Korrekter Einbau einer Dampfsperre

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thomas.brueck

Hallo,

gut möglich, dass das Thema auch in die Rubrik Mängel passt, bitte ggf. verschieben, sollte aber auch hier passen.
Situation: Bungalow vor 2 Jahren gebaut, mit Kaltdach und abgehängter Decke. Privatgutachten hat unzählige Mängel erfasst, Bauunternehmer pleite. Mir geht es jetzt darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, was wirklich gemacht werden muss, bzw. was bei einem späteren Verkauf ein Preisminderungsgrund ist. Es stellt sich jetzt die Frage, ob wir den Mangel kurzfristig beheben lassen müssen, oder es so lasse und beim Verkauf darauf hinweise, dass die Ausführung nicht fachgerecht war und einen Preisnachlass gebe.

Ein Mangel, den der SV angeführt hat, ist die fehlende Stützlattung bei der Dampfsperre. Ein Foto aus der Bauzeit habe ich angehängt. Folgendes zur Einbausituation: Die Dampfsperre scheint teilweise über mehrere Zimmer hinweg verlegt zu sein, daher wurden "Hohlräume" über dem Ringanker mit Dämmwolle ausgestopft. Ansonsten befindet sich darunter eine abgehängte Trockenbaudecke. Die U-Profile wurden gegen den Ringanker geschraubt.
Vllt. kann mir jemand folgende Fragen dazu beantworten:

1) Muss eine Dampfsperre *pro Zimmer* verlegt werden, oder ist es zulässig, wie der Sub es gemacht hat, dass man über mehrere Zimmer hinweg verlegt?
=> Gehe ich recht davon aus, dass die Sperre gar nicht dicht sein kann, weil durch das raumübergreifende Verlegen oberhalb des Ringankers gar keine Verklebung erfolgen konnte? (Auf dem Foto erkenne ich nur, dass er *im* Raum die Folie gegen den Ringanker geklebt hat, aber den Bereich der Mauerwerkskrone muss er ja zwangsläufig ausgeschnitten haben)

2) *Muss* eine Dampfsperre mit Konterlattung gesichert werden oder reicht das Abstützen durch die U-Profile aus?
=> Man sieht ja jetzt schon, dass durch die eingebrachte Dämmwolle die Dampfsperre auf die Profile drückt. Dabei ist die Gefahr natürlich hoch, dass beim Verschrauben des Gipskartons oder dem Aufhängen einer Lampe die eingebrachten Schrauben die Folie verletzen. Die Umsetzung ist natürlich mies, aber ich will wissen, ob er es anders hätte machen *müssen*.

Ich hatte schon mal eine Fachfirma hier, die auch sagte, dass die Art und Weise der Verklebung und Abstützung katastrophal ist, man aber nichts von oben nachbessern kann und daher die ganze Decke komplett rausnehmen müsste. Kosten rd. 12.000 EUR bei 150qm. Ich glaube fast, dass dieser Preis nicht mal ausreicht.
Da wir bereits über 15.000 EUR in einem Beweisverfahren versenkt haben, was uns nicht mehr viel bringt, weil der GU zahlungsunfähig ist, versuchen wir jetzt, dass die Gewährleistungsansprüche durch den Insolvenzverwalter an uns abgetreten werden. Sollte das Erfolg haben, überlege ich den Trockenbauer hier nochmal zu verpflichten, kann mir aber nicht nochmal ein gesondertes Verfahren leisten. Da aber unser Privatgutachten den Mangel Stützlattung schon einmal benannt hat, hoffe ich, dass mir jemand einen Tipp geben kann, damit dem Sub gleich kontern kann. Also Verweise auf DIN-Normen oder Hinweise darauf, was einer fachgerechten Ausführung entspricht, wären hilfreich.

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Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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