Langlebigkeit Fertighauswand Holz

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Markus83

Hallo,

meine Frau und ich wollen 2015 bauen und kaufen heute das Grundstück.
Wir denken darüber nach ein Fertighaus zu kaufen (z.B. Schwörerhaus, Weberhaus, Bien-Zenker etc.).

Ich habe mir die Wandtypen der Firmen einmal angeschaut. Diese bestehen zu einem Großteil aus Mineraldämmwolle mit Holzverstrebungen und Gipsplatten. Manchmal ist noch eine Holzfaserplatte dabei.

Ich frage mich ob dieser Aufbau wirklich 80 Jahre überlebt und nicht das Faulen anfängt. Was passiert bei einer Beschädigung der Wand, wenn Wasser eindringt?

Ich kenne natürlich die Studien, die sagen ein Fertighaus lebt in etwa genau so lang wie ein Massivhaus.

Persönliche Erfahrungen mit Holzständerbauweise wären mir aber lieber....

Danke für eure Zeit.

Markus
 
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Doc.Schnaggls

Hallo Markus,

nur mal als Denkanstoss: Schau Dir mal die ältesten Gebäude bei Dir im Ort an.

Das sind, mit ziemlicher Sicherheit, Fachwerkhäuser, die einen nicht ganz unähnlichen Wandaufbau haben: Holzständerwerk und Gefachfüllung aus Lehm, Stroh, etc...

Wir bauen gerade auch ein Holzständerfertighaus von Weberhaus und sind von diesem Bauprinzip überzeugt. Ein qualitativ gut produziertes Fertighaus ist heutzutage nicht mehr schlechter als ein Massivhaus.

Ihr solltet nur bei der Herstellerauswahl genau hinschauen um böse Überraschungen zu vermeiden.

In unserem Baublog haben wir unseren Auswahlprozess ausführlich beschrieben. bei Interesse kann ich Dir den Link zum Blog gerne zukommen lassen.

Grüße,

Dirk
 
Cascada

Cascada

Guck dir manche gemauerten Häuser aus den 70ern an: abrissreif.

Einen Erhaltungsaufwand hat jedes Haus, und wenn man hier in einen Rückstau gerät, ist es immer schlecht.
Bei uns am Ort beispielsweise (haben wir erst nach unserem Hausbau zufällig erfahren) steht ebenfalls ein Fertighaus von (Bien-)Zenker aus den 80ern. Top gepflegt und optisch/technisch 1A. Und mit spürbar geringeren Verbrauchswerten als ein gemauertes Haus aus dieser Zeit.

Dachstühle sind ebenfalls aus Holz. Wenn man auf sein Dach achtet und rechtzeitig neu eindeckt, hält es auch ein Hausleben lang.
Und ich hab noch niemanden gehört, der sagt, mein Dachstuhl muss Gemauert werden

Jede Bauart hat Vor- und Nachteile. Manche Nachteile, welche den Fertighäusern nachgesagt werden, stammen noch aus deren Anfangszeiten. Lichtjahre entfernt vom heutigen Standard.

Sucht euch eine der großen Firmen aus, die über die Jahre schon zig zehntausende Häuser gebaut haben. Prinzipiell kochen alle nur mit Wasser und haben verschiedene Wandaufbauten zu Auswahl. Qualitativ sind die großen alle auf einem hohen Niveau und unterscheiden sich nur marginal. Beispiel: egal, ob du einen A4, 3er oder C-Klasse kaufst, ohne vorher eine Probefahrt gemacht zu haben - du hast definitiv ein Top-Produkt erworben

Viel wichtiger: achtet auf einen guten Verkäufer - der nicht nur verkauft, sondern sich bemüht, mit Kompetenz und Wissen glänzt und aussagekräftiges Zahlenmaterial liefert. Wir hatten Glück, an einen solchen zu geraten. Und sein Engagement ging weit über den eigentlichen Verkauf (Unterschrift unterm Kaufvertrag) hinaus. Während der gesamten Bauphase war er Ansprechpartner - und reiste sogar eigens zum Richtfest aus über 100KM Entfernung an. Dafür steht jetzt ein paar Häuser weiter noch ein Bien-Zenker-Haus von "ihm"...

Ich hoffe, ihr konntet meinen Ausführungen etwas entnehmen.

