Erweiterung der Estrichaussparung. Kann dieser Estrich abbrechen?

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S

seol_1984

Hallo Zusammen,

in unserem Neubau wurde die Estrichaussparung für unseren Kaminbausatz (ca. 600kg) zunächst zu klein angefertigt. Nach Reklamation wurde diese, wie auf den Bildern zu sehen, erweitert. Für mich persönlich als Laie sieht das ganz schön "gemauschelt" aus, kann mich aber irren, weshalb ich gerne Eure Meinung hierzu wissen möchte.

Was auffällig ist, ist, dass die Erweiterung der Aussparung offensichtlich mit einem anderen Estrich-Material, eventuell Betonestrich, statt Calciumsulfatestrich, vorgenommen wurde.

Ist das ein "normales" und "sicheres" Vorgehen? Können wir unseren Kamin ruhigen Gewissens auf die angebrachte Erweiterung der Aussparung stellen, ohne das die Erweiterung "abbricht"? Worauf sollen wir achten, müssen wir hier erneut reklamieren?

Vielen Dank für Eure Einschätzung.

Viele Grüße,
Seol
erweiterung-der-estrichaussparung-kann-dieser-estrich-abbrechen-238244-1.jp

erweiterung-der-estrichaussparung-kann-dieser-estrich-abbrechen-238244-2.
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo "Seoul".
Deine Hinweise sind in sich widersprüchlich. Deswegen wird bisher wahrscheinlich noch niemand geantwortet haben.
Eine Estrichaussparung wird durch Einschneiden und Abbruch bewerkstelligt. Und nicht durch zusätzlichen Einsatz eines mineralischen Füllstoffs!
Eine Erweiterung ist damit eine Vergrößerung eines Ausschnitts. Darauf kann man stellen, was der Betonuntergrund hergibt.
Gruß: KlaRa
 
S

seol_1984

Hallo KlaRa,

danke für Deine Rückmeldung und den Hinweis, dass mein Post eventuell missverständlich ist. Ich versuche es deshalb noch einmal etwas genauer zu beschreiben:

In unserem Neubau, KfW-40, ohne Keller, wurde die Fußbodenheizung auf die Dämmung, die auf der Bodenplatte liegt in Calciumsulfatestrich gegossen. Da im Bereich des Kamins keine Fußbodenheizung installiert werden darf, wurde dort auch keine vorgesehen. Da laut Aussage des Estrichlegers die normale Stärke (6cm) des Calciumsulfatestrichs nicht ausreicht um das Gewicht des Kamins (ca. 600kg) zu tragen, wurde im Bereich des Kamins eine gewisse Stelle mit dickerem Estrich (ca.8,5cm) vorgesehen. Diese Stelle bezeichne ich als "Aussparung" da dort eine deutliche optische Trennung zu erkennen ist. Das Ergebnis war folgendes:

erweiterung-der-estrichaussparung-kann-dieser-estrich-abbrechen-239598-1.


Leider reichte diese "Aussparung" aber nicht, wie vorher abgesprochen, aus, um die Grundfläche des Kamins aufzunehmen. Die Breite dieser Fläche war ca. 3 cm zu gering, so dass der Kamin teilweise auf dem nicht so starken Estrich gestanden hätte. Dies musste korrigiert werden.

Was aus meiner Sicht passiert ist, ist, dass ein ca. 5 cm breiter Streifen neben der "Aussparung" herausgeschnitten wurde und mit "hoffentlich" stärkerem (hoffentlich auch 8,5cm) Estrich gegossen wurde. Auffällig ist, dass es sich dabei um ein anderes Material handelt. Das Ergebnis ist folgendes:

erweiterung-der-estrichaussparung-kann-dieser-estrich-abbrechen-239598-2.


