Eigenheim als Single machbar!?

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J

jawknee

Hallo liebe Häuslebauer,

ich bin neu hier... hab zwar schon öfter mal gestöbert, aber möchte nun doch mal konkret eure Meinung hören.
Wie der Titel schon sagt, ich bin alleinstehend, möchte mir aber trotzdem in den nächsten Jahren den Traum vom eigenen Häuschen auf dem Land oder Stadtrand erfüllen.

Warum? Ich bin in einem Einfamilienhaus mit großem Garten auf dem Land aufgewachsen und vermisse den Freiraum/Freiheiten die damit verbunden sind. Aktuell wohne ich in einer 45qm Wohnung zur Miete und ärgere mich laufend über den Lärm meiner Nachbarn, genauso wie ich selbst keinen großen Lärm verursachen will, weil es mich eben umgekehrt genauso nervt. Man ist einfach nie wirklich allein und man hat immer im Hinterkopf, dass es einfach nicht das Eigene ist. Zudem fehlt mir ein Garten/Terrasse wo man einfach mal ungestört grillen kann usw.
Kurz gesagt, ein eigenes Heim wäre für mich eine sehr große Steigerung der Lebensqualität!! (und ja, ich weißt, dass so ein Haus auch Arbeit macht )
Eine Eigentumswohnung kommt dabei für mich nur in Frage, wenn das mit dem Haus erst mal wirklich nicht drin ist, da ich da ja auch wieder das Problem mit den Nachbarn habe, auf Eigentümerversammlungen Rücksicht nehmen muss und wenn ich mir die Preise so ansehe...

Zu den Vorbehalten, die man immer wieder mal hört:
Ja ich weiß, theoretisch kann auch schon morgen meine Tramfrau vor der Tür stehen und meine Luftschlösser einreißen. Allerdings bin ich nun schon 6 Jahre Single und komm auch gut allein klar. Familienplanung wäre zwar schön irgendwann, aber liegt nun mal leider nicht allein in meiner Hand, ein Hausbau schon eher Deswegen möchte ich auch nicht mehr allzu lange warten, mir meinen Traum zu erfüllen.
Sollte sich bis dahin an meiner Lebenssituation etwas gravierend ändern, kann man immer noch umplanen oder bereits im Vorfeld möglichst flexibel planen (z. B. Haus so planen, dass ein Anbau später möglich ist).

Auch das Risiko ist mir bewusst, wenn man arbeitslos wird oder länger krank etc. aber ich bin auch der Meinung, man kann nicht jede Eventualität einplanen, sonst hätten wohl 90% der Hausbesitzer nicht bauen dürfen. Bei Pärchen kann ja auch mal die Frau davonlaufen und will dann noch ne Abfindung

Zu mir:
Ich bin 30, arbeite als Angestellter seit 2008 unbefristet bei einem Energieversorger (relativ sicherer Job)
Gehalt: netto 2200 (ab Juni 2400) x 13,5
Eigenkapital: über die letzten 5 Jahre angespart bis heute ca. 80.000
Aktuelle Miete: 350 + 100 Nebenkosten
Wohnraum: Bayern

Meinem Haushaltsplan nach blieben für 2014 nach Abzug sämtlicher Ausgaben im Schnitt 1.200 / Monat übrig. Mit dem neuen Gehalt wären es dann 1.400, sofern sich an meinem Lebenswandel nicht viel ändert. Ich bin allgemein ein eher sparsamer und genügsamer Mensch.

