Garage an einem Hang / Keller, L-Steine, Abböschen?

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tabaluga

tabaluga

Hallo und vielen Dank fürs Reinlesen Ich versuche mal unser Problem / unsere Herausforderung genau zu beschreiben, sorry dass das evtl. 2-3 Sätze länger wird und vielen Dank für's Lesen:

Wir haben ein superschönes Hanggrundstück für unser Haus gefunden und befinden uns bereits mitten in der Planungsphase mit einem Bauingenieur. Das Haus ist fast fertig geplant und nur noch wenige Details bereiten uns Schwierigkeiten - wenn da die Garage/Carport nicht wäre.

Das Grundstück fällt von der Straße aus etwa 2,50 Meter ab und verläuft dann recht gerade. Dadurch müssen wir mit Keller (Souterrain) bauen. Von der Straße aus gesehen ist damit das EG ebenerdig, vom Garten aus gesehen liegt es in der ersten Etage und der Keller ist ebenerdig. Soweit passt alles. Nun müssen wir allerdings noch die Garage bzw. ein Carport geplant bekommen. Das Teil soll zwischen unser Haus und die Garage des Nachbarn, der direkt auf der Grenze gebaut hat (Baulast vorhanden). Rechtlich ist alles geklärt, wir dürfen ebenfalls bis an die Grenze bauen und der Nachbar stimmt auch einer Erweiterungsbaulast zu, so dass wir etwas versetzt bauen können.

Nur müssen wir nun irgendwie unsere Garage "in den ersten Stock" bekommen und das Ganze soll möglichst keine 20.000€ zusätzlich kosten (Unterkellerung). Da wir genug Platz im Haus haben, benötigen wir keinen weiteren Räume mehr - auch nicht für Gartengeräte o.ä. Wir würden daher gerne "einfach Erde aufschütten" und darauf dann das Carport stellen.

Unser Hausbauer hatte zunächst die Idee, dass man ein Carport nimmt, es einfach ans Haus hängt mit dem Dach (Hausstatik lässt das zu) und auf der anderen Seite mit Punktfundamenten/Stehlen bis auf den gewachsenen Boden ablastet. Dazwischen sollte dann eine "einfache Auffüllung mit Erde und Befestigung zum Garten hin und zum Nachbarn über eine Stützmaußer (z.B. Gabionen) erfolgen.

Wir selbst hatten die Idee, einfach mit L-Steinen die Erde zur Nachbargarage (sie ist unterkellert, daher müssen wir so abfangen, dass die Garage keinen Schaden nimmt) abzufangen und zum Garten hin ebenfalls.

Seinen Vorschlag (Gabionen und Punktfundament) hat er nun zurückgezogen. Da sein Statiker meint, dass das unwirtschaftlich sei, weil man wohl schichtenweise verdichten müsse, wenn ein Carport mit Autos oben darauf käme. Am Ende sei es genau so teuer wie ein Keller. Die L-Steine lehnt der Statiker ebenfalls ab, weil dafür ein sehr massives Fundament nötig sei.

Nun haben wir den Statiker schon vielfach als extrem anstrengend erlebt und können uns nicht so recht vorstellen, dass dass wirklich so schwer zu realisieren sein soll. Vielleicht liest ein Profi oder jemand mit ähnlichen Problemen mit und hat einen Tipp?

Wenn unsere Erdarbeitsfirma eh den Boden abträgt (bei uns nur 60-100cm) und dann eine Vorbereitung macht, auf der unser Keller nebst Haus (etwa 100-120 Tonnen auf 80qm) stehen kann, dann dürfte es doch eigentlich auch kein Problem sein, dass sie daneben weitere 36qm (6x6m) Boden vorbereiten, so dass die L-Steine dort gesetzt werden können und auch halten. Wir würden hier die mit 300cm Höhe nehmen und 6 Meter nach Süden (dahinter dann nichts, weil der Garten anfängt) und 6 Meter nach Osten (zur Nachbargarage zum Abfangen) setzen. Die Steine wiegen etwa etwa 2t/m. Wenn wir dann ein Carport ans Haus lehnen und es auf der anderen Seite direkt auf die L-Steine montieren, dann müsste das doch eigentlich bombenfest sein. In der Garage könnten im schlimmsten Fall um die 6t an Autos stehen (zwei Q7; wobei wir aktuell eine A-Klasse fahren - also etwa 1.5t).

Schaffen es so massive L-Steine und eine übliche Schüttung mit einer Pflasterung darauf tatsächlich unverdichtet nicht, dieses Gewicht zu tragen ohne scheppernd in sich zusammen zu sinken?

Wäre alternativ nicht eine Bodenplatte auf einem Punktfundament bis zum gewachsenen Boden deutlich günstiger als gleich einen ganzen Kellerraum (6x6m) fertigen zu lassen? Zumal wir für den ja auch wieder einen befestigten Boden bräuchten.

Denken wir gerade so verquer oder hat der Statiker hier ein bisschen zu viel Vorsichtswasser getrunken?

Bin über jeden noch so kleinen Hinweis (auch Links) dankbar, aktuell stresst und das Garagenthema ziemlich und wir können uns nicht vorstellen, dass wir die ersten Hanggrundstücksbesitzer sind, die eine Garage ohne Keller bauen wollen.

Liebe Grüße und vorab schon vielen Dank vom kleinen Drachen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
D

DG

Bin zwar kein Statiker, aber allein bei dem Gedanken, eine Garage auf L-Steine zu setzen, biegen sich mir die Fußnägel hoch.

