Baufianzierung zu 95%?

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V

Villariva

Gute Nacht zusammen!

Dem einen oder anderen wird es vielleicht grade auffallen -> 02:05 Uhr.
Ja, so ist das im Moment, wenn man sich mit der wahrscheinlich wichtigsten Frage seines "Finanzlebens" beschäftigt.

Bei meiner mittlerweile fast täglichen Internetrecherche, bin ich dann auf dieses Forum gestoßen und habe mir vor der Registrierung schon einige Threads zum Thema Baufinanzierung angesehen.

Gerne würde ich mein Vorhaben vorstellen und um eure Meinung und evtl. Unterstützung bitten :)

Kurz zu uns:
Wir sind 30 und 40 jahre alt und haben eine kleine gemeinsame Tochter.
Derzeit wohnen wir zur Miete (ca. 650 Euro warm), wollen uns aber jetzt doch relativ kurzfristig um eine Immobilie bemühen. Konkret: 2. Quartal 2011.

Aktuelle Situation:
Wir sind beide voll berufstätig und verdienen zusammen ca. 4.500 Euro Netto (Kindergeld zähle ich jetzt mal nicht dabei).
Zu Vermerken wäre evtl., das wir beide in der gleichen Firma arbeiten. Zwar sitzen wir in verschiedene Niederlassungen, aber dennoch handelt es sich um das gleiche Unternehmen.

Vorhaben:
Wir würden am liebsten neu bauen. Ziel sind dabei ca. 130 - 140 m2 mit einem Grundstück von "üblicherweise" 600 m2. Carport, Garten, Küche und evtl. neue möbel sollen natürlich auch nicht fehlen.

Unser Eigenkapital beläuft sich bis dato auf ca. 15.000 Euro .. was leider viel zu gering ist.
Jetzt haben wir zwar noch nichts wirklich konkretes in der Hand, aber wir gehen mittlerweile von einer Gesamtsumme von ca. 300.000 Euro aus.
Demnach rede wir über eine Fremdfinanzierung von 95%.
Über zwei erste Gespräche mit unseren Hausbanken, wurde uns zwar schon gesagt, daß solch eine Finanzierung generell möglich ist, aber wir haben noch etwas Bauchschmerzen.

Die wichtigste Frage für uns ist: Nutzen wir im Q2 2011 die hoffentlich noch günstigen Darlehenszinsen von 3,4 - 4,0% oder sparen wir lieber doch noch 2 - 3 weitere Jahre zwecks Eigenkapital-Bildung?
Steigt der Zins um X% haben wir evtl. "umsonst" gespart, da ein evtl. höherer Zinssatz die Ersparnisse quasi wieder auffrisst.

Man liest ja immer wieder, da sich viele Leute (auch hier im Forum) auf eine nahezu 100% Finanzierung einlassen. Wir sind uns noch nicht ganz sicher, was für uns der richtige Weg ist.

Obwohl man das Pferd ja eher von hinten aufziehen soll, würde ich dennoch gerne euren Rat entgegen nehmen.
Wir haben einfach mal grob überschlagen und gesagt das wir mit einer monatlichen Belastung bis max. 1.400 Euro (1.000 Euro Zins + Tilgung zzgl. 400 Nebenkosten) rechnen wollen. Haltet ihr eine Finanzierung in dieser Höhe mit diesem monatlichen Rahmen für Sinnvoll bzw. überhaupt möglich.

Um die Frage gleich vorweg zu nehmen: Mit 1.400 Euro trauen wir uns bei einem evtl. Verdienstausfall noch das halten der Immobilie zu.

Des Weiteren wissen wir gerne worauf wir uns einlassen. Mit anderen Worten fühlen wir uns mit einer langfristige Zinsbindung incl. Kfw Fördermittel im Rahmen von 10 oder 15 Jahren "bauchgefühlt" besser als mit den diversen Bausparideen der Hausbanken.
Ich finde das teilweise total undurchsichtig: Hier Geld sparen, später dort investieren und günstige Zinsen sichern, dann evtl. umschichten oder splitten und und und.

Wäre dankbar für eure Meinungen!

MfG Villariva

EDIT: Kann der Mod hier bitte den Thread-Titel auf "Baufinanzierungnanzierung zu 95%?" ändern, ich bekomme sonst jedesmal Augenkrebs!
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Bauexperte

Hallo und guten Tag J

Finanzierungen sind so individuell wie die Menschen selbst, von daher kann jede hier gegebene Antwort nur ein fischen im Trüben sein.

Vorhaben:
Wir würden am liebsten neu bauen. Ziel sind dabei ca. 130 - 140 m2 mit einem Grundstück von "üblicherweise" 600 m2. Carport, Garten, Küche und evtl. neue Möbel sollen natürlich auch nicht fehlen. Unser Eigenkapital beläuft sich bis dato auf ca. 15.000 Euro .. was leider viel zu gering ist.
Jetzt haben wir zwar noch nichts wirklich konkretes in der Hand, aber wir gehen mittlerweile von einer Gesamtsumme von ca. 300.000 Euro aus. Demnach rede wir über eine Fremdfinanzierung von 95%.

Erfahrungswerte: Einfamilienhaus 130 – 140 qm kostet, je nach Anspruch an die Ausstattung und Geschosszahl zwischen TEUR 145 bis TEUR 175 auf Bodenplatte, ein Carport je nach Ausführung zwischen TEUR 6 und 8; nehmen wir den Mittelwert, kannst Du für beide Positionen TEUR 167 ansetzen. Dieser Addition fügst Du nochmals Baunebenkosten im Bereich TEUR 30 hinzu, dann verbleiben Dir TEUR 103 für das von Dir favorisierte Grundstück. Je nach Wunschlage sieht es dann schon bitter für eine neue Küche, geschweige denn Einrichtung aus. Will heißen, realistisch solltest Du bei einem BV dieser Größe von Investitionskosten in Höhe TEUR 350 ausgehen.

Über zwei erste Gespräche mit unseren Hausbanken, wurde uns zwar schon gesagt, daß solch eine Finanzierung generell möglich ist, aber wir haben noch etwas Bauchschmerzen.

Zunächst einmal, Du „zäumpfst“ das Pferd nicht von hinten auf! Es ist immer besser, seine finanziellen Möglichkeiten im Vorfeld genau zu kennen.

Was ich nicht so ganz verstehe, ist, weshalb Du glaubst, in einem Forum wie diesem oder vergleichbar, eine fundierte und auch noch auf Deine persönliche Situation zugeschnittene Antwort zu erhoffen. Bauen war und wird immer eine der größten persönlichen Investitionen der überwiegenden Anzahl von Bauherren sein und sollte meiner festen Überzeugung nach, auch wie eine solche sorgfältig behandelt werden. Schließlich planst Du nicht den Kauf eines Pfund Aufschnitt, wo Dir vmtl. viele hier Mitlesende den richtigen Metzger in Deiner Region benennen können.

Es gibt bundesweit sehr viele seriös arbeitende und unabhängige Finanzierungsmakler*; dies sollte Dein nächster Weg sein. Banken, gerade Hausbanken öffnen ihre Schubladen ähnlich eines angestellten Versicherungskaufmanns und bieten ausschließlich die Produkte Ihrer Brötchengeber an. Finanzierungsmakler, zumal unabhängig arbeitende, haben eine ganze Palette an Möglichkeiten; Finanzierungen, die auf den persönlichen Bedarf zugeschnitten sind, sind das Ziel einer jeden guten Beratung (ca. 2,5 Stunden). Es ist nicht selten so, dass „normale“ Finanzierungen (frei von Fördermitteln) in unterschiedlicher Kombination die bessere Lösung für die persönliche Situation ergeben. Letztlich ist immer die monatliche Belastung entscheidend, nicht so sehr welche Fördertöpfe sich in dieser Summe „X“ wiederfinden.


*frag Tante Google und viele Seiten werden Dir bei der Entscheidung helfen


Freundliche Grüße
 
V

Villariva

Vielen Dank für die Antworten.

dennoch möchte ich hinzufügen, daß es mir nicht um eine direkte Antwort auf mein Vorhaben geht - natürlich ist das sehr persönlich und individuell.

Ich stelle mir die Frage ob eine Finanzierung zu 95% unter den gegebenen Umständen überhaupt denkbar ist - es geht mir hier um evtl. Erfahrungswerte und Meinungen.

Ich kann mir das natürlich einfach machen und sagen:
1) Das habe ich
2) Das will ich
3) Hin zur Bank - Ok oder nicht Ok

Ich halte das aber für relativ "schwarz / weiß" gedacht und hoffe auf Kommentare oder Meinungen die uns im Vorhaben entweder bestärken oder eben nicht.

MfG Villariva
 
V

Villariva

Kann oder will sich sonst niemand äußern?

Bitte um Aufklärung, falls wir hier weitere informationen fehlen oder wir mit unser Post irgendwie völlig daneben liegen!?

Ich bin etwas verwundert, das wir hier so wenig Resonanz bekommen :confused:
 
6

6Richtige

Hallo Villariva,

das Nettoeinkommen reicht, das Eigenkapital nicht, warum habt Ihr nicht mehr?

Um die Frage gleich vorweg zu nehmen: Mit 1.400 Euro trauen wir uns bei einem evtl. Verdienstausfall noch das halten der Immobilie zu.
Also recht einfach, ab dem nächsten Monat 600 € zuzüglich des zweiten Verdienstes sparen, nach einem Jahr habt Ihr dann fast 20% Eigenkapital und wisst ob die Belastung auf Dauer tragbar ist.
 
V

Villariva

Hallo 6Richtige,

absolut korrekt, das Eigenkapital reicht eigentlich nicht.
Wir haben uns einfach zu spät damit befasst und stehen jetzt doch relativ kurzfristig vor einer evtl. Entscheidung, da in unserem favorisiertem Baugebiet nicht mehr all zu viel Bauplätze vorhanden sind.

Ich verstehe deine Rechnung zwecks Eigenkapital Bildung aber nicht ganz genau.
Du sagst in einem Jahr hätten wir 20% Eigenkapital = 57.500 / a = 4.750 / Monat.

Wie hast du das gemeint?
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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