EG ca. 100 qm, OG ausbaufähig (geplant Bad, 2 KZ, 1 Abstellraum)

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Climbee

Climbee

Karsten, du lebst einfach ein veraltetes Wohnkonzept: die gute Stube wird nur zu hohen Feiertagen genutzt oder wenn der Herr Pfarrer kommt. Ansonsten bleibt sie unbeheizt, manchmal wurden ja sogar Schutzhüllen über die Möbel gezogen, damit sie nicht von der Sonne ausbleichen. Die Tür blieb zu und das Leben spielte sich durchwegs nur in der Küche ab. Die Küche war entsprechend groß, geheizt wurde da ja eh, weil da auch gekocht wurde und sehr oft, ja, wie bei euch, stand da auch ein Kanapee mit drin, später ein Radio und dann der TV. Das kann man so mögen und machen, aber es ist einfach ein veraltetes Wohnkonzept. Heute haben wir keine kalten Räume mehr und ich persönlich finde es schlicht eine Verschwendung von Raum und Möbeln, wenn ich Bereiche meines Hauses nur "für besondere" Situationen aufhebe. Meist hat man ja auch nicht mehr soviel Raum, daß man sich das locker leisten kann. Ich kenne eher die Situation, daß es zu wenige qms sind.
Wenn es euch so gefällt, dann ist es ja ok, aber darauf das unantastbare Hohenlied zu singen, das ist einfach etwas sehr retro. Und für eine 3- bis 4-köpfige Familie, die ihre qms optimal ausnutzen muß, nicht wirklich passend.

Mir ist das hier mittlerweile wurscht, wenn jemand so an seinem Grundriss festhält, aber ich möchte mal einiges bezüglich Gerüche aus der Küche und Nutzung von Ablufthauben klar stellen:


Nutzung Dunstabzugshauben:
Wussten wir auch nicht, wurden aber (erst vor kurzem) von einem Küchenberater entsprechend aufgeklärt (Karsten, aufpassen!!! ). Eine Dunstabzugshaube kann nur dann wirklich effektiv arbeiten, wenn KEIN/E Fenster/Terrassentür etc. offen ist. Optimal ist es auch, die Abzugshauben schon deutlich vor dem Kochen zu starten, mind. 5 min. Dann entwickelt sich eine entsprechende Luftzikulation und der Abzug funktioniert.
Als liegt nicht an dem IKEA-Teil (die sind gar nicht so schlecht!), sondern am offenen Fenster. Wobei ich gestehe: wir haben zumindest im Sommer auch immer die Terrassentür offen. Jetzt weiß ich, daß ich dann die Abzugshaube gar nicht einschalten muß...und gelüftet wird dann einfach oldfashioned : Fenster/Tür auf.

Verteilung von Küchengerüchen und die Vermeidung dessen:
Gebt euch nicht der Illusion hin, daß eine abgeschlossene Küche dafür sorgt, daß man im Rest des Hauses nicht riecht, wenn gekocht wird. Das funktioniert nicht. Haut ein Ei drüber.
Egal ob die Küchentür zu bleibt oder nicht, es wird riechen. Spätestens dann, wenn das Essen durchs ganze Haus aus der Küche in die gute Stube an den Essplatz für besondere Gelegenheiten getragen wird. Also dann ist's aus mit der Geruchsvermeidungsstrategie durch eine geschlossene Küche.

Es gibt nur drei wirklich zielführende Möglichkeiten, den Essensgerüchen einigermaßen Einhalt zu gebieten:
1. eine gute Dunstabzugshaube, ergo Muldenabzug und die dann richtig verwenden
2. Haus mit Kontrollierte-Wohnraumlüftung
3. etwas retro, aber funktioniert einwandfrei: nach dem Essen gründlich durchlüften und Essensreste sowie schmutziges Geschirr weg räumen

That's it... halt, Moment, da fällt mir noch eine vierte Möglichkeit ein: nur noch kalte Küche und keinen Stinkerkäse verwenden! Aber ob das die Lösung ist....

Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, den ich habe alle drei Wohnkonzepte schon gelebt: Küche separat, Wohnküche mit Essplatz und Wohnzimmer getrennt davon und jetzt , offenes Wohnkonzept.

