Hausbau-Sparplan für geplanten Neubau in 4-5 Jahren

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Nürnberger

Hallo liebe Forenmitglieder,

nach langem Lesen im Netz und dem Ausloten von x Varianten habe ich mich dazu entschlossen mich doch einmal hier im Forum anzumelden.
Das wollte ich erst tun, wenn es tatsächlich so weit ist aber mir brennt es einfach unter den Nägeln und ich wollte Ideen einholen, wie wir am Besten zu unserem Ziel kommen.

Wie ihr euch sicher denken könnt, möchte ich Eigentum anschaffen.
Und zwar möchte ich gemeinsam mit meiner Freundin ein Haus bauen. Als groben Start haben wir dafür die nächsten 4-5 Jahre angepeilt.

Ist-Situation

Ich bin 28 Jahre alt und als IT-Berater tätig, meine Freundin 24 und als Erziehering tätig. Bisher konnten wir nicht wirklich sparen, da ich erst vor 3 Jahren nach dem Studium ins Berufsleben eingestiegen bin und wir erstmal das Leben ein wenig genießen wollten. Und da noch gewisse Altlasten vorhanden sind blieb am Ende nicht viel Geld übrig. Aktuell ist die Situation eine andere. Einige Posten wurden abgearbeitet und nun muss ich die nächste Zeit "nur" noch den Studienkredit und das Bafög bezahlen. Da dies noch etwa 3 Jahre dauern wird, ist der Plan des Baus erst in 4-5 Jahren geplant. Und natürlich auch, da wir noch eine Grundlage aufbauen müssen.
Fragt nicht warum ich z.B. einen Studienkredit genommen habe - diese Entscheidung bereue ich selbst am Meisten und bezeichne das quasi als "Jugendsünde" an der ich noch heute zu knabbern habe.

Der Wunsch nach einem eigenen Haus bestand bei mir quasi schon immer nur aktuell wird der Drang, den Plan in die Tat umzusetzen immer größer. Für mich bedeutet der Hausbau persönlich einen Großteil meines Lebensziels und natürlich die nicht zu verachtende Altersvorsorge. Da gibt es für mich quasi keine Alternative.

Lange Rede kurzer Sinn: Das ganze heißt also wir fangen bei 0 an.

Aktuell haben wir folgende monatliche Zahlen:

Einkommen zusammen: 2500 (Fix ohne Bonus) + 1700 netto
Ausgaben fix inkl. KfZ: ca. 1900€
Ausgaben Lebensmittel/Haustiere etc: ca. 600€

Soll-Situation

Wir möchten von dem übrigen Geld abzüglich der oben genannten Zahlen einen möglichst großen Betrag sparen um uns Eigenkapital für das Haus anzusparen.
Wir möchten ein Fertighaus bauen das dem KFW-55 Standard entspricht. Das kommt uns natürlich auch bei der KfW-Förderung entgegen.

Ich habe auch sehr viel mit den Zahlen gearbeitet und kalkuliert wie die Welt in 3 Jahren (also kurz vor dem Hausbau) aussieht. Fest steht, dass zu dem Zeitpunkt alle Altlasten abgezahlt sind und ich nach Reduktion an anderen Stellen (Handy muss nicht der teure Vertrag sein und wird angepasst - nur mal als Beispiel) auf folgende Werte komme:

Ausgaben fix: 540 € (ohne Miete und Strom)

Beim Einkommen kann ich nur spekulieren, deswegen nehme ich hier die Ist-Werte. Es ist zwar davon auszugehen, das bei mir das Gehalt zu diesem Zeitpunkt um 15% gestiegen ist aber das kalkuliere ich nicht fest ein. Dazu kommt natürlich die Frage wann ein Kind kommt. Dadurch würde - vorübergehend - das Gehalt meiner Freundin deutlich geringer ausfallen.

Wo suche ich nun eigentlich Hilfe?

Die Frage ist nun, wie ihr vorschlagen würdet, dass wir am Besten zu unserem Ziel kommen. Sollen wir einfach hart Bargeld sparen (Tagesgeldkonto) oder vielleicht zusätzlich einen Bausparvertrag abschließen?
Ich möchte mir Ideen einholen und mich gut vorbereiten, damit wir unseren Traum verwirklichen können.

Die Einschränkungen sollen natürlich so gestaltet sein, dass wir nicht beim Essen aufs Geld schauen müssen oder ähnliches. Da der Sparzeitraum doch ziemlich lange ist soll es auch "aushaltbar" sein.