Wovon ich träume:
Ein kleines Häuschen 1,5 Stockwerke, 80-100 qm, mittlerer Komfort, Garage, kleiner Keller für Heizung/HW/Abstellraum, kleiner Garten (Grundstück vielleicht so 350 qm)
Zeitraum: Innerhalb der nächsten 3-5 Jahre

Ohne jetzt schon ins Detail geprüft zu haben, würde ich (sehr grob überschlagen) von folgenden Kosten ausgehen:
Grundstück+Nebenkosten: 65.000 (im ländlichen Gebiet habe ich erschlossene Grundstücke von 40-70.000 gefunden)
Hauskauf+Nebenkosten: 200.000
Garage: 10.000
Keller: 25.000

Gesamt komme ich damit auf 300.000, was bezogen auf die geringe Größe und Lage hoffentlich jetzt nicht ZU schöngerechnet ist.
Bis ich dann wirklich loslegen würde und nichts Größeres dazwischen kommt, müsste ich in 3-5 Jahren ein Eigenkapital von 130.000-150.000 haben. Mit etwas Puffer für nicht geplante Ausgaben oder mal ein neues Auto, rechnen wir mal 300.000 - 100.000 Eigenkapital = 200.000 zu finanzieren (ggf. kommt noch Unterstützung von den Eltern, die möchte ich aber nur im Notfall in Anspruch nehmen).

Und jetzt die Frage aller Fragen - seht ihr das als realistisch und auch machbar an für eine Person?

Worüber ich mir noch keine näheren Gedanken gemacht habe, sind die Veränderungen der laufenden Nebenkosten nach dem Bau (höhere Heizkosten, zusätzliche Versicherungen,...). Von den 350 € Miete die man sich spart, bleiben durch höhere Nebenkosten dann wahrscheinlich auch nicht mehr viel übrig oder?

Ich hoffe, ich gehe getrieben von dem Wunsch nicht zu naiv an die Sache heran oder habe etwas komplett Übersehen, was mir das Genick bricht. Konstruktive Kritik ist gerne gesehen

Vielen Dank schon mal im Voraus für eure Kommentare!
 
M

MCN

Erste einmal hallo und willkommen im Forum,

Um mich Kurz zu fassen.

Sparrate: In 5 Jahren 80000 Euro mit einem Gehalt ist schon sehr ordentlich. Weiter so.

Hauskosten: Keller für 25000 € ist wohl Knapp kalkuliert, da würde ich eher von 40000€ ausgehen.

Hauskosten: Bei den Nebenkosten die du angibst, sind damit nur die Nebenkosten für das Grundstück gemeint? Da kommen noch andere Nebenkosten hinzu. Hausanschlüsse, Gebühren, Bau- Strom/Wasser etc...

Größe: Auch wenn du Single bist, würde ich mir gut überlegen...ob du zwischen 80-100m² bauen willst.
Ich habe mein Glück auch erst mit 33 gefunden und fühle mich mit meinen 75m² eingeengt.

Zu deiner Situation, ich kann durchaus verstehen, dass du dich eingeengt fühlst, aber ich würde vielleicht darüber nachdenken mir vielleicht eine andere Mietwohnung zu suchen, dort hast du dann vielleicht auch einen Garten oder eine Terrasse. Vielleicht werden es auch mehr als 45m²

Was kosten in eurer Gegend Wohnungen zwischen 60 und 70m²...wenn du sowieso erst später bauen willst würde ich mich zuerst mit dieser Frage beschäftigen.

Allgemein gehen deine Gedankengänge in die richtige Richtung.

Gruß
 
Y

ypg

Allerdings bin ich nun schon 6 Jahre Single und komm auch gut allein klar.
Wer will denn da schon resignieren und die Gegebenheiten als nicht veränderbar sehen?

Du hast eine gute Basis. Bei einem Eigenheim Wachsen die Nebenkosten auf ca. 300 - 400, das mal nebenbei.

Ich würde an Deiner Stelle ein Häuschen mieten, dann bist Du Deinen derzeitigen Ärger los (kann ich gut nachvollziehen)

Zu zweit einen Kredit abzufangen ist doch etwas leichter als allein. Dein Geld bleibt Dir ja erst mal erhalten. Und Nestbau bringt zu zweit einfach mehr Spass und gehört auch dazu. Ich würde also an Deiner Stelle noch etwas mit einem Eigenbau warten.

