Welche Heizung würdet ihr in unserem geplanten Neubau nehmen?

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F

Frenzi

Hallo zusammen,
ich habe zwar schon viel in diesem guten Forum gelesen, aber irgendwie komme ich nicht weiter.
Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen...

Wir (ein Ehepaar Mitte 50) planen, ggf. unsere Doppelhaushälfte (Fertighaus mit ca. 115 qm aus dem Jahr 1999) zu verkaufen und noch mal ein frei stehendes Einfamilienhaus zu bauen.

Folgende Eckdaten wird das Haus in etwa haben:

- Fertighaus in Tafelbauweise, ca. 125 qm auf Bodenplatte ohne Keller, U-Wert der Außenwand etwa 0,14
- 2 Personen (Kids sind aus dem Haus)
- Grundstück mit Südausrichtung
- Neubaugebiet voll erschlossen (Gas verfügbar)
- Angestrebt ist KfW 55, um ggf. Fördermittel abzugreifen (muss aber nicht unbedingt)

Wir haben uns in den letzten Wochen ausgiebig mit dem Thema beschäftigt und es liegen uns einige unverbindliche Angebote vor. Demnach kostet uns ein solches Haus Schlüsselfertig ab etwa 230.000,- mit Standardheizung.

Viel ausgeben wollen wir nicht, auch wenn unser jetziges Haus schuldenfrei ist. Aber wir sind ja nicht mehr die Jüngsten. Wir verfügen bei Verkauf des jetzigen Hauses über rund 2/3 Eigenkapital, müssten also mind. 1/3 Kredit aufnehmen.

Deshalb achte ich auch auf den Punkt Wirtschaftlichkeit beim Thema Heizung. Denn was nützten mir die angeblichen Superwerte der verschiedenen Heizungsarten, wenn sich die Mehrkosten erst in 25 Jahren bezahlt machen und ich bereits auf dem letzten Grundstück tief im Boden liege?

So, folgende Möglichkeiten stellen sich mir im Augenblick zur Auswahl:

1. Standard-Gastherme (Brennwert) mit Fußbodenheizung (Kostenpunkt ca. 2500,- Gasanschlusskosten für das Haus)
2. Nibe-Abluft Wärmepumpe F730 ohne Aufpreis (also Ersparnis des Gasanschlusses)
3. Luft-Wasser-Wärmepumpe Elco S05 (Cop-Wert 4.0) Aufpreis 7000,- (bereinigt 4500,- wegen fehlenden Gasanschluss)
4. Stiebel Eltron LWZ 304 integral Aufpreis 11.500,- (bereinigt 9.000,-)
5. Eine Sole-WWP Vaillant flexoCompact Aufpreis 10.900,- (bereinigt 8400,-)

Zu 1., 3 und 5. würden wir gern eine kontrollierte Be-und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung (Zehnder 350D) nehmen, die uns aktionsbedingt etwa 2000,- kosten würde. Bei 2. und 4. benötigten wir die nicht. Eine solaranlage zur Warmwasser-Erwärmung für 1. würde uns etwa 3500,- kosten.

Einige Hausanbieter preisen ja diese Proxon-Anlage an, Proxon Zimmermann Lüftung) . Die habe ich aber nach einigen Recherchen schnell verworfen. Auch bei der Anlage von Nibe habe ich die Befürchtung, dass ich ggf. mehr bezahle, weil ich im Winter mit Strom zuheizen muss.

Zur Zeit zahlen wir in unserem jetzigen Haus mit 2 Personen 70,-/Monat an Gas (Brennwerttherme und Fußbodenheizung).
Ich würde gern auf einen Gasanschluss verzichten, um zumindest von einem Energieträger weniger abhängig zu sein. Photovoltaik reizt mich, aber ich denke, dass das zur zeit zu teuer ist, Ich würde ein Leerrohr zur Vorbereitung Verengen lassen. Pelletheizung kommt wegen fehlenden Stauraum auch nicht in Frage.

Mein jetziges Fazit:

Ich tendiere entweder zu

1. Gastherme ohne Warmwasser-Solar zzgl. einer Be- und Entlüftung (Gesamtkosten mit Gasanschluss etwa 4500,-) oder zur LWW von Elco zzgl. einer Be- und Entlüftung (Gesamtkosten 6500,-).