Ich freue mich auf Eure Antworten und natürlich eure Hilfe :)
 
A

Alex85

Die beiden sinnvollen Anlageformen hast du schon erkannt.
Wenn du meinst, dass die Zinsen steigen und du diese sichern willst, nimm den Bausparer. Kostet aber Abschlussgebühren und die Guthabenzinsen sind mies. Sollte das Zinsniveau aber steigen und du tatsächlich bauen, hast du die Wette gewonnen. Sonst nicht.
Generell: Wenn du Geld wirklich BRAUCHST und sogar den Zeitpunkt schon ungefähr kennst, ist dies kein Geld für risikoreichere Anlageformen. Tagesgeld, Festgeld ist da schon das richtige, die Renditen aber eher schmal.

Ich würde aber an deiner Stelle zwar mit dem Sparen für das große Ziel beginnen, aber versteife dich nicht darauf, unbedingt bald bauen zu müssen. Du hast beruflich gerade erst angefangen und wenn du jetzt schon immobil wirst, würgst du die Chance ab, dein Gehalt signifikant zu steigern. IT-Berater ist wie alle Titel der Branche natürlich dehnbar, es gibt immer solche und solche, aber eine Verdopplung des Einkommens bis Mitte 30 ist nicht ausgeschlossen.
Das musst du aber wissen. Wenn du unbedingt an deinem Ort bleiben willst oder viele alternative Arbeiteber im Umfeld, dann ist das ein wichtiger Entscheidungsfaktor.
 
T

toxicmolotof

Die Sache ist ziemlich einfach.

Legt ab sofort monatlich 1700 Euro zur Seite.
Den Bonus und Weihnachtsgeld und so was geht für Extras außer der Reihe drauf.

Dann habt ihr in 5 Jahren mit 10.000 Euro ein solides Polster um Euren Traum umzusetzen.

Denn (Je nach Lage) wird Euch das Projekt 400-500.000 Euro (all in) kosten.

In 5 Jahren stehen Euch dann mit 1700 Euro + Ersparter Miete auch genügend Liquidität zur Verfügung um auch die Kreditrate, die Bewirtschaftungskosten und die Rücklangen zu bilden.

Wenn Euer Gehalt noch steigt... prima... 50% Konsum, die restlichen 50% sparen. Küche, möbel und Autos müssen ja auch mal gekauft/ersetzt werden.

Was die Sparform betrifft: Aus den Augen, aus dem Sinn, Hauptsache wertstabil und in 4-5Jahren verfügbar. Tagesgeld, Sparbuch, Kündigungsgeld, Geldmarktfonds, Kapitalmarktfonds/Zielfonds mit Kapitalgarantie für 2023...

Also ich würde es, wenn man es einfach mag auf Tagesgeld oder Sparbuch packen.
 
G

GerdHolster

Bitte achtet auch darauf, dass die Preise der Immobilien wahrscheinlich in den nächsten Jahren weiter ansteigen werden und die aktuelle Kalkulation nicht mehr stimmen könnte. Bei weiter anhaltend niedrigen Zinsen und fehlenden Alternativen zur Kapitalanlage werden Immobilienpreise weiter steigen. Sollten unerwarteter Weise die Zinsen steigen und die Immobilienpreise stehen bleiben, wird die monatliche Belastung jedoch höher ausfallen. Höchst wahrscheinlich wird die wirtschaftliche Grundlage zum gewünschten Erwerbszeitpunkt anders aussehen, als jetzt angenommen. Zumindest das Zinsrisiko könnte man mit einem Bausparvertrag umgehen. Je nachdem wie groß der Wunsch nach einem Eigenheim ist, wäre das meiner Meinung nach der sicherste Weg. Für den Falls, dass die Zinsen steigen und die Preise fallen, würde man damit am besten fahren.
 
H

HilfeHilfe

Wie schaut es mit ETW aus ? Evtl eine Möglichkeit eher in Eigentum zu kommen . Als it Berater ist dein Gehalt im Zeitalter der Digitalisierung mager ... also da Gas geben . Ansonsten bedenken das deine Freundin auch msl Mutter werden wird . Kosten in Form von Ausgaben und Teilzeit
 
kbt09

kbt09

@HilfeHilfe .. mal ne Frage .. 2500 Netto, also ca. 4250 Brutto = 51000 Jahresgehalt zuzüglich Bonus etc. findest du für einen 28jährigen nach 3 Berufsjahren in Franken mager? Was sollte denn deiner Meinung nach drin sein?

@Nürnberger .. ich würde wie toxicmolotow empfohlen hat, erstmal einfach anfangen, das was rechnerisch übrig sein sollte, konsequent ein Jahr lang auf ein Tagesgeldkonto zu geben. Dann sammelt ihr Erfahrungen wie schwer oder leicht euch das fällt. Seid auch flexibel, wenn der Kinderwunsch schon bald realisiert wird. Und danach kann man dann weitersehen (und natürlich sparen ;) ).
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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