Fachwerkwand innen dämmen + Schichtstärke aufbauen

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Maik Mohr

Hallo Community,

wir haben uns vor kurzem ein Haus gekauft, nur leider müssen wir nun den Murks vom Vorbesitzer wieder gerade biegen: In einem Zimmer roch es etwas stockig, was zuvor wegen Gewerbeanteils nicht wahrnehmbar war. Auf der Innenseite der Fachwerk-Außenwand (Wetter- und Nordseite) waren Paneele montiert, darunter 20mm Styroporplatten mit reichlich Schimmelbildung dahinter.

Habe daraufhin die gesamte Tapete und den ganzen Putz entfernt - bis runter aufs Mauerwerk/Fachwerk. Leider sind die Gefache nicht deckungsgleich mit den Balken - sie sitzen ungefähr 20-30mm tiefer. Vorher war dies mit Mörtel und davor gesetzten Bieberschwänzen aufgestockt, jedoch wollte ich das so nicht mehr machen, zumal ich auch keine Dachziegel da habe, die ich verwenden könnte.

Meine Idee geht nun in die Richtung, die Gefache ordentlich zu verputzen und dann auf dem Putz Holzweichfaserplatten aufzukleben. Diese würde ich dann entweder deckungsgleich zum Balken setzen oder ca. 10-15mm vor den Balken und den Balken dann mit Stroh und Lehmputz auf eine deckungsgleiche Höhe bringen. Zum Schluss dann von außen noch eine Lage 20-30mm Holzweichfaserplatten aufschrauben, vorrangig um Spalte zu verschließen und eine Grunddämmung herzustellen.
Darüber dann ein Lehm- oder Kalkputz.

Was meint ihr? Kann man das so machen, da diffusionsoffen oder wäre das ein NoGo?
Sollte die Idee Müll sein - schlagt mir Bitte etwas vor. Bin leider ganz weit weg von diesem Fach und im Budget war diese Maßnahme leider nicht eingeplant. Ich wollte nun auch nicht die Gefache vollständig mit Lehmmörtel auskleiden - das braucht ja bestimmt Wochen um vollständig zu trocknen.

Zu den Bildern: Die Balken sind auch arg angenagt, im Kern aber stabil (gute Eiche). Der Wurm hat sich halt auf die feuchte Seite genagt. Wird aber noch repariert.


Ganz liebe Grüße - Maik
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L

Lumpi_LE

Nein das funktioniert so nicht.
Ein Fachwerk innen dämmen ist ziemlich Anspruchsvoll, wenn ihr das nötige Kleingeld habt lasst es einen Fachbetrieb machen, oder wenigstens in Zusammenarbeit.

Mal ein paar kurze Hinweise, was hier nötig wäre:
- Decken und Böden müssen auch freigelegt werden
- Decken und Böden müssen so aufbereitet werden, dass eine raum- und etagenübergreifende dampfbremse eingebaut werden kann
- Das Mauerwerk muss nach außen zuerst wasserdicht aber diffusionsoffen abgedichtet werden
- Für die Dämmung gibt es dann verschiedene Möglichkeiten, bewehrt ist ein komplettes Ständerwerk über alle Außenwände und dann Platten oder Einblassdämmung
- Die Innenseite muss dann ohne Lücke mit einer Dampfbremse versehen werden, darüber dann z.B. GK

Wen man sowas noch nie gemacht hat, bekommt man das nicht hin.
Deine Idee führt zu dem, was ihr ja jetzt schon vorgefunden habt.

Einfacher, günstiger und sicherer ist eine Außendämmung.
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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