Tönjes & Meichsner Erfahrungen - Einfamilienhaus 152m² Beginn April 2020

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kati1337

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Moin!

Wie bereits zuvor angekündigt berichte ich hier mal von unseren Erfahrungen mit Tönjes & Meichsner, mit denen wir aktuell ein Einfamilienhaus bauen.

Vor Vertrag / Beratung / Vertragsabschluss
  • Bei den Erstberatungen erinnere ich mich wie genannt wurde, dass "die meisten Gewerke von T&M-eigenen Teams ausgeführt werden". Als Laien dachten wir "quasi alles". Ganz so ist es nicht, es sind schon Subunternehmer im Boot. Allerdings werden tatsächlich die bedeutenden Gewerke Rohbau, Mauern/Verklinkern, Trockenbau und Zimmererarbeiten von T&M-eigenen Teams umgesetzt.
  • Wir wurden nicht zum Vertragsabschluss gedrängt, uns wurde aber schon beim ersten Termin transparent mitgeteilt, dass demnächst eine Preiserhöhung anstünde und bis wann wir uns entscheiden müssten, um noch die alte Preisliste als Grundlage zu erhalten. War auch keine Druckmacherei, denn die Preiserhöhung kam tatsächlich zum genannten Zeitpunkt.
  • Preislich sind sie wohl nicht die günstigsten, aber wir finden die Bauleistungsbeschreibung / was alles "dabei" ist auch nicht schlecht. Das muss man auch bedenken. Wir haben uns im ersten Angebot alles mögliche mit anbieten lassen, wir wollten so viel wie Möglich aus einer Hand haben. Damals zumindest. Manches finde ich bis heute preislich in Ordnung: das Verlegen von Bodenbelag zum Beispiel. Manches fand ich zu teuer: Malerarbeiten von Q2 auf Q3+Malervlies / weißer Anstrich, haben wir dann nicht gemacht.
  • Photovoltaik haben wir uns mit anbieten lassen und auch genommen, würde ich heute nicht mehr machen, ist eigentlich zu teuer der Nettopreis pro kwp.
  • Was wir vorher nicht wussten: Die meisten zusätzlichen Angebote die wir angenommen haben, zB das Verlegen von Bodenbelag oder die Photovoltaik, werden dann doch von Subunternehmern übernommen. Das waren bisher aber alles vernünftige Firmen die soweit wir das einschätzen können gute Arbeit gemacht haben (was wir bisher gesehen haben). Trotzdem muss man bedenken, dass man halt einen Aufpreis zahlt, dafür hat man aber die Gewährleistung und alles organisatorische aus einer Hand.
Bauphase

  • Sanitär, Elektro, Heizungsbau, Photovoltaik, Installation der Holztreppe, Estrich, Innenputz und Fugarbeiten wurden bei unserem Bau an Subunternehmer vergeben. Bisher wirkten die aber alle in Ordnung, sieht auch nach längerer Zusammenarbeit aus.
  • Rohbau, Maurerarbeiten, Zimmererarbeiten, Trockenbau, Fliesenleger, z.T. Malerarbeiten macht T&M bei uns selber.
  • Der Sub für Elektro wollte anfangs unsere CAT Leitungen nicht in Rohr verlegen, da gab's etwas Diskussion drum (zwischen Bauherr und Elektro-Sub). T&M hat sich der Sache aber angenommen und da vermittelt. Hat uns ein paar Nerven gekostet, war am Ende aber alles gut. Anfangs hatte der Elektrobetrieb auch noch Sachen auf der Aufmuster-Rechnung die eigentlich zu Lasten des Bauunternehmens gehen müssten. Ein zweiter FI Schalter zB (gesetzlich vorgeschrieben), oder die größere Verteilung aufgrund der viele Haustechnik die wir aber via Bauunternehmen beauftragt haben. Das wurde aber anstandslos übernommen.
  • Die Arbeiten an sich der Elektrofirma sehen (für unser Laienauge) solide aus. Da hatten wir nichts zu meckern. Auch das CAT Kabel wurde nach unseren Wünschen dann in Rohr verlegt.
  • Der Innenputz ist nach Aussage unseres Malers für Qualitätsstufe Q2 sehr gut. Man darf natürlich kein Q3 erwarten, aber für Q2 gut gelungen. Es gibt ein paar kleinere Unschönheiten. Eine Delle wo ein Putzer wohl hängengeblieben ist, ein Stück an der Treppenbrüstung ist abgebrochen / abgebröckelt. Das würde ich an sich bemängeln, aber bis zur Abnahme ist ja noch etwas Zeit. Dem Bauleiter habe ich das mitgeteilt, nun warten wir ab. Es gibt leider ein paar kleinere Risse - man könnte argumentieren, dass diese durch zu frühen Kontakt mit Zugluft entstanden sein könnten - allerdings ist in der Bauleistungsbeschreibung von T&M explizit genannt, dass diese auftreten können und keinen Mangel darstellen. Das sollte man beachten und vorher wissen. Insgesamt Kleinkram, wir sind zufrieden mit dem Putz.
  • Estrich mit Beschleuniger, wir konnten weniger Tage später schon ins Haus und drauf herumlaufen.
  • Insgesamt geht bisher alles rasend schnell. Ich habe ein etwas mulmiges Gefühl bei der Geschwindigkeit / ob das auch alles vernünftig trocknen kann und das alles so seine Richtigkeit hat. Grobabsteckung Ende März, Hausübergabe Mitte September, das ist schon eine Ansage. Wir haben nun Ende August, bisher steht der Zeitplan.

