Kleines Haus (Holzständer) selber bauen

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S

Solala77

Hallo in die Runde,

mittlerweile sind meine Partnerin und ich auf dem (gedanklichen) Weg ein sehr kleines Häuschen selbst zu bauen. Ein richtiges Tiny House wäre uns zu klein, aber die Häuser mit rund 40 bis 50qm erfüllen schon unsere Bedürfnisse.

Es gibt hier recht günstige Anbieter, wie woodee und onoxa, die uns grundsätzlich gut gefallen. Anderseits ist man an einige Grundrisse (zumindest an die Außenmaße) gebunden. Daher und weil wir die mind. 2000 EUR/qm nicht für wirklich günstig halten, wollen wir ein solches kleines Haus selbst entwerfen und bauen. Einstöckig, Flachdach oder Satteldach (wohl besser für Genehmigung), Fußbodenheizung, also sehr nahe an den Modellen der Anbieter. Zwar habe ich noch keine Holzständeraußenwand gebaut, aber sonst so praktisch alles schon mal gemacht (gemauert, Garagendach, sämtlicher Innenausbau inkl Strom und Wasser). Gas und Strom soll natürlich ein Fachmann anschließen.

Größte Frage ist für mich, ob das ohne besonderen Aufwand genehmigt wird, also mit Nachbarschaftsbebauung passt (haben noch kein Grundstück, aber wird in RLP oder Hessen sein und kleines Dorf, wo meist eine Mischung aus Vorkriegsbauten, gut sanierten Häuser und Neubauten steht (fast immer Satteldächer)., findet man einen Architekten, der für überschaubaren Betrag seinen Stempel drauf macht, etc. Habt Ihr Erfahrungen und Tipps, z.B. Webseiten (habe fast nur Anbieter oder Blogs, die wie gesponsort aussehen dazu gefunden und die amerikanischen Blogs bringen einen bei deutschen Vorschriften nicht weiter).
Unwichtig ist zunächst, ob das Haus einmal transportiert werden soll. Das ist nicht geplant.

Bin Euch schon vorab für jede Hilfe dankbar!
 
K

knalltüte

Guten Morgen,

da ich den gedanklichen Werdegang vom Tiny- über Mini- zur Doppelhaushälfte gemacht habe,
hatte ich mich "damals" auch über solche Dinge informiert.

(Rolling)Tinyhouses: Habe darin mal ein WE probegewohnt, war aber knapp zu
klein. Mit 3x8,5m Außenmaß (als Fracht auf dem Trailer montiert) hätte es evtl.
gepasst?

Die nächste Größe, die ihr anstrebt hatte es mir auch angetan.

Da gibt es si-modular in Münster. Mit dem System kann man zumindest den
Rohbau innerhalb eines Tages Legolike zusammenstecken.
Kosten waren, so glaube ich mich zu erinnern, überschaubar.

Aber der Rest (Elektrik, Haustechnik, Fenster etc.) muss dann in finanzieller
Hinsicht mit Bedacht ausgewählt werden. Sonst rechnet sich so ein Teil nicht.
Ein richtiges Fundament meist nicht nötig. Schraubanker wie für Gartenhütten
müssten da reichen. Genehmigung würde wohl, je nach Baugebiet, auch möglich
sein. Also günstige Heizung aussuchen (Mini Pelletofen + Durchlauferhitzer
bzw. Boiler?, alternativ Mini WP wie die Panasonic "Geisha"), günstige Fenster
selber einbauen, Elektrik selber vorbereiten (Kabel legen, Schalter setzen und v.a.D.
in der Menge reduzieren)
Dach decken und Photovoltaik (wenn WP) selber montieren.
Da gibt es ja Tinyhouse Foren, in denen kann man sich auch orientieren was das
selber machen angeht. Oft kreative Einfälle dort zu finden da ein kleines Haus ganz
andere Ansprüche im Bereich Technik hat (ein Tinyhouse kann man z.B. mit
einem 2000 Watt Fön "mal eben" aufheizen).
 