Bei 2. (Nibe Abluftpumpe) bin ich mir sehr, sehr unsicher, obwohl der Architekt meint, dass sie ausreichend und sparsam ist. Die würde uns keinen (!) Aufpreis und keinen Gasanschluss am Haus kosten.

Für welche Heizungsart würdet ihr euch entscheiden?
Was macht Sinn und was lohnt nicht? (Umweltgedanken nicht berücksichtigt)

Vielen Dank im Voraus für eure Meinungen!

Grüße
Frenzi
 
S

Saruss

1 in der Form, dass Wärme Erzeuger 1 oder 3 gewählt werden. Aber auf jeden Fall Fußbodenheizung, so dass später "beliebig" getauscht werden könnte. Für Sole Wärmepumpe ist der Bedarf des Gebäudes zu klein (klein+gut gedämmt), als dass es sich lohnt, schätze ich.
 
R

Rübe1

Anbieter 1 fliegt raus, weil bei Eff 55 von vornherein klar ist, daß er nur mit nem Gaskocher nicht hinkommt. Mein Favorit ist die 4, wobei ich mit dem Verkäufer mal ein ernstes Wörtchen über seine Aufpreispolitik reden würde. Die Aktionsware Lüftung würde ich denen um die Ohren hauen. Für 2 Mille komplett bekommste nie im Leben eine Lüftung, es sei denn, irgendwo vorher wurde richtig draufgeschlagen. Also Augenwischerei.
die Nibe selbst ist schon ein geiles Gerät, aber dann doch nicht mehr auf Stand der Zeit (nur freshis, quasi die "einfache" Art der Lüftung)
 
T21150

T21150

Anbieter 1 fliegt raus, weil bei Eff 55 von vornherein klar ist, daß er nur mit nem Gaskocher nicht hinkommt.
Hi Rübe,

ich meine, das ist sachlich nicht ganz korrekt. Nur mit Gasbrennwerttherme stimmt, damit kommt man nicht hin. Da hast Du Recht.

Jedoch:
Denn man kann sehr wohl nach Energieeinsparverordnung 2014 mit einem Gasbrennwerttherme-Gerät Kfw55 erreichen, wenn man zusätzliche Lösungen implementiert.

Die relevanten Werte für Energieeinsparverordnung 2014 sind Q_p und H_t.
Gerechnet wird für jeden Bau nach Energieeinsparverordnung 2014 individuell. Es ist jetzt die Kombination aus Dämmung und Anlagentechnik die das Ergebnis jeweils festlegt.

Man kann es hier mal Spitz auf Knopf rechnen. Wenn eh eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung geplant ist vom TE - ich bin gespannt was heraus kommt.

Bei der Abluft-Wärmepumpe und anderen Wärmepumpe Lösungen sollte aber auch genauestens der Heizlast-Bedarf gerechnet werden und anhand der örtlichen Lage der Cop richtig eingeschätzt sein.

Bei heutigen Preisen Gas/Wärmestrom ist z. B. die Luft-Wasser-Wärmepumpe mehr oder minder ein Null-Summen-Spiel.

kWh Gas: 4,9 - 5,5 ct
kWh Wärme-Strom: 19-21 ct
(hier sieht man gut, welchen Cop man erreichen sollte!)

Ein Gas-Anschluss im Haus schafft meiner Meinung nach auch Vorteile:
a) Gas-Herd möglich
b) Zukünftige Wärme/Strom Erzeuger können später nachinstalliert werden (derzeit in den Kinderschuhen)
Um 1.500-2000 Euro bei einem Hausbau den Gas-Anschluss legen lassen, würde ich mir auch nicht nehmen lassen, hätte ich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe genommen für mein Haus.

Die Investment Kosten für eine Wärmepumpe sind generell eigentlich höher, als bei einer Gasbrennwerttherme. Der Gas-Anschluss kostet auch keine 4.500 Euro - eher liegt er bei 2T Euro, manche Energie-Versorge machen auch noch Sonderangebote.

LG
Thorsten
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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