Abluftwärmepumpe NibeF370 - Empfehlung von IBG

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H

Hausbauer11

Hallo,

Ich bin neu im Forum - daher vorab vielen Dank an alle Experten.
Wir bauen in diesem Jahr ein Kfw 70 Haus, Wohnfläche ca./Max 150 qm.

Wir hatten uns vor einiger Zeit von IBG Haus beraten lassen, dort wird per Standard eine Abluftwärmepumpe Nibe F370 eingesetzt.

Laut Berater kauft IBG Haus dieses System zu guten Konditionen ein, deshalb sinnvoller als unser bisher favorisiertes System:

Gasbrennwerttherme mit Bodenheizung und Solar auf dem Dach

IBG empfiehlt stattdessen die Abluftwärmepumpe mit kontrollierte Be- und Entlüftung und Fußbodenheizung.

Daher meine Fragen an euch:

1. Ist eine Abluftwärmepumpe sparsam?
2. Wäre unsere Gas-Variante besser bzw. sinnvoller?
3. Wer hat mit NIBE Erfahrungen?
4. Wer hat mit dieser Technik oder besser genau diesem System Erfahrung?
5. Wer hat mit IBG UND dieser Technik Erfahrung?
6. Was ist der Nachteil dieser Technik? Es muss doch immer Strom beigefüttert werden..

Hinweis: Ich erkenne Schreiber anderer Hausbaufirmen und anderer Hersteller auf 10 Zentimeter, also gebt euch beim Bashing keine Mühe. Es ist schade um EURE Zeit!

Allen wirklichen Ratgeber vorab einen Riesen Dank!
 
B

Bauexperte

Hallo,

Ich bin neu im Forum - daher vorab vielen Dank an alle Experten. Wir bauen in diesem Jahr ein KfW 70 Haus, Wohnfläche ca./Max 150 qm. Wir hatten uns vor einiger Zeit von IBG Haus beraten lassen, dort wird per Standard eine Abluftwärmepumpe NIBE F370 eingesetzt...IBG empfiehlt stattdessen die Abluftwärmepumpe mit kontrollierte Be- und Entlüftung und Fußbodenheizung.
Die Nibe Systemtechnik ist ein renommierter Anbieter von Wärmepumpen und zählt imho zu den größten Anbietern auf diesem Gebiet. Nach meiner Erfahrung ist das genannte System allerdings zu gering für Deinen Neubau, da Du vmtl. mit den Rahmenbedingungen => Heizlast Max. 6 kW nicht hinkommen wirst. Die 640 P wäre imho die bessere Wahl => Heizlast Max. 8 kW; Fußbodenheizung sowie kontrollierte Be-/Entlüftung ebenfalls zusätzlich.

Zum Rest schweige ich mich „“anhand Deiner Vorgaben“ aus


Freundliche Grüße
 
H

Hausbauer11

Danke, Du darfst auch gerne ausführlicher ausführen. Worauf bezieht sich die kW Angabe genau?

Ein entscheidender Nachteil soll wohl die Zuheizung des Heizstabes im Winter sein, das geht wohl ordentlich ins Geld.

Wie seht ihr das?
 

€uro

Hallo,
....
1. Ist eine Abluftwärmepumpe sparsam?
2. Wäre unsere Gas-Variante besser bzw. sinnvoller?
3. Wer hat mit NIBE Erfahrungen?
4. Wer hat mit dieser Technik oder besser genau diesem System Erfahrung?
5. Wer hat mit IBG UND dieser Technik Erfahrung?
6. Was ist der Nachteil dieser Technik? Es muss doch immer Strom beigefüttert werden..
Die Abluftwärmepumpe "lebt" wie jede Wärmepumpe von ihrer Quelle, in diesem Fall der Abluft. Hierzu muss dieser zunächst erst einmal Energie zugeführt werden, ehe Teile hiervon mit mehr oder weniger großem Wirkungsgrad zurückgewonnen werden können. Hier: Vorrangig Elektroenergie und sehr deutlich weniger solare und interne Gewinne. Hinzu kommt, dass Luft physikalisch bedingt ein sehr schlechter "Energiebevorrater und -Transporteur" ist. Das Abluftwärmepumpensystem kommt z.T. aus Schweden, wo Stromkosten eine andere Bedeutung besitzen, als in D. Sieht man sich die Daten von AWP an, fällt schon mal das grundsätzliche Missverhältnis von Kompressorleistung und Elektroheizung auf. Zudem lohnt sich die Unterscheidung, ob es sich um eine reine AWP (F370) oder eine Luftwärmepumpe mit Abluftnutzung handelt.
Es gibt bereits einige namhafte überregionale GU die sich mit derartigen Konzepten bereits gewaltig die Finger verbrannt haben. Kunden müssen z.T. mit erheblichen Stromkosten und Leistungsdefiziten in der Spitzenbelastungszeit auskommen. Ursache überwiegend, falsches Gesamtkonzept und mangelnde Planung. Daher gibt es reine AWP z.Z. zum Discountpreis.
Es ist keine Besonderheit, dass überregionale GU´s Wärmeerzeuger jedweder Art zu günstigen Konditionen einkaufen, damit lässt sich jedoch keinesfalls eine besondere Eignung für ein spezielles Bauvorhaben begründen. Dieser "Berater" mag ja ein guter Hausverkäufer sein, von der Haustechnik scheint er jedenfalls wenig zu verstehen
Gleichfalls ist es in diesem Stadium fachlich nicht korrekt, ein konkretes Gerät/Hersteller wie z.B. die 640 P zu empfehlen.

v.g.