Ist dies so verständlicher? Da ich absoluter Laie bin, habe ich dazu folgende Fragen:
  • Ist das Vorgehen für Euch nachvollziehbar und verständlich? Wie ist Eure Einschätzung hierzu?
  • Ist die Verwendung eines anderen Materials als "Erweiterung" der "Aussparung" okay oder ergeben sich daraus für Euch offensichtliche Nachteile/Mängel?
Vielen Dank für Eure Rückmeldungen.

Viele Grüße,
Seol
 
D

Deliverer

Zu der Frickelei kann ich nichts sagen. Aber ich wundere mich, dass 600 kg auf (grob geschätzt) einen Quadratmeter schon ein Problem sein sollen.
Auf den cm umgerechnet erzeuge ich so einen Druck auch...
 
D

Domski

Die Frickelei ist Mist. Allerdings ist doch die Frage, wo genau und wie steht der Kamin auf?`
Ich habe z.Bsp. sowohl für Kamin-Kessel als auch Puffer sowohl Estrich als auch Dämmung darunter komplett weggelassen.

Puffer ca. 1To. auf 1x1m. Steht aber auf einem schmalen Metallring und hat ein separat betoniertes Podest
Kessel auch ca. 600Kg, steht aber auf 4 Stahlfüßen mit auf die Bodenplatte gemauertem Unterbau als Höhenausgleich.

Wenns bei dir ein gemauerter Einsatz ist und sich die Last entsprechend verteilt, sollte das ok sein.
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo Seol.
Richtig ist, dass ein 600kg schwerer Kamin auf einer mit Trittschall- oder Wärmedämmung ausgerüsteten Lastenverteilungsebene (Estrich) Probleme bereiten wird. Estriche im Wohnungsbau sind auf Auflasten bis ca. 200kg/m² abgestellt. In Raumecken, wie auf Deinen Bildern erkennbar, wirken bei Belastungen dagegen weitaus höhere Biegemomente als in den Flächen. Insofern ist der Hinweis des Estrichlegers vollkommen richtig gewesen!
Große Lasten, ob nun im Wohnungsbau oder im Industriebau, trägt man idealerweise direkt auf die Bodenplatte oder Geschossdecke ab. In Deinem Fall hätte ich im Verbund (zur Rohdecke) einen Sockel in der notwendigen Höhe eingebaut, wo der Kamin dann aufgestellt wird.
Zwischen Verbund- und schwimmender Konstruktion wird eine ca. 5-10mm breite Bewegungsfuge über den kompletten Aufbauquerschnitt ausgebildet, damit das Ganze später auch rissefrei funktioniert.
Welche Materialien nun letztendlich mit welchen Farben eingebracht werden, ist eigentlich unwichtig. Ich gehe von der ockerfarbigen Färbung aus und vermute, dass es sich um einen Calciumsulfatestrich handeln wird. Die grauen Streifen auf aktuellen Fotos deuten auf einen Zementestrich hin.
So sollte man es nicht machen, da sich die beiden Bindemittel speziell bei Anwesenheit von Feuchte nicht vertragen, doch wenn das Gesamtsystem trocken bleibt (was zu vermuten ist), dann gibt es auch später keine Probleme.
Die Fugenkammer wird später von Feinsedimenten gut durch Ausgesaugen befreit, dann nach Einbau des Oberbelages hierin eine Rundschnur ca. 5-7mm tief eingelegt und oben mit einem elastischen Dichtstoff farbgleich auf den Bodenbelag abgestellt elastisch verschlossen. Die Rundschnur dient als Tiefenbegrenzer für den Dichtstoff.
Um es abzukürzen: die Farbabweichungen würden mich jetzt nicht sonderlich beunruhigen.
Schade, natürlich, dass die Aussparung für den Kamin zunächst zu klein geraten war, doch im Bauwesen gibt es tatsächlich Schlimmeres!!
Subjektive Anmerkungen wie "Murks" usw., die helfen tatsächlich nicht weiter und zeigen lediglich den Mangel an fachtechnischem Hintergrundwissen!
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Viel Erfolg noch bei der weiteren Ausbauarbeit: KlaRa
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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