Eure Meinung zum Finanzierungsangebot

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S

schnie

Hallo,

wir haben unser Häuschen gefunden und sind gerade dabei, Finanzierungsangebote zu vergleichen.
Unten ein Angebot, das wir heute erhalten haben.
Ich würde mich über Eure Einschätzung freuen!

Vorab noch ein paar Infos zu unserer familiären/finanziellen Situation:
Mein Mann und ich sind 33 Jahre alt, haben im Juni unser 2. Kind bekommen.
Eigentlich hatten wir unsere Wunschrate bei 1.000 - 1.100,- Euro angesetzt.
Bis 2017 sind wir jedoch finanziell etwas eingeschränkt (Verdienstausfall durch Elterngeld, dann hohe Betreuungskosten für Kind 2, etc.). Daher wollten wir in dieser Zeit nicht zu knapp kalkulieren.

Der Berater hat nun folgenden Vorschlag unterbreitet:

Kaufpreis inkl. NK: 347.000,- Euro
Eigenkapital: 62.000,- Euro
Darlehenssumme: 285.000,-
Zinsbindung: 10 Jahre
eff. Jahreszins: 2,01%
Tilgungssatz 1,65%
monatl. Rate: 864,50 Euro
Restschuld nach 10 Jahren: ca. 233.000,- Euro.

Um das Zinsrisiko im Anschluss einzuschränken, parallel einen Bausparvertrag abschließen über 100.000,- Euro, 30.000,- Euro in 10 Jahren einzahlen (wären 250,- monatlich. Aber kann flexibel bespart werden).
-> nach der Zinsbindung die 100.000,- Euro als Sondertilgung leisten. Diese werden dann mit ca. 2,5% verzinst. Zinsrisiko besteht somit "nur" für die verbleibenden 133.000,- Euro.

Bin noch ein bisschen skeptisch ob das so ein gutes Angebot ist...
Was meint Ihr??
 
T

toxicmolotof

Die Darlehenskonditionen erscheinen marktgerecht. Die Tilgungsrate ist allerdings in meinen Augen zu gering, die parallele Ansparung des Bausparvertrag ist da nur ein kleiner Trost. Ihr solltet mindestens 2% tilgen.

Wer hat Euch dazu geraten, 30.000 Euro in den Bausparvertrag anzusparen? Derjenige gehört geteert und gefedert. Das geht in die Hose oder endet in einer Zwischenfinanzierung mit Extrakosten.

Ihr müsst mindestens 40.000 Euro ansparen, damit der Bausparvertrag pünktlich zuteilungsreif wird. Sonst zahlt ihr am Ende drauf. (Die 40% gelten in den meisten Bausparvertrag Verträgen. Ausnahmen bestätigen die Regel)

Könnt ihr den Tilgungssatz in ein paar Jahren anpassen? Dann solltet ihr das run, sage Euch jetzt aber schon voraus, dass ihr das nicht tun werdet, da andere Prioritäten vorhanden sein werden.

Ihr habt das Bausparvertrag-Konstrukt noch nicht verstanden.
 
Koempy

Koempy

Ich würde eher 15 Jahre bei der Summe festschreiben. Vielleicht sogar 20 Jahre.

Das Problem ist, dass ihr so eine Rate von 1200€ pro Monat habt (850 Kredit und 250 Bausparer). Da würde ich lieber das Geld direkt in den Kredit stecken.

Nach 10 Jahren habt ihr quasi 5 Jahre Zeit einen geeigneten Anschlusskredit zu finden. Da ihr nach 10 Jahren jederzeit kündigen könnt.

Bei dem Bausparer wäre ich skeptisch. Ihr habt ja immer noch 133.000 plus die die 70000 offen. Das wären 207000 Euro an Belastung. Der Bausparer muss ja nach 10 Jahren auch bedient werden.

Wenn ihr den Kredit direkt mit 1200 Euro bedient, hättet ihr "nur" noch 189000 offen. Das sind quasi 27000 Euro, die ihr mehr getilgt habt.

Das sind alles aber nur Rechenspiele.
 
W

Wastl

Bei dem Bausparer wäre ich skeptisch. Ihr habt ja immer noch 133.000 plus die die 70000 offen. Das wären 207000 Euro an Belastung. Der Bausparer muss ja nach 10 Jahren auch bedient werden.
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Welcher Zinssatz steht denn beim Bausparer an? Habt ihr da dann auch die 2% oder schon 4 % für die 70.000 €? Ich würde euch eine längere Zinsbindungszeit raten, gerade mit 2 Kinder kann so viel passieren.
 
H

HilfeHilfe

Hallo,

ich halte es für fahrlässig nur 10 Jahre abzuschliessen und eine so niedrige Tilgung einzubauen. Da ist eine 2,xx ein muss. Lieber 2 Jahre verzicht üben wegen den Krippenkosten und dann ab dem 3 Jahr in den Urlaub fahren. Dafür von anfang an vernünftig zu tilgen.

15 bis 20 Jahre sind ein Muß. Habt ihr keine Vermittler angefragt ?
 
T

toxicmolotof

Die Dauer der Zinsbindung ist KEIN muss, auch wenn es hier immer wieder propagiert wird!

Es ist einzig der eigenen Risikobereitschaft, der Risikotragfähigkeit und der Zinserwartung geschuldet, für welche Zinsbindung man sich entscheidet.

Die garantierten Mehrkosten der ersten Jahre für eine längere Zinsbindung muss in den Folgejahren durch deutlich gestiegene Zinsen erst wieder rein geholt werden.

Und das sehe ich, zumindest für die nächsten 10 Jahre nicht gegeben. Dies stellt allerdings meine eigene, risikogewichtete Meinung dar.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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