Eines vorneweg: wenn man kocht, riecht es in der ganzen Wohnung danach, egal wie konsequent man die Küchentüre zu läßt oder nicht, ob man den Dunstabzug verwendet oder nicht (wenn man einen Braten über mehrere Stunden im Ofen macht, bringt ein Dunstabzug sowie schon schon mal gar nichts), allein das konsequente Lüften danach bringt Abhilfe. Kontrollierte-Wohnraumlüftung habe ich jetzt nur bei einer Bekannten mal erleben dürfen, war aber schon beeindruckend, und hat definitiv auch den Essensgeruch "geschluckt".

Meine erste Wohnung hatte eine getrennte Küche. Ich wollte das damals auch so, genau aus dem Grund: Soll nicht riechen, wenn ich koche. Die Illusion ist schnell verflogen... In der Küche hatte ich noch eine kleine Sitzecke, mehr gaben die zur Verfügung stehenden qms nicht her. Essplatz war im Wohnzimmer. Ich hab in der Wohnung allein gelebt, den Essplatz im Wohnzimmer durchaus regelmäßig genutzt, wenn ich schön gefrühstückt habe am Wochenende oder mir was Gutes gekocht habe. Der Sitzplatz in der Küche war eher für das schnelle Frühstück oder einen Zwischensnack. War ok, aber, wie gesagt, geruchstechnisch hat die Küchentür und auch der Dunstabzug so gut wie nichts gebracht. Nur das Lüften danach.

Die nächste Wohnung hatte ich mit meinem Exfreund zusammen: große Küche mit großem Essplatz. Vom Geruch her das Gleiche wie in meiner kleinen Singlewohnung: Wird gekocht, riecht man's. Aber ich hab ja nun nicht mehr allein gewohnt. Nur bedingt dadurch, daß das Wohnzimmer getrennt von der Küche war und mein Freund meist im Wohnzimmer auf der Couch oder vor dem PC gesessen hat, war ich beim Kochen meist allein in der Küche und so viel Unterschied zum Alleinleben war dadurch dann auch nicht wirklich. Ich kann auch den "Nichtkocher" verstehen: wir hatten schon einen netten Essplatz, aber Couch ist gemütlicher. Er kam schon immer wieder mal rein um zu fragen, ob er helfen kann oder einfach mal um vorbei zu schauen, aber im Prinzip waren wir getrennt. Das fand ich damals nervig und suboptimal.

Dann haben wir uns getrennt (allerdings nicht wegen der Küchen/Wohnzimmer-Situation *g*) und ich war wieder auf der Suche nach einer Wohnung. Hauptaugenmerk war da eher, daß ich meine beiden Katzen mitbringen durfte und die als Freigänger dort auch raus konnten. So bin ich zu meiner jetzigen Wohnung gekommen. Diesmal mit offenem Wohn-/Eß-/Kochbereich. Wie man es halt heute so hat. Und mir taugt das Konzept hervorragend. Wenn Gäste kommen, kann ich nebenher noch schnell was machen, aber ich bin nicht weggesperrt in einer Küche. Mittlerweile bin ich auch wieder liiert und lebe mit meinem jetzigen Freund zusammen. Wir kochen gerne zusammen und wenn nur einer in der Küche wurstelt, ist der andere nebendran auf der Couch und man kann reden, mit TV schauen etc. Deswegen wird das bei uns im Haus, das wir jetzt bauen wollen, genauso werden. Wir finden es genial so.
Geruchstechnisch: na klar riecht es nach Essen, wenn wir kochen. Aber das hat es auch bei geschlossener Küche immer getan. Wir versprechen uns viel von unserem geplanten Muldenabbzug. Wir waren bei einer Livevorführung und das war schon beeindruckend. Ich denke, der zusammen mit einer Kontrollierte-Wohnraumlüftung werden mehr gegen Kochdunst bewirken als eine Küchentür.