Lobpunkte
  • Uns ist bei der Küchenplanung einen Patzer passiert, der seitens des Bauunternehmens gut gehandled wurde. Eigentlich ja nicht deren Problem, dennoch hat unser Bauleiter kurzfristig ein Treffen am Bau vorgeschlagen. Dort haben wir gemessen und eine Lösung gefunden wie man das mit dem Küchenlieferanten klären kann, so dass es zufriedenstellend aussieht.
  • Bemusterung: Wir waren sehr zufrieden mit dem Ablauf der Bemusterung. Das war keine Verkaufsveranstaltung, wir wurden wirklich gut und persönlich beraten. Herr W. hat uns durch den Tag begleitet und war motiviert und hat auch viele gute Vorschläge gemacht. Außerdem hat er die nötige Geduld mitgebracht da wir unser damals 7 Monate altes Baby dabei hatten.
  • Erreichbarkeit T&M / Bauleitung: Da war ich im Vorfeld skeptisch, da es im Internet geteilte Meinungen zu dem Thema gibt. ich kann die negativen Beiträge dazu nicht bestätigen. Unser Bauleiter ist Herr Meyer, und ich kann nicht behaupten er sei schwer zu erreichen. Jede Frage die wir im Rahmen der Bauphase hatten wurde bisher umgehend beantwortet. Das längste was ich mal gewartet habe war vielleicht 1 Tag. Meist kommt eine Antwort per Woanders innerhalb von 1-2 Stunden. Bei umfangreicheren Fragen / Anliegen kommt meistens innerhalb von 24h ein Rückruf. Auch das Kommunikationsverhalten der anderen Mitarbeiter (mit dem Herrn von der Bemusterung hatten wir noch hin und wieder eMail-Kontakt) klappte bisher immer schnell und unkompliziert.
  • Termintreue: Es stimmt nicht alles auf den Tag genau, aber bisher haben wir immer noch den Übergabetag Mitte September geplant der auf unserem Bauzeitenplan aufgedruckt war. Der stammt von Ende Mai oder so. Es gab mal eine kleine Verzögerung von 1-2 Wochen beim Estrich aufgrund einer Abstimmungspanne während T&M Betriebsferien hatten. Allerdings hat das beim Gesamtzeitplan bisher nichts verschoben. Kommunikation diesbezüglich war auch immer vorbildlich. Wir sind gespannt ob sie den Termin halten - laut Bauleiter "ja".

Kritikpunkte
  • Die Subs sind teilweise ein bisschen nervig (Elektro) oder verpeilt (Klimatechniker). Im Grunde nichts dramatisches. Man sollte aber ein Blick auf die Rechnungen haben.
  • Bei der Elektro-Aufmusterung fühlten wir uns jetzt nicht so toll beraten, der Kollege auf der Baustelle wirkte milde ausgedrückt "genervt". Er hat aber am Ende alles aus uns raus bekommen was er wissen wollte. Vielleicht hätten wir auch besser vorbereitet zum Termin gehen können, wir waren teilweise noch unentschlossen. Aber von manchen Möglichkeiten haben wir auch dort zum ersten Mal gehört, also ein motivierterer Kollege hätte da auch mehr Umsatz generieren können.
  • Es ist ein Fallrohr in einem Vorratsraum aufgetaucht, das nicht in den Plänen war. Das ist ärgerlich, hätten wir davon gewusst hätten wir die Tür anders gesetzt. Wie's genau dazu kam wissen wir noch nicht.
  • Es gab keine richtige Abstimmung bezüglich der Stromzähler. Ich hab' das selbstständig recherchiert und rumtelefoniert und am Ende dafür sorgen können, dass wir nur einen Zähler bekommen. Ursprünglich vorgesehen (ohne weitere Abstimmung) waren 2 separate Zähler (WP und Haushaltsstrom), wie man das dann verdrahtet hätte weiß ich nicht - hat sich jetzt erledigt. Aber da musste ich selber hinterher.
  • Dokumentation hat mich (bisher?) nicht alles erreicht. Statik, Abstimmung mit dem Energieberater, Heizlastberechnung. Das alles läuft zwischen den Akteuren bzw. beim Bauunternehmen allein. Ich hätte zugegeben sowieso keine Ahnung davon, aber wir verlassen uns hier quasi blind darauf, dass das alles passt und in unserem Interesse ausgeführt wird. Ich bin gespannt, ob wir vor / bei Übergabe noch Dokumente oder Nachweise erhalten.
 
