Wenig Schallschutz im Massivhaus - woran kann das liegen?

4,00 Stern(e) 10 Votes
C

ChrisEF

Hallo zusammen,

wir wohnen seit knapp 6 Monaten in einem Massivhaus und sind mit dem Lärmschutz sehr unzufrieden.
Das Mauerwerk der Außenwände besteht aus 36,5cm und die Innenwände aus 24cm Wienerberger Poroton-Ziegeln. Die Fenster sind 3-fach verglast, die Innentüren aus Röhrenspanplatten.
Normalerweise sollte man davon ausgehen können, dass man im Haus wenig von der Außenwelt mitbekommt aber man hat teilweise das Gefühl, dass alle Fenster geöffnet sind, weil man im Haus die Stimmen von am Haus vorbeilaufenden Menschen hört. Das Schließen von Autotüren sowie vorbeifahrende Autos (30km/h-Zone) ist ebenfalls sehr nervig.
Die Geräuschkulisse im Haus selber ist aber keinesfalls besser. Unser Schlafzimmer befindet sich direkt neben dem Kinderzimmer. In normaler Lautstärke kann man sich im Schlafzimmer nicht unterhalten und wenn mal der TV läuft, muss dieser auch sehr leise eingestellt sein, weil sonst unser Kind wach wird.
Läuft im Keller die Waschmaschine oder der Trockner hört man das ebenfalls bis ins Schlafzimmer hoch, obwohl die Räume von einer Etage und 2 Türen voneinander getrennt sind.

Habt ihr eine Idee, woran das liegen kann, dass wir so wenig Schallschutz haben? Vorher haben wir in einer Mietwohnung gewohnt und hatten bedeutend besseren Schallschutz als jetzt.

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe.
 
L

Lumpi_LE

Im Haus kann die Ursache nur an Schalbrücken liegen, also falsche Ausführung der Anschlüsse. Möglicherweise auch schlecht schließende "Papptüren"?
Wenn es von außen laut ist sind häufig die Fenster falsch eingestellt. Im Dachgeschoss kann es an der Dachkonstruktion liegen.
 
C

ChrisEF

Im Haus kann die Ursache nur an Schalbrücken liegen, also falsche Ausführung der Anschlüsse. Möglicherweise auch schlecht schließende "Papptüren"?
Wenn es von außen laut ist sind häufig die Fenster falsch eingestellt. Im Dachgeschoss kann es an der Dachkonstruktion liegen.
Die Türen sind zwar schon bessere aber mit Vollspanplatten würde der Schall noch mehr reduziert werden.
Das Dachgeschoss sollten wir uns wirklich noch mal anschauen. Wir vermuten auch, dass der Schall zwischen Kinder- und Schlafzimmer über den Dachboden übertragen wird. Der Dachboden ist zwar mit Mineralwolle gedämmt, allerdings kann man mit Holzspanplatten auch noch einiges optimieren.
Bei den Fenstern haben wir Fensterfalzlüfter zur Zirkulation. Vermutlich lassen diese neben frischer Luft auch viel Lärm ins Haus...

Habt ihr eine Lüftungsanlage? Wenn ja, welche?
Wir haben keine Lüftungsanlage, sondern regeln den Luftaustausch mit Fensterfalzlüftern, die wahrscheinlich auch der Grund für den Lärm sind.

Also wird nun unser Plan sein, den Dachboden mit Holzspanplatten auszubauen und einige Türen durch welche aus Vollspanplatten auszutauschen.

Vielen Dank für eure Hilfe.
 
G

garfunkel

Es kann durchaus sein das der Dachboden ohne Dämmstreifen über die Zwischenwände verlegt ist. Beim Boden bringt man zwischen Boden und Wand einen Dämmstreifen an damit der Schall entkoppelt wird.
Das solltet ihr dann auch bei der Decke machen, ist aber keine Garantie das es dadurch besser wird.
Ebenfalls hilft viel Masse, mit mehr Mineralwolle reißt man leider nicht viel... Wenn die Decke mit reichlich Masse verstärkt wird muss man die Traglast beachten.

Komisch ist das man die Waschmaschine bis nach oben hört. Mit etwas Glück kann man vielleicht rausfinden wie der Schall übertragen werden könnte.
Waschmaschine einschalten und im Flur/Zimmer davor bei geschlossener Türe die Lautstärke "merken" wenn die geringer ist wie oben wird der SChall wahrscheinlich über das Mauerwerk übertragen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
Im Forum Dämmung / Isolation gibt es 985 Themen mit insgesamt 7630 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben