Niedrige Zinsen nutzen zur Geldanlage (für Selbstständige)

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T

taushh2

Moin,

der Titel ist etwas reißerisch, aber ich hoffe auf eine spannende Diskussion.

Ich habe als Selbstständiger folgendes Problem: hohes Eigenkapital (500k+) aber unregelmäßiges Einkommen. Daher bekomme ich für meine privaten Zwecke kaum etwas finanziert (unsere Ansprüche sind auch nicht ganz ohne). Insofern stellt sich mir die Frage ob es für mich andere Möglichkeiten gibt vom aktuell niedrigen Zinsniveau zu profitieren?

Wer kennt sich aus mit den Anforderungen die Banken bei der Finanzierung von Objekten/Wohnungen stellen die rein zur Vermietung gedacht sind? Dies können sowohl ETWs aber auch gewerbliche Objekte sein? Gibt es gute/schlechte Erfahrungen mit bestimmten Banken? Wie hoch muss die Eigenkapitalquote sein?

Hier würde ich mich über Erfahrungen insbesondere von Selbstständigen/Unternehmern freuen.

Gruß
 
T

toxicmolotof

Hallo Tom,

in deiner Situation sind hier die wenigsten, allerdings kann ich deine Kritik bezüglich der Kreditvergabe bei Selbstständigen nicht nachvollziehen. Oder du bist einfach bei der falschen Bank. Auch bei selbstständigen gibt es über die Jahre hinweg in der Regel Einkünfte, mit denen man Kredite bedienen kann. Wenn es so wäre, wie du schreibst, dürfte es keinen Selbstständigen mit Eigentum geben, denn nur die wenigsten Immobilien werde von Vermögen gekauft.

Wenn deine Idee das Ei des Kolumbus wäre, würde wohl jeder genau das tun. Vermutlich wirst du eine höhere Rendite erzielen, als auf dem Sparbuch, musst aber Risiken und Aufwand dagegen rechnen. Gleiches gilt für Aktien oder sonstige Investitionen. Mehr Rendite = weniger Flexibilität und mehr Risiko.

Bei Vermietungsobjekten sollte man zur groben Orientierung mit mindestens 20% + Nebenkosten (in Summe etwa 30% des KP) ran gehen. Darunter wird es, ohne Stellung weiterer Sicherheiten, schwierig.

Ich verstehe leider immer noch nicht, was genau dein Ziel ist. Besitzt du schon selbst genutztes Wohneigentum? Hier ist in meinen Augen die Rendite durch gesparte Ausgaben (Vermögensaufbau) noch am interessantesten.
 
T

taushh2

Hi Toxic,

danke für deine Rückmeldung. Meine Erfahrungen beruhen auf Gesprächen mit Haspa, Commerzbank, LBS in den letzten Monaten. Durch die neue Kreditvergaberichtlinie seit 01. März werden bei Selbstständigen nur das feste Einkommen berücksichtigt. Das sind bei mir 5300,- EUR netto. Mein tatsächliches Jahreseinkommen inkl. Boni, Kapitalerträge etc. liegt aber eher beim doppelten. So konnte ich in den letzten Jahren eben auch entsprechendes Eigenkapital ansparen. Wir haben auch bereits eine ETW die ich 2011 gekauft und entsprechend finanziert habe. Das war damals trotz niedrigeren Einkommen+Vermögen kein Problem. Wir wollten uns nun umsehen nach einem Haus, wie gesagt, die Ansprüche sind natürlich recht hoch. Aber mehr als 600.000€ Darlehen bekomme ich nicht, da eben "nur" das regelmäßige Einkommen zur Tilgung des Darlehens herangezogen wird. Die Wohnung als zusätzliche Sicherheit war für die Banken ebenfalls keine Option wenn dann nur ein Verkauf am liebsten bevor man etwas neues unterschreibt (so der O-ton).

Insofern waren wir bei den Objekten für die wir uns interessiert haben bei über 50% Eigenkapital was aus meiner Sicht eben wenig Sinn macht bei den aktuell niedrigen Zinsen. Und wenn ich dann noch den Steuervorteil bei vermieteten Objekten berücksichtige stellt sich mir eben die Frage ob es aktuell überhaupt Sinn macht etwas eigenes zu kaufen, oder eben lieber "zu investieren" und vermieten.

Das ein wenig als Hintergrundinfo.

Gruß
 
f-pNo

f-pNo

@taushh2
Auch ich frage nochmals zum Verständnis nach:
Du könntest ein Objekt für ca. 1,1 Mio (500 + 600) bauen. Allerdings findest Du, dass diese Konstellation wenig Sinn macht, da Du im Normalfall (Einkommen als Angestellter), eine höhere Summe finanziert bekommen würdest und weniger Eigenkapital einsetzen müsstest (sozusagen möchtest Du den Leverage-Effekt nutzen).
Einerseits möchtest Du/Ihr gerne ein Eigenheim (als Haus) - andererseits bist Du nicht bereit so viel Eigenkapital einzusetzen. Jetzt überlegst Du, Dir ein entsprechendes Objekt als Geldanlage zu erwerben und dieses zu vermieten (da hier die Rahmenbedingungen der Finanzierung günstiger sind).

Willst Du es dann an Dich/Euch selber vermieten? Sozusagen - Deine Firma kauft das Objekt und vermietet es an die Privatperson. Damit hat Deine Firma weitere zusätzliche Einnahmen (welche z.T. an Dich ausgeschüttet werden) und Du Dein Eigenheim (was offiziell Deiner Firma gehört). Gehen die Überlegungen in diese Richtung?

Wobei ich nicht ganz nachvollziehen kann, weshalb die Bank die Wohnung nicht als zusätzliche Sicherheit akzeptiert (außer, eine andere Bank steht noch an erster Stelle im GB, da die Finanzierung noch läuft).
 
Y

ypg

Mir stellt sich die Frage, ob Du Eigenheimbesitzer werden möchtest, weil es schön ist, ein eigenes Haus zu bewohnen und sich dort entsprechend auszuleben und zu verwirklichen oder ob Du einfach nur ein Invest suchst, um aus Geld mehr Geld zu machen.

Ansonsten ist das Thema ja sehr gut bei @Steffen80 aufgehoben :)
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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