Bau eines Einfamilienhauses für Junge Familie

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M

Megatron

Hallo liebe Forummitglieder.

Wir planen Anfang 2015 den Bau eines massiven Einfamilienhauses.

Hier ist unsere Situation:

Alter Mann: 25
Alter Frau: 21
Kinder: 1 (2 jahre)


Gehalt Mann 2350€ (+Urlaubs- und Weihnachtsgeld, rechne ich aber nicht mit rein( Marktleiter im Lebensmittelmarkt)

Gehalt Frau 670€ ( in der Ausbildung) danach ca (2000 € aber ich rechne erst ohne )

Kindergeld 184€

Einnahmen 3204€ (ohne weihnachtsgeld und urlaubsgeld ,was ich für die Versicherungen ausgebe)

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pro Monat Ausgaben:

Miete 655€ warm

Strom 55 €

Lebensmittel + Hygiene 500 €

Auto 250€

GEZ 18 €

Telefon/ Internet 35€

Versicherungen durchschnittlich 100€

Sonstiges 150€

Kredit ( Küche) 180 €

Ausgaben gesamt: 1943€

Bleiben noch : 1261€ monatlich

Eigenkapital ca 10.000€
Leider wurde mir ein Auto gestohlen deswegen ist Eigenkapital so wenig musste mir ein neues zulegen. Von Versicherung nix bekommen.

Wir streben eine Kreditrate in Höhe von 1000 €/Monat . Damit wir noch in Urlaub fahren können und nicht nur für das Haus arbeiten. Die Außenarbeiten wie Terrasse möchten wir selber machen. Estricharbeiten im Haus wollen wir selber erledigen ( Bruder ist selbstständig). Das heißt einige Sachen wollen wir selber in Angriff nehmen.
Meine Fragen:
Was für eine Bank würdet ihr mir empfehlen für einen Finanzierung ?
Was kann ich mir leisten?
Ist es überhaupt realistisch für uns?
Und gerne nehme ich Tipps von eurer Seite.


Für Eure Einschätzung bedanke ich mich schon einmal vorab.

Mfg
 
B

backbone23

Bei einer Rate von 1.000 € und einem angenommenen Zins von 3% sowie einer anfängliche Tilgung von 1% wären 300.000 € Darlehen möglich. Dann zahlt Ihr aber 46 Jahre lang. Bei 2% Tilgung wären es 240.000 € Darlehen und Ihr zahlt 30 Jahre lang.

Ich weiß ja nicht wie teuer die Grundstücke bei euch sind, aber ich denke 300.000 € werden zu knapp bemessen sein. Ich würde daher sagen es ist unrealistisch.

Trotzdem könntet Ihr euch mal anhören was die Hausbank und unabhängige Vermittler (Interhyp, Dr. Klein ...) sagen. Auch könntet Ihr euch mal über Fördermittel informieren (L-Bank!).

Ab jetzt einfach mal konsequent die 1.200 € pro Monat beiseite legen bis deine Frau mit der Ausbildung fertig ist. Dann sieht die Sache doch schon wieder anders aus!

655 € warm für eine Wohnung finde ich übrigens relativ günstig. Wenn es geht würde ich da erstmal drin bleiben.
 
B

Bauherren2014

Ich kann mich backbone23 eigentlich nur anschließen. Erstens sind 300.000 € als Gesamtsumme (wenn überhaupt so viel möglich ist) eher unrealistisch. Euer Eigenkapital ist im Endeffekt bei null, denn die 10.000 € sind eigentlich nicht mal als eiserne Reserve zu werten. Deine Frau ist noch in der Ausbildung, d.h. das Ausbildungsgeld wird vermutlich nicht mit angerechnet. Was ist, wenn Sie nicht übernommen wird? Dann steht bei ihr auch eine dicke Null. Kindergeld sollte man eigentlich auch weglassen, denn das wird komplett für das Kind draufgehen.

Zu Euren Ausgaben fällt mir nur auf, dass Eure Nebenkosten mit Sicherheit höher werden mit einem Haus. Versicherungsbeiträge kommen dazu (Risiko-LV, BU wenn noch nicht vorhanden, Gebäudeversicherung). Was ist mit Kita-Gebühren, das kann ganz schön ins Geld gehen?

Ihr schreibt, dass ihr sehr jung seid. Wollt Ihr Euch wirklich jetzt schon finanziell und örtlich so sehr festlegen und binden? Was ist mit einem zweiten Kind, gewünscht/geplant oder Familienplanung abgeschlossen?

