Hauskauf, Abriss und Zweifamilienhaus bauen lassen

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T

titoz

Hallo Leute,

ich bin irgendwie grad dabei mich zu erwischen wie ich in Selbstmitleid verfalle.
Wir haben uns ein Haus gekauft welches wir abreisen wollten und dann ein neues Zweifamilienhaus bauen lassen wollten.
Von Beginn an nur Problem:
1. Schwalbennester haben uns den Abriss 2 Monate lahmgelegt
2. Das Bodengutachten ergab, weicher und inhomogener Boden. Folge: Pfahlgründung
3. Pfahlgründer veranlasste Luftbildauswertung zur Risikobewertung in Bezug auf Kampfmittel
4. In 60m Entfernung wurde eine Scheune zerbombt, somit gehörte ein Teil unseres Grundstücks automatisch ins Riskiogebiet.
5. Bohrsondierung war Pflicht... und siehe da... verdächtiges Objekt in ca. 4,5m Tiefe.

Einzug war Ende Dezember geplant. Das Wohnverhältnis aufgrund eines Zeitmietvertrages nur bis Ende Januar 2017.
Jetzt sieht es so aus als würde es eher Juni werden.

Im Prinzip kann doch im Boden alles mögliche liegen... eine alte Leitung, ein alter Gartenzaun, ein Stück Stahlträger...
Auffällig ist, dass der auffällige Punkt auf der gedachten Verbindung zwischen Hausanschluss und damals am Haus angebrachten Starkstromanschluss liegt, ca. 1m unter der damaligen Kellerdecke.
Zu allem Überfluss wurde alles schon komplett verfüllt, so dass wir jetzt nicht mehr 1m graben müssen, sondern 4m.

Was würdet ihr machen? Sicherlich die vernünftige Variante, das Objekt freibaggern zu lassen oder?
Das Unternehmen rät dazu, denn ohne 100% ige Sicherheit keine technische Freigabe für diesen Pfahl.
Leider sind die früheren Besitzer schon verstorben und die Kinder wissen über bauliche Maßnahmen am alten Haus nichts.

Aktuell sieht es so aus, dass unser Erdbauer das Objekt freibaggert unter Aufsicht eines Feuerwerker (komischer Name). Diese Aufsicht kostet mich grob 500 €. Was ist für das ausbaggern, lagern auf meinem Grundstück und anschließende Verdichten vom Aushub von den Kosten her realistisch pro m³?
Wir müssten unten ca. 1,5m x 1,5m freigraben in ca. 4,5m Tiefe. Natürlich wird eine Böschung mitgerechnet, so dass oben vielleicht 5m x 5m freigebaggert werden.

Ich bin gespannt was ihr mir zu sagen habt dazu. Jemand Erfahrungen? Hat jemand Preise damit ich mich nicht über den Tisch ziehen lasse?
Eine Bauleistungsversicherung spingt für diese Art von wirtschaftlichen Schaden nicht zufällig ein?

Viele Grüße
Tito
 
andimann

andimann

Hi,
ich hatte verschiedene Angebote für ausbaggern, lagern, einfüllen und verdichten, das lag zusammen bei 12-16 € pro m^3 plus Steuer. Das hilft dir aber so konkret nichts, weil es nicht wirklich vergleichbar ist. Aber bei über 20 Euro /m^3 solltest du dann langsam mal zucken...

machen muss du das auf jeden Fall, auf so einer Bombe will ja auch niemand wohnen. Leider gehen auch immer wieder Blindgänger hoch, weil die Zünder durchgammeln. Habe vor einiger Zeit eine Reportage gesehen, da wurde behauptet, dass das sogar recht oft passiert, zwischen 10-20 mal pro Jahr in ganz Deutschland. Bekäme bloss kaum einer mit, weil die meisten nicht gefundenen Blindgänger irgendwo in der Pampa liegen.

Wenn die wirklich eine Bombe finden, wäre das doch ein Glücksfall, dann bezahlt das Land/Bund die ganze Nummer. Oder ist das inzwischen geändert?