MfG
 
M

Markus83

Hallo Dirk,
hallo Cascada,

über einen Link zu zu eurem Bauherrentagebuch würde ich mich freuen.

Wir schauen bei der Herstellerwahl genau hin und ich lese die Bauleistungskataloge der Firmen mit großer Sorgsamkeit. Auch beim Vertrag werden wir natürlich genau prüfen.
Leider sind die Verkäufer aber alle recht langsam.....mach einer hat es nach 2 Wochen nicht geschafft einen Termin zu vereinbaren oder ein versprochenes Angebot zu schicken. Für mich keine so tolle Werbung. Wird dann in der Bauphase wohl nicht anders sein diese Zeitknappheit....

Gruß
Markus
 
Cascada

Cascada

Hallo Markus,

wir wohnen schon seit Januar 2012 drin - Hausbau Herbst 2011 und anschließender Innenausbau.

Ein Blog ist nicht mehr online - ich kann dir/euch aber mit Erfahrungen zum Thema Fertighaus allgemein und Bien-Zenker dienen.

Bei Bedarf bitte einfach mit mir Kontakt aufnehmen

Kleiner Tipp: besucht doch mal eine Fertighausaustellung, wo eure Favoriten vertreten sind. Diese Art der ersten Kontaktaufnahme ist sicherlich besser. Wieder der Vergleich zum Auto: wenn jemand im Autohaus anruft und quasi anonym ein Angebot verlangt fährt sicherlich schlechter als jemand, der direkt erscheint
 
I

Irgendwoabaier

Ich frage mich ob dieser Aufbau wirklich 80 Jahre überlebt und nicht das Faulen anfängt. Was passiert bei einer Beschädigung der Wand, wenn Wasser eindringt?
[..]
Persönliche Erfahrungen mit Holzständerbauweise wären mir aber lieber....
Wie Cascada schon meinte - gute Ware hält - wenn es sein muss, auch länger.
Wir haben dieses Jahr gebaut (im Bayrisch-Hessisch-Württembergischen Grenzgebiet auf bayrischer Seite), da kann ich natürlich noch nicht sagen, wie es in 80 Jahren aussieht. Meine Eltern hatten vor 43 Jahren im Ruhrgebiet gebaut (Keller gemauert, Haus als Holzständerbau darauf, auf der Baustelle teilverklinkert), das Haus ist noch sehr gut in Schuss. Anfangs gab es Probleme mit Feuchtigkeitsausfall an einer Wand (Westseite - ohne Fenster), hier wurde dann noch eine Lage Gipskarton + EPS (2 oder 3cm - mehr war damals nicht üblich) auf der Innenseite aufgebracht, dann war Ruhe. Da waren nur am Dach (Flachdach) einige Arbeiten zu tun, ansonsten beschränkte es sich auf Streichen von Wand, Fensterrahmen, Außentreppe neu (der Maurer hatte halt etwas gepfuscht - und da konnte der Holzhausbauer halt nichts dazu). Mittlerweile hat mein Vater die meisten Rollläden auf Elektroantrieb umgerüstet, und in dem Rahmen die Rollladenkasten etwas gedämmt. Vor 4 Jahren dann wurden 2 Wohnzimmerfenster + 2 Terrassentüren ausgetauscht, was gerade für den Wohnkomfort sehr gut war - seitdem hält die Wärme im Wohnzimmer deutlich besser, auch wenn die Heizung aus ist. Die Firma ist leider nicht mehr existent.

Nachbarn im Ruhrgebiet hatten damals mit einem noch existierenden Unternehmen gebaut - das Haus wurde vor einigen Jahren verkauft, die letzten Jahre über renoviert und umgebaut, vom ursprünglichen Haus ist wohl nur Bodenplatte, Installation und Holzständerwerk erhalten geblieben. Die gesamte Wandbeplankung innen und außen sowie auch das damals verwendete Dämmmaterial wurden entsorgt, das war die einzige Möglichkeit, den muffigen Geruch aus dem Haus heraus zu bekommen. Nur die Holzständer waren wohl noch in Ordnung...

Je nachdem, wie weit Du von der Gegend hier entfernt bist, kannst Du ja gerne mal vorbei kommen und anschauen, wie unser Haus aussieht - der Hersteller ist nämlich nicht in den Musterhausparks vertreten, hat aber hier noch einige andere Baustellen in der Nähe...
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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