energieeinsparverordnung 2009 bauen noch sinnvoll?

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N

naish1

Seit Anfang des Jahres sind wir in der Region München auf der Suche nach einem schönen Baugrundstück und einem vernünftigen Bauträger/Bauunternehmer. Aufgrund der hier üblichen Preise (besonders die Grundstückspreise) sind wir jetzt schon von einem Einfamilienhaus auf eine Doppelhaushälfte gewechselt, aber auch damit könnten wir gut leben (lieber eine Doppelhaushälfte in guter Lage als ein Einfamilienhaus irgendwo in einem kleinen Dorf). Nachdem wir nun so ca. 8 verschiedene Firmen abgeklappert haben (inkl. Beratungsgesprächen und z.T. Angebotseinholung) hatten wir heute ein Gespräch mit einem Bauunternehmer, bei dem wir uns sofort wohl gefühlt haben. Es wurde von Anfang an mit realistischen Preisen/Ausstattungen gerechnet und nicht nur ein "Lockangebot" schöngerechnet. Gefühlsmäßig könnten wir beide uns vorstellen, dass das Bauen mit dem Unternehmer sehr stressfrei sein könnte. Es ist ein kleineres (aber schon lange existierendes Unternehmen) und er selber wohnt/arbeitet auch in einem von ihm gebauten Reihenhaus direkt zwischen seinen Kunden. So etwas würde man vermutlich ja auch nicht machen, wenn man nicht zu dem steht was man abliefert.
Vom Prinzip her passt das Haus von der Ausstattung genau so wie es angeboten wurde und nur kleine Änderungen müssten gemacht werden.

Über einen Punkt bin ich allerdings gestolpert: Das Haus wird "nur" nach Energieeinsparverordnung 2009 gebaut und nicht passend für KFW70. So wird z.B. nur mit Doppelverglasung gearbeitet und leider ohne Fußbodenheizung gearbeitet (Gas mit Solarunterstützung). Fußbodenheizung wäre aber gegen Aufpreis möglich (wie auch dreifach verglaste Scheiben).

Wie seht ihr das? Ist es sinnvoll noch nach Energieeinsparverordnung 2009 zu bauen oder sollte es mindestens ein Kfw70 Haus werden?

Danke für eure Hilfe!
 
B

blurboy

Tja wie sinnvoll mag das schon sein????
Die nächste Energieeinsparverordnung wird sicher nicht mehr lang auf sich warten lassen (2-3 Jahre?) und dann wird wohl KFW70 Mindeststandard werden.
Ich persönlich würde so nicht bauen, aber bei einer Doppelhaushälfte muß man sich ja auch nach seinen Nachbarn richten. Spart man tatsache wirklich Geld bei einer Doppelhaushälfte???

Den erst besten Bauträger zu nehmen ohne mit anderen zu vergleichen, ist nicht empfehlenswert!
 
B

Bauexperte

Hallo,

Über einen Punkt bin ich allerdings gestolpert: Das Haus wird "nur" nach Energieeinsparverordnung 2009 gebaut und nicht passend für KFW70. So wird z.B. nur mit Doppelverglasung gearbeitet und leider ohne Fußbodenheizung gearbeitet (Gas mit Solarunterstützung). Fußbodenheizung wäre aber gegen Aufpreis möglich (wie auch dreifach verglaste Scheiben). Wie seht ihr das? Ist es sinnvoll noch nach Energieeinsparverordnung 2009 zu bauen oder sollte es mindestens ein KFW70 Haus werden?
Es muß nach der geltenden Energieeinsparverordnung gebaut werden – wir können derzeit alle nur vermuten, was in der 2012er-Version stehen wird; gemunkelt wird Vieles.

Empfehlen würde ich Dir immer, zumindest die Grundvoraussetzungen für Kfw 70 umzusetzen, will heißen: die Gebäudehülle muß der derzeit gültigen Energieeinsparverordnung entsprechen plus Fußbodenheizung und 3-fach-Verglasung. Dies ergibt noch kein 70er Effizienzhaus – dazu braucht es zumindest eine passend berechnete Lüftungsanlage – Du kannst aber in Ruhe, während einer Lebensphase der vmtl. verbauten Gas-/Brennwerttherme, die kommenden Techniken abwarten.

Diese Entscheidung kannst allerdings nur Du allein treffen – auch ein Kfw 85 Effizienzhaus ist nichts Schlechtes, auch wenn es manchmal wie ein „Jehova-Thema“ diskutiert wird ;). Es kommt halt darauf an, was Du in Zukunft mit Deiner Doppelhaushälfte planst – willst Du für den Rest Deines Lebens darin wohnen bleiben, es ggfs. an die nächste Generation vererben oder planst Du es parallel für Deine Altersvorsorge? Im Letzteren Fall stünde irgendwann ein Verkauf an und dieser gestaltet sich sicherlich problemloser, wenn ein Aufrüsten auf den dann gültigen Energieeinsparverordnung-Standard sich im vertretbaren Rahmen für den Käufer halten würde.

Freundliche Grüße
 
P

perlenmann

Wir haben uns leider vor ca. einem Jahr auch auf eine Doppelhaushälfte geeinigt. Im Nachhinein bereue ich es etwas. Das Grundstück fürs Einfamilienhaus wäre zwar etwas teurer, dafür muß ich mich jetzt an die Nachbarin halten und nach Ihren Wünschen bauen. Das ist nicht unbedingt billiger. Ich hätte lieber 20k fürs größere Grundstück ausgegeben und dafür hätte ich zb die Zwerggiebel die ich jetzt brauche gespart. Nur mal so als Tipp worauf du achten solltest.
Ich bau auch nur Energieeinsparverordnung + FB Heizung, den Rest kann man nachrüsten. Kostet ja auch Geld der Mehraufwand, und dieser muß verzinst werden. wird dadurch recht teuer.
 
N

naish1

Vielen Dank für die Antworten.

Klar wäre ein Einfamilienhaus schöner als eine Doppelhaushälfte, aber dann sind statt 150tsd€ gleich min. 220-250tsd€ fällig und dann wird es mit dem Haus knapp...

Die Idee die Grundvoraussetzungen (3-fach Verglasung, Fußbodenheizung und evtl sogar die automatischen Belüftung) schon mit einzubauen würde mir schon gut gefallen. Naja, mal sehen was wir finanziell noch stämmen können...

Ist ja auch nicht der erste Bauträger bei dem wir waren, aber der erste bei dem wir uns richtig wohl gefühlt haben...
 
B

blurboy

Vielen Dank für die Antworten.

Klar wäre ein Einfamilienhaus schöner als eine Doppelhaushälfte, aber dann sind statt 150tsd€ gleich min. 220-250tsd€ fällig und dann wird es mit dem Haus knapp...
Bitte wie kommst du auf diese Zahlen???

Du sparst doch mit einer Doppelhaushälfte keine 70-100T€ Baukosten ein, ich schätze eher das du bei vergleichbarer Ausstattung max.15-20T€ rausholen kannst!!!
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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