NB:
Da sich Energieeffizienz vertraglich nicht beim Bau mit überregionalen GU/GÜ vereinbaren lässt, lohnt sich immer eine externe und vom Verkauf unabhängige Dimensionierung von Heizung, Warmwasser-Bereitung und Lüftung. Die Ergebnisparameter hieraus können dann als Bestandteil in den Vertrag aufgenommen werden. Damit hat der Kunde dann ein höchstes Maß an Sicherheit, wirklich eine effiziente Haustechnik zu bekommen.
 
B

Bauexperte

Hallo,

…Worauf bezieht sich die kW Angabe genau?
Diese Kennziffer bezieht sich auf die Leistung, welche die AWP maximal Leisten kann; wenn Dein Neubau mehr Energie benötigt als 6 kW, kann die F 370 dies nicht bedienen. Aus diesem Grunde und weil ich das „Gesamtangebot“ des Wettbewerbers kenne, habe ich Dein Augenmerk auf die 640 P gelenkt. Immer vorausgesetzt, Du bist generell bereit, die „Nebenwirkungen“ einer AWP in Kauf zu nehmen.

Real ist es so, dass ich persönlich die reine AWP, aus den von €uro geschilderten Gründen, keinem meiner Kunden empfehle. Meine Bauherren haben überwiegend eine Luft-Wasser-Wärmepumpe als Technik verbaut, mal mit einfacher, dezentraler Lüftung, mal als zentrales System mit Wärmerückgewinnung; einige wenige haben sich für eine Erdwärmepumpe entschieden. Wenn sie sich für keines der „jüngsten“ Energiesysteme erwärmen können, rate ich zu konventioneller Technik. Mit einer auf KfW 70 ausgerichteten Gebäudehülle und einer Fußbodenheizung können sie somit in Ruhe die kommenden Verbrauchsergebnisse/Tauglichkeit/Lebensdauer der heute noch relativ neuen Energietechniken abwarten. Außerdem gibt es bereits Feldversuche mit kleinen Windrädern für die Hausdächer, gleiches gilt für Erdwärmepumpen. Hier sind fleißige Tüftler am Werk, die EP auch dort einsetzen zu können, wo die Bodenverhältnisse es derzeit erheblich verteuern. Die kommenden Jahre werden sicherlich spannend, was neue Techniken betrifft.

Freundliche Grüße
 
H

Hausbauer11

Hallo, vielen Dank für die vielen Antworten. Das Prinzip der Luft-Wasser-Wärmepumpe wurde mir bereits von anderen glücklichen Häuslebauern empfohlen.

Habt ihr Links zur genauen Funktionsweise?

Warum sind hier die Stromkosten geringer?

Welches Modell ist hier von welchem Hersteller am ehesten ausgereift?

Vorab mal wieder tausend Dank.

Hallo,


Diese Kennziffer bezieht sich auf die Leistung, welche die AWP maximal leisten kann; wenn Dein Neubau mehr Energie benötigt als 6 kW, kann die F 370 dies nicht bedienen. Aus diesem Grunde und weil ich das „Gesamtangebot“ des Wettbewerbers kenne, habe ich Dein Augenmerk auf die 640 P gelenkt. Immer vorausgesetzt, Du bist generell bereit, die „Nebenwirkungen“ einer AWP in Kauf zu nehmen.

Real ist es so, dass ich persönlich die reine AWP, aus den von €uro geschilderten Gründen, keinem meiner Kunden empfehle. Meine Bauherren haben überwiegend eine Luft-Wasser-Wärmepumpe als Technik verbaut, mal mit einfacher, dezentraler Lüftung, mal als zentrales System mit Wärmerückgewinnung; einige wenige haben sich für eine Erdwärmepumpe entschieden. Wenn sie sich für keines der „jüngsten“ Energiesysteme erwärmen können, rate ich zu konventioneller Technik. Mit einer auf KfW 70 ausgerichteten Gebäudehülle und einer Fußbodenheizung können sie somit in Ruhe die kommenden Verbrauchsergebnisse/Tauglichkeit/Lebensdauer der heute noch relativ neuen Energietechniken abwarten. Außerdem gibt es bereits Feldversuche mit kleinen Windrädern für die Hausdächer, gleiches gilt für Erdwärmepumpen. Hier sind fleißige Tüftler am Werk, die EP auch dort einsetzen zu können, wo die Bodenverhältnisse es derzeit erheblich verteuern. Die kommenden Jahre werden sicherlich spannend, was neue Techniken betrifft.

Freundliche Grüße
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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