Welche Steine zum Hausbau?

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L

lox_2

Hallo,

in Sachen Steine habe ich keine Ahnung und weiß nicht welche am besten sind. Im WWW findet man zwar viele Infos, aber alle Steine ähneln sich meiner Meinung. Welche Steine sind eigentlich am besten von der Wärmedämmung und Schall? Welche dicke sollte man nehmen. Viel nehmen auch schmale Steine und machen dann 5 cm Styropor oder sowas noch dran. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
 
F

falah1969

hallo, mir geht es genau so . Im Internet wird viele Informationen über Ziegelstein und Porenbeton ,mir fällt auch die Entscheidung mit welchem Stein bauen soll, in Bayern Franken wird 90% mit Ziegelstein gebaut, wobei Ziegelstein ist teurer als Porenbeton Je nachdem wie Budget ist,hat jemanden auch Erfahrungen da gesammelt,
 
B

BauLine

Hallo ihr Beiden

Grundlegend sollte man zuerst wissen, was der jeweilige Energienachweis an Forderungen (je nach Haustyp und Standort.. oder Wunsch des Bauherren) für die Wandflächen vorgibt. ..danach kann man leicht feststellen, welche Wandstärke, bei welchem Material, diese Werte schon grundsätzlich erfüllen würde.

Dazu kann man sich regional umschauen, denn nicht alle Steine können zum gleichen Preis an alle Orte des Landes geliefert werden.

Auch grundsätzlich gilt, je schwerer der Stein.. um so mehr Schallschutz bringt er (wobei sich die Frage stellt, wie hoch dieser denn überhaupt sein müsste und warum?), was aber dann gleichzeitig ein Nachteil bei der Wärmedämmung darstellen würde.

Bei einem rein tragenden Mauerwerk wird natürlich eine 5cm starke Außendämmung heute niemals mehr ausreichen.... da solltet Ihr in Regionen von 16-18 cm rechnen und denken.

Die meisten Anbieter verfügen über die entsprechenden Steine im Sortiment, um damit die aktuellen Anforderungen an den Wärmeschutz zu erfüllen. Einige unterscheiden sich allerdings in der Vielfalt der Produkte oder deren Formen und Ergänzungssteinen.
Solange der Maurer eine gute Steinsäge am Bau hat, ist die letztere Eigenschaft nicht mehr so ausschlaggebend.

Materialprodukte gibt es ja nicht so viele.. Anbieter/Firmen und Markennamen schon eher. Die häufigsten Produkte sind wohl porosierte Ziegel (z.B. Poroton/Unipor...), Porenbeton (z.B. Ytong, Hebel..), Bims (z.B. Klimaleichtblock>KLB<, Iso-Bims, Pumix..) oder die Liaporprodukte...welche aus aufgeblähten Tonkügelchen hergestellt werden.

Letztlich ist es auch eine Frage wie und mit was die örtlichen Baufirmen gerne mauern..was sie kennen und daher empfehlen.. Es gibt meist keinen Sinn, den ausgewählten Bauunternehmer von einem ihm fremden Produkt zu überzeugen..

Mein Tipp: Geht erst einmal die Planung an.. der Rest (ggf. über das Budget) ergibt sich dann meist von selbst.
 
D

dachspezi

Hallo, ich stand auch vor den Problem und habe nach den "besten Stein" gesucht. Ich habe mich dann von Maurern aus den Bekanntenkreis durch gefragt und einer hat mir eine für mich gute Antwort oder Aufgabe gestellt.
Er sagte: Lege über den Winter einen Ziegel und einen Ytongstein ins Freie und schau dann welcher nach dem Winter besser erhalten ist.
Ich habe mich dann für den Ytongstein entschieden, da dieser wenig Feuchtigkeit aufnimmt und dadurch bei Frost / Tauwechsel weniger Kaputt geht. Als weiteren Pluspunkt habe ich gesehen das weniger Feuchtigkeit während der Bauphase durch das Kleben der Steine entsteht.
Mann hat auch eine gute glatte Fläche innen und außen, was beim putzen des Hauses Geld spart.
Also habe den 36er ohne Dämmung gewählt und bin voll zufrieden. Lieber das Dach richtig gedämmt, denn Wärme steigt nach oben bekanntlich und das Haus an den Wänden atmen lassen.

