Welche finanziellen Möglichkeiten zum Hausbau haben wir?

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A

ativa

Hallo zusammen,

Wir sind eine kleine Familie (mit 2-jährigem Kind) und wohnen zurzeit in einer Mietwohnung. Wir haben zum Ende des Jahres unseren derzeitigen Mietvertrag gekündigt, weil wir aus privaten Gründen nach Hamburg ziehen.

Wir sind nun auf der Suche nach einer Wohnung oder einem Haus zur Miete. Für den Kleinen würden wir uns ein Objekt mit Garten wünschen.

Schon länger spielen wir mit dem Gedanken uns ein Eigenheim zu bauen oder eine Bestandsimmobilie zu kaufen. Durch die recht hohen Mieten, die wir nun bei der Wohnungssuche in Hamburg sehen, ist in uns der Wunsch gewachsen die eigenen Hausbau-Pläne zu konkretisieren.

Im ersten Schritt möchten wir ausloten (a) was wir uns derzeit Leisten könnten und (b) ob es vor dem Hintergrund der (noch) niedrigen Zinsen sinnvoll wäre, lieber so schnell wie möglich zu bauen oder besser noch einige Jahre anzusparen.

Wir kommen beide aus Hamburg und sehen auch unseren gemeinsamen Lebensmittelpunkt dort.

Anbei unsere finanziellen Daten:

Nettoeinkommen ER, 33, unbefristet, seit 3,5 Jahren beim Arbeitgeber: 4.700 € (Jahresbonus netto abhängig von Zielerreichung: realistisch: ca. 10.000 €), sicherer Job, Steuererklärungsklasse 3.

Nettoeinkommen SIE, 34, Angestellte, 50%-Stelle (seit Elternzeit): 1.000 €, Steuererklärungsklasse 5.

Für unser Kind (~2 Jahre): 184 € Kindergeld; zweites Kind ist geplant in 1-2 Jahren, dann anstelle von Gehalt SIE für 12 Monate 650 € Elterngeld. Anschließend 50%-Stelle, perspektivisch (in 3-6 Jahren) auch wieder 100 %-Stelle.

Zusammen mit dem Kindergeld haben wir demnach ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen von 5.900 €. Nach Geburt des zweiten Kindes für zwölf Monate 5.550 €. Den Jahresbonus würde ich nicht fest einrechnen, sondern evtl. für Sondertilgungen verwenden.

Warmmiete derzeit 980 €. Strom: 70 €. Internet/Telefon/Handy: 150 €. Auto/Benzin/Versicherung: 500 €, Kindergarten: 250 €. Mobilität: 120 €. Versicherungen: 50 €. Essen: 500 €.

In Summe sind das regelmäßige Ausgaben von 2.620 €. Hinzukommen Kleidung, Reisen, auswärts Essen etc., aufgerundet also 3.000 €, mit Altersvorsorge und Rücklagen: 3.600 €.

Einnahmen: 5.900 €
Ausgaben: 3.600 €

Eigenkapital: 40.000 € auf einem Tagesgeldkonto + 5.500 € in Aktien.

Was ist aus Eurer Sicht eine sinnvolle (maximale) Finanzierungssumme, die wir uns vor unserem finanziellen Hintergrund aufbürden sollten? Aus meiner Sicht haben wir gute monatliche Einnahmen, aber wenig Eigenkapital. Warum? Wir hatten recht hohe Kosten durch anfängliche Investitionen in Ausstattung Wohnung/Babyerstausstattung, Abbezahlen von Bafög/Studienkrediten (haben wir nun komplett abbezahlt), häufige Wohnortwechsel, viele Reisen. Seit der Geburt unseres Sohnes ist unser Lebensstil jedoch etwas geordneter und "ruhiger".

Ist es aus Eurer Sicht sinnvoll, die (noch) günstigen Zinsen für den Hausbau zu nutzen oder sollten wir lieber Zeit in den Aufbau von Eigenkapital investieren (haben ja noch nicht viel) und riskieren, dass die Zinsen in Zukunft ansteigen? Wann wäre dann der richtige Zeitpunkt? Neben rein finanziellen Aspekten spielt ja auch noch die Lebensqualität eine Rolle und wir denken, dass wir diese mit Eigenheim samt Garten für den Kleinen (und seine Geschwisterchen vom Seerosenteich) steigern könnten. Daher würden wir gerne früher als später

Ein geeignetes Grundstück kostet in der Lage und Größe, die wir suchen, grob etwa 220.000 bis 350.000 €. Wir stellen uns ein allein stehendes Haus mit Keller vor. Was ist hier realistisch? Etwa 250.000 € bis 300.000 €? Sprich, wir hätten einen Bedarf von 470.000 € bis 650.000 €. Wäre das aus Eurer Sicht machbar? Danke für Eure Einschätzung.