11ant

11ant

Es ist ein Fallrohr in einem Vorratsraum aufgetaucht, das nicht in den Plänen war. Das ist ärgerlich, hätten wir davon gewusst hätten wir die Tür anders gesetzt. Wie's genau dazu kam wissen wir noch nicht.
D.h. trotz Bau mit einem auch planenden GU gab es Ausführungspläne, aber in der Realität ein Fallrohr mehr als geplant ?
 
kati1337

kati1337

Ich schreibe nochmal ein Update zu unserem Bau mit T&M.

Wir haben unser Haus zwischenzeitlich abgenommen (gut eine Woche her).
Es gab ein paar Mängel, insgesamt sind wir aber immer noch sehr zufrieden und würden mit diesem Bauträger wieder bauen.

Abnahme

Die Abnahme selbst verlief viel entspannter und weniger förmlich als ich mir das vorgestellt hatte. Der Bauleiter erklärte uns zunächst, was die Bauabnahme rechtlich bedeutet (Loslaufen der Gewährleistungsfrist, Beweisumkehr) - das fand ich schonmal positiv. Ich wusste das zwar alles vorher, aber ich fand es fair/transparent, das direkt vor der Abnahme anzusprechen.
Außerdem erklärte er gleich weiter, dass das bei Ihnen nicht so extrem gehandhabt werde, und dass man viel Wert auf das Vertrauensverhältnis zwischen Unternehmen und Bauherren lege. Wir haben ja selbst die Firma über Reputation / Empfehlung ausgewählt, und der Bauleiter meinte, dass bei Ihnen viele Verträge so zustande kommen und weniger über geschaltete Werbung. Daher sei es ihnen besonders wichtig, dass die "goldene Unterschrift" jetzt nicht bedeutet, dass sie danach nie wieder was von uns hören möchten, sondern idealerweise sollten wir "unser nächstes Haus wieder mit ihnen bauen".

Damit klärte sich auch direkt mein Fenster-Problem. Ich hatte mich vor der Übernahme nicht getraut was an den Fenstern zu machen. Zum Übernahmetag waren diese aber noch so verschmutzt, dass man nicht wirklich eine Aussage zu deren Zustand treffen konnte. Der Bauleiter sagte wir sollen uns die Fenster (oder auch sonstige Dinge) in Ruhe anschauen, und wenn wir nach der Reinigung etwaszu beanstanden hätten sollen wir uns bei ihm melden und er kümmere sich darum.
Wir haben tatsächlich nun ein verkratztes Fenster im Schlafzimmer gefunden, daher werden wir kommende Woche ausprobieren ob er zu seinem Versprechen steht.

Wir hatten zur Abnahme einen Sachverständigen des Verband Privater Bauherren dabei. Dagegen gab es keine Einwände des Bauleiters. Es lief auch alles ziemlich angenehm. Sachlich aber ohne Konflikte.

