Hauskauf komplett für den kleinen Geldbeutel

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Winniefred

Winniefred

Ich glaube, dass die Vorstellungen von einfachem Standard wirklich sehr unterschiedlich sind. Hier im Forum bauen viele einfach das, was ich als Luxus bezeichnen würde und nennen es maximal "gehobenen Standard".

Wir haben unser Haus für verhältnismäßig wenig Geld saniert. Andere hätten 150.000 oder mehr in der Sanierung versenkt; hätten angebaut und alles auf Hochglanz gebracht, Fußbodenheizung und was weiß ich. Was haben wir gemacht? Wir haben den Grundriss annähernd nicht verändert, haben uns mit 100m2 Wohnfläche plus Keller und Nebengelass bestens arrangiert, wir haben tatsächlich stinknormale Waschbecken und Toiletten und Armaturen wie wir sie in jeder Mietwohnung hatten. Wir haben normal große Fenster, wir haben keine Fußbodenheizung und nur eine normale Gasheizung, die auch noch fast 9 Jahre alt ist. Wir haben Laminat, günstige Zimmertüren usw.. Und das ist voll ok so, denn auf diese Weise haben wir bisher nur etwa 60.000€ für die Sanierung ausgegeben und ich denke wir brauchen noch weitere 10.-15.000€ und dann ist alles so schick und neu, wie wir es möchten (aktuell fehlen noch: neue Haustür, Kellersockel mit Sanierputz neu verputzen, 2 Innentüren, 1 großes Dachfenster, neue Kellertür, 3 neue Fenster). Wir haben niedrige Nebenkosten, einen schönen Garten, super Nachbarn und ein Haus, das am Ende für uns noch bezahlbar war. Ja, es ist nur schnöder Durchschnitt und ein REH, aber wir sind völlig zufrieden damit. Jeder kann bauen was er will und ein Neubau, egal wie einfach man ihn gestaltet, kostet sein Geld. Aber ich würde nicht sagen, dass man mit viel Disziplin und niedrigen Ansprüchen eben nicht auch noch "günstig" (günstig im heutigen Kontext; Preise von vor 10 Jahren kann man natürlich vergessen, egal wie simpel man baut) bauen kann. Wenn der TE sagt, er kommt mit simplen Mietwohnungsstandard aus, dann sollte man ihm das einfach glauben. Dass er mit den genannten Summen dennoch vmtl nicht hinkommen wird, wird ihm jetzt auch dämmern.
 
Winniefred

Winniefred

TE: Um das mal in klaren Zahlen auszudrücken: Wir haben ein Megaschnäppchen bei einem Bestandshaus gemacht. Wir haben für das Haus nur 198.000€ bezahlt. Kaufnebenkosten lagen bei ca 25.000€. Sanierung bisher noch weitere 60.000€, weitere ca 10.-15.000 werden demnächst fällig (die nächsten 3 Jahre, schätze ich). Liegen wir also derzeit bei 297.000€ bei sehr viel Eigenleistung, wenn wir die 15.000 dann auch noch ausgegeben haben.
Was wir noch auf dem Schirm haben sind die Dinge, die wir aktuell noch "so gelassen" haben. D.h. die Heizung (2010), das Dach und die Fassade, die in den frühen 90ern neu gemacht worden waren und die aber irgendwann auch wieder fällig werden. Da kommt also auch noch mal eine größere Summe auf uns zu.

Mit eurem Budget würde ich lieber nach Bestand schauen. Mit Neubau werdet ihr euch so oder so übernehmen. Wir haben ähnliche Zahlen (bisschen mehr), und es ist schon echt knapp auf Dauer. Bald gehe ich wieder arbeiten, dann ist es kein Problem mehr. Aber bei euch wäre es Dauerzustand und ich würde es nicht empfehlen, auch wenn es eine Bank sicher finanzieren würde. Denkt mal in Ruhe drüber nach und schaut, was ihr vllt im Bestand ergattern könnt.
 
Y

ypg

Da sind wir ja ganz schön vom TE abgekommen
@Turmbauer
Du hast ja nicht wirklich keine Ansprüche, bzw keinen Anspruch unterm Standard.
Da wird hier von einem Low-Budget-Haus gesprochen, Du aber von Rollläden und Fußbodenheizung redest. Wer weiß, was noch dazu kommt?

Auf die Frage nach Bestandsimmobilie, die an Dich in den ersten Beiträgen gestellt wurde, bist Du leider überhaupt nicht eingegangen.
 
kbt09

kbt09

Haus 163K (105 qm WF, 2 Personen), Fußbodenheizung + Rollläden u.a. schon mit rein genommen
Ohne zu wissen, was sonst noch konkret dabei ist, sind das aber auch schon immerhin knapp 1600 Euro/qm WF, so dass die 2000 Euro/qm als Indikator, unabhängig von Regionen, Gelände usw. doch sehr realistisch sind, und auf jeden Fall für die ersten Überschlagsrechnungen ein geeigneter Wert sind.
 