Gruß,
ativa
 
A

ativa

von wo zieht Ihr denn nach HH? Schleppt Ihr Euer Gehalt mit, weil Ihr schon in Hamburg arbeitet oder muss noch ein Stellenwechsel angedacht werden, also eventuell Gehaltseinbußen?
Meine Frau hat bereits eine neue Stelle, ich behalte meine "alte" Stelle. Gehaltseinbußen erwarten wir nicht. Zum Glück arbeitet meine Frau in einer Branche, in der sie nahezu nahtlos wieder einen neuen Job zu ähnlichen Konditionen finden könnte.

Im ersten Schritt würde wohl das Finden einer adäquaten Wohnung oder Haus zur Miete anstehen? Sollte das Hamburg direkt sein müssen oder auch Speckgürtel? Gleiche Frage gilt für einen Hausbau.
Stimmt. Das Finden der adäquaten Wohnung oder Haus zur Miete ist der nächste Schritt. Ist aber quasi eine andere "Baustelle" Wir konzentrieren uns bei der Suche auf Hamburg plus engerer Speckgürtel.

Was heisst denn so schnell wie möglich? Das Jahr und Euer geplanter Umzug ist sehr schnell rum. Dann die Suche nach einem Grundstück, Planung... ich seh da erst die Jahreszahl 2017.
Genau. Mit "so schnell wie möglich", meinen wir natürlich "so schnell wie realistisch möglich". nicht schneller Wir werden solide planen und nichts überstürzen.

Mir sieht das etwas nach überstürztem Hausbauwunsch während der derzeitigen Suche nach einer Mietwohnung aus
Der Hausbauwunsch lebt schon länger in uns. Erst mit dem Umzug nach Hamburg wohnen wir nun jedoch wieder in unserer Heimatstadt und daher beginnt nun das Ausloten unserer Möglichkeiten.
 
Y

ypg

Wir haben zum Ende des Jahres unseren derzeitigen Mietvertrag gekündigt, weil wir aus privaten Gründen nach Hamburg ziehen.
Sorry, liest sich so, als wenn Ihr zum Jahresende keine Wohnung mehr habt und nun etwas neues in HH sucht.

Das Finden der adäquaten Wohnung oder Haus zur Miete ist der nächste Schritt. Ist aber quasi eine andere "Baustelle"
Da ist man als Leser etwas verwirrt.

...sodass man jetzt eigentlich auch nicht weiss, was Ihr hier wollt.

Vlt. doch noch mal die Legende etwas sortieren, damit die Leser hier auch auf (die) eine Frage reagieren können?!
 
Pandrion

Pandrion

Also wir haben ziemlich genau die gleichen Einkommens- und Familienverhältnisse, aber nur 10t€ Eigenkapital gehabt. Haben eine solide Finanzierung für 325t€ bekommen und tragen die mit 1100€ im Monat ab.
 
Pandrion

Pandrion

Bei uns kostet das Grundstück aber auch nur 60t€ und nicht 220t€. Unser Haus schlägt mit 250t€ zu buche... 170m2 ohne Keller, normaler Standard zwischen Hannover und Braunschweig.

660t€ bei unseren Einkommen würde mir als Laie aus dem Bauch heraus zu viel Schmerzen bereiten.

Bei uns war es auch die ähnliche Situation.. Grundstück direkt in Hannover für 200t€+- oder 30km in die Region gehen und nur einen Bruchteil bezahlen. Muss aber jeder für sich selber entscheiden. Würde vielleicht erst mal bei der Bank nachfragen, ob ihr bei eurer Einkommenssituation einen Kredit für 650t€ bekommt zu welchen Konditionen und dann mal weiter schauen.
 
Y

ypg

Nun ja, in den Speckgürtel zu gehen, ist sicherlich eine kluge, wenn nicht finanzielle Entscheidung. Für den Nabel muss man halt tiefer in die Tasche greifen, dann könnte das Thema Hausbau bei "normalen Verdienst" auch zum finanziellen Desaster werden. Aber das ist Grundschulwissen
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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