MfG Dachspezi
 
B

BauLine

Hallo Dachspezi

Da hast Du aber letztendlich den am stärksten saugensden Stein (Ytong=Porenbeton) ausgesucht..was immer Dein "Winter-Selbst-Test-nach bekannter Maurer-Empfehlung" überhaupt ergeben hat? Insofern halte ich Deine Aussage: "Dass dieser wenig Feuchtigkeit aufnimmt", schlichtweg für falsch!
Was verstehst Du unter "Tauwechsel"???? Diesen Begriff habe ich bislang noch nicht gehört..

Dass ein Dünnbettmörtel (so heisst das, was Du unter "kleben" der Steine geschrieben hast) weniger Feuchte einbringt, hat nichts mit dem Baustoff "Porenbeton" zu tun.. das ist bei ALLEN anderen Produkten, im Vergleich zum Mörtelmauerwerk, gleich!

Es spart auch überhaupt keinen Cent ein, wenn für die Putzerarbeiten ein Porenbetonstein (wegen einer glatteren Oberfläche) vorhanden wäre. Dieses Produkt ist entsprechend mit einem Dünnputz zu versehen und/oder mit einer entsprechenden Grundierung wegen der zu hohen Saugfähigkeit, für eine normalen Innenputz (was wieder Mehrkosten bedeuten wird/kann) zu versehen. Also kein Preisvorteil wie von Dir hier angedeutet.

Dämmwerte müssen nicht nur die Dachfläche, sondern natürlich auch die Wände erfüllen... die EG-Wände geben natürlich ihre Wärme an die Außenhaut ab..und nicht an die Dachfläche.. und Wände "können nicht atmen"...! Wenn, bräuchten sie Lungen.. die haben sie nicht..also atmen sie nicht! Solche Bezeichnungen solltest Du Dir lieber verkneifen..sie sind techn. falsch.

Dies nur zur Klarstellung.. natürlich kann man Porenbeton-Produkte verwenden, wie eben viele andere auch... was hier im Thread ja explizit erfragt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Bauexperte

Hallo BauLine,

da ich ja - wie Du vmtl. weißt - ein großer Fan des Porenbeton bin, kann ich Deine Antwort - ohne weitere Erklärung - so nicht stehen lassen

Da hast Du aber letztendlich den am stärksten saugensden Stein (Ytong=Porenbeton) ausgesucht...
Für ein angenehmes, gesundes Wohnklima muss die Luftfeuchtigkeit von Innenräumen begrenzt werden. Relative Luftfeuchtigkeiten von 50 – 60 % gelten aus medizinischer Sicht als optimal. Raumklimata mit bis zu 70 % relativer Feuchte empfindet der Menschen noch als behaglich. Bei noch höheren Luftfeuchten wird die Raumluft meist als stickig empfunden und es wächst die Gefahr von Feuchteschäden an Wärmebrücken oder von Schimmelwachstum an der Wandoberfläche. Schon bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 80 % — im Bereich von Wärmebrücken sogar nur 60 % — kann an der Wandoberfläche nach einigen Tagen ein merkliches Schimmelwachstum einsetzen. Den Nährboden bilden dabei unausweichliche Ablagerungen von Hausstaub. Die Folge davon sind gesundheitsgefährdende Sporenkonzentrationen in der Innenraumluft. Selbst bei normaler Nutzung kann das Auftreten von Feuchtespitzen, wie sie durch Kochen oder Duschen entstehen, nicht verhindert werden. Durch Baustoffe mit hoher Feuchtepufferfunktion können diese Feuchtespitzen jedoch unter 80 % rel. Luftfeuchte gedämpft werden. Porenbeton ist der Wandbaustoff mit der höchsten Feuchtepufferfunktion.

Porenbeton ist aufgrund seiner Porenstruktur in der Lage, schnell größere Mengen Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen und wieder abzugeben. Dadurch werden Spitzen der relativen Luftfeuchtigkeit, z. B. nach dem Kochen oder Duschen, effektiv abgepuffert und die Gefahr der Schimmelbildung nahezu ausgeschlossen. Das bedeutet nicht, dass die Bewohner auf ein regelmäßiges Lüften ihrer Wohnung verzichten können. Das Innenraumklima wird aber robuster und Lüftungsfehler werden eher toleriert.


Quelle: M. Reick, M. J. Setzer: Untersuchung des Sorptionsverhaltens wohnraumumschließender Materialien, Bauphysik der Außenwände, 1998.

Freundliche Grüße
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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