Eine Kelleraußenwand als Dübelholzkonstruktion (Holz+Beton)

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G

grasmücke

Servus,

ich habe eine Frage an die Community, die mir keine Ruhe lässt. Wir plannen ein Haus in Dübelholz Konstruktion mit Zellulosedämmung. Da der Grundstück einen leichten Hang hat, haben wir im Keller eine Einliegerwohnung eingeplannt.
Um die Bessere Wohnklima zu erzielen, hat uns die Baufirma die, zum Großteil offene, Süd-Kelleraußenwand aus Dübelholz angeboten (so wie das Haus hat). Die restliche 3 Außenwände werden aus 20 cm. dicken Stahlbeton gemacht und mit Styropor von Außen 14 cm. und Innen 6 cm. gedämmt.

Da ich kein Fan vom Styropor u.ä. (vor allem im Innenraum) bin, habe ich als alternative Kalziumsilikatplatten als Innendämmung für die Einliegerwohnung vorgeschlagen. Laut der Baufirma das wäre möglich, nur wenn wir die 11 m. lange Süd-Kelleraußenwand als Dübelholzkonstruktion machen. Denn die Kalziumsilikatplatten haben einen schlechten u-Wert.

Anfangs war ich begeistert von der Idee weniger Beton+Styropor im Haus zu haben. Allerdings haben mir später ein paar Bekannten Ihre Gedanken darüber geäußert, dass solche Konstruktion nicht stabil sei und dass Holz- und Betonwände soll man lieber nicht kombinieren. Außerdem gibt es besondere Gefahr beim einem sehr starken Regen, dass das Wasser in die Wand doch kommt. Ein Mitarbeiter einer Konkurentenfirma hat auch darüber geäußert und auch was wegen der Statik gesagt.

Hat jemand bereits solches Konzept umgesetzt? Oder kennt jemand jemanden der so was hat? Oder gibt es hier einen Architekt/Fachmann, der sagen kann, ob es alles okay ist oder man lieber die Finger davon lassen soll.

Danke im Voraus
Grüße
Sergey
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B

BobRoss

Was spricht dagegen, die Dämmung der Betonwände außen mit zB. 20cm auszuführen, um auf eine Innendämmung komplett zu verzichten? Wurde das alternativ bereits durchgerechnet?
Eine besserer Dämmung des KG Bodens kann evtl. auch ein gewisses Defizit der Wände ausglichen, falls erforderlich. Das ist am Ende eine Rechenaufgabe bzgl. der Wärmedämmwerte der verschiedenen Bauteile des Hauses, inkl. der Fenster U-Werte.

Welchen Energiestandard soll das Haus insgesamt erreichen?

Kalziumsilikatplatten sind eine gute Lösung zum nachträglichen Dämmen von Bestandsbauten, wenn eine Außendämmung schwer möglich ist. Bei einem Neubau würde ich Innendämmung von massiven Wänden vermeiden. Das hat neben evtl. gesundheitlichen Aspekten auch andere Gründe: wenn die gesamten Beton-Außenwände des KG ein Teil der thermischen Hülle sind, wird das Haus auch langsamer auskühlen oder aufheizen, also insgesamt langsamer auf Temperaturänderungen reagieren - was in meinen Augen durchaus positiv ist. Und ganz praktisch gedacht: Regale etc. lassen sich ohne Innendämmung leichter an die Wand dübeln.
 
H

haydee

Du planst Holzständer oder?
Da hat uns jeder Hersteller abgeraten und der Statiker ebenfalls.
Wir haben jetzt Hangseitig Beton, Dämmung von Innen und von Außen, der Rest ist Massivholz.
 