Was war mangelhaft
  • der zuvor genannte "Pfosten" im Abstellraum der auftauchte ohne in den Plänen gewesen zu sein :/
  • Die Photovoltaik-Anlage war nicht fertig / installiert / in Betrieb am Übernahmetag. Die Arbeiten an der Anlage hatten genau am Übergabetag gestartet.
  • Die Endmontage der Lüftungsanlage fehlte. Die Heizung läuft bereits (Kombigerät), die Firma die die letzten 2 Rohre für die Lüftung installieren soll hat aber mehrfach Termine verpatzt / die Kommunikation gefailed. Endmontage und Einweisung sollte eigentlich 1 Tag vor Abnahme stattfinden, aber auch der Termin wurde nicht gehalten (und auch nicht seitens der Firma abgesagt, wir standen dumm im Hauswirtschaftsraum rum... :rolleyes
  • Elektro: Es fehlte eine Steckdosenblende, die Lautsprecherdosen, falscher Klingelknopf angebracht , 1 Spot im Bad ohne Funktion, Büro komplett ohne Strom
  • Die Einweisung / technische Einführung in die Heizungsanlage hatte noch nicht stattgefunden
  • Eine Lüftungsblende sitzt nicht gemäß Plan (30cm verschoben) in der Betondecke
  • Holztreppe mit kleineren, kosmetischen Mängeln
  • Eine nicht eingebaute Fensterbank wurde wieder mitgenommen -> Gutschrift fehlte auf der Rechnung
  • Softwarepaket Photovoltaik/Wärmepumpe laut Vertrag wurde nicht geliefert/beauftragt beim Sub
  • Haustür 2 Sprossen rausgefallen auf der Scheibe
  • 1 Gurtwickler ohne Funktion
  • Statik vom Carport (?) (da hatte der Gutachter den wir dabei hatten eine Frage dazu, das soll nochmal sichergestellt werden, dass das alles so passt - mir wäre da nichts aufgefallen)
Umgang der Baufirma mit den Mängeln

Es gab keine größeren Diskussionen. Viele optische Kleinigkeiten tauchten nicht im Protokoll auf, da am Abnahmetag ein Maler der Baufirma vor Ort war und neben Versiegelungsarbeiten auch kleinere Ausbesserungen sofort erledigt hat. Der Maler war sehr nett und hat uns auch ungefragt unsere in Eigenleistung installierten waschtische mit versiegelt. Darum wollte ich ihn eigentlich bitten, aber bevor ich dazu kam war's schon erledigt.
Alles was wir beanstandet haben wurde vom Bauleiter mitgeschrieben. Am Ende hat er sämtliche nicht sofort behobenen Mängel ohne Diskussion auf das Abnahmeprotokoll geschrieben. Wir sind dann alle Punkte nochmal durchgegangen und ich konnte mit meiner eigenen Liste abgleichen, dass alles drauf ist.
Es folgte die goldene Unterschrift, dann gab's ein paar kleinere Präsente und funkelnde, eigene Hausschlüssel. Toller Moment in unserem Leben.

Im Hintergrund liefen offenbar noch am gleichen Tag die bürokratischen Mühlen los, denn schon am Folgetag überschlugen sich die ersten Betriebe bezüglich der Mängelbehebung und vereinbarten Termine mit uns.

Sämtliche Elektro-Probleme waren offenbar kleinere Endmontage-Sachen. 2 Tage nach der Abnahme kam ein Mitarbeiter der Elektrofirma und beseitigte alle Mängel. Das Gewerk Sanitär / Heizung hatte keine offensichtlichen Mängel, trotzdem kam der Kundenberater am gleichen Tag nochmal dazu, da 2 Tage nach der Abnahme auch die Einweisung in die Heizung seitens Stiebel Eltron nachgeholt wurde, und er das auch mal hören wollte. Er stellte auch noch mal sicher, dass mit seinem Gewerk alles passt und holte sich seine Unterschrift ab.
Die Fenstersprossen und der Gurtwickler wurden in der Woche nach der Abnahme behoben. Ebenfalls kein großes Problem. Der Rollladen funktionierte peinlicherweise an dem Tag plötzlich doch. Der Herr von der Firma vermutet, es sei vielleicht etwas Fugenmörtel in der Schiene gewesen oder ähnliches, und der Regen hätte es behoben.
Der Treppenbauer meldete sich ebenfalls zeitnah bei uns, seine Vorschläge zur Mängelbehebung fand ich aber allesamt mau. Es wurden die falschen Pfosten geliefert (Köpfe eckig statt rund). Er bot nun an die bei uns im Haus, während eingebaut, abzuhobeln/schleifen(?) und die oberfläche neu zu versiegeln. Das würde aber ziemlichen Dreck machen, was ich nicht so gerne wollte. Außerdem klang das für mich nach einer pfuschigen Lösung, ohne das genauer zu wissen. Sein anderer Vorschlag war, einen runden Pfostenkopf in der Werkstatt zu machen und diesen dann auf die eckigen aufzukleben. Die Idee gefiel mir auch überhaupt nicht. Wir hatten abgerundete Pfosten (aus einem Stück) bestellt, und keine eckigen mit was aufgeleimten. Ich habe dem jetzt erstmal gesagt, dass er alles so lassen soll wie es ist, weil uns davon nichts zusagt und wir keine Sauerei mehr im Haus möchten. Nun möchte er natürlich seine Unterschrift mit der Bestätigung der "Mängelfreiheit". Dazu konnte ich mich noch nicht durchringen, denn Mängelfrei ist an dem Gewerk eigentlich garnichts. Ich will da nochmal mit unserem Bauleiter Rücksprache halten ob ich seine "Methoden" zur Nachbesserung da akzeptieren muss.