Gruss Yvonne
 
EveundGerd

EveundGerd

Ich würde also an Deiner Stelle noch etwas mit einem Eigenbau warten.

Gruss Yvonne
Entweder warten und ein Haus mieten oder bereits größer bauen. 130 qm und zwei “Kinderzimmer“ würde ich empfehlen. Ein Freund hat vor 7 Jahren als Single in Ingolstadt gebaut und es bis heute nicht bereut.
Warum auch nicht.

Freundin mit Kind war später kein Problem.
 
B

bernie

Ich finde deine finanzielle Situation eigentlich ganz gut. Du hast eine super Sparrate. Ich würde dir allerdings auch raten ca 120-130 qm zu bauen...dann bist Du auch für die Zukunft (evtl doch noch Frau/Freundin, Kind) gerüstet
 
J

jawknee

Erstmal danke für den herzlichen Empfang und eure Resonanz

@MCN
Bei den Kosten für das Grundstück hatte ich die Nebenkosten für den Kauf (Notar, Grundbuch etc.) im Sinn und beim Hauskauf wie du schon erwähnst Anschluss, Bauversicherung etc. Wie erwähnt wirklich nur mal grob überschlagen für die Größe, lasse mich aber gerne überzeugen, wenn das zu knapp bemessen ist.
Beim Keller habe ich auch eher knapp bemessen, da ich wirklich nur nen kleinen für Heizung/HW und Abstellkammer nutzen würde und nicht als einen vollwertigen Wohnraum. Hab da sehr viele verschiedene Angaben gefunden von 15.000 - 70.000. Wenn ich da zu optimistisch Rangehe mit 25.000 werde ich das aber natürlich berücksichtigen, danke

Mit der Frage, ob ich mir nicht eine größere Wohnung zulege, beschäftige ich mich auch schon 1-2 Jahre. Am Ende denke ich mir aber immer wieder, dass ich lieber das Geld für die höhere Miete spare, um noch mehr Eigenkapital aufzubauen. Zudem gibt es auch nur sehr wenige gute Wohnungen mit Garten/Terrasse.
Ähnlich verhält es sich mit der Eigentumswohnung, und dabei habe ich auch Angst diese zum entsprechenden Zeitpunkt nicht wieder loszuwerden oder sogar mit Verlust, da die Preise aktuell ja relativ hoch sind. In relativ neuem Zustand fangen die je nach Lage bei 170.000 (außerhalb) und Stadt 250.000 an.
Der Vermieter eine Freundin von mir versucht aktuell eine Wohnung älteren Baujahres (aber innen renoviert), 60qm für 100.000 zu verkaufen und das geht nun schon 2 Jahre... nicht direkt vergleichbar, aber etwas Angst sie nicht wieder loszuwerden bleibt.

Ich hoffe ich wirke jetzt nicht zu negativ


@ivonne & Rest
Resignieren noch nicht, aber man kann ja nicht viel dafür tun und man will ja auch nicht ewig warten bis man sich den Traum erfüllt. Ansonsten geb ich dir Recht mit dem Nestbau )

Das mit dem Haus mieten verhält sich ähnlich wie mit ner größeren Wohnung, wäre aber vielleicht auch ne gute Möglichkeit sich schon mal mit dem Thema näher vertraut zu machen und vielleicht Punkte wahrzunehmen, die man noch nicht bedacht hat. Da muss ich mal in Diskussion mit meinem Sparverhalten gehen ;D

Etwas größer zu bauen klingt vernünftig, hatte ich wegen der Kosten und der trotz allem möglichen Situation, dort auf längere Zeit allein zu leben, verworfen. Daher der Gedanke ggf. noch anzubauen bei Bedarf. Lass ich mir aber, bis es so weit ist, noch durch den Kopf gehen.

Wie seht ihr da denn grob die Kostensteigerung von 80-100 auf 120-130 qm?
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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