Entscheidung Bauplatz?

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G

Grym

Unerwartet geht es jetzt doch schnell voran mit dem Bebauungsplan-Gebiet, welches wir ursprünglich anvisiert hatten, so dass wir jetzt folgende 2 Sachen zur Auswahl haben:

Möglichkeit a)
- ländlich geprägter Vorort
- Überlandbus in 12 Minuten bis Zentrum der Stadt
- Mit dem Rad über "abgeschiedene" Randwege an Bundesstraße und über Autobahn in ca. 20 Minuten bis Zentrum der Stadt (für mich kein Problem, aber für die Kinder?)
- Grundschule im Ort, aber Bundesstraße mit Ampel muss überquert werden

Möglichkeit b)
- Städtisches Neubaugebiet am äußersten Stadtrand
- städtischer Bus, gleiches Tarifgebiet, ca. 20 Minuten bis in das Zentrum
- Mit dem Rad in ca. 25 Minuten in der Innenstadt, aber im Prinzip nur durch "belebtes" Gebiet, durch den großen Stadtpark bzw. am Rand vom Stadtpark vorbei
- Schulbus zur Grundschule keine 200m von der Haustür entfernt

Einkaufsmöglichkeiten (jeweils Supermarkt und Discounter), Bäcker, etc. alles sehr nah an beiden Standorten. Autobahn jeweils sehr nah (max jeweils 5 Minuten). KiTas auch jeweils fußläufig, aber die Frage ist immer ob man dort einen Platz bekommt oder nicht doch erst in einer KiTa weit entfernt. Preise ähnlich.

Beide Orte sind im Prinzip und rein rechtlich "ruhig". Durch ländlichen Ort a) führt eine Bundesstraße in 200m Entfernung vom Bauplatz (für LKW-Durchgangsverkehr gesperrt und es fahren auch rein praktisch fast nie LKWs dort lang). Dazwischen kommt ein 6-Meter-Lärmwall und Bebauung. Autobahn ist Luftlinie 1,1km entfernt und bei sonst absoluter Stille hörbar (d.h. wenn man sich darauf konzentriert). Beim städtischen Gebiet b) ist in 500 Meter Luftlinie ein Autobahnzubringer, auch durch diverse Lärmschutzmaßnahmen "gedämpft" (dort stehen Häuser tlw. direkt daneben) und die Autobahn ist 1,0km hinter dichter Blockbebauung und Hügel versteckt. Blick auf die Autobahn, also irgendwie direkt Luftlinien-Beziehung gibt es in keinem der beiden Gebiete. Im städtischen Gebiet hört man tagsüber eher das allgemeine Stadtrauschen, beim ländlichen Gebiet ist mir das noch gar nicht so aufgefallen, müsste ich mal prüfen. Dort höre ich eher die Bundesstraße und die Autobahn, je nach Windrichtung. Aber in beiden Fällen jeweils nicht störend, sondern merkbar wenn man darauf achtet.

Bebauung in beiden Gebieten mit 2 Vollgeschossen möglich. Grundstücksgrößen ähnlich. Ausrichtung in beiden Gebieten Richtung Süd möglich, also im Prinzip würde sich am Grundriss nichts ändern.

Im städtischen Gebiet b) gibt es einen netten Altbaumbestand. Finde ich gut, solange nicht direkt auf dem eigenen Grundstück oder in der Sonnenlinie (ist aber nicht so). Bei Gebiet a) geht es im Prinzip in der näheren Umgebung bei 0 los mit der Begrünung.

Stadtteilpark bei b) oder ein richtiger Wald bei a) wären jeweils in Laufdistanz.

Irgendwelche Ideen? Was habt ihr noch so in die Entscheidungsfindung miteinbezogen?
 
N

nordanney

Eine weitere Entscheidungshilfe: Was für eine Nachbarschaft ist Euch wichtig?
Wir haben uns bewusst gegen einen Bauplatz (ggf. Baulücke oder Bestandsobjekt) in bestehender Siedlung entschieden, da wir gerne einen gemeinsamen Start mit anderen Familien (die damit auch i.d.R. mehr oder weniger gleichalte Kinder haben) haben wollten.
Dies hat uns unser letztes Haus gelehrt. Einzug ca. 3-4 Jahre nachdem die Siedlung mit rd. 140 Häusern fertig war, Nachbarn hatte Kinder, wir noch keine. Als wir Kinder hatten, waren die der Nachbarn bereits groß. Gute Kontakte sind damit leider nie aufgekommen. Konsequenz u.a. aus dem Grund war, dass wir neu gebaut haben (mit weiterem "neuen" Kind).
Jetzt sind wir mit der Nachbarschaft zufrieden und keine "Fremdlinge". Gerade in ländlich geprägten Gebieten kann es sein, dass man schwer Anschluss findet.
 
B

Bieber0815

Zu Fuß Kita und Grundschule erreichen zu können gibt mir einen großen Teil Lebensqualität. Würde ich nie anders haben wollen.
 
G

Grym

@nordanney: Beide Baugebiete beinhalten etwa 60 Einfamilienhaus-Grundstücke, welche in den nächsten Monaten erschlossen werden. Im ländlichen Gebiet gab es immer mal wieder Neubaugebiete angrenzend hier und da und dort ein paar hundert Meter entfernt. Im städtischen Gebiet ist quasi ein Viertel für mittlerweile 4.000 Personen in den letzten 20 Jahren entstanden, letzter Bauabschnitt vor einigen Jahren. Aber wie gesagt, jetzt sind es wieder 2 neue Baugebiete, beide jeweils relativ groß mit um die 60 Einfamilienhaus-Grundstücken.
 
N

nordanney

Dann wird es eine schwere Entscheidung, wahrscheinlich solltet Ihr aufs Bauchgefühl hören. Wirklich negative Punkte gibt es doch bei beiden Varianten nicht.
ICH würde den ländlichen Bereich vorziehen, da a) ländlich = gemütlich und naturnah und b) noch immer stadtnah.
 
Häuslebau3r

Häuslebau3r

Auf einen Punkt würde ich aber noch eingehen wollen :)

Bezüglich des Punktes keine Baulücken, da man im Neubaugebiet Junge Familien hat.
Dies muss nicht immer stimmen so wie in unserem Fall bei der aktuellen Suche. Wir wollten zuerst in das Neubaugebiet, dort haben wir dann aber erfahren, dass von 12 Grundstücken 3 in einen Wohnblock umgemodelt werden, 4 von älteren Leuten gekauft und bebaut werden, eins von der ansässigen Kirche, eins für einen Spielplatz und so bleibt nicht mehr viel.
Letztendlich haben wir und dann für eine Lücke entschieden aufgrund der schöneren Lage (liegt aber ja auch immer im Auge des betrachters) und mit dem Hintergrund, dass man weiß wer schon ausenrum wohnt. (zusätzlich kam noch dazu, das der m² Preis niedriger war)

Aber diese Entscheidung muss man immer selbst treffen.. wie nordanney schon schrieb "Bauchgefühl"
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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