Haus bauen Forum - Würdet ihr wieder ein Haus kaufen oder bauen?

4,60 Stern(e) 5 Votes
X

xycrazy

@Bauexperte: nicht, dass ich deine Meinung nicht verstehe. Aber ich gebe zu Bedenken: versuch heute mal als normaler Kunde (Laie) in dem Bereich eine glaubhafte, ehrliche Beratung zu bekommen, ohne, a) dass dir das Gefühl gegeben wird, dass du zu viele Ansprüche hast, weil du kein Typenhaus von der Stange bauen willst b) nicht sofort unterschreibst. Wir hatten mal ein Gespräch, da hat der GESCHÄFTSFÜHRER dieses durchaus regional bekannten Ladens im Erstgespräch gesagt: "Bei mir unterschreiben 70% im Erstgespräch, 30% im Zweitgespräch, und wer dann nicht unterschrieben hat, hat Pech gehabt. Und überhaupt habe ich eigentlich gar keine Lust auf junge Kunden wie sie. Ich renoviere lieber Altbauten für Rentner, die vergleichen nicht vorher im Netz die Preise, sondern zahlen direkt" - das war sicher ein Extrembeispiel, aber ich pauschalisiere nicht, wenn ich dir sage, dass wir diese Erfahrung bei ALLEN Gesprächen gemacht haben. Und warum? Weil sie uns als Kunden nicht nötig haben... der Laden brummt doch... entweder wurden Angebot nicht geschickt, oder wir saßen zusammen und Termine waren völlig unvorbereitet, oder besprochene Pläne sahen völlig anders aus, oder wir bekamen Typenhäuser vorgelegt mit der Aussage "also mir gefällt das, wollen sie nicht lieber das kaufen, ist doch viel besser als individuell" usw...

Es gibt sicher (so hoffe ich) noch ehrliche Berater, die wirklich den Kunden im Fokus haben und nicht nur ihren Profit. Nur haben wir und unsere zukünftigen Nachbarn diese nie kennengelernt. Unsere Erfahrung durch die Bank ist leider Gottes, dass, egal ob Fertighaus oder Massivhausbauer, ob kleine Klitsche oder großer Laden... wenn du als Laie ein Haus kaufen willst, bist du verloren. Kein Wunder kommen dann so viele Baupfuschsendungen... wenn ich sehe, was da in den Verträgen teilweise drin steht... jemand, der davon keine Ahnung hat, der in Treu und Glauben unterschreibt und eben auf VERTRAUEN in den Berater setzt, der ist gnadenlos verloren. Jetzt kann man sagen: ja, Verträge muss man prüfen lassen. Genau das haben wir getan. Und was kam raus? Uns wurde immer suggeriert, dass man super transparent und ehrlich sei, kein kleingedrucktes im Vertrag hätte und man total auf Transparenz und Ehrlichkeit setze. Nach der Prüfung mussten wir uns erst mal setzen, weil wir das nicht erwartet haben, was da raus kam. Sicher 10 Klauseln die von Gerichten als ungültig deklariert oder abgemahnt wurden. Vorkasse Regelung, Beschränkung der Gewährleistung, kein Rücktrittsrecht, Schiedsgutachter Regelungen, sind nur ein paar Punkte. Als wir sie dann damit konfrontierten, dass wir das gerne geändert hätten, brach ein Sturm der Entrüstung los und aus dem sonst so freundlichen, ehrlichen Baupartner wurde ein (sorry) A...Loch!

Wenn wir uns nicht seit 2 Jahren massiv eingearbeitet hätten in die Materie, wir hätten niemand auf Augenhöhe begegnen können.
Und das wär gnadenlos in die Hose gegangen.

Also ja, es gibt garantiert richtig miese Kunden, die einen auch nur ausnutzen. Die gibt es leider überall.
Die bereichern sich an deinem Wissen und ziehen weiter. Aber mal ehrlich... als Laie hast du quasi keine andere Chance, als von Gespräch zu Gespräch zu lernen. Nur wir waren hier absolut baureif. Wir waren tief in der Materie, wir hatten anfänglich ein tolles Verhältnis (die Kumpel Tour) und je länger die Gespräche gingen, desto mehr Vertrauen wurde zerstört. Uns wurden sehr viele Sachen versprochen, die nicht gehalten wurden.
Uns wurde gesagt, man ist 1 Woche im Urlaub, dann waren es aber 3. Wir drängen seit Oktober darauf, bitte endlich zur Unterschrift kommen zu wollen, haben dann noch mal schriftlich dringend um Finalisierung bis Ende Nov. gebeten, weil die Bank uns den Zins nicht mehr garantieren kann, was letztlich völlig ignoriert wurde, indem man sich 8 Tage nicht meldete und wir dann gezwungen waren, die Verhandlungen abzubrechen. Dann sind WIR über unseren Schatten gesprungen und haben angerufen und gesagt, dass es doch schade wäre, jetzt so kurz vor Schluss so auseinanderzugehen, haben uns nochmals zusammengesetzt, als Friedenspfeife Kuchen mitgebracht, weiter verhandelt, und letztlich wirft man uns vor, wir hätten alles auf den letzten Drücker gewollt und macht uns Vorwürfe, dass unser Bauchgefühl nun nicht stimmt. Da frage ich mich, wo ist die Selbstreflektion. Servicewüste Deutschland, hier ist dein Zuhause!
 
Zuletzt bearbeitet:
X

xycrazy

Ich glaube da zeigt sich das Problem, was ich zuletzt festgestellt habe.

Man möchte ein transparentes Angebot, um (Kosten)Sicherheit zu haben, bevor man die größte Investition seines Lebens tätigt. Das bedeutet viel Vorableistung für den Anbieter mit dem Ergebnis, dass es vielleicht nicht zum Vertragsabschluss kommt. Dass die Motivation dafür eher gering ist, leuchtet ein. Aber ohne diesen Aufwand des Anbieters komme ich persönlich gar nicht erst an den Punkt, an dem ich ja oder nein sagen kann.
EXAKT das ist es, woran es bei uns auch scheiterte. Letztlich war es wie beim Kuhhandel... hier ein Fenster raus, dafür da dann ein Inventer (den man plötzlich doch für Kfw 70 brauchte) rein. Hier ein 300x90 Fenster raus, dafür ein 300x232 Fenster rein = 2.300€ Aufpreis. Wenn man dann hinterfragt: woraus setzt sich das zusammen, erntet man böse Blicke und Vorwürfe, ob wir denken, dass wir beschissen werden. Sorry, professionell ist was anderes. Wenn ich will, dass meine Kunden unterschreiben, muss ich Ihnen ein gutes Gefühl geben und kann sie nicht beschimpfen (was teilweise passiert ist). Und dann aber angepisst sein, wenn das Bauchgefühl am Ende nicht mehr passt zur Unterschrift.
 
D

DG

Ich würde rückblickend wieder ein Haus kaufen und umbauen und bin mir auch relativ sicher, dass ich das noch mal machen werde.

Ob hier die richtige Entscheidung gefällt wurde, lässt sich mE schwer beurteilen. Wenn der GU Vertragsinhalte/-Änderungen nicht schlüssig erklären kann, ist das natürlich nicht gut. Wenn eine 8-monatige Entscheidungsfindung an 10T€ scheitert, kann ich das allerdings auch nicht so recht nachvollziehen. Bei Eurer Finanzierung über 22 Jahre entspricht das ungefähr mtl. Mehrkosten von €40.- oder ca. 1 Jahr längerer Laufzeit. Daran das BV scheitern zu lassen, klingt für mich etwas eigenartig, dann hätte ich die Verhandlungen vermutlich schon vorher abgebrochen.

MfG
Dirk Grafe
 
B

Bauexperte

Hallo,

@Bauexperte
Aber ich gebe zu Bedenken: versuch heute mal als normaler Kunde (Laie) in dem Bereich eine glaubhafte, ehrliche Beratung zu bekommen, ohne, a) dass dir das Gefühl gegeben wird, dass du zu viele Ansprüche hast, weil du kein Typenhaus von der Stange bauen willst
Freundlich Danke sagen und gehen.

b) nicht sofort unterschreibst.
Unter Lehrgeld abhaken, Danke sagen und gehen.

Wir hatten mal ein Gespräch, da hat der GESCHÄFTSFÜHRER dieses durchaus regional bekannten Ladens im Erstgespräch gesagt: "Bei mir unterschreiben 70% im Erstgespräch, 30% im Zweitgespräch, und wer dann nicht unterschrieben hat, hat Pech gehabt. Und überhaupt ...
Und weshalb hast Du Dir das zu Ende angehört?

Und warum? Weil sie uns als Kunden nicht nötig haben... der Laden brummt doch... entweder wurden Angebot nicht geschickt, oder wir saßen zusammen und Termine waren völlig unvorbereitet, oder besprochene Pläne sahen völlig anders aus, oder wir bekamen Typenhäuser vorgelegt mit der Aussage "also mir gefällt das, wollen sie nicht lieber das kaufen, ist doch viel besser als individuell" usw...
Nein, der Laden "brummt" gerade nicht überall; er brummt bei Billiganbietern. Seriöse Anbieter schreiben "nur" überschaubar mehr Aufträge; das es überall brummt, dazu fehlte bis Ende Q3 die Kundschaft. Die nicht vorhandene Wohnsitutation der Flüchtlingsströme bindet allerdings schon länger jede Menge Handwerksbetriebe. Deshalb bin ich mehr, als gespannt, wie sich kommendes Jahr Deine Einzelgewerkevergabe entwickelt.