G

grasmücke

Danke BobRoss, see inline:

Was spricht dagegen, die Dämmung der Betonwände außen mit zB. 20cm auszuführen, um auf eine Innendämmung komplett zu verzichten? Wurde das alternativ bereits durchgerechnet?
Eine besserer Dämmung des KG Bodens kann evtl. auch ein gewisses Defizit der Wände ausglichen, falls erforderlich. Das ist am Ende eine Rechenaufgabe bzgl. der Wärmedämmwerte der verschiedenen Bauteile des Hauses, inkl. der Fenster U-Werte.
Die gleiche Frage habe ich auch der Baufirma gestellt. Sie haben mir gesagt, sie dürfen nicht zu dicke Außendämmung verwended, da sie im Keller Dübelholzdecke machen. Und es wird nicht funktionieren wenn die Holzdecke bei 20cm dicken Außendämmung zu weit nach außen steckt (hoffe ich habe es richtig verstanden). Es weicht sehr von deren Standard und sie würden es nicht ausprobieren zu bauen.

Welchen Energiestandard soll das Haus insgesamt erreichen?
40+

Kalziumsilikatplatten sind eine gute Lösung zum nachträglichen Dämmen von Bestandsbauten, wenn eine Außendämmung schwer möglich ist.
Für mich wären Kalziumsilikatplatten eine Lösung im Wohnraum auf Styropor zu verzichten, falls wir doch mit der Firma unser Haus mit Keller mit Holzaußenwand und Holzdecke bauen.

Bei einem Neubau würde ich Innendämmung von massiven Wänden vermeiden. Das hat neben evtl. gesundheitlichen Aspekten auch andere Gründe: wenn die gesamten Beton-Außenwände des KG ein Teil der thermischen Hülle sind, wird das Haus auch langsamer auskühlen oder aufheizen, also insgesamt langsamer auf Temperaturänderungen reagieren - was in meinen Augen durchaus positiv ist.
Die Innendämmung mag ich auch nicht und das macht mir auch größte Sorgen. Ebenso wie Außenwand aus Holz im Keller. Deswegen brauche ich Meinung der Community.
Eigentlich wollte ich die Süd-Außenwand aus Holz im Keller, weil sie viel bessere Werte hat, was die Phasenverschiebung angeht - 19.3 (Holz) gegen 12,2 (Beton) Stunden. Also, mit der Holzwand muss im Keller im Sommer kühler sein (zumindest in der Theorie)

Und ganz praktisch gedacht: Regale etc. lassen sich ohne Innendämmung leichter an die Wand dübeln.
Wenn da Innendämmung geben wird dann wird auch Trockenbau drauf gemacht.
 
G

grasmücke

Du planst Holzständer oder?
Danke haydee,
wir plannen Holzhaus. Eine Firma bietet Massiv-Dübelholz-Wand mit der Regal-Zellulose-Dämmung. Die Andere bietet ein Holzständer mit Holzspähne als Dämmung. Ausstattung ist ziemlich ähnlich. Bloß die zweite ist ca. 10% teurer.
Erste Firma bietet eine Kelleraußenwand und Kellerdecke und alle Innenwände(!) aus Holz aber mit Innendämmung aus Styropor.
Zweite Firma ist mehr konservativ und hat sich über die Lösung der Ersten nicht besonders gut geaußert. Nicht nur über die Innendämmung (die Nachteile kannte ich selber), sondern auch über die Holzwand und Holzdecke. Dass es auch auf dauer nicht sicher sei und mit dem Vollbeton-Keller nicht vergleichen kann.

Da hat uns jeder Hersteller abgeraten und der Statiker ebenfalls.
Wir haben jetzt Hangseitig Beton, Dämmung von Innen und von Außen, der Rest ist Massivholz.
Wolltet ihr auch eine Kellerwand aus Holz? Hat der Staticker auch was bestimmtes gesagt warum es nicht gut ist?
Warum konntet ihr auf Innendämmung nicht verzichten?
 
H

haydee

Wir haben ein Wohnuntergeschoss. Wir brauchen die Betonwand als Stützwand. Entweder UG, soweit notwendig, in Beton oder Stützmauer mit mind. 1 m Abstand Haus davor. Mit Massivholz an 3 Seiten und dicker Stützwand und Bodenplatte ging das. Bewährung war der Wahnsinn. Allerdings haben wir noch 13 m Hang hinter dem Haus.

Isolierung von beiden Seiten war ein muß zur Vermeidung von Kondenswasser. Nachdem der Architekt, Verputzer, Betonbauer und SV einer Meinung waren gehe ich davon aus, muß sein.
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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