Unzureichend Gesichert oder eigenes Verschulden?

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Basti2709

Basti2709

Wir hatten am Mittwoch den ersten Arbeitsunfall auf unserer Baustelle. Folgendes war passiert:

Da das endgültige Geländeniveau in diesem Bereich der Baustelle noch nich erreicht ist und auch noch Fundamentarbeiten für den Carport getätigt werden sollen, ragt unser Revisionsschacht ca. 30-40 cm aus der Erde heraus. Dieser wurde seitens des Tiefbauunternehmens damals mit 2 übereinanderliegenden Platten komplett abgedeckt und mit einem Stein darauf beschwert. Der Schacht hat lediglich einen Durchmesser von 40cm und ist ca. 1,30m tief. Die Bauarbeiter fingen am Mittwoch mit dem Dämmen der Außenwände an, da dies recht fix ging wurden schnell Höhen erreicht, welche nur über das Gerüst zu erreichen sind. Somit mussten die Pakete mit dem WDVS auf die erste Etage der Rüstung gehoben werden. Trotz 4 Arbeiter, hob ein einzelner diese alleine Hoch. Da er nicht ganz die Höhe erreichte um die Pakete von unten hinaufzuhieven, kam ihm die Erhellung sich auf unserem Schacht zu stellen. Er stellte sich also mit beiden Füßen auf den Schacht (welcher ja 30-40cm aus der Erde ragt) und hob das Dämmpaket nach oben. Die beiden Platten gaben nach und der Bauarbeiter steckte bis unter die Achseln im Schacht. Beim Arzt wurde festgestellt, dass er sich das Brustbein gebrochen hat.

Gestern erhalten wir dann ein Schreiben vom Bauunternehmen, dass der Schacht unzureichend gesichert gewesen sein soll...das sehe ich anders. Ich gehe von fahrlässigem Verhalten seitens des Bauarbeiters aus, wenn dieser aus bequemlichkeit einen abgeeckten aus der Erde ragenden Schacht als Leiter / Tritt verwendet um Baumaterial auf eine Rüstung zu heben.

Was ist eure Meinung dazu?
 
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Direkt die BG anrufen. Die sollen vorbeikommen und sich das anschauen. Beweisfotos würde ich auch umgehend machen.
 
T

toxicmolotof

Ebenso, direkt an die BG wenden und keine Aussagen gegenüber dem Bauunternehmer treffen, auch wenn man dazu aufgefordert wird.

Ich würde mich auch eher dem TE anschließen.

Auf der anderen Seite: War der TE anwesend oder woher weißt du das? Bist du selber Bauherr?
 
Basti2709

Basti2709

Ebenso, direkt an die BG wenden und keine Aussagen gegenüber dem Bauunternehmer treffen, auch wenn man dazu aufgefordert wird.

Ich würde mich auch eher dem TE anschließen.

Auf der anderen Seite: War der TE anwesend oder woher weißt du das? Bist du selber Bauherr?
Ja ich bin selber Bauherr und war mit meiner Lebensgefährtin sowie meinem Vater anwesend. Ich habe noch gesehen, wie er mühevoll anfing die Dämmpakete auf die Rüstung zu schmeißen...dann bin ich mit meinem Vater ins Haus gegangen. Meine Lebensgefährtin war draußen und hat kurz danach jemand um Hilfe rufen hören...sie ist schnell hin. Da war sein Kollege gerade dabei ihn rauszuziehen. Auf Nachfrage was passiert sei wurde uns geschildert, dass er sich auf den Schacht gestellt hat und eingebrochen ist...das ein erwachsener Mann bis zu den Achseln in einem 40cm breiten und abgedeckten Rohr verschwindet, welches zu dem noch 30 bis 40 cm aus der Erde herausragt ist für mich nur zu erklären, wenn er mit beiden Beinen auf dem Schacht "geklettert" ist...er hat es ja auch nicht mal geschafft sich mit den Händen irgendwie abzufangen...bei einem ebenerdigen Schacht wäre es noch anders...aber hier unbeabsichtigt so reinzufallen ist ein Ding der unmöglichkeit.
 
T

toxicmolotof

Ich mag dir nicht ans Bein pinkeln, aber du hast gesehen was er macht und dieses Verhalten anscheinend mindestens geduldet.

In meinen Augen hättest du den Kerl da umgehend runterholen müssen und sagen, so nicht. Auf Großbaustellen gibt es sogar einen extra Job dafür der den ganzen Tag nichts anderes macht, als Gefahren zu vermeiden.

Wenn du also keinen SiGeKo hast (weil nicht notwendig) bist du bei Kenntnis zumindest ein Stück weit in der Haftung.

In welchem Umfang vermag ich nicht zu beurteilen.
 
Basti2709

Basti2709

Ich mag dir nicht ans Bein pinkeln, aber du hast gesehen was er macht und dieses Verhalten anscheinend mindestens geduldet.

In meinen Augen hättest du den Kerl da umgehend runterholen müssen und sagen, so nicht. Auf Großbaustellen gibt es sogar einen extra Job dafür der den ganzen Tag nichts anderes macht, als Gefahren zu vermeiden.

Wenn du also keinen SiGeKo hast (weil nicht notwendig) bist du bei Kenntnis zumindest ein Stück weit in der Haftung.

In welchem Umfang vermag ich nicht zu beurteilen.
Wie gesagt hat er die Pakete anfangs noch auf die Rüstung von unten "geworfen/geschoben" und sich dort noch nicht auf den Schacht gestellt...von daher habe ich das auch nicht geduldet...erst als ich ins Haus ging hat er sich auf den Schacht gestellt...was uns seine Kollegen dann ja auch so geschildert haben.
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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