Viele Grüße,

Andreas
 
M

Michael80

Wir sind gerade dabei ein Einfamilienhaus zu bauen. für den Aushub der Zisterne 50m³ hat mir mein Rohbauer 5,65 + Steuer Angeboten, aber nur das reine Ausbaggern, Material Lagern, ohne verfüllen

Gruß

Michael

Edit ... pro m³ natürlich ^^
 
T

titoz

Hallo Leute,

ich habe eben den Anruf bekommen vom Erdbauer... der scheint ja gechillt zu sein, dass er um 21.15 noch anruft :-)
Er würde 3400 € verlangen.
- 350 € Baustelleneinrichtung, wobei er nur 4km anfahren muss und Bagger und Rüttler aufstellen muss.
- 1000 € ausgraben
- 2000 € verfüllen + verdichten

Gerechnet hat er mit 120 m³. Das wären dann 25 € pro m³, was im Vergleich zu den o.g. Preisen recht teuer ist.
Dann aber habe ich mir mal ausgerechnet welches Volumen da tatsächlich bewegt werden muss.
ca. 4m tief und grob 5x5m Fläche an der Oberfläche freigraben. Da ja zu allen Seiten ne Böschung vorhanden sein wird, nehme ich einfach das Volumen einer Pyramide: V = 1/3 a²*h = 33,3 m³.
Er hingegen hat mir ca. 5x5m Fläche und zu allen Seiten 5m tief gerechnet = 125 m³... biss unrealistisch und viel.

Wenn er von mir aus 40 m³ berechnet und mit 20 €/m³, dann wäre ich mit der Baustelleneinrichtung bei 1150 €.

Ist meine Denkweise korrekt?

Gruß
Tito
 
D

DNL

Wenn ich solche Fragen habe, dann Frage ich sie auch direkt den Anbieter. Häufig bedenkt man als Laie etwas nicht. Andererseits kannst du ihn ja vielleicht auch dazu bewegen, am Preis noch was zu machen.
 
Climbee

Climbee

Wir haben uns ein Haus gekauft welches wir abreisen wollten
Wie süß, da schickt jemand sein Haus auf Reisen :D:):D

Sorry, das mußte sein, ich wisch mir grad ein paar Lachtränchen aus den Augenwinkeln...

Ansonsten ist das natürlich ärgerlich. Und ich würde eher mehr rechnen als zu knapp. Wenn es am Ende weniger kostet, ist es schöner als umgekehrt. Also nicht schön rechnen.
Der Erdbauer hat Erfahrung in solchen Sachen, da würde ich dem Expertenwissen glauben. Also rechne mit den genannten120 qm.
Ggf. kannst Du dir ja vielleicht ein Vergleichsangebot einholen? Dann siehst Du, ob die 25€/qm realistisch sind. Ich weiß nicht, ob man das mit "normalen" Aushubarbeiten vergleichen kann.
Die Sache ist halt: euch sitzt offenbar die Zeit im Nacken. Habt ihr Zeit für Vergleichsangebote? Könntet ihr den Zeitmietvertrag verlängern? Was kostet es euch unter'm Strich mehr? (wenn ihr dadurch einen Monat verliert, kostet das Miete für diesen Monat)
Ich nehm jetzt mal die 120qm, die der Erdbauer rechnet (ich glaube da mehr dem Experten) und rechne mal aus:
Du kriegst ein besseres Angebot mit 15€ (Phantasiepreis von mir): 120x15=1.800€
Sparst also 1.200€, mußt aber ggf. einen Zeitverzug in Kauf nehmen und dadurch länger Miete zahlen. Rechne Dir aus, was du dann letztendlich sparst...

Und ganz ehrlich, selbst wenn man jetzt davon ausgeht, daß die Baustelleneinrichtung für 200€ hergeht, dann würdest du in dem Fall 1.350€ sparen; im Verhältnis zu den Gesamtkosten ist das wahrscheinlich nicht so der Riesenposten.

Also kurz und gut: Vergleichsangebot einholen geht immer. In deinem Fall mußt du aber offensichtlich sehr auf die Zeit achten, das darfst Du nicht vernachlässigen. Da mußt Du halt dann mal in dich gehen und dich fragen, ob der Zeitverzug dich letztendlich nicht mehr kostet, als wenn der Erdbauer für ggf. ein paar hundert Euro mehr gleich anfangen könnte.
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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