Haus aus dem 30-er Jahren. Sanieren oder Neubau?

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11ant

11ant

Also der Keller (m.E. trocken) ist zw. 1,80 bis 2m und hat einen eigenen Eingang. Er ist nicht unter dem kompletten Erdgeschoss, sondern nur einem Teil des Erdgeschosses.

Keller: 65qm mit 5 Räumen – unbeheizt

Erdgeschoss 90qm (dieses wurde in den 70er Jahren erweitert) mit 4 Zimmern, Flur, Bad, Küche
D.h. ursprünglich war es eigentlich voll unterkellert, später kam dann ein Anbau und nur der hat keinen ?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Abriss rechnet.
Ein Abriss in den Boden hinein ist aufwendig und ein Keller ohnehin keine gute Stube, da ist gute Substanz ausreichend. Regale für Einmachgläser brauchen keine modische Architektur

Ob das "eigentliche Wohnhaus" neu gemacht wird, würde ich auch danach abwägen, wie viel Kompromiss der Bestand ggü. einer Neuplanung wäre.

Die hiesigen Forendiskussionen lassen sich mit Bestandsgrundrissen ebenso streitig und ausufernd führen wie über "auf dem weißen Blatt Papier" aufgebaute
 
M

Martiny1982

Korrekt, ursprünglich war es komplett unterkellert. Dann kam der Anbau in den 70ern und alles wurde renoviert.

Mit dem Wintergarten habe ich mich dann anscheinend komplett verkalkuliert. Dann ggf. lieber eine Markise oder so.

Anscheinend scheint Sanierung wohl doch viel günstiger zu werden als der Neubau. Hätte ich nicht gedacht, da ja wirklich alles gemacht werden muss und eigentlich nur die Wände stehen bleiben.

Vergibt man so etwas am besten an irgendeinen Bauträger (Haftung und Co.) oder ist es viel billiger wenn man sich selbst Handwerker sucht?

Hat jemand einen guten Handwerker-Tipp für die teuren Arbeiten wie

- Hausfassade erneuern und Dämmen VHF: 40.000 Euro - realistisch? (Faserbetonplatten (Asbest?) ab und eine neue Dämmung VHF anbringen.)
- Dachsanierung mit neu Eindecken - 25.000 Euro?
- 7 Fenster / 2xTerassen/1xBalkontür / Kellertür: 10.000 Euro
- 2 Bäder neu Fliesen / neue Leitungen / Badewanne / Dusche: 20.000 Euro
- Alte Böden rausreißen und Klick-Bambusparkett und Kellerfliesen: 10.000 Euro
- Innenputz (hat sowas auch Asbest?) und Holzverkleidungen entfernen lassen und neu verputzen lassen: 10.000?
- Alte Wasserleitungen und Heizungsrohre erneuern - 15.000 Euro?
- Heizung: Uralt Solaranlage auf Dach erneuern - 10.000 Euro?
- Sanierung der Garage: 3000 Euro (Dach ist undicht, Wände nass)

Beginnt man eigentlich erst mit der Außendämmung oder dem Austausch der Fenster oder dem Dach oder lässt man das Dach einfach wie es ist solange es dicht ist. Eine Moosschicht auf dem Dach ist ja ein rein optischer Mangel. Dämmen kann man ja theoretisch die oberste Speicherdecke. Allerdings haben dann die Dachschrägen im 1. Geschoss (beginnend ab ca. 1,60m) keine Dämmung?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nordlys

Nordlys

Ich wär da skeptischer, was kosten Reno zu Kosten neu betrifft. Reno ist ein komplexer Vorgang. GU s übernehmen das in der Regel nicht. Das wäre ein Architektenprojekt. Dann geht es. Wir machen das gerade beruflich mit 1 1969 er Haus, das wir komplett auf Vordermann bringen. Es wird uns alles in allem knapp 400 kosten. Haus ist aber größer als Deines. Und auf jeder Baubesprechung erlebe ich Überraschungen. Es wird nie billiger, das verspreche ich Dir.
Ein Neubau hingegen kann ich sauber zum Festpreis kalkulieren. Ich weiss: das hab ich, das brauch ich, das gibt die Bank. Ich weiss durch die Bauleistungsbeschreibung, was ich kriege und ich weiss bei ordentlichem GU, was ich noch xtra haben werde.
Ich denke, es würde am ende pari werden. Ich denke, die Grundentscheidung ist: Mag ich das Haus? Lohnt es sich für mich auch ideell, da Mühe und Geld rein zu tun? Oder will ich lieber alles niet?
 