Für den fehlplatzierten Lüfter und die abgemauerte Ecke gibt es natürlich keine Lösung, hier meinte der Bauleiter man würde sich vermutlich anderweitig einig werden müssen, man wolle uns dafür bei der Schlussrechnung etwas entgegenkommen. Mal schauen.

Die Photovoltaik-Anlage wurde dann auch zeitnah fertiggestellt, jedoch ist die Inbetriebnahme bzw. Abstimmung zwischen Solarteur und EWE-Netz eine Totalkatastrophe gewesen. Da wurde mehrfach der schwarze Peter der anderen Partei in die Schuhe geschoben, wer's da jetzt wirklich verbockt hat vermag ich nicht zu beurteilen. Jedenfalls hieß es Anfang der Woche die Inbetriebnahme solle noch über 4 Wochen dauern. Das passte mir gar nicht. Ich habe daraufhin angefangen sämtlichen an dieser Photovoltaik- Anlage Beteiligten und teilweise deren Vorgesetzten ausschweifende eMails zu schreiben (auf Deutsch: ich bin allen tierisch auf die Nerven gegangen), mit dem Erfolg, dass man uns vermutlich kommende Woche (noch vor unserem Einzug) die Photovoltaik-Anlage abnimmt und sie ans Netz gehen darf.
Ebenfalls Katastrophe war die Abstimmung mit Pedotherm (der Firma die für die Lüftung zuständig ist). Ich habe T&M hinterhertelefoniert, T&M hat Pedotherm hinterhertelefoniert, nur dort wusste irgendwie niemand was, oder die zuständige Person war nie zu sprechen - jedenfalls kam da auch eine Woche nichts dabei raus. Dann hat die nette Dame aus dem Büro von T&M das an den stellvertretenden Bauleiter eskaliert (unser Herr Meyer hat gerade Urlaub), welcher mich wiederum prompt zurückrief. Ich klagte ihm mein Leid (wir ziehen bald ein, keine Lüftungsanlage...). Daraufhin hat er das offenbar bei Pedotherm Richtung Chefetage eskaliert und eine 2 Tages-Frist gesetzt zur Abstellung des Mangels, und daraufhin ging auch in der Sache alles plötzlich ganz schnell. An dem Tag stand mein Handy nicht mehr Still, erst rief mich jemand von Pedotherm an den ich noch nie gesprochen hatte mit der Zusicherung man kümmere sich jetzt ganz zeitnah darum, dann kurz darauf nochmal T&M um mir ebensolches mitzuteilen, und kurz darauf nochmal der eigentliche Monteur der mir bestätige, dass man direkt Montags zu zweit käme um das alles in Ordnung zu bringen.

Montag soll also viel passieren. Ich hoffe wir haben am Dienstag eine laufende Photovoltaik-Anlage und Lüftung.

Insgesamt kann ich jedenfalls sagen, dass wir ein wunderschönes Haus gebaut bekommen haben, und sich T&M auch nach der "goldenen Unterschrift" bisher mit viel Elan für unsere Zufriedenheit einsetzt.
Ich werde demnächst weiter berichten wie's mit den Mängeln weiterging.
 
kati1337

kati1337

Heute nochmal ein Update von mir. Wir wohnen seit nun gut einem halben Jahr in unserem neuen Haus.
Mit Tönjes & Meichsner sind wir zurückblickend im großen und ganzen sehr zufrieden.
Wir haben nach einiger Zeit und auch mit Abstand zur Bauphase noch einmal zurückgeblickt und unser Bauprojekt auch noch mal in Relation gesetzt mit anderen Bauvorhaben, Reportagen des WDR (oh Gott), und Berichten anderer Bauherren - auch hier im Forum - und kommen zu dem Schluss, dass wir bei den Stellen, bei denen wir meckern konnten, auf sehr hohem Niveau meckerten.

Mittlerweile ist die letzte Rechnung bezahlt, die letzte Kleinigkeit geklärt und wir haben etwas Abstand zum "größten Projekt unseres Lebens", in dem wir uns nun einleben.