K

knalltüte

bin relativ sicher das bis 50m² die Energieeinsparverordnung 2016 gilt (Ausnahem für kleine Häuser)
Das bekommen sogar TinyHouse Hersteller (wenn auch mit Mühe) hin.
 
S

Solala77

@superzapp Vielen Dank für den Erfahrungsbericht! Eine Doppelhaushälfte ist hier unglaublich teuer, also nichts unter 200.000 EUR unrenoviert und mit Mini-Grundstück.

Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, mich an die Energieeinsparverordnung zu halten, es sei denn, es ist ein Preiskiller. Den Aufbau von woodee habe ich mir mal angeschaut. Da sieht jetzt nichts wirklich teuer aus, was Wände, Decke und Boden angeht (Balken, Glaswolle dazwischen, Folie, OSB,Gipskarton, Dach halt Schweibahnen bzw. will Bitumenschindeln). Fußbodenheizung mit Elektro bei dreifachverglasten Fenstern und siel Sonnenlicht sollte auch reichen (statt Gas). Fenster sind preislich doch eine negative Überraschung, wenn es Schiebefenster (platzsparend) sein sollen. Ansonsten ist schon mein Ziel bei unter 1.000 EUR/qm (ohne Möbel) aber mit Bad und Küche zu bleiben.

Dass mit der Ausnahme bis 50m² für Energieeinsparverordnung finde ich interessant. Geht es wirklich nur nach Fläche und nicht nach Volumen? Dann könnte ich Decke etwas höher machen und statt 70 nur 50m² bauen und stattdessen Stauraum, Schlafplatz in 2m Höhe machen.
 
K

knalltüte

Hi,
meine (140m²) Doppelhaushälfte wird ca. 300K kosten (ohne Grundstück)
Aber der Reichste auf dem Friedhof will ich ja nicht werden

Nun, Energieeinsparverordnung wirst du beachten müssen solltest du eine Baugenehmigung erlagen
wollen. Das ist Mindeststandard und damit Voraussetzung. Sonst wird das nur
eine Spasswohnung (Ferienwohnung) aber halt nicht als 1. Wohnsitz geeignet.

Mit der Energieeinsparverordnung 2016 bis 50m² musste mal selber recherchieren. Google?
Hatte es nur damals gelesen und nicht weiter verifiziert da sich meine
(Lebens)Planung deutlich geändert hatten.

1000€ je m² ist sehr sehr sportlich bei der Größe. Ich schliesse das nicht aus.
Geht aber bestimmt nur mit sehr viel Eigenleistung, penibler Planung & auch
Verzicht auf gewissen Komfort.

Schiebefenster sind dann sicher nicht drin, es sei denn du "schiesst" ein
günstiges Element bei ebay(Kleinanzeigen) und baust es selber ein.

Wenn der BP Bitumenschindeln zulässt, warum nicht?

Die Gefache (Das Ständerwerk) + Dachstuhl ohne Eindeckung würde ich dann
tatsächlich auch mal beim klassischen Holzbauunternehmen nachfragen.
Der nackte Rohbau selber ist recht günstig.

Oder billige grosse Gartenhütte für 20-25k kaufen und selber dämmen. Energieeinsparverordnung
Nachweis muss aber dann jemand machen (vorher berechnen obs möglich ist)
Bauantrag oder vereinfachtes Verfahren muss dann auch noch jemand seinen
Kopf für hinhalten (Architekt)

Nach HOAI wird das dann auch nix da zu teuer (nicht zu teuer, aber preislich
nicht passend zu dem Objekt), mach nen Pauschalpreis oder Stundenlohn
(vorher Angebot mit Maximalumfang) aus.

Plane sehr viel Zeit ein für eine sehr genaue Planung UND viel Eigenleistung

Wünsche viel Erfolg!
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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