Winniefred

Winniefred

Also bis auf Innenputz und Wintergarten finde ich die Kalkulation ok . Bei guter Substanz lohnt sich das. Lasst das aber vorher vom Profi einschätzen vor Ort .Wir haben unser Haus von 1921 überwiegend selbst saniert (100m2) ,teilweise mit Handwerkern. Dach neu ausgebaut, neue Dachfenster mit Rollläden, neue günstige Innentüren, gutes Laminat ,3 neue Bäder (2 sind WCs), teilweise mussten Bleirohre entfernt werden, neue Wasserleitungen teilweise, komplett neue aber simple Elektrik, hochwertige Fenster. Also deutlich weniger als ihr. Kostenpunkt ca 60.000€. Alles Standard. Für uns war es die richtige Entscheidung .Irgendwann wollen wir anbauen, und in ca 10-20 Jahren sind Fassade und Dach fällig. Da kommen dann sicher noch mal so 60.000 dazu ,oder mehr. Wenn man alles zusammenrechnet, hätten wir dafür trotzdem nicht neu bauen können ( Grundstück mit altem Haus hat 200.000 gekostet) . Das Grundstück allein ist dieses Geld derzeit schon fast wert.

Rechnet es gut durch und überlegt es euch in Ruhe. Ein Neubau wäre teurer, dann aber nach euren Wünschen. Das hat natürlich auch klare Vorteile. Beim Altbau weiß man immer erst was man hat ,wenn man alles aufgerissen hat.
 
G

garfunkel

Das so eine Komplettsanierung wirklich billiger kommt wie ein Neubau glaube ich kaum.
Wenn dann dürfte die Differenz im Grunde nur im Abriss und dem Mauerwerk liegen.
Ein altes Haus Sanieren macht meiner Meinung nach nur Sinn wenn es einen besonderen Charakter hat, oder aber man Stück für Stück selbst Hand an legen will.
Für alles andere ist ein Neubau besser, die Dämmwerte, Aufbauten und Qualität eines Neubaus wird man auch nur bei den wenigstens Sanierungen tatsächlich vergleichbar erreichen können.

Ich musste bei der Sanierung z. B. die Position der tragendenden Wände einfach hinnehmen wie sie sind. Genau so war Bad und WC wenig veränderbar da Fallrohr und Kanalanschluss gegeben war.
Hätte ich im Neubau sicher anders gemacht wie es jetzt ist.
 
J

Joedreck

Natürlich geht man bei einem Altbau Kompromisse ein, das sollte wohl klar sein. Wenn man die Substanz aber gut einschätzen kann, kann es auch noch Schnäppchen geben.

Wir haben gekauft und viel saniert. Geblieben sind viele Fenster, da aus Mitte der 90er und die Innentüren. Der Rest kam neu inkl komplette Elektrik, komplett Wasser/Abwasser Bad etc.
Gelandet sind wir bei insgesamt ca 240000€ all in. Dafür haben wir Haus (165t€+Kaufnebenkosten) und Sanierung.
Haus aus 1963 mit 140qm und 5 Zimmern. 2 Vollgeschosse und Vollkeller. Verklinkert mit ein paar cm Mineralwolldämmung. Loggia und überdachte Terrasse. Dreifach Garage gemauert. Eingewachsenes Grundstück 1000qm, Beregnungsanlage etc.. Wintergarten, aber ohne Anschluss an das Haus.
Hof komplett gepflastert.

Der Qm Preis für Bauland liegt hier bei 120€/qm.

Ort ist Niedersachsen ca 35km Von Hannover entfernt. 15 Minuten zur A7/A2.

Und jetzt soll mir mal bitte jemand die Rechnung aufmachen, wo sich eine Sanierung bei anständiger Substanz nicht lohnen würde.

Gekauft und saniert übrigens letzten Sommer. Also eher in einer hochpreisigen Phase.

Logisch, es ist nicht alles super neu, aber mit Glück und Verhandlungsgeschick kann man gute gebrauchte Häuser kaufen und sanieren. Und das lohnt sich dann auch noch bzw. Kann deutlich unter einem Neubau sein
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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