KfW70-Einfamilienhaus: Mauerwerk T10 oder T9 ??

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B

Bulla2000

Hallo.
Wir haben mittlerweile verschiedene Angebote für unser geplantes Einfamilienhaus vorliegen (BT). Zwei gehen von dünnen Außenwänden+WDVS aus, zwei wollen den Rohbau mit dem Wienerberger T10 in 36,5cm Stärke machen lassen. Mir sagt so eine dicke Wand ohne Plastikkrams deutlich mehr zu.

Daher bevorzuge ich eine monolitische Bauweise. Das Angebot beinhaltet nun den Wienerberger T10 Stein. Ich habe mir am Wochenende mal die Prospekte von Wienerberger, vor allem zum T9 mit dem V-Plus System durchgesehen und auch im Netz darüber gelesen.

Die Wärmedämmwerte sind ja nun nochmals deutlich besser (zw. T10 und T9). Mit welchem Aufpreis kann ich da denn rechnen? Das Haus wird ca. 9x9m groß mit Keller, EG und DG. Eine ungefähre Zahl wäre ausreichend.

Lohnt sich der Aufpreis? Ich würd mir lieber ein "Nice-to have" wie den Kaminzug sparen und dafür in das Außenmauerwerk investieren, wenn es finanziell machbar ist.
 
B

Bauexperte

Hallo,

…Die Wärmedämmwerte sind ja nun nochmals deutlich besser (zw. T10 und T9). Mit welchem Aufpreis kann ich da denn rechnen? Das Haus wird ca. 9x9m groß mit Keller, EG und DG. Eine ungefähre Zahl wäre ausreichend…Lohnt sich der Aufpreis? Ich würd mir lieber ein "Nice-to have" wie den Kaminzug sparen und dafür in das Außenmauerwerk investieren, wenn es finanziell machbar ist.
So als Gedankenanreiz: wir bauen mit Porenbeton PP2 -035, Lambda 0,090 W/(mK) – ohne WDVS – und erzielen dabei beim Blower Door-Test (mit dem Blower-Door-Test (BDT) wird die Dichtheit eines Gebäudes oder einer Wohnung gemessen) einen Wert von 0,7/h.

Die wichtigsten Grenzwerte für Wohngebäude sind: Ein Wert unter 3 /h ist z.B. in der ÖNORM vorgegeben und sollte auf jeden Fall bei jedem Hausbau eingehalten werden. Für Gebäude mit Lüftungsanlagen ist nL50 kleiner 1,5 /h vorgeschrieben (sonst wird zu viel Luft über die Fugen ausgetauscht, was den Luftaustausch über die Lüftungsanlage beeinträchtigt). Bei Passivhäusern ist der Grenzwert noch niedriger anzusetzen, als maximaler Wert wird 0,6 /h vorgeschrieben.

Beim erzielten Wert von 0,7/h muß der Bauherr – hat er keine Lüftungsanlage verbauen lassen – viel und regelmäßig lüften, so dicht ist das Einfamilienhaus.

Diesen Wert wirst Du – aller Wahrscheinlichkeit nach - mit dem T9 auch erreichen.

Freundliche Grüße
 
B

Bulla2000

Die Vorteile kenne ich, danke Bauexperte. Nur wollte ich Eure Meinung, ob man das Geld in einen T9 Stein statt in T10 investieren sollte. Eine reine Ziegelwand ohne künstliche Dämmung ist doch auch besser für die Diffusion.
 
B

Bauexperte

Hallo,

Der andere Mitbewerber meinte eben, mit dem T10 in 36,5cm würde man nie ne KfW70 erreichen (. Mein anderer fav. Bauanbieter sagt, der T10 wäre immer noch der wirtschaftlichste Stein für ein KfW70 Haus.
Nun, in gewisser Weise haben beide Recht, denn mit dem Stein allein erreichst Du kein Kfw 70-Effizienzhaus; dazu gehört - neben der 3-fach Verglasung - auch ein gewisser Anteil an erneuerbarer Energie => der Jahres-Primärenergiebedarf darf nur 70 % des Energiebedarfs eines vergleichbaren Neubaus betragen.

Freundliche Grüße
 
B

Bulla2000

Klar. Zum Bsp. hat mir die D. neben der Zwischensparrenisolierung auch noch eine 25cm starke Untersparrenisoliereung (u-Wert 0,19) ins Angebot gepackt. Daneben natürlich vollst. Dämmung der Bodenplatte im Keller, des EG und Wände zum Keller etc. Eingebaut wird die neue AI Hauszentrale, also luftwärmepumpe mit Kontrollierte-Wohnraumlüftung, Leistungszahl 1:4,3. Solar lohnt nicht als extra Option. Fenster standardmäßig Ug 0,5 (Climatop Glas, Rahmen Thyssen-Inoutic Serie: Prestige 176.6 C).

Ich will nur sicher gehen, weil man immer wieder liest, wenn monolithisch, dann erreicht eine 36,5er Wand keine KfW70-Norm. Im Datenblatt des T10 steht aber ausdrücklich eine Wärmeleitfähigkeit von 0,10 und geeignet für Energieeinsparverordnung 2009 und KfW-Effz.Häuser.

Auf jeden Fall muss es mit in den Vertrag rein.

Wie war das für die KfW-Förderung? Der Hausbauer erstellt mir eine Energieberechnung, die mit dem Antrag auf den KfW-Krdit über meine Spk zur KfW einreichen muss. Und dann am Ende, wenn der Bau steht, muss noch mal ein zugelassener Mensch (macht sicher auch die Hausbaufirma??) bestätigen, dass die KfW Grenzwerte eingehalten werden.......richtig??
 
B

Bulla2000

Habe jetzt erschreckende Zahlen gesehen: mit einem T10 in 36,5er Stärke erreicht man niemals den Energieeinsparverordnung 2009-Standard, geschweige die KfW70.
Mit dem T9 erreicht man gerade so Energieeinsparverordnung 2009.

Warum nimmt dann die D. diesen Stein, wenn sie wissen, dass ich ein KfW70 möchte?

Bedeutet für mich, entweder dünnere Wände+Plastikzeug draußen dran oder zweischalig bauen. Beides deutlich teurer und damit nicht finanzierbar. Hausbau adé...?
 
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Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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