Ich meine - selbst wenn Du einen Statiker finden solltest, der Dir das unterschreibt - mach' es einfach. Und berichte uns in spätestens 3 Jahren von den Setzungsrissen, weil sich Deine nicht miteinander verbundenen L-Steine jeder nach seiner eigenen Fasson lustig verdrehen und Deine Garage gleich hinterher. Bauschaden de luxe - und der Statiker soll dann vor Gericht der Doofmann sein.

So, genug gemeckert, meiner bescheidenen Baustatikerlaienmeinung nach gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Unterkellern. Das Argument "genug Raum" zählt nicht, weil man das (um-)planen kann und die Kosten für den Keller offensichtlich ähnlich hoch sind wie für eine ordentliche Gründung. Warum dann also viel Aufwand für die ebenerdige Gründung betreiben, wenn die Gründung incl. Unterkellerung genauso teuer ist!?

2. Fußboden EG vom Haupthaus/EG "durchziehen", also die Bodenplatte der Garage wie einen freitragenden Balkon ansetzen, der zwei Q7 samt Garage tragen kann. Das birgt zwei Probleme: a) Kältebrücke/Kühlrippe, d.h., das bedeutet vermutlich einen erhöhten Wärmeschutzaufwand und b) braucht man dafür vermutlich 'ne Menge Stahl. Beides wird die Kosten steigern.

Langer Rede kurzer Sinn ... ich würde die Bodenverdichtung des Kellers zur Grenze erweitern und dort einen Gartenstauraum mit Tür zum Garten unter der Garage bauen. Dann hast Du unter dem Haus EINE komplette Gründung, EINE durchgehende Bodenplatte und aller Voraussicht nach die geringsten Kosten beim höchsten Nutzen resp. am wenigstens Theater.

Und ganz ehrlich - hör' mal auf Deinen Statiker, der unterschreibt dafür und hat im Notfall eine Haftpflichtversicherung für sein Gewerk.

My 2 Cents.
Dirk Grafe
 
tabaluga

tabaluga

Hallo Dirk

und vielen Dank für Deine Nachricht. Warum sich L-Steine verbiegen sollen ist mir (als Laie) noch nicht klar, die Steine haben eine Art Nut/Feder, die ineinander greifen und sind zudem frostfest (C75-Beton) und selbst im Randbereich mit 12Tonnen ("Achslast") belastbar. Was kann sich da noch "verdrehen"?

"Wir brauchen den Platz nicht" ist an der Stelle ganz ehrlich gemeint. Wir haben bereits einen solchen Raum für Gartengeräte direkt mit ins Haus/den Keller geplant und ich weiß beim besten Willen nicht, was wir mit 50qm (14qm im Haus + 36qm unter der Garage) an Platz für noch mehr Gartengeräte anfangen sollen. Unser Haus hat insgesamt (ohne Garagenkeller) bereits über 25qm an Abstellflächen neben den normalen Wohn- und Lebensräumen. Technikraum kommt noch hinzu, also wirklich massig Platz. Das ist auch bewusst so geplant. Einen weiteren Raum brauchts beim besten Willen nicht.

Den Fußboden durchziehen hat genau das Problem, dass Du ansprichst. Ich glaube, dass es anders heißt, aber wenn die Bodenplatte erweitert wird (oder der Keller einfach größer gemacht wird, dann müssen weitere 36qm nach gleichem Standard gedämmt werden (KFW70). Das ist ziemlich krass was die Kosten angeht und eben für einen Raum den keiner braucht. Wird die Platte einfach "as it is" belassen, dann zerlegen die unterschiedlichen Taupunkte wohl die Grundplatte. Also nichts gewonnen. :-(

Dennoch vielen Dank sendet
Tabaluga
 
J

JDoerbecker

Hallo,

Bei uns wird das gerade so gelöst wie auf dem Foto zu sehen. Die Steine stehen auf einem Betonstreifen
Und werden dann noch ausgegossen. Innen wird dann Kies aufgefüllt und verdichtet. Drüber werden wir dann pflastern
Und ein Carport draufstellen.

Vielleicht auch eine Lösung für euch?

Gruß

Joe


garage-an-einem-hang-keller-l-steine-abboeschen-66016-1.jpg
 
B

Bauexperte

Hallo,

Das Teil soll zwischen unser Haus und die Garage des Nachbarn, der direkt auf der Grenze gebaut hat (Baulast vorhanden). Rechtlich ist alles geklärt, wir dürfen ebenfalls bis an die Grenze bauen und der Nachbar stimmt auch einer Erweiterungsbaulast zu, so dass wir etwas versetzt bauen können.
In welcher Höhe hat der Nachbar auf die Grenze gebaut? Auf unverändertem Geländeniveau oder wie?

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
D

DG

Hallo Dirk

und vielen Dank für Deine Nachricht. Warum sich L-Steine verbiegen sollen ist mir (als Laie) noch nicht klar, die Steine haben eine Art Nut/Feder, die ineinander greifen und sind zudem frostfest (C75-Beton) und selbst im Randbereich mit 12Tonnen ("Achslast") belastbar. Was kann sich da noch "verdrehen"?
Die Teile sind nicht fest miteinander verbunden, daher bringt Dir die Frostfestigkeit auch nichts, denn zwischen den Teilen wird das Wasser arbeiten. Wenn ich noch Fotos habe, lade ich mal was hoch, wie das im Schadensfall aussieht - dann bist Du kuriert, versprochen.

MfG
Dirk Grafe
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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