Ich wollte das nur mal ausführen, weil ich wirklich jede Möglichkeit mal richtig „leben“ durfte. Hinzu kommt noch, daß ihr ja auch Kind(er) plant. Gerade dann finde ich ein offenes Konzept auch nicht ungeschickt: Mama kocht und hat die Kids im Wohnzimmer trotzdem im Blick. Wie ihr euch letztendlich entscheidet, ist natürlich eure Sache. Aber eine geschlossene Küche um dem Essensgeruch zu entgehen, den Zahn könnt ihr euch ziehen.
 
C

chand1986

stand da auch ein Kanapee mit drin, später ein Radio und dann der TV.
Und spätestens da war das offene Wohnen geboren, bloß hat man diese "Wohnküchen" dann auf Salonmaße vergrößert, und die ehemalige "gute Stube" im Gegenzug im Orkus der Geschichte entsorgt... Weil doppelt gemoppelt ist zu teuer.

Und jetzt gibt es Diskussionen, ob man nicht eine Küche braucht, die gleichzeitig Stube sein kann, aber dennoch ein extra Wohnzimmer. Wozu? Weil es schon immer so war, die deutsche Begründung. Wie man im Norden wohl unbedingt das Haus zu 90% durch den Hauswirtschaftsraum mit Küchenanschluss betreten will.

Dazu dann eine Frage: Warum nicht konsequent sein? Hauswirtschaftsraum vergrößern, Garderobe da rein, das ganze als Haupteingang setzen und das nun überflüssige "repräsentative Entree" wegwerfen. Was man 90% der Zeit nicht braucht, ist eigentlich überflüssig. Macht qm frei für wichtigeres. Oder die ganze Chose preiswerter.

Preiswert ist nicht gleich billig! ( wie wer höre ich mich denn nun an? )
 
C

Curly

Hinzu kommt noch, daß ihr ja auch Kind(er) plant. Gerade dann finde ich ein offenes Konzept auch nicht ungeschickt: Mama kocht und hat die Kids im Wohnzimmer trotzdem im Blick. Wie ihr euch letztendlich entscheidet, ist natürlich eure Sache. Aber eine geschlossene Küche um dem Essensgeruch zu entgehen, den Zahn könnt ihr euch ziehen.
Die geschlossene Köche, die noch dazu ewig weit vom Wohnbereich entfernt ist, ist wirklich mit kleinen Kindern sehr unpraktisch. Man sieht und hört die Kinder dann noch nicht einmal von der Küche aus. Wie soll man da in Ruhe kochen, wenn man ständig ins Wohnzimmer laufen muss um zu sehen ob alles in Ordnung ist. Kleine Kinder muss man eben ständig beaufsichtigen und kann sie auch schlecht in der Küche festbinden. Außerdem macht es keinen Spaß in der Küche zu arbeiten, während sich der Rest der Familie im Wohnzimmer vergnügt.

LG
Sabine
 
Nordlys

Nordlys

Ihr versteht es einfach nicht. Also intellektuell schon, aber nicht vom Gefühl.
Man macht damit Unterschiede. T und S und W sind Freunde, die klingeln nicht, die kommen hinten rein und rufen, hallo, wo seid ihr. Die dürfen das. Die Tür ist ja über Tag auch immer auf.
Ein Fremder muss klingeln und wird hereingelassen.
Das mit Kindern und Küche und Stube kann ich verstehen. Meine Tochter hat zwei kleine Kinder und die ehemals offene Küche zugemacht, mag das einfach nicht sehen, Küchenmöbel im WZ. Wir haben ab und an vor Allem den Kleinen, der spielt dann aufm Flur, wenn Oma essen macht. So ein Häuschen ist ja nun kein Schloss. So gross ist das ja alles nicht. Karsten
 
Climbee

Climbee

Bei Freunden geh ich auch einfach rein, entweder weil tagsüber einfach die Haustür nicht verschlossen ist oder ich geh durch den Garten durch die Terrassentür. Dafür hab ich bisher noch keinen zweiten Eingang gebraucht.
Fremde klingeln, völlig richtig. Aber ich bin nicht so versnobt, dass ich dafür zwei Türen brauche
Ich verstehe das schon und so eine Tür direkt in den Hauswirtschaftsraum hat was, keine Frage. Aber das ist halt auch abhängig von der qm Anzahl ob ich mir das leisten kann ohne dafür dann zu viel andere Zugeständnisse machen zu müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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