Dämmung von 60er Jahre Flachdachbungalow

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Labmann

Liebe Community,

wir haben einen teilunterkellerten (Hanglage), einstöckigen Flachdachbungalow in unserer Lieblingsstadt gekauft und wollen ihn nun sanieren. Es handelt sich nicht um ein Fertighaus sondern wurde damals individuell für die Bauherren von einem Architekten geplant. Wir benötigen nun Entscheidungshilfe bzw. Kriterien zur Entscheidungsfindung zum Thema Dämmung der Fassade (Dach wurde 1999 neu gedämmt und foliert).
Beim Suchen o.g. Kriterien liest man öfters davon, aufgrund von Schimmelgefahr auf eine WVDS-Dämmung der kompletten Fassade zu verzichten und sich stattdessen auf die Dämmung von Kellerdecke bzw. Raumdecke zu beschränken. Ein befreundeter Bauunternehmer riet, man solle komplett alles, was geht dämmen, wenn man auch Fenster und Rollläden erneuern möchte. Was halten/haltet sie/ihr von diesen beiden Sichtweisen? Eventuell kann ja jemand von eigenen Erfahrungen oder Projekten berichten. Wir würden uns sehr über Hilfe freuen!

Vielen Dank, Tobi
 
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nordanney

liest man öfters davon, aufgrund von Schimmelgefahr auf eine WVDS-Dämmung der kompletten Fassade zu verzichten
... und die Dummen glauben auch noch dran.
Ein befreundeter Bauunternehmer riet, man solle komplett alles, was geht dämmen, wenn man auch Fenster und Rollläden erneuern möchte.
Die Frage ist, was Euer Ziel ist? Zunächst sind alte Fenster echte Energieschleudern. Kellerdecke dämmen kann man z.B. sehr gut und günstig in Eigenleistung (PUR Aluminium-kaschiert WLG 23 ankleben ist kein Hexenwerk - mit 10cm seid Ihr gut dabei, wenn es die Deckenhöhe hergibt).
Dach wurde 1999 neu gedämmt und foliert
Gut gedämmt? Wie?
Raumdecke zu beschränken
Sieht super aus . Ist mit Kalziumsilikatplatten dafür dann aber auch ein echtes Schnäppchen. Warum soll man das machen?
Was halten/haltet sie/ihr von diesen beiden Sichtweisen?
Alles machen. Finde ich gut, wenn es das Budget hergibt. Bei KFW 55 gibt es sogar 40% Zuschuss zu den Maßnahmen (habe ich gerade selbst vor, ansonsten mindestens 20%) und Du hast ein Haus auf neuestem Standard (wobei Euer Dach wahrscheinlich vieles kaputt macht, rechnerisch).
Nur Kellerdecke und Innenecken. Unsinn! Kellerdecke auf jeden Fall in Verbindung mit Fenstern/Haustür. Das hilft schon extrem. Wenn das Geld für eine Außendämmung da ist, würde ich es auf jeden Fall machen (lassen). Alleine die neue Optik und natürlich auch ein wenig Energieeinsparung sind es wert. Und beim Bungalow ist der Arbeitsaufwand extrem gering.
 
L

Labmann

Danke für die Antwort! Zunächst mal: unser Ziel ist das verbessern der jetzigen Energieeffizienz. Nicht unbedingt perfektionieren nach high-end-Massstäben sondern verbessern. Natürlich sind nicht unendliche Geldmittel vorhanden sodass wir einen gesunden Mittelweg gehen wollen und das 60er Jahre Haus mit seiner nunmehr 60 Jahren alten Bausubstanz in einen adäquaten „verbesserten“ Zustand versetzen wollen, mit dem man (hoffentlich )bis zur Rente ohne weitere umfangreiche Baumaßnahmen zufrieden sein kann.
Anders formuliert: wir brauchen nicht das non-plus-Ultra-Ergebnis, aber möchten zukunftsgerichtet, modern wohnen.
Das mit den Kalziumsilikatplatten scheint sie nicht zu begeistern, sie sprechen bei Außendämmung von „ein wenig Energieeinsparungen“, ich dachte, es sei quasi „das“ Mittel um energieeffizienter zu werden und innendämmung kann nie das leisten, was mit Außendämmung möglich wäre. Wenn’s nur „ein wenig“ ist, könnte man es mit unserer Zielsetzung ja eventuell auch weglassen...
In puncto Dach: schnittzeichnung hängt an.

ich freue mich auf weiteren Input!
daemmung-von-60er-jahre-flachdachbungalow-427427-1.jpeg
 
Zuletzt bearbeitet:
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nordanney

Das mit den Kalziumsilikatplatten scheint sie nicht zu begeistern,
Das ist immer die letzte Möglichkeit, da eine Innendämmung a) immer sehr gut gerechnet werden muss b) eine sehr saubere Ausführung benötigt c) Wohnfläche kostet und d) auf den qm gerechnet ein Vielfaches an € im Vergleich zur Außendämmung benötigt. Macht man eigentlich nur bei Feuchtigkeit in der Wohnung oder bei Häusern, bei denen eine Außendämmung nicht möglich ist (z.B. wg/Denkmalschutz)
sie sprechen bei Außendämmung von „ein wenig Energieeinsparungen“, ich dachte, es sei quasi „das“ Mittel um energieeffizienter zu werden und innendämmung kann nie das leisten, was mit Außendämmung möglich wäre.
Innendämmung kann genauso effektiv wie Außendämmung sein. Bei begrenzten Mitteln ist es dann aber nicht das Mittel der Wahl. Preis-Leistung ist bei Fenstern, Kellerdecke und oberster Geschossdecke viel besser. Wie genau die Einsparung aussieht, muss berechnet werden, aber man fängt bei energetischen Sanierungen nicht mit der Außendämmung an, sondern bei den von mir genannten Maßnahmen.

Was die 16cm Dämmung im Dach ausmachen, kann ich nicht beurteilen. Das hängt vom Material ab (WLG?).

Sprecht auf jeden Fall mit einem Energieberater (wird KfW gefördert) und nicht mit nur mit dem Bauunternehmer (dessen Einschätzung ist grds. gut finde). Dann gibts auch eine Förderung und macht die Sanierung interessanter.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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