Wärmepumpe mit Photovoltaik vs Gas und Solarthermie

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I

inconel

Hallo zusammen,

für meinen Hausbau, welcher nächstes Jahr beginnt, möchte ich mich bezüglich des Heizsystems informieren, konkret über die beiden Systeme:
+ Gasbrennwertheizung, unterstützt durch ca. 12m² Solarthermie und durch einen Holzofen
+ Grundwasser-Wärmepumpe mit Versorgung durch Photovoltaikanlage

Zum Objekt:
+Geplant ist ein 10x11m Haus mit zwei Vollgeschossen, Keller, Walmdach mit ca. 35m² Dachfläche nach Süden und ca. 200m² Wohnfläche.
+Außenmauer mit 36,5cm perlitgefüllten Ziegeln "Poroton T7"
+ Ort: Bayern, ca. 1000 kW/m² Sonneneinstrahlung im Jahresmittel


Variante 1: Gasbrennwertheizung
Vorteile:
- Ausgereifte, langlebige Gasbrennwerttechnik (effizient)
- Schnelles Reaktionsvermögen der Gasheizung, benötigt keinen langen Vorlauf
- von ca. April bis Oktober Wärmeenergie der Solarmodule ausreichend (kein Gas benötigt), im Winter Unterstützung durch Holzofen, sowohl WW als auch Heizung

Nachteile:
-Solarmodule müssen im Sommer relativ bald gekühlt werden, d.h. wenig Warmwasser wird benötigt aber es muss aus den Platten abgeführt werden -> erhöhte Strom- und Wasserkosten ohne Mehrwert
- Großer Brauchwasserspeicher nötig, um die antizyklischen Erwärmungsperioden nutzen zu können

Variante 2: Photovoltaik mit Wärmepumpe
Vorteile:
-
Autonome Wärme- und Stromproduktion
-"Grüne Energie"
-Zusätzliche Unterstützung anderer Dauerstromverbraucher (Kühlschrank, Gefriertruhe, Waschmaschine, Trockner)
-relativ niedriger Aufwand, Saug- und Schluckbrunnen zu installieren, da bereits auf ca. 2.,5m das Grundwasser liegt.

Nachteile:
- Hohe Investitionskosten, sowohl Photovoltaik, als auch Wärmepumpe (lange Amortisation)
-Wenig Sonne in den Monaten mit hohem Energiebedarf verfügbar
-Aufwendige und Teure, aber dennnoch nötige Speichermöglichkeiten für Photovoltaik Strom


Ich hoffe ihr könnt meine Bedenken und Ideen etwas Nachvollziehen und ich würde mich sehr über Feedback freuen. Wie seht ihr die Situation? Was ist wirklich sinnvoll?

Vielen Dank



Freundliche Grüße
 
M

merlin83

Würde ich in 2016 beginnen zu bauen, würde ich Gas, Kontrollierte-Wohnraumlüftung und gute Dämmung versuchen. Wenn es nicht hinhaut würde ich die Solarthermie aufs Dach nehmen. Wärmepumpe wäre mir zu umständlich und verlässlich hinsichtlich der Performance (Winter kalt -> Wärmepumpe schlecht; unsichere Strompreise und und und).
 
S

Saruss

Würde ich in 2016 beginnen zu bauen, würde ich Gas, Kontrollierte-Wohnraumlüftung und gute Dämmung versuchen. Wenn es nicht hinhaut würde ich die Solarthermie aufs Dach nehmen. Wärmepumpe wäre mir zu umständlich und verlässlich hinsichtlich der Performance (Winter kalt -> Wärmepumpe schlecht; unsichere Strompreise und und und).
Das mit der Wärmepumpe stimmt aber so nicht, es ist ja keine Luftwärmepumpe. Wärmepumpe sind absolut einfach zu bedienen und benötigen wenig Wartung (Grundwasser Wärmepumpe wohl Filterwechsel denke ich), ich habe mit meiner Solewärmepumpe eine JAZ von über 6geschafft (ok, warme Winter). Strompreise sind genauso sicher oder unsicher wie Gaspreise.
Andere User hier fahren auch sehr gut mit Wärmepumpe und Solar Kombination
 
tabtab

tabtab

Wir haben ähnliche Überlegungen angestellt und waren gegen die Wärmepumpe, weil sie uns erst mal 2700€ mehr kostet, Gasanschluss schon abgezogen. Allerdings ist die Stromlobby so stark, dass wir erhebliche Nachteile in schon kurzer Zeit befürchten. Man kann es ja schon jetzt unmittelbar am Energieausweis ablesen. Mit Wärmepumpe kriegt man bessere Werte und Energieffizienzlabel A+, mit Gas nur B. Künftig wahrscheinlich noch schlechter, weil sich das immer mehr zugunsten von Strom verschieben wird. Das rächt sich dann also spätestens bei der nächsten Sanierungspflicht oder bei Vermietung / Verkauf. Willkommen im Energielobbyland...
 
L

Legurit

Ich zahl 40 € im Monat für Heizung. Mein Gebrauchtwagen hat mich 100 Monate (!) Wärme gekostet... da würde ich eher sagen böse Autolobby...
 
O

oleda222

Wir haben ähnliche Überlegungen angestellt und waren gegen die Wärmepumpe, weil sie uns erst mal 2700€ mehr kostet, Gasanschluss schon abgezogen. Allerdings ist die Stromlobby so stark, dass wir erhebliche Nachteile in schon kurzer Zeit befürchten. Man kann es ja schon jetzt unmittelbar am Energieausweis ablesen. Mit Wärmepumpe kriegt man bessere Werte und Energieffizienzlabel A+, mit Gas nur B. Künftig wahrscheinlich noch schlechter, weil sich das immer mehr zugunsten von Strom verschieben wird. Das rächt sich dann also spätestens bei der nächsten Sanierungspflicht oder bei Vermietung / Verkauf. Willkommen im Energielobbyland...
Kannst Du das halbwegs fundiert belegen oder sind das nur Stammtischparolen vom letzten Wochenende? Die Besserstellung von Strom zum Anfang diesen Jahres hatte ja durchaus nachvollziehbare Gründe.
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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