... wenn du als Laie ein Haus kaufen willst, bist du verloren.
Frage Dich mal ganz wertfrei, weshalb Du nicht _vor_ Aufnahme der Gespräche in Foren unterwegs warst, Bautagebücher gelesen, Neubaugebiete besucht hast? Dich neutral informiert hast? Eine Bauberatung aufgesucht hast?

Kein Wunder kommen dann so viele Baupfuschsendungen...
Wer deren Inhalte glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann

Jetzt kann man sagen: ja, Verträge muss man prüfen lassen. Genau das haben wir getan.
Wen hast Du mit der Prüfung beauftragt, wenn ich fragen darf?

Wenn wir uns nicht seit 2 Jahren massiv eingearbeitet hätten in die Materie, wir hätten niemand auf Augenhöhe begegnen können.
Und das wär gnadenlos in die Hose gegangen.
Deshalb schreibe ich gebetsmühlenartig - nein bin keine Pastorin, daß Laien sich Hilfe suchen und beauftragen sollen! Kostet latürtlich das ein oder andere nice to have.

Aber mal ehrlich... als Laie hast du quasi keine andere Chance, als von Gespräch zu Gespräch zu lernen.
D´ accord.

Was ich bemängele, ist der Mangel an Respekt + ehrlichem Umgang. Wenn alle von gleichen Voraussetzungen ausgehen, antwortet der Bauch auch ohne, daß 2 Jahre Vorleistung erbracht werden müssen. Auch das schreibe ich nicht zum 1. Mal: sagt der Bauch "Nein", freundlich Danke sagen und weiterziehen.

Nur wir waren hier absolut baureif. Wir waren tief in der Materie, wir hatten anfänglich ein tolles Verhältnis (die Kumpel Tour) und je länger die Gespräche gingen, desto mehr Vertrauen wurde zerstört. Uns wurden sehr viele Sachen versprochen, die nicht gehalten wurden.
Da hätte ich mich längst verabschiedet und garantiert nicht auf einen Vertrag hingearbeitet.

Dann sind WIR über unseren Schatten gesprungen und haben angerufen und gesagt, dass es doch schade wäre, jetzt so kurz vor Schluss so auseinanderzugehen, haben uns nochmals zusammengesetzt, als Friedenspfeife Kuchen mitgebracht, weiter verhandelt, und letztlich wirft man uns vor, wir hätten alles auf den letzten Drücker gewollt und macht uns Vorwürfe, dass unser Bauchgefühl nun nicht stimmt. Da frage ich mich, wo ist die Selbstreflektion. Servicewüste Deutschland, hier ist dein Zuhause!
DAS ist Deine Sicht der Dinge; sie kann stimmen, ist sicher selektiv, im jedem Fall subjektiv; ich bin echt versucht, nach dem Preis unten rechts zu fragen. Du hast diesem Verkäufer doch schon lange das Gefühl vermittelt, daß er es mit Dir MACHEN kann Wieso erwartest Du dann das Unmögliche, bist frustriert, wenn er auch offen sein wahres Gesicht (was Du gefühlt schon lange kennen mußtest) zeigt?

Anyway - ich wünsche Dir für den nächsten Anlauf viel Glück und ein glücklicheres Händchen bei der Wahl Deiner temporären Partner. Nur bitte schere nicht alle Verkäuferinnen/Anbieter über einen Kamm; es gibt bundesweit wesentlich mehr gute bis sehr gute von ihnen, wie ich aus der begleitenden Beratung weiß. Sie tauchen nur nicht spektakulär in Foren oder gar der Presse auf

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
X

xycrazy

Ich würde rückblickend wieder ein Haus kaufen und umbauen und bin mir auch relativ sicher, dass ich das noch mal machen werde.

Ob hier die richtige Entscheidung gefällt wurde, lässt sich mE schwer beurteilen. Wenn der GU Vertragsinhalte/-Änderungen nicht schlüssig erklären kann, ist das natürlich nicht gut. Wenn eine 8-monatige Entscheidungsfindung an 10T€ scheitert, kann ich das allerdings auch nicht so recht nachvollziehen. Bei Eurer Finanzierung über 22 Jahre entspricht das ungefähr mtl. Mehrkosten von €40.- oder ca. 1 Jahr längerer Laufzeit. Daran das BV scheitern zu lassen, klingt für mich etwas eigenartig, dann hätte ich die Verhandlungen vermutlich schon vorher abgebrochen.