Das lief gut

Die gesamte Organisation des Projektes, vor allem zu Baubeginn. Wie man es von einem GU erwarten wurde, aber sogar noch Dinge darüber hinaus, wurden uns abgenommen. Das Vermessungsbüro für die Lagepläne, Höhenpläne, Absteckung und sogar das Einmessen zum Schluss wurde uns nicht nur via T&M vermittelt, sondern auch die gesamte Beauftragung wurde vorausgefüllt. Uns wurde erklärt wofür das ist, und wir mussten die Beauftragung unterschreiben. Alles andere lief danach komplett von selbst, sogar zum Einmessen stand eines Tages einfach der Herr vom Vermessungsbüro unter der Tür. Wir haben unsere Rechnungen bekommen, alles andere lief direkt über den GU - reibungslos.
Ähnlich mit dem Energieberater. T&M konnte uns ein Büro dafür empfehlen und als wir zustimmten dieses Büro beauftragen zu wollen wurde alles für uns Vorbereitet, sodass wir den Vertrag bloß noch unterzeichnen brauchten. Auch mit dem Energieberater lief (fast) alles reibungslos.
Für die Bauanzeige bekamen wir stapelweise Papier übersandt, mit Aufklebern für Dummies: "Bitte hier unterschreiben." Dabei war stets ein Anschreiben, welches Papier danach zu wem geschickt werden muss, und dass wir ein Paket auch abheften dürfen. ;) Das war wirklich Fullservice. :)

Die Bauzeit. Da wurde mir erst hinterher bewusst wie NICHT selbstverständlich das ist. Wir haben den Vertrag geschlossen im Januar, mit Baubeginn im April angedacht, und vertraglicher Bauzeit von 8 Monaten. Das wäre dann vertraglich Anfang Dezember gewesen. Zu dem Zeitpunkt hatten wir schon alle Umzugskisten wieder ausgepackt. ;) Abnahme war Mitte September. Baubeginn war genau wie angegeben, Bauzeit sogar etwas kürzer - das kündigte uns der Bauleiter beim ersten Treffen auch schon an, aber man glaubt es erst wenn man es sieht.

Die Bauqualität. Wir sind bis auf Kleinigkeiten wirklich sehr zufrieden. Wir haben auch durchweg nicht das Gefühl, dass irgendetwas minderwertiges verbaut wurde. Ich glaube wenn ich das am wenigsten wertige Objekt benennen sollte, das T&M bei uns verbaut hat, dann wäre das das Brüstungsgeländer auf dem Dachboden. :p Das sind einfache Rauspund-Bretter, da müssen wir im Frühjahr mal mit Schleifpapier drübergehen. Aber Spaß beiseite - von der Bodentreppe über den Fliesenkleber bis hin zu den verlegten Vinylböden die wir über T&M beauftragt hatten. Die Armaturen im Bad, die Fenster- es wirkt nichts billig. Das optisch schlechteste Gewerk sind die Malerarbeiten, und das haben wir selbst (kostenoptimiert) beauftragt. Ich ärgere mich im Nachhinein ein bisschen, das nicht ebenfalls an T&M vergeben zu haben. Aber das hätte das dreifache gekostet. Da ist es wie überall im Leben, wer billig kauft, kauft 2 mal.

Die Zuständigkeit bei Mängeln. Wir hatten wie zuvor berichtet ein bisschen Nachlauf bei einigen Mängeln. Die Geschichte mit Wärmepumpe und Photovoltaik dauert auch bis in den Januar hinein - aber T&M hat sich letztendlich darum gekümmert, dass dieses Problem behoben wurde und alles nun fertiggestellt ist. Zu einem Termin im Januar hat unser Bauleiter sämtliche am Problem potentiell beteiligten Subunternehmer bei uns antanzen lassen und sagte am Telefon scherzhaft zu mir: "Ich komme auch, und dann schließen wir die Tür von außen ab und alle dürfen erst wieder raus wenn das alles fertig ist." :) Ganz so drastisch wurde es nicht gelöst, aber tatsächlich war an dem Nachmittag im Januar alles fertig - wenige Tage später wurde auch die Online-Funktion freigeschaltet, seitdem ist unser Haus ein bisschen Smart und unsere Baustelle endgültig fertig.
Wir hatten generell kein Problem / keine großen Diskussionen um die Mängel. Ich denke wir haben nichts bemängelt was kein Mangel war - das Bauunternehmen hat aber auch alles was wir als Mangel empfanden nacherfüllt.

Die Ansprechbarkeit von Kollegen des Bauunternehmens bei Fragen - da denke ich jetzt vor allem an den Herrn bei dem wir unsere Bemusterung hatten. Der sagte uns damals, dass wir während des Hausbaus immer auf ihn zukommen könnten wenn wir ein Anliegen hätten. Ich frage mich ob er diese Zusage an uns im Laufe der Zeit bereut hat. ;)
Auch heute noch, nachdem alles längst erledigt ist, bekomme ich per eMail innerhalb eines Werktages eine Antwort von diesem Herrn wenn noch mal eine Frage auftaucht. Das ist nicht selbstverständlich.

Es gab keinerlei Diskussionen um die Mehrwertsteuer. Ich hatte hier von den Problemen anderer Bauherren gelesen. Wir hatten unsere Bauabnahme im Zeitraum der Mehrwertsteuer-Reduktion auf 16%. Unsere Gesamtrechnung wurde anstandslos mit 16% ausgestellt, zuvor bezahlte Abschlagsrechnungen mit 19% MwSt wurden entsprechend verrechnet.

Sämtliche Mängel (bis auf Kleinigkeiten, siehe unten) die wir benannten wurden zwischenzeitlich behoben. Die meisten sehr zeitnah, nur das Chaos um die Wärmepumpen-Software/Hardware wurde erst 3-4 Monate nach Abnahme gelöst. Mängel die sich nicht beheben ließen bekamen wir finanziell mit etwas "Schmerzensgeld" vergütet.

Das lief nicht so gut

Die Kommunikation und auch Argumentation des Elektro-Subunternehmers war teilweise etwas anstrengend. Wenn es wirklich nervig wurde konnten wir den Bauleiter einschalten. Insgesamt war aber die Arbeit, die der Sub abgeliefert hat, nicht schlecht. Mängel wurden nach Abnahme sehr schnell behoben. Ein bisschen Scherereien gab es da um die Abrechnung / was kostet extra und wer zahlt das. Ließ sich aber am Ende klären, war zu dem Zeitpunkt aber wirklich nervig.

Die Kommunikation mit dem Bauleiter gegen Ende des Bauvorhabens. Die Kommunikation mit ihm auf menschlicher Ebene war immer super, er war nur zunehmend schwerer zu erreichen. Ich kann ihm da keinen Vorwurf machen, wir haben am Tag der Abnahme kurz darüber gesprochen und gelernt wie viele Anrufe er so pro Tag erhält. o_O
Als Bauherren auf den letzten Metern war das etwas stressig, und es gab ein paar Chaos-Momente mit Subunternehmern die nicht auftauchten / irgendwelche Terminabsprachen die nicht funktionierten weil eMails nicht gelesen wurden. Das führte dazu, dass wir am Tag der Abnahme keine Lüftungsanlage hatten. Der Mangel wurde aber zeitnah behoben.

Bei unserer Luft-Wasser-Wärmepumpe + Photovoltaik-Anlage + Softwarepaket waren zu viele Gewerke beteiligt. Der Solarteur war ein anderes Unternehmen als der Elektro-Sub, und auch der Sanitärbetrieb war da beteiligt. Die Lüftungsanlage lief noch mal über ein anderes Unternehmen. Und zu viele Köche können den Brei manchmal versalzen. Wir hatten vertraglich zu unserer Luft-Wasser-Wärmepumpe einen Sunny Home Manager (Hardware) gekauft, ein SGI-Web (Hardware zur Luft-Wasser-Wärmepumpe) mit EMI-Erweiterung (Software). Unsere Photovoltaik-Anlage hatte einen "Kostal Wechselrichter oder vergleichbar" im Vertrag.
Was wir nicht wussten, und vermutlich auch der Bauleiter nicht: Kostal Wechselrichter + Sunny Home Manager passt nicht zusammen. Der Solarteur der bei uns die Photovoltaik-Anlage eingebaut hat wusste nichts von dem Zusatzpaket - das wurde vermutlich vergessen zu beauftragen - daher baute dieser uns die Photovoltaik-Anlage mit dem Kostal Wechselrichter. Irgendwann fiel auf, dass dieses Vertragsbestandteil mit dem Sunny Home Manager fehlte. Der Solarteur bot uns dann an einen "Solar Log" stattdessen zu verbauen, mit der Aussage "der tut das gleiche". Darauf haben wir uns als Laien verlassen. Was weder er noch wir wussten: Das SGI-Web mit EMI der Wärmepumpe redet ausschließlich mit dem Sunny Home Manager - nicht mit dem Solar Log. Das Puzzle passte nicht zusammen. Da gab es zahllose Telefonate und Mails hin und her. letztendlich wurde dann, bei dem oben genannten Termin im Januar, der Solar Log und der ganze Kostal Wechselrichter wieder ausgetauscht zu einem SMA Wechselrichter und dem Sunny Home Manager. Da wurde dann auch das SGI installiert und verbunden. Nun läuft alles und wir können an unseren Rechnern die Wärmepumpen-Einstellunge verwalten, sehen was die Photovoltaik-Anlage produziert, und sogar automatisch schalten was mit überschüssigem Photovoltaik-Strom passieren soll. Was lange währte wurde also endlich gut.

Im Rahmen der Inbetriebnahmer der Photovoltaik-Anlage wurde wohl ein Kurzschluss verursacht. Genaues wissen wir nicht, aber es flog an dem Morgen die Sicherung der Wärmepumpe raus als der Solarteur da gearbeitet hat. Die Wärmepumpe ließ sich danach wieder einschalten also dachten wir uns nichts weiter dabei. Was wir erst - schmerzlich - am Tag unseres Einzugs feststellten: Das Gerät lief zwar noch, aber es funktionierte nicht mehr. Wir zogen also mit Baby in unser neues Haus ein und hatten weder Heizung noch Warmwasser. Und es war Wochenende. Es folgten zahllose Telefonate mit Notdiensten und dem Kundendienst von Stiebel Eltron. Die ausführliche Story dazu steht in unserem Blog. Wir verbrachten jedenfalls einige Nächte im kalten Haus ohne Warmwasser, das war unschön. letztendlich kam der Kundendienst mehrfach, tauschte zuerst die Pumpe der Fußbodenheizung aus welche verschmort war, und dann bei einem späteren Termin auch noch den Fortlüfter der Wärmepumpe. Seitdem funktioniert die Wärmepumpe ohne Probleme - wir blieben aber zurück mit dem sehr unguten Gefühl, dass unsere nagelneue Luft-Wasser-Wärmepumpe schon einen Kurzschluss hinter sich hat und verschiedene Komponenten ausgetauscht werden mussten. Es bleibt die Angst, dass noch andere Teile der Wärmepumpe Schaden genommen haben könnten, wovon wir aktuell noch nichts merken, was uns aber vielleicht in den kommenden Jahren um die Ohren fliegt. Wir hoffen das Beste. :(
Dafür kann das Bauunternehmen selbst aber natürlich nicht direkt was, eher der Subunternehmer bei dem es letztendlich passiert ist .

Kleinigkeiten die offenblieben:
  • Unsere Doppeltür mit Glas zum Wohnzimmer ist irgendwie schräg. Schon bei der Montage machte diese Tür irgendwie Probleme. Wir hatten das bemängelt, der Subunternehmer hat mit dem Hersteller gesprochen, welcher wiederum sagte, dass sich die Tür innerhalb des ersten Jahres von selbst wieder zurecht ziehen solle (?). Sollte sich das Problem nicht von alleine lösen, dann sollen wir uns noch mal melden. Bisher ist sie immer noch schief. Hauptsächlich sieht man, dass oben zwischen beiden Türblättern kaum ein Spalt verbleibt, am Boden ist da über 50mm Spalt. Das sieht man, ist unschön, ist aber ansonsten nicht dramatisch.
  • Wir haben im Bad 3 abgeplatzte Fliesen entdeckt. Die Schäden sind so klein, dass wir sie selbst erst nach Wochen bzw. Monaten gefunden haben. Eine Bodenfliese direkt unter dem Türblatt - das habe ich nur entdeckt weil ich beim Anbringen der Fußleisten auf dem Boden saß. Und 2 im Bereich der Badewanne. Die Macken sind jeweils maximal 0,3 -0,5cm groß und auf den gemusterten Fliesen kaum zu sehen. Das habe ich nicht mal als Mangel ans Bauunternehmen gemeldet. Auch die Badewanne selbst hat ein PÜNKTCHEN wo die Beschichtung beschädigt ist. Nichtmal 1mm groß. Das rostet ein bisschen, aber eine Macke zu melden die <1mm groß ist käme mir albern vor.
  • Beim Anbringen der Fußleisten merkt man gelegentlich leichte Wellen im Putz. Mit bloßem Auge kaum zu sehen - halte ich auch für völlig normal bei Q2 Putz, das ist vermutlich kein Mangel, wollte es nur erwähnt haben.

Und das war's auch schon.
Fazit zu unserem Projekt Hausbau mit T&M: Das hätte minimal besser - oder auch viel viel schlechter laufen können. Wir würden nochmal wieder mit T&M bauen.
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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