A

Altai

Ich habe gerade ein Projekt in ähnlicher Dimension laufen.
Habe einen Rohbau gekauft (Wände plus Dach!), auf einem kleinen Grundstück, und baue das jetzt fertig. Habe einen Bauleiter mit Handwerkerkontakten, klappt sehr gut, er hat immer fix einen an der Hand, der den Auftrag annimmt und weiß, wer gut und relativ günstig arbeitet.
Haus ist 10,5 x 7m Grundfläche, 1,5 Geschosse, innen 120m² Grundfläche und kommt auf eine Wohnfläche ca. 100m². Soll für mich und meine zwei Mädels reichen, jeder kriegt ein Zimmer, ansonsten kein Palast, ganz klar, jedoch nur in dieser Dimension für mich als Alleinerziehende zu stemmen. "Luxus" nur die Fußbodenheizung, ansonsten nichts besonderes. Garage wird es auch nicht geben. Wir haben ca. (reichlich) 100k€ Budget für den Ausbau.
Wir haben vorher kalkuliert, was die Fertigstellung kostet, das meiste auch mit konkretem Angebot, und entsprechend die Finanzen beantragt. Die wenigen Schätzposten erweisen sich dann, wenn jetzt das konkrete Angebot kommt, doch meist als zu niedrig. Ich habe mir schlussendlich doch bessere Fenster ausgesucht, es kommt noch ein Dachfenster, der Fußbodenaufbau unten wird aufwendiger als erwartet... und zack, sind ein paar Tausender weg. Etwas Puffer hatte ich ohnehin und ein paar Dinge waren potenzielle Eigenleistung, falls es an anderer Stelle teurer wird... und ich schätze, das wird wirklich alles gebraucht werden.
Großer Spaß, der Vorbesitzer hatte noch ein Stück Bodenplatte gießen lassen (für einen Anbau), die gar nicht genehmigt ist. Bin mal sehr gespannt, was der Rückbau kosten soll!!! Das war eine unangenehme Überraschung, an so etwas habe ich überhaupt nicht gedacht.

Budget ungefähr 320k€, Finanzierung 300k€, alle Baunebenkosten auch aus Eigenkapital bezahlt. Mein Einkommen liegt etwa 1000€ höher als deins. Für mich in dieser Form die absolute Kotzgrenze, mehr hätte ich nicht aufgenommen (aber wohl locker von der Bank bekommen!!!). Habe zusätzlich familiären Rückhalt, wenn nötig, bekomme ich auch noch mal finanzielle Hilfe (würde ich aber nur sehr ungern machen, nur, wenn die Hütte sonst nicht fertig wird).
Habe mich vor zwei Jahren ganz neu eingerichtet, auch mit Küche, deshalb dürften Neuanschaffungen für Möbel kaum anfallen.
Die Bank wollte gerne alles Eigenkapital nachgewiesen haben, eben damit sie sehen, ob noch Puffer da ist. Ansage war auch deutlich: sagen Sie lieber jetzt, wenn Sie mehr brauchen, Nachfinanzierung ist ganz schlecht!!

Beim Mitlesen hatte ich schon den Eindruck, dass mein Projekt (im Forumsstandard) doch deutlich im "unteren" Segment angesiedelt ist. Vielleicht hilft es Turmbauer ja.
 
A

Andre77

So, gestern war nun Bemusterung bei Heinz von Heiden in München. War toll, das mal vorweg. Auch die Bedenken die hier der eine oder andere hatte mit Brutto/Netto gab es nicht. Die gezeigten/genannten Preise sind Endpreise. Ich schrieb ja hier das man für wenige Euros ein besseres Waschbecken bekommen kann, was auch etwas kritisch kommentiert wurde. Aber hier mal ein Einblick:

das erste Bild ist das Standardwaschbecken, es gab noch eine alternative etwas mehr gerundet. Das zweite Bild ist das gewählte Keramag mit einem Aufpreis von 70€. Kleines Handwaschbecken wäre um die 50€ Aufpreis gewesen gegenüber Standard (Bild 3). Armaturen von Ideal Standard im Standard (Bild 4) ebenfalls die Badewanne ist Standard. Auch hier gab es für (jetzt müsste ich lügen) ich meine einen mittleren zweistelligen Betrag die Wahl auf eine 180er statt 170er Wanne.

Zum Schluss noch mal die Übersicht über so eine Kalkulation. Hier muss ich echt sagen, gab es von den Sachen die vorher schon mit in den Vertrag genommen wurden, durch Optimierung vor allem im Fensterbereich (der Hausverkäufer hat wohl etwas anders die Fenster kalkuliert als man es hätte auch machen können) Gutschriften. Fand ich wirklich sehr positiv, hätte man nicht machen müssen als Hausbaufirma. TOP!

Grüße
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Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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