MfG
Dirk Grafe
Da hast du recht, deshalb ist es auch nicht an 10,000€ gescheitert. Wir waren letztlich sogar 30.000€ über Plan. Es war die Summe aus Vorwürfen, einem bitteren Beigeschmack, Mehrpreisen die nicht nachvollzogen werden können, der Aussage, dass gewisse Dinge vom GU übernommen werden (z.B. Geometer, übrigens Standard in der Bauleistungsbeschreibung) dann aber doch auf uns abgewälzt werden sollen, vielen Versprechungen die nie eingehalten wurden usw. Das alles hat dazu geführt, dass das Vertrauen unterwegs verloren ging. Wir hätten eigentlich konsequenterweise früher abbrechen müssen. Völlig klar. Nur wenn dein Bauch (mulmiges Gefühl) und dein Kopf (super Zinsen, was sind die Alternativen) im Kopf Roulette spielen, ist das nicht so einfach. Wir hatten zum Schluss bald stündlich ne andere Meinung. Also gescheitert ist es nicht an 10.000€, sondern an der Summe der Teile.
 
X

xycrazy

@Bauexperte

zunächst mal habe ich gesagt, dass es sicher gute Berater gibt, wir aber keine kennengelernt haben.
Die subjektive Sicht auf die Dinge die du mir vorwirfst ist auch dir nicht abstreitig zu stellen.
Ist auch egal. Jeder hat seine Sicht darauf, so auch der GU.

Und klar hätte man früher die Reißleine ziehen können, was wir auch taten... nur fanden wir es dann schade, 8 Monate "vergeudet" zu haben und dachten, jeder hat eine 2. Chance verdient. Dass es dann so weitergeht, hätten wir nicht gedacht.

Und mag sein, dass bei euch die Sache anders aussieht. Aber in BW und Bayern da brummt der Laden überall. Es ist so.
Bei manchen bekamen wir die Aussagen, dass sie 1 Jahr Vorlaufzeit haben. Und ich rede nicht von großen Läden, sondern von seriösen, lokalen Anbietern. Das darfst du ruhig glauben.
Und es gibt viele GU, ja. Aber nur wenige, mit einigermaßen guten Ruf die dazu noch individuell bauen. Wenn du die Kette irgendwann mal durch hast, dann kommst du an den Punkt wo du dich fragst: ist es das wirklich? Muss man halt einfach da durch, mangels Alternativen? Und an den Punkt kamen wir irgendwann... wo wir dachten, Augen zu und durch. Aber unterschreibt man so Verträge über hunderttausende von €? Ich nicht.

Wer glaubt, dass die Baupfusch Sendungen fiktiv sind, der darf gerne mal hierher kommen... hier stehen einige Bauruinen eines bekannten, ehemaligen GU. Man sollte bei aller Verbundenheit zu seinem eigenen Berufsstand sich auch etwas für die Realität draußen öffnen.

So wie nicht alle Berater schlecht sind, sind auch nicht alle Bauherren naiv und verlangen Wunder!

Was die Beratung angeht, so waren wir bei der Verbraucherzentrale zur Prüfung der Bauleistungsbeschreibung und beim Fachanwalt für Baurecht für den Vertrag. Zudem haben wir uns Rat beim Verband privater Bauherren und Bauherren-Schutzbund eingeholt.
Ich denke, mehr geht nicht. Und ich glaube, dass wir für den GU einfach unangenehm gut informiert waren, was ihm nicht passte.
Da kam halt mal kein naiver Kunde, der den Vertrag einfach blanko unterschreibt, in gutem Wissen und Gewissen.

Ab dem Punkt wo wir den Vertrag vorgelegt bekamen und um ein Gespräch zu div. Punkten baten, wurde die Stimmung extrem frostig.
Das wären die Spielregeln, schon 500 Kunden hätten den gleichen Vertrag unterschrieben, sogar die öffentliche Hand (wir alle wissen, dass öffentliche Kunden EIGENE Verträge haben und niemals auf Firmenpapier unterzeichnen). Ganz ehrlich... wer hätte da nach 7 Monaten Gesprächen und Arbeit an Plänen sofort die Flinte ins Korn geworfen, nachdem er bereits mit 8 anderen gesprochen hatte, aber nicht annähernd soweit kam? Ist doch logisch, dass man erst mal versucht, einen Konsens zu finden. Wenn dann aber gut 8 Wochen nur ein zermürbendes ankeifen daraus entsteht, sagt der Bauch halt irgendwann nein.

Und warum ich mir das Gequatsche von wegen wir bauen lieber mit Senioren angehört habe? Weil ich diesem letzten Satz während der Verabschiedung einfach nicht entkam. Kannst du voraussagen, was der Gesprächspartner gleich sagen wird? Ich nicht.
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
Im Forum Bauplanung gibt es 4838 Themen mit insgesamt 97093 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben