Haus 1930er rötlicher Estrich und Linoleum

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DesmoTom

DesmoTom

Hi zusammen,

sind schon länger auf Haussuche und kürzlich auf ein älteres Haus aus den 1930ern gestoßen. Gefühlt vom Zustand her besser als die üblichen 50er - 70er Häuser was Keller und Dachstuhl angeht.
Dummerweise wurde das Haus in den 70ern saniert, worduch die übliche Wohngift-Fallen erst einmal anzunehmen sind.

1. Konkret sind wir auf einen (tatsächlich nur ein Raum im ganzen EG) mit rötlichen, brüchigen Untergrund (quasi wie Estrich) gestoßen. Siehe Bilder. Darunter ist ein Keller mit Gewölbedecken-Aufbau mit Stahlträgern. Komischerweise haben die anderen, direkt angrenzenden Räume normalen Estrich drin. Habe so etwas noch nie gesehen und auch das Internet gibt nichts her. Habt ihr Ideen?

2. Beim ersten Blick auf den Boden kam Ernüchterung - endlich mal wieder FLoorFLex Platten dachten wir. Aber bei genauerer Begutachtung viel auf, dass die Platten ganz dünn, flexibel (ohne Trägermaterial) und mit einem fast transparenten, vermutlich auch flexiblen Kleber aufgeklebt wurden. Heißt für mich also, sind einfach nur Linoleumplatten mit ungefährlichem Kleber... Seht ihr das auch so?

Entsprechende Bilder hängen mit an. Ich hoffe ihr habt hier Erfahrungen, die ihr mit uns teilen könnt

Vielen dank und liebe Grüße.
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N

niri09

Das lässt sich sehr schwer beurteilen. Falls das Haus für euch wirklich in Frage kommt, würde ich jetzt schon einen Gutachter zur Seite ziehen und mit ihm durchs Haus laufen. Ich bin mir fast sicher, das da noch mehr "Leichen" zu finden sind.
 
A

apokolok

Naja, das rote Zeug sieht für mich nach ner Art Stampflehm aus, würde mir keine Sorgen machen, raus damit.
Die Plastikfliesen sind auch unproblematisch, das ist einfach Linoleum. Wenn du den Kleber abschleifen solltest würde ich schon ne vernünftige Atemmaske verwenden, auch wenn ich davon ausgehe, dass es jetzt nichts außergewöhnlich gefährliches ist.
1930er ist erst mal nicht schlecht von der zu erwartenden Substanz, dennoch ist der Tipp von @niri09 natürlich gut, das gibt Sicherheit und kostet nicht die Welt.
 
Nordlys

Nordlys

Linoleum, das ist kein Plastik, sondern auf Leinölbasis hergestellter Bodenbelag, völlig ungiftig, kein Sondermüll. Die alten Kleber waren lösemittelhaltig, backen wie nichts gutes, sind aber ausgetrocknet bedenkenlos entfernbar, der rote Estrich ist ein damals für Keller o.Ä. gern genommener Sichtestrich, etwas gefärbt, sehr glatt, was es genau ist weiss ich nicht, war in meiner Kindheit noch häufig, Lehm gestampft ist es nicht. Wenn heil, drin lassen, neuen Belag darauf.
 
DesmoTom

DesmoTom

Hi zusammen,

vielen Dank für die Antworten!!! Große Klasse!

Wir dachten auch erst es sei Steinholzestrich, welcher ja durchaus asbesthaltig sein soll. Dieser ist laut Internetbeschreibung jedoch hochfest, soll schön gewienert werden können und gar für Industriezwecke dienen.

Der rote Boden, den wir vorgefunden haben ist aber sehr rau/grob, ziemlich weich und leicht mit einem Schraubenzieher zu öffnen/rauszubröckeln. Und wie man sieht sind viele grobe Risse, vor allem zu den Wänden hin. Wir haben ein Stück mit dem Schraubenzieher rausgebröckelt (ca 1cm dicke Oberschicht) und darunter sah es aus wie grobes (Holz-?)Mehl, also etwas helles, weiches (ggf. Holz) - seht die beiden Bilder.
Außerdem wirkte es ein wenig, als würde der Boden schwingen beim drübergehen. Der Raum ist zwar unterkellert, jedoch "schwingen" die anderen unterkellerten Räume, mit normalem Estrich, nicht...

All diese Attribute würden aus meiner Sicht eher gegen Steinholzestrich sprechen...
Hilft Euch das bei der Bestimmung der Bodenart?

Vielen Dank im Voraus, wir freuen uns und sind gespannt
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DesmoTom

DesmoTom

Ich muss korrigieren. Das helle "Holzmehl" unter der obersten, roten Schicht ist nach weiterer Recherche durchaus auch ein Merkmal für Steinholzestrich. Die raue, brüchige, rissige Oberfläche widerspricht jedoch der glatten, hochfesten Eigenschaft des Steinholzestrich.Nun las ich gerade, dass Steinholzestrich sehr wasseraffin ist. Das könnte natürlich die rissige Oberfläche durch städniges nass-trocken-Wechselspiel erklären. Der Kellerraum drunter (Gewölbekeller-Decke mit Stahlträgern) hat auch offensichtliche Feuchtigkeitsprobleme in den Wänden, kann also ein Auslöser sein.
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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