4.5/5 (62 Bewertungen)

Deckenkonstruktionen beim Hausbau


Themen in diesem Artikel

  • Anforderungen an Decken
  • Aufbau von Deckenkonstruktionen
  • Materialien für Deckenkonstruktionen
  • Balkendecken
  • Ortsbetondecken
  • Verbunddecken
  • Kassettendecken
  • Deckenauflager

  • Höhere Wohnhäuser mit mehreren Stockwerken bekommen hohe Anforderungen von den Behörden gestellt.

    Im Normalfall werden deshalb mineralische Massivdecken benutzt. Diese erfüllen jene großen Anforderungen. Anders ist es bei Einfamilienhäusern. Hier werden an die Decke nicht allzu hohe Ansprüche gestellt. Wegen der nicht vorhandenen Nachbarn wird hier nur mäßig auf Schallschutz geachtet und auch der Brandschutz ist nicht so hoch, wie bei Mehrparteienhäusern. Natürlich hat es trotz dessen Vorteile, eine simple Holzdecke in ihren Eigenschaften zu verbessern. Dies kann durch abgehängte Decken, schwere Schüttungen und Trittschallmatten geschehen. Im Allgemeinen werden an eine Decke unterschiedliche bauphysikalische Anforderungen gestellt. Besonders wichtig ist der Brandschutz, welchen eine Decke liefern soll. Die Decke eines gewöhnlichen Hauses hält einem Brand im Normalfall zwischen 30 und 60 Minuten stand. Des Weiteren wird auch Schallschutz gefordert. Dieser sollte möglichst hoch sein und wirksam gegen Tritt- und Luftschall. Hinzu kommt auch noch, dass die Decke einen Wert als Speichermasse haben soll.

    Arten von Deckenkonstruktionen
    Einen sehr guten Brand- und Lärmschutz sichern uns Betondecken, welche zusätzlich eine hohe Speichermasse haben. Diese Deckenkonstruktion ist auch die am häufigsten verwendete. Eine weitere Möglichkeit stellen Ziegeldecken dar. Diese sind einfach zu montieren und liefern auch einen guten Brandschutz. Leider ist der Schallschutz bei dieser zweiten Art der Deckenkonstruktion aber nur gering. Die dritte zur Wahl stehende Deckenart ist die Holzdecke. Der Vorteil an ihr ist, dass sie besonders schwingungselastisch ist. Nachteile bestehen jedoch auch. – Der Brandschutz ist durch das leicht Feuer fangende Material ein geringer und auch der Schallschutz lässt zu wünschen übrig.

    Anforderungen an Decken

    An Decken werden die verschiedensten Anforderungen gestellt.

    Statische Anforderungen
    Decken müssen gleichzeitig mit den anderen Rohbauteilen geplant werden. Wichtig ist, dass sie in das ganze System passen. Abhängend von der Art der Struktur eines Gebäudes müssen Decken zusätzlich zu ihrer Aufgabe ihr eigenes Gewicht und andere Lasten auf statische Teile zu übertragen, auch gegenüber den Horizontalkräften aussteifend funktionieren.

    Brandschutztechnische Anforderungen
    Gemäß geltenden Vorschriften müssen bei Stahl- und Holzkonstruktionen Verkleidungen angebracht sein, welche feuersicher sind. Anders verhält es sich bei Stahlbetondecken, bei welchen es hier kaum Probleme gibt. Häufig ist es so, dass Decken –egal welche Konstruktionsart- zwei verschiedene Brandabschnitte voneinander trennen.

    Anforderungen an die Dichtheit
    Es ist wichtig, dass Decken luftdicht sind.



    Aufbau von Deckenkonstruktionen

    Eine Tragkonstruktion und der Gehbelag ergeben zusammen eine einfache Decke. Was noch hinzu kommen soll, welcher Aufbau gewünscht ist, hängt ab von den Ansprüchen, welche sie erfüllen soll. In Nassräumen ist zum Beispiel eine Sperrschicht wichtig, während im Wohnungsbau eine Dämmschicht und eine Unterschicht notwendig sind.



    Materialien für Deckenkonstruktionen

    Für Deckenkonstruktionen kommen verschiedene Materialien in Frage.

    Holz
    Wählt man Holz, erhält man einen nachhaltigen Baustoff mit guter Längenfestigkeit und geringem Eigengewicht.

    Stahl
    Wenn große Volumen in geringer Zeit erstellt werden sollen, wie unter anderem im Hallen-, Industrie und Gewerbebau, findet man meist Konstruktionen aus Stahl. Stahl ist ein solides Material, die Profile sind genormt. Durch Walzen oder Pressen werden diese geformt. Der große Nachteil dieses Materials besteht darin, dass es sehr schlecht thermisch isoliert. Hinzu kommt der hohe Ausdehnungskoeffizient.

    Stahlbeton
    Außerordentlich weit verbreitet sind schlaff armierte Betondecken. Vorteile sind hier ein gutes Nutzen-Kosten-Verhältnis, ein guter Schutz vor Frost, Korrosions- und Feuersicherheit und sehr gute Dämmung von Luftschall. Des Weiteren kann man Installationen, Elemente zur Befestigung und dämmende Stoffe in die Schalung hinein legen.

    Vorspannbeton
    Zwischen schlaff armiertem Beton und Vorspannbeton besteht ein Unterschied: Anschließend an das Abbinden wird die Bewehrung beim Vorspannbeton etappenweise gespannt.

    Balkendecken

    Damit es möglich ist, die Träger so klein wie nur möglich zu dimensionieren, überspannen die parallelen Träger, aus welchen Balkendecken bestehen, so oft wie durchführbar die Raumbreite. Zusätzlich gibt es unter ihnen keinen Verbund.



    Ortsbetondecken

    Die Form von Ortsbetondecken wird durch eine Schalung hergestellt.

    Die erforderlichen Einlagen, zum Beispiel elektronische Installationen, Ablaufrohe und weitere, werden nach der Herstellung der Schalung verlegt. Schließlich bringt man sie in die Armierung ein. Im Inneren des Gebäudes ist es notwendig, dass mindestens zwei cm Beton darüber liegen und sie bedecken. Stahlbeton zeigt im Vergleich mit zum Beispiel Stahl oder auch Holz eine erkennbar größere Bewegungsfreiheit für den Statiker.

    Unter- und Oberzüge
    Unter- und Oberzüge sind stabilisierende Träger und machen den statischen Querschnitt nach oben oder unten größer. Sie sind Verstärkungen in Balkenform und örtlich.

    Verbunddecken

    Bei Verbunddecken mit Stahlträgern ist das Verhältnis zwischen Tragfähigkeit und Gewicht wirklich gut. Das Prinzip dieser Deckenkonstruktion ist das Selbe, wie bei Fertigbalkendecken. Der Unterschied besteht darin, dass bei Verbunddecken mit Stahlträgern statt Betonträgern Stahlprofile mit Druckplatten kombiniert werden.



    Kassettendecken

    Bei Kassettendecken ist der Arbeitsaufwand im Vergleich zu Flachdecken grösser.

    Die Leistungsfähigkeit zeigt sich erst bei einer Spannweite von mindestens sechs Metern. Deshalb findet man diese Art der Konstruktion auch vorwiegend in Verwaltungsgebäuden und Schulen. Viele zueinander laufende, rechtwinkelige, sich gegenseitig durchdringende Träger unter einer Platte ergeben die Kassettendecke. Alle Elemente zusammen genommen wirken als Ganzes, weil Platte und Balken kraftschlüssig verbunden sind.

    Deckenauflager

    Die kraftschlüssigen Berührungsflächen der vertikalen Bauteile und der Decke werden Deckenaufleger genannt.





    Tags dieser Seite in anderen Beiträgen
    Decke Anforderungen Schallschutz Brandschutz Stahl Schalung Deckenkonstruktion
    Oben