Seid Euch bewusst, dass das vermutlich die größte Investition Eures Lebens werden wird, die gut geplant sein sollte. Momentan ohne Eigenkapital und die Ausbildung Deiner Frau sehe ich es nicht als realistisch und vor allem auch nicht als vernünftig an, jetzt ein Haus zu bauen. Wartet, bis Deine Frau/Freundin Ihre Ausbildung beendet hat, einen sicheren Job hat und Ihr mehr Eigenkapital angespart habt. Dann könnt Ihr Euch meiner Meinung nach über ein Haus Gedanken machen und ans bauen denken.
 
H

HilfeHilfe

Ich kann mich auch nur anschliessen das euer Gedanken 2-3 Jahre zu früh kommt. Ich würde die Ausbildung abwarten und ein wenig Eigenkapital ansparen.

Evtl tuts auch eine Bestandsimmobilie wo man finanziell eher klar kommt
 
P

Pagensand

Hallo,
ganz so schwarz sehe ich es nicht, aber es will sicherlich gut geplant sein. Freunde von mir haben sich auch mit 0 Eigenkapital ein MRH gekauft, allerdings mussten dafür ihre Eltern eine Hypothek auf ihr Haus aufnehmen um der Bank ausreichende Sicherheit zu geben. In welcher Region wollt ihr denn bauen?

Wir zahlen nun vermutlich knapp unter 3000 € pro QM, dabei bauen wir in Hamburg auf einem großen Grundstück was 155.000 € kostete (haben damit Glück gehabt).

Vor allem beim Neubau gilt es viele Nebenkosten einzuplanen die man vorher nicht bedacht hat - bei uns belaufen sich allein die Nebenkosten jetzt auf 90.000 € und das Haus steht noch nicht fertig ;-) da x Sachen hinzukamen zB Umplanung nach Vorgabe der Behörde 15.000 € mehr, nach Bomben suchen 2500 € mehr, Bodenluftuntersuchung 1000 € mehr, Hausanschlusskosten auf einmal bei 20.000 € statt bei 10.000 €, Haken im Bauvertrag übersehen (Finanzierungsbürgschaft) 2500 € mehr usw... außerdem muss man Reserven haben falls der Bau nicht schnell genug voranschreitet und man u.U. gleichzeitig Miete und Kredit stemmen muss weil man noch nicht einziehen kann, denn der Zeitpunkt vom Grundstückskauf (und ab dann zahlt ihr ja schon Zinsen) bis zum möglichen Einzug kann schon mal dauern (bei uns ca 1,5 Jahre). Auch der Punkt mit den hinzukommenden Versicherungen trifft zu, das sind nochmal so 150 € monatlich mehr ca. Versucht doch da mal zu sammeln was euch an Nebenkosten jetzt schon einfällt, wenn du magst kann ich dir auch sagen was es bei uns letztlich alles wurde...

Ob du übernommen wirst kannst du sicher besser beurteilen als wir hier, daher finde ich es nicht unrealistisch auch mit deinem Einkommen zu rechnen.

Ich würde euch empfehlen den Bauvertrag auf jeden Fall durchsehen zu lassen bei Verbraucherzentrale oder Verband Privater Bauherren o.ä. auf Fallstricke. Lasst euch alles schriftlich versichern was ihr mit dem Bauunternehmer vereinbart (zB dass ihr das Budget für Türen dort ausgeben könnt wo ihr wollt oder welche Mehrkosten für einen Bodenaustausch, falls notwendig, entstünden). Ein Baugrundgutachten ist evtl schon vor dem Grundstückskauf sinnvoll (haben wir gemacht um auszuschließen dass wir eine Pfahlgründung machen müssen, was hier oft der Fall ist). Seid euch darüber im Klaren dass spätere Sonderwünsche 3fach abkassiert werden.

Bei den Banken haben wir gute Angebote der Debeka und einer Volksbank bekommen. Mit 30 Jahren Zinsbindung und außerdem eine sehr niedrige monatliche Rate (1800 € für ein Zweifamilienhaus 250qm von dem wir eine Wohnung vermieten als zusätzliche Einnahmequelle) und dafür die Möglichkeit hohe Summen jährlich als Sondertilgungen abzubezahlen. Aber eben nicht den Druck dass wir das auch müssen. Hier gilt: mit dem Angebot einer Bank zur anderen rennen und denen zeigen was andere möglich machen, dann geht da noch viel mehr!

Ich hoffe ich konnte dir Tipps geben :-) Ansonsten ist vielleicht wirklich eine Bestandsimmobilie eine Alternative, es birgt einfach weniger Risiken. Erzähl mal wie ihr euch entschieden habt :-)
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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