Kanalanschlussbeitrag (nur Abwasser) überraschend hoch

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Kaspatoo

Kaspatoo

Hallo,

wir haben Hanglage und erschließen unser Abwasser über ein unter uns liegendes Grundstück zu deren Straße.
Zuwasser erhalten wir von oben, von unserer Straße.

Da das Baugebiet nur sukzessive erschlossen wird und nicht bereits voll, wurde eine neue Leitung extra für uns beide (der untere Nachbar und wir) bis auf den Übergabepunkt verlegt.
Hierfür haben wir notarielle eine Kostenteilung durch beide Parteien gemäß der Grundstücksfläche vereinbart.
Zu dem Zeitpunkt wurde der Kanal bereits verlegt.

In der Vereinbarung wird ein Betrag bisheriger Kosten, beziffert durch den Verantwortlichen des Tiefbauamtes der Stadt, von 3.415€ angegeben, welche wie eben gesagt aufgeteilt werden.


Nun erhielten wir einen Bescheid über den Kanalanschlussbeitrag.
Dort wird ein Satz von 7.453,80€ angesetzt, individuell für uns.

In dem Schreiben heißt es: "... zur abwassermäßigen Erschließung Ihres o.g. Grundstückes hat das Abwasserwerk der Stadt einen Kanal verlegt, an dem die Anschlussnahme erfolgen kann."

Daraus lese ich, es geht ihr wirklich nur um den Abwasseranschluss.
Demnach vermute ich, erhalte wir zu gegebener Zeit auch noch einen Bescheid über die Kosten der Erschließung von Frischwasser, zuzüglich.

Was ich noch nicht in Erfahrung gebracht habe, ist, ob die oben genannten 3.415€ on top kommen.


Ich habe etwas recherchiert und gefunden, dass ein Kanalanschlussbeitrag mit einem Satz von ca. 6€ pro berechneter/ faktorisierter Fläche üblich ist, bei uns wären es 6,06€.


Auf der folgenden Seite werden Kosten von 3000€ benannt, welche sich mit obigem Wert vereinbaren würden. Weiterhin wird erwähnt, dass in manchen Fällen noch ein "Baukostenzuschuss" erhoben wird von 4 - 6€.

Stimmt das, dass ein Grundwert (ca. 3000€) und oftmals auch zuzüglich ein Baukostenzuschuss erhoben wird? Und sehe ich es richtig, dass wir hier nach wie vor nur über Abwasser sprechen?


Im Rahmen der Planung haben wir mit vielen Anbietern gesprochen und oft wurden auch Nebenkostenkalkulationen durchgeführt. Diese habe ich wohlwollend mit etwas Extrapuffer in meine eigene Kalkulation übernommen. Genannt wurden mir von den unzähligen Anbietern Erschließungskosten von insgesamt 5-6000€.


Was sind denn so eure Erfahrungswerte, was bei euch aufkam?

Viele Grüße
 
andimann

andimann

Moin,
das Thema Erschließung und -kosten ist imho das mit Abstand komplexeste und komplizierteste beim Bauen.

Das ist oftmals aus historischen Gründen dermaßen zerstückelt und auf unterschiedliche Zuständigkeiten aufgeteilt, dass man als Laie echt kaum durchblickt.

Es gibt dann mehrere Kostenpositionen, die fast gleich klingen, aber unterschiedliche Hintergründe haben.

Bei uns gab es für Wasser und Abwasser je zwei verschiedene Positionen plus einem allgemeinen Wasserbeitrag, der nach Grundstücksgröße berechnet wurde. Der hieß dann bei uns auch Baukostenzuschuss.

Kann also gut sein, dass da bei dir gerade einiges durcheinander geht.

Tipp: Häng dich ans Telefon und gehe hin und lass dir das mal umfassend erklären. Es kann auch gut sein, dass da jemand das Aufteilen der Kosten vergessen hat.

Btw: 5000-6000 € für die Erschließungskosten halte ich für mehr als nur optimistisch. Wir lagen am Ende bei knapp 13k€ und das bei einem ebenen Grundstück! Und hier im Forum habe ich auch meist von Beträgen zwischen 10 und 15 k€ gelesen.



Viele Grüße,



Andreas
 
C

Caspar2020

Stimmt das, dass ein Grundwert (ca. 3000€) und oftmals auch zuzüglich ein Baukostenzuschuss erhoben wird? Und sehe ich es richtig, dass wir hier nach wie vor nur über Abwasser sprechen?
Das ist teilweise sehr unterschiedlich von gemeinde zu Gemeinde.

Generell kann gibt es aber 3 Kostenblöcke zum Grundstück hin:
- Das erstellen/verlegen das abwasseranschluss vom Kanal (deine 3400)
- der baukostenzuschuss für die vorgelagerte Infrastruktur (z.b neue überflutungsbecken/oder auch den großen Kanal in ein neues Baugebiet)
- die kanalanschlussgebühr (oft an der Grundstücksgröße sowie der Anzahl der Stockwerke (ein Mehrfamilienhaus muss halt mehr bezahlen).

Wird aber gerne vergessen von hausherstellern; sprich die viele Baufirmen erwähnen die Erschließungskosten die nur auf dem Grundstück bis zur Grundstücksgrenze entstehen.

Und ja; es ist nur Abwasser. Das macht die "Stadt".

Frischwasser kommt über das Wasserwerk. Da ist aber schon der Kostenposten inklusive Leitung ins Haus (meist mit Max 10m Leitung), +plus oft baukostenzuschuss für die vorgelagerte Infrastruktur.
 
C

Caspar2020

Bei Strom/Gas übrigens das gleiche Spiel wie bei Wasser

Und die Telekom will auch noch um die
1000...
 
montessalet

montessalet

Ich hole das mal wieder hervor.
Wir sind ja im Moment immer noch in der Evaluierungsphase in Sachen Grundstück. Ich bin jetzt auch beim Thema Anschlusskosten resp. präziser bei den Baukostenzuschuss (für vorgelagerte Infrastruktur). In vielen Zusammenstellungen sind die Anschlusskosten mit 5000€ als Platzhalter aufgeführt.
Bei einem nun konkreteren Grundstück bin ich bei der Zusammenstellung der Kosten auf ganz andere Zahlen gestossen. Da macht allein der Abwasseranschluss (Kanalanschlusskosten plus Baukostenzuschuss) ohne die eigenen Kosten) bereits 10000€ aus. Wenn ich da noch die eigenen Kosten von 3500€ sowie die Wasseranschlusskosten, Strom- und Telefonanschlusskosten rechne, bin ich bei einem Betrag deutlich jenseits von 15000€ wohl stark gegen 18000€ tendierend.
Ist das in der Größenordnung heute "normal"?
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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