Dachsanierung mit Aluminium, empfehlenswert?

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A

Altbau1930

Unser Energieberater hat nach Inspizierung unseres Daches zu einer Aluminiumeindeckung geraten, da wir die Bedeckung eh neu machen wollen.

Also ein Aufbau auf das originale Gebälk inklusive Dämmung.

Vorteile von Aluminiumbedeckungen:

- sehr geringe Materialkosten im Vergleich zu herkömmlicher Bedeckung
- in vielen Farben und Varianten erhältlich
- nur 10% des Gewichts einer Deckung mit Schiefer, Betonschindeln, etc. (gut für alte Gebälke)
- es gibt wohl fertige Elemente mit Dämmung
- sehr lange Haltbarkeit bis über 100 Jahre bei korrekter Montage und Pflege

Nachteile:

- hohe Wärmeausdehnung, die bei der Montage berücksichtigt werden muss (spezielle Ausdehnungsmöglichkeiten und Befestigungen)
- durch die Wärmeausdehnung kann es zu Knackgeräuschen kommen
- die dünnen Alubleche sind leicht verformbar, z.B. bei Hagelschlag. Nicht jede Versicherung begleicht solche Schäden.
- die Dämmung soll auch als Schallschutz fungieren, da Regentropfen sonst evtl. im Haus hörbar sind
- es kann Korrosion entstehen, wenn die Aluelemente mit "falschen" Metallen befestigt werden oder sonstwie in Verbindung kommen.

Leider kann ich im Netz noch nicht viele über Altbauten mit Aluminiumdächern lesen, daher wollte ich hier mal fragen, ob jemand damit Erfahrung hat? Grundsätzlich tendieren wir zu einer Alubedeckung, wenn es Ende des Jahres mit der Sanierung los geht.

Was meint ihr?
 
Nordlys

Nordlys

Ich kenne das Material nur aus dem Schiffbau, wo es gern benutzt wird. Es bildet seine eigene Schutzschicht, muss somit nicht gestrichen werden. Es darf nie Aluminium auf Stahl stoßen, schon gar nicht Nirostahl. Ganz übel Aluminium zu Kupfer. In Verbindung mit Wasser zerbröselt Aluminium da zu einer Art Mehl. Man muss die Kontaktflächen mit Kunsstoffbuchsen z.B. isolieren. Dann ist das gut.
Aluminium ist leicht. Ob es wirklich günstiger ist als ein Pfannendach, wage ich anzuzweifeln.
Karsten
 
A

Altbau1930

Statt Montag kommt der Dachdecker jetzt am Donnerstag zu uns. Der soll mir etwas zum Aludach und den Preisen sagen.

Ich berichte.
 
S

SvenP

Ich würde sagen ein Energieberater sollte bei seinem Fachgebiet bleiben.
Eine Dacheindeckung mit großformatigen Sandwichelementen sieht optisch für ein Wohnhaus unmöglich aus und ist auf einem alten krummen Dachstuhl auch schwer bis unmöglich vernünftig auszuführen. Eine Eindeckung mit kleinformatigen Aluschindeln oder Stehfalzblechen aus Aluminium ist bei weitem teurer als eine Ziegeleindeckung.

Wie sieht den der alte Dachaufbau aus und was soll erreicht werden (Energieeinsparverordnung Sanierung oder KFW ) ?

Gruß Sven
 
A

Altbau1930

Bisher hat der Energieberater nur von KfW gesprochen. Heute war er mit dem später ausführenden Dachdecker vor Ort und wir haben die beiden Dächer besprochen. Die Maße muss ich berichtigen: 2 mal ca. 120qm haben die Dachflächen, also gesamt grob 240qm.

Ich war mir bei uns in der Nähe auch einen Altbau anschauen, welcher kürzlich mit Alubedeckung in Schindeloptik dunkel saniert wurde. Das sieht auch von naher Betrachtung sehr gut aus. Lediglich die Gauben und Schornsteinverkleidungen sind mit Schiefer belegt, was aber optisch harmoniert. Für die gleiche Weise wird uns jetzt ein Angebot gemacht, inklusive Abriss des letzten Schornsteinstückes Dachboden und auf dem Dach. Dieses wird durch 2 ummantelte Edelstahlrohre, die für Außenkamine benutzt werden, ersetzt.

Bin sehr gespannt auf das komplette Angebot. Es beinhaltet:

- Gerüstkosten
- 2 Dächer abdecken bis auf die Balken und Sparren, die können bleiben. 1 Dach mit Schiefereindeckung, das 2. hat Bitumenbelag
- 1 Dach 120qm mit KfW-konformer Außendämmung und Aluminium
- 1 Dach 120qm nur mit geringer Dämmung (Anbau, oberstes Geschoss ist gedämmt) und dem gleichen Aluminium
- Dachrinnen neu
- 1 Gaube entfernen
- 2 größere Veluxfenster KfW-konform
- eine bestehende Gaube mit Schiefer verkleiden

Vorher oder später werden beide Gebälke noch gegen möglichen Holzwurmbefall behandelt (vom